Bürgerbefragung in der Prignitz - Deutliche Mehrheit der Karstädter spricht sich gegen Biomethananlage aus

Mo 23.09.24 | 12:05 Uhr
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Protest gegen Biomethananlage in Karstädt (Bild: rbb/Björn-Haase-Wendt)
Audio: Antenne Brandenburg | 23.09.2024 | Andreas Poetzl | Bild: rbb/Björn-Haase-Wendt

Eine deutliche Mehrheit der Einwohnerinnen und Einwohner von Karstädt (Prignitz) ist gegen den Bau einer Biomethananlage des Ölkonzerns Shell in der Gemeinde. Bei einer Bürgerbefragung, die zeitgleich zur Landtagswahl am Sonntag stattfand, stimmten rund 73 Prozent der Wähler gegen den Bau der Anlage.

Shell will auf einem großen Feld an der A14-Abfahrt bei Karstädt künftig jährlich bis zu 500.000 Tonnen Gülle, Mist und andere landwirtschaftliche Restprodukte zu Biomethan verarbeiten. Seit fast zwei Jahren wird aber heftig über den Sinn und Nutzen der geplanten Ansiedlung diskutiert.

Befragungsergebnis ist nicht bindend

Für die Gemeinde wäre es ein enormes Investitionsvorhaben, sagte Bürgermeister Udo Staeck (CDU): "Die Anlage ist hochmodern, sie schafft Arbeitsplätze, Gewerbesteuer wird gezahlt und sie liefert auch einen bestimmten Prozentsatz Methan, der uns zur Verfügung steht."

Kritiker der Anlage haben unter anderem erhebliche Sicherheitsbedenken und befürchten deutliche Umwelt-, Lärm- und Verkehrsbelastungen.

Die Einwohnerinnen und Einwohner haben nun gegen den Bau gestimmt. Beate Selders von der Bürgerinitiative "Stoppt Shell Karstädt" zeigte sich über das Ergebnis erfreut und hofft, dass die Gemeindevertretung die Pläne für die Biomethananlage nun begraben wird. "Wir haben ehrlich gesagt nichts anderes erwartet, obwohl wir Sorge hatten, weil ein Jahr vergangen ist seit der Entscheidung, das Bauleitverfahren fortzuführen. Die Gemeindevertretung hat gesagt, sie lassen sich davon leiten und auch die Liste der kritischen Punkte ist länger geworden", sagte Selders dem rbb.

Das Ergebnis der Befragung ist allerdings nicht bindend. Voraussichtlich im Oktober wird die Gemeindevertretung aber über das Ergebnis der Bürgerbefragung beraten und Konsequenzen ziehen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.09.2024, 07:30 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Hier geht es um den Bau einer BIO(!!)-Methananlage inkl. Schaffung von Arbeitsplätzen.
    An vorderster Front müssten doch unsere Ökofans - die Grünen - stehen welche diese Ököanlage unterstützen.
    Ach nein - es ist ja ein Ölkonzern welcher diese Anlage betreiben will. Also ist diese Ökoanlage ist.

    Wenn ein "grünes" Unternehmen diese Anlage bauen würde so wäre diese voll und ganz in Ordnung.
    Alles sehr merkwürdig in diesem Land. Sehr, sehr merkwürdig.

  2. 9.

    Erklären sie doch mal bitte was für sie „ Erwerbseinkommen.“ ist.
    Die diversen Erklärungen beziehen nämlich selbständige mit ein.
    Aber dies schein eine gesetzliche Definition zu sein… sie meinen aber sicher eine andere.

  3. 7.

    Gern. Schauen Sie einmal nach, wie das Vermögen in D verteilt ist und wie es "entsteht". Eine (Fehl-)Steuerung, die wir korrigieren können. Spoiler: Finanzreichtum erhält man nicht durch Arbeit und Erwerbseinkommen.

  4. 6.

    Die brauchen aber so viel Gülle, das sie auch aus den Niederlanden importiert werden soll.

  5. 5.

    Diese Gegen-Alles-Mentalität nervt nur noch. Es ist nur noch zum Heulen. Und am Ende ist es aber angeblich die Landespolitik, die alles versaut und sich nicht um den Bürger kümmert.

  6. 4.

    Mal sehen ob sie das auf den Feldern besser finden. Die Verarbeitung ist doch das Beste was passieren kann. Man ist eben gegen Alles.

  7. 3.

    Aha, und woher kommt das Geld für das BGE? Fällt das vom Himmel?
    Und woher kommt das (Bio-)gas? Na aus der Leitung. Und wie kommt es da rein?

  8. 2.

    das Volk:
    erhebliche Sicherheitsbedenken, deutliche Umwelt-, Lärm- und Verkehrsbelastungen.
    die Wirtschaft:
    verspricht sich Gewerbesteuereinnahmen, Einwanderung, zusätzliche Arbeitsplätze

    Mit BGE wären die Bürger unabhängig und frei in ihren Entscheidungen.

  9. 1.

    Soll halt alles so bleiben wie es niemals war.
    Allerdings mit besserem ÖPNV, Breitband-Internet, in jedem Dorf mindestens 2 Aldis, 3 Kneipen und vor allem-keine Ausländer.
    Also Ausländer, das sind schon die , die im Nachbardorf wohnen.
    Alles andere nützt nur der afd.

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