Rund 100 Mitarbeiter betroffen - VW will Design Center in Potsdam schließen

Mi 10.07.24 | 21:11 Uhr
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Archivbild: Tonmodell eines neuen VW wird im VW Designzentrum in Potsdam während einer Präsentation bearbeitet. (Quelle: dpa/Hirschberger)
Audio: Antenne Brandenburg | 11.07.2024 | Jasmin Becker | Bild: dpa/Hirschberger

Der Autobauer Volkswagen will sein Design Center in Potsdam schließen. "Die Funktion des Centers als Zukunftslabor für neue Technologien - wie beispielsweise rund um die Elektromobilität und des damit verbundenen neuen Kunden-Ökosystems - wurde sukzessive in den regulären Innovationsprozessen der Marken der Volkswagen Group integriert", teilte eine Sprecherin der Volkswagen Group Services zur Begründung am Mittwoch mit. Das operative Geschäft des "Volkswagen Group Future Center Europe" - so der Name des Unternehmensteils, das das Design Center betreibt - werde darum zum Ende 2024 eingestellt.

Design Center war 2005 eröffnet worden

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sind etwa 100 Beschäftigte betroffen. Das Unternehmen "Volkswagen Group Services" wollte die anstehenden Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern nicht vor Abschluss kommentieren, teilte die Sprecherin mit. Sämtliche Aktivitäten im Volkswagen Konzern würden auf den Prüfstand gestellt.

Die IG Metall kündigte eine Protestkundgebung für kommenden Montag an. Das Center in Potsdam sei neben dem Zentrum in Wolfsburg das zweite dieser Art im Autokonzern. Dort entstünden Forschungsfahrzeuge sowie Zukunftsvisionen und Prototypen. "Wir erwarten, dass der Konzern sich schnellstens den Beschäftigten stellt und die Diskussion um einen veränderten Kurs aufnimmt", teilte die Gewerkschaft mit. Der Konzernbetriebsrat unterstützt die Kolleginnen und Kollegen aus dem Group Future Center in Potsdam nach Angaben eines Sprechers. Das Center falle in die Zuständigkeit der Konzerntochter Volkswagen Group Services, wo es anders als in der Muttergesellschaft Volkswagen AG keine Beschäftigungssicherung gebe. "Den Aufruf zur Kundgebung begrüßen wir ausdrücklich."

Das Design Center war 2005 eröffnet und später umstrukturiert und umbenannt worden. Es galt nach der Umstrukturierung als weltweit größte Zukunftswerkstatt des Konzerns.

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.07.2024, 06:30 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    Sie waren wohl noch nie von Arbeitslosigkeit bedroht.

    Ich wünsche allen -nicht nur denen bei VW--sondern allen von Arbeitslosigkeit und Umstrukturierungen Betroffenen viel Kraft und Hoffnung, dass das Leben bald wieder in sicheren Bahnen verläuft.

    Niemand kann sich derzeit sicher sein, morgen noch dort zu arbeiten, wo man jahrelang gearbeitet hat.
    Anstatt einfach einmal abzuwarten, wie sich etwas entwickelt--werden sofort neue Ideen und Gesetze verabschiedet. Wer kann diesem Tempo noch folgen?

    Es ist so einfach, aus den Parlamenten heraus die Welt komplett verändern zu wollen, wenn man diese oft "Schnapsideen" nicht selbst mit eigener Hände Arbeit und eigener Kopfarbeit Realität werden lassen muss.

  2. 11.

    Je effekthaschender Scheibenwischer, Außenspiegel und sogar Auspuffrohre daherkommen - obwohl funktionslos geworden -, umso billiger und leichter abzunutzen ist das verbaute Material.

  3. 10.

    Kein einziger Mensch hat jemals alles richtig und kein einziger Mensch hat jemals alles falsch gemacht. Mithin geht es immer um das Ausmaß eines so bezeichneten "Richtigen" und "Falschen."

    VW hat nach dem Rausmobben von Goeudevert auf Dinosaurier gesetzt, allenfalls mit kurzfristigem Erfolg bei Jenen, die in solchen Fahrzeugen eine persönliche Widerspiegelung sehen. Wer langfristig und nachhaltig denkt - und das taten bereits in den 1980er Jahren Einige - den überrascht die hier skizzierte Wandlung nicht.

  4. 9.

    Ach, VW hatte ein Designzentrum?! Bemerkenswert, dass man davon in den letzten Jahrzehnten so gut wie nix mitbekommen hat bei all dem langweiligen Durchschnittsundallerweltsdesign innen und außen, welches sich nicht gerade als besonders ästhetisch einprägend vom Massenmarkt abhebt. Viel Spaß noch mit Euren völlig überteuerten Langweilerkarren ;-)

  5. 8.

    VW braucht kein Designcenter. Die Tendenz geht schon seit langem zum leicht herstellbaren Einheitsblech.

  6. 7.

    Jeder sollte das machen was er am besten kann. Alles andere ist (Potsdamer)Luxus, den man sich leisten kann, wenn genug Geld verdient wurde. VW muss einiges richtig gemacht haben...Nun stimmt das Umfeld nicht mehr. Für eine deutsche Schlüsseltechnologie.

  7. 6.

    Wo Schatten ist, ist auch Licht.
    100 hochqualifizierte Arbeitskräfte für Potsdam, Brandenburg und Berlin sind zum 1.1.2025 verfügbar.

  8. 4.

    Interessante Grammatik: "so der Name des Unternehmensteils, das das das Design Center betreibt"
    Kannte ich so auch noch nicht... :)

  9. 3.

    An Daniel Goeudeverts Vorschläge aus den 1980ern / 90ern reichen die Ideen der heutigen VW-Manager bei weitem nicht heran. Goeudevert hatte VW zu einem Mobilitätskonzern weiterentwickeln wollen, dagegen stand dann der selbst ernannte "Automann" Gerhard Schröder und Ferdinand Piech, mit dem nachfolgenden Ergebnis, einen sinnlosen, nichtsnutzigen Wettbewerb um hochpreisige Fahrzeuge wie den Phaeton aufzunehmen.

    Mehr als drei Jahrzehnte sind seitdem vergangen - in meinen Augen eine sinnlos vertane Zeit; der Rest, was seitdem von VW kam, ist P R. Das betrifft dann auch das VW-Design-Center.

  10. 2.

    An Daniel Goeudeverts Vorschläge aus den 1980ern / 90ern reichen die Ideen der heutigen VW-Manager bei weitem nicht heran. Goeudevert hatte VW zu einem Mobilitätskonzern weiterentwickeln wollen, dagegen stand dann der selbst ernannte "Automann" Gerhard Schröder und Ferdinand Piech, mit dem nachfolgenden Ergebnis, einen sinnlosen, nichtsnutzigen Wettbewerb um hochpreisige Fahrzeuge wie den Phaeton aufzunehmen.

    Mehr als drei Jahrzehnte sind seitdem vergangen - in meinen Augen eine sinnlos vertane Zeit; der Rest, was seitdem von VW kam, ist P R. Das betrifft dann auch das VW-Design-Centrum.

  11. 1.

    Die Zukunft (hier der Automobilindustrie) wird anscheinend nicht mehr in Deutschland oder Europa entschieden.
    Weil "Im Osten geht die Sonne auf" - zwar versucht sich die westl.Welt mit Zollschranken zu wehren, dies trifft aber vorallem die Kunden und damit die Energie- und Mobilitätswende.

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