Bürgerbefragung in der Prignitz - Deutliche Mehrheit der Karstädter spricht sich gegen Biomethananlage aus

Mo 23.09.24 | 08:50 Uhr
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Protest gegen Biomethananlage in Karstädt (Bild: rbb/Björn-Haase-Wendt)
Bild: rbb/Björn-Haase-Wendt

Eine deutliche Mehrheit der Einwohner von Karstädt (Prignitz) ist gegen den Bau einer Biomethananlage des Ölkonzerns Shell in der Gemeinde. Bei einer Bürgerbefragung, die zeitgleich zur Landtagswahl am Sonntag stattfand, stimmten rund 73 Prozent der Wähler gegen den Bau der Anlage.

Shell will an der A14 künftig jährlich bis zu 500.000 Tonnen Gülle, Mist und andere landwirtschaftliche Restprodukte zu Biomethan verarbeiten.

Befragungsergebnis ist nicht bindend

Beate Selders von der Bürgerinitiative "Stoppt Shell Karstädt" zeigte sich über das Ergebnis erfreut und hofft, dass die Gemeindevertretung die Pläne für die Biomethananlage nun begraben wird. "Wir haben ehrlich gesagt nichts anderes erwartet, obwohl wir Sorge hatten, weil ein Jahr vergangen ist seit der Entscheidung, das Bauleitverfahren fortzuführen. Die Gemeindevertretung hat gesagt, sie lassen sich davon leiten und auch die Liste der kritischen Punkte ist länger geworden", sagte Selders dem rbb.

Voraussichtlich im Oktober wird die Gemeindevertretung über das Ergebnis der Bürgerbefragung beraten und Konsequenzen ziehen. Das Ergebnis der Befragung ist allerdings nicht bindend.

Kritiker der Anlage haben unter anderem erhebliche Sicherheitsbedenken und befürchten deutliche Umwelt-, Lärm- und Verkehrsbelastungen. Die Gemeindeverwaltung verspricht sich eine große Investition, Gewerbesteuereinnahmen und zusätzliche Arbeitsplätze.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.09.2024, 7 Uhr

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3 Kommentare

  1. 3.

    Aha, und woher kommt das Geld für das BGE? Fällt das vom Himmel?
    Und woher kommt das (Bio-)gas? Na aus der Leitung. Und wie kommt es da rein?

  2. 2.

    das Volk:
    erhebliche Sicherheitsbedenken, deutliche Umwelt-, Lärm- und Verkehrsbelastungen.
    die Wirtschaft:
    verspricht sich Gewerbesteuereinnahmen, Einwanderung, zusätzliche Arbeitsplätze

    Mit BGE wären die Bürger unabhängig und frei in ihren Entscheidungen.

  3. 1.

    Soll halt alles so bleiben wie es niemals war.
    Allerdings mit besserem ÖPNV, Breitband-Internet, in jedem Dorf mindestens 2 Aldis, 3 Kneipen und vor allem-keine Ausländer.
    Also Ausländer, das sind schon die , die im Nachbardorf wohnen.
    Alles andere nützt nur der afd.

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