Nach Räumung -
Das nach einem Streik der Pflegedienstmitarbeiter geschlossene Seniorenheim in Milow (Havelland) bleibt vorerst außer Betrieb. 21 Bewohnerinnen und Bewohnern waren am vergangenen Donnerstag kurzfristig in zwei anderen Heimen untergebracht worden; dort gehe es ihnen gut, sagte eine Sprecher des Landkreises Havelland am Montag.
Das Heim war geräumt worden, nachdem das Pflegepersonal seinen Dienst eingestellt hatte und die Versorgung der Bewohner nicht mehr gewährleistet war.
Der Sprecher des Brandenburger Gesundheitsministeriums, Gabriel Hesse, sagte, die 21 Betroffenen würden in den Ausweichquartieren gut betreut und gepflegt. Es werde aber "in den nächsten Tagen zu klären sein, ob und wer in Zukunft die Einrichtung betreibt und unter welchen Bedingungen." Das Landesamt für Soziales und Versorgung (LASV) werde die Aufsicht über das Verfahren führen.
Streit um neue Leitung
Hintergrund des Streiks sei eine Auseinandersetzung der ehemaligen Heimleiterin mit der Geschäftsführung des Betreibers gewesen, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion West am Montag. Die ehemalige Heimleiterin habe ihre Arbeit fortsetzen wollen und die Pflegekräfte hätten sich geweigert, unter einer neuen Leitung zu arbeiten, so der Sprecher. Dies habe zu offenbar auch handfesten Auseinandersetzungen in dem Heim geführt. Eine Beteiligte habe angegeben, gegen einen Kopierer gestoßen worden zu sein.
Der Landkreis wurde vom Landesamt für Soziales und Versorgung über die Lage in dem Heim informiert. Daraufhin wurde von der Verwaltung kurzfristig der Umzug der Bewohner in die beiden anderen Heime organisiert. Der Betreiber war auch am Montag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 02.01.2023, 16:00 Uhr