Zapfen-Streich - Deutsche Bahn schafft Fassbier in Zügen ab und testet bargeldlose Bistros

Do 12.12.24 | 12:11 Uhr
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Symbolbild:Ein Pils wird an einem Zapfhahn gezapft.(Quelle:picture alliance/Chromorange/U.Herrmann)
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Audio: Antenne Brandenburg | 12.12.2024 | Matthias Gindorf | Bild: picture alliance/Chromorange/U.Herrmann

Kein Bier mehr vom Hahn und auf mehreren Strecken nur noch mit Karte zahlen: Die Bahn verändert im neuen Jahr ihre Bordbistros umfangreich. Das hat laut dem Unternehmen mit der Nachfrage ihrer Kunden zu tun.

Die Deutsche Bahn (DB) hat für das kommende Jahr einige Veränderungen für die Bordbistros im Fernverkehr angekündigt. So soll gezapftes Bier ab 2025 vollständig abgeschafft werden, stattdessen setzt das Unternehmen auf eine größere Auswahl bei Flaschenbier, wie die DB am Donnerstag mitteilte. Zwischen Februar und Mai werden demnach zudem auf ausgewählten Strecken komplett bargeldlose Bordgastronomien getestet.

Die Deutsche Bahn erklärte den Schritt beim Bier mit einer veränderten Kundennachfrage. Während Fassbier 2010 noch einen Anteil von 50 Prozent am Verkauf ausgemacht habe, seien es mittlerweile nur noch 15 Prozent. Der Geschmack der Kundinnen und Kunden werde vielfältiger, erklärte das Unternehmen. Die Bahn wolle sich daran anpassen und ab Februar 2025 standardmäßig sieben verschiedene Flaschenbiere sowie ein wechselndes Aktionsbier anbieten.

Auf sechs ICE-Strecken täglich nur noch mit Karte zahlen

Im selben Monat startet das Pilotprojekt zur bargeldlosen Zahlung in den Bordbistros des Fernverkehrs: Zwischen Anfang Februar und Anfang Mai werden Fahrgäste auf bis zu sechs ICE-Strecken täglich nur noch mit Karte und nicht mehr bar bezahlen können. Auf der Website der Bahn sowie in der App DB Navigator werde vorab auf die bargeldlosen Züge hingewiesen, erklärte die Bahn.

Bargeldlose Zahlungen vereinfachten die Prozesse an Bord und führten für die Fahrgäste "zu kürzeren Wartezeiten", hieß es zur Begründung. Bereits heute zahle die Hälfte der Bahnfahrer ohnehin bargeldlos. Eine flächendeckende Abschaffung des Bargelds in Bordbistro und Bordrestaurant soll es aber nicht zwingend geben: Die Ausweitung auf weitere Verbindungen hänge von den Ergebnissen des Tests ab, erklärte die Bahn. "Diese werten wir ganz genau aus."

Mehr Mitarbeiter für Bordgastronomie gesucht

Die Bahn kündigte darüber hinaus an, 100 zusätzliche Vollzeitbeschäftigte im Bereich der Bordgastronomie einzustellen. Züge sollen vor allem dort mit mehr Personal fahren, "wo absehbar Auslastungsspitzen sind". Bisher arbeiten 3200 Menschen in den 410 Bordbistros der Deutschen Bahn. Bestseller waren im vergangenen Jahr der Cappuccino mit 2,2 Millionen verkauften Tassen und Bechern und beim Essen das Schinken-Käse-Baguette mit 747.000 Stück.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.12.2024, 12 Uhr

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25 Kommentare

  1. 25.

    ALDI-Dosenbier ist auch okay.

  2. 24.

    Witzbold. Im Flugzeug sind noch mehr Menschen in einer noch engeren Umgebung. Und Ihre Vergleiche sind dümmlich. Zug oder Auto in die USA? Da muss eh der Flug sein, also was soll das?

  3. 23.

    Bei der Kartenzahlung dürfte es eher darum gehen, den "Bargeldschwund" einzudämmen. Im Bordrestaurant kann mit Bargeld genau so getrickst werden wie sonst in der Gastronomie auch. Darf die Bahn nur nicht laut sagen, weil sonst Betriebsrat und Gewerkschaften jaulen.

  4. 22.

    "Fußballhorden" trinken nicht im Bordbistro, die haben ihr "Sterni" dabei.
    Und ich habe schon halbe Zugreisen im Bordbistro gehangen, ohne Bier geht das nicht...

  5. 21.

    Warum kann man nicht 1:1 umsetzen was in vielen Flugzeugen funktioniert?
    Dort wird auf engsten Raum auch für das leibliche Wohl gesorgt.

  6. 20.

    "Ich fliege jetzt lieber ".
    Ich auch. Im Januar nach New York und im Sommer nach Vancouver. Bahn Fahren kann ich mir nicht leisten .....vom zeitlichen her. Zu unzuverlässig, zu unsauber. Innerhalb Deutschlands ist das Auto das bequemste Fortbewegungsmittel. Schon allein der Gedanke, in einem Bahnabteil mit fremden Menschen und ihren Befindlichkeiten über Stunden sitzen zu müssen erzeugt in mir Ekel.

  7. 19.

    Als ich mal gesehen habe, wie ein Plastikbeutel in der Mikrowelle erwärmt und dann auf einen Teller umgefüllt wurde, verging mir der Appetit. Unvergesslich hingegen die Fahrt mit dem Zug Richtung Prag. Richtiges gekochtes Essen und ein gutes, frisch gezapftes Bier. Die Tschechen haben halt noch Stil. Bei der DB ist meistens irgendwas. Oft gehts nicht, weil keine Brötchen geliefert wurden oder die Kasse nicht funktioniert oder es gibt nur Kaltes. Berlin macht Dampf hat einen Speisewagen von 1930. Geätzte Glasscheiben mit Ornamenten, hochwertiges Echtholz, Messinggriffe, Stoffsitze. Den kann ich nur empfehlen.

  8. 18.

    Finde ich alles NICHT schlimm und zum Teil sogar nachvollziehbar was die Bahn hier ankündigt . Schlimm finde ich dreckige , verspätete , ausgefallene Züge & überhöhte Preise !!!

  9. 16.

    Wenn man die Kommentare liest, bekommt man so richtig Lust auf eine Bahnfahrt. Fraß und Plürre sorgen für das leibliche Wohl, Kartenzahlung sorgt dafür, daß kein Bedürfnis undokumentiert bleibt und die Benutzung eines verdreckten Klos, befördert die Resistenz gegen Infektionskrankheiten. Kein Wunder, daß einige Bahnreisende eine zusätzliche Impfung, gegen was auch immer, ablehnen.

  10. 15.

    Also das Argument mit der Verkürzten Wartezeit bei Kartenzahlung kann ich nicht nachvollziehen. Sind die Verspätungen etwa nicht dafür eingerichtet worden, damit jeder zu seinem Bier kommt?

  11. 14.

    Die Deutsche Bahn ist nicht mehr zu retten.
    Ich fliege jetzt lieber.

  12. 13.

    Die erste 11 Kommentare sind einfach nur niveauloses Gemecker. Eigentlich gibt es nicht viel zum Thema zu sagen, bargeldlos liegt im Trend und Umstellung auf Flaschenbier vergrößert die Auswahl. Also alles ok.

  13. 12.

    Was würde ich mich freuen, wenn Leute endlich aufhören würden, wegen weniger Personen, die sich daneben benehmen, gleich ein komplettes Verbot zu fordern.
    Ja, auch wenn es wenige sind, die nach Alkoholgenuss auf- und ausfällig werden, ist natürlich jeder:r eine:r zuviel.
    Deswegen den vielen, die sich benehmen, den Genuss komplett zu verbieten, notfalls mit dem "Argument" es müsse ja nicht sein, man kann ja auch ohne Bier Bahnfahren, empfinde ich als intolerant und freiheitseinschränkend!

  14. 11.

    Sehr sinnvoll. Seit man im Norden auch lieber Helles, statt saures Pils trinkt oder Cider als normal anerkennt, ist es an der Zeit, das Angebot anzugleichen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich dieses Angebot der Bahn nie genutzt habe, da ich nur dienstlich unterwegs war. Einmal nahm ich wohl auf Einladung ein Weizenbier, weil es sonst nur langweiliges Pils gab,

  15. 10.

    Das machen die meisten doch auch ;-)
    Und nicht nur das, auch Wein, Saft, Wasser, Limo etc.
    Vom Stullenpaket oder der Salatbox mal noch ganz abgesehen!

  16. 9.

    Alkoholverbot in der Zügen und auch im ÖPNV,das wäre der richtige Schritt gewesen.Nebenbei bemerkt,das Essen bei der Bahn ist einfach nur fürchterlich.

  17. 8.

    Da wäre wirklich schön wenn der Gesetzgeber einschreitet und sagt: Lebensmittel aller Art und überall müssen mit Bargeld bezahlbar sein.

  18. 7.

    Wohl war, das kannst echt alles vergessen im ICE Bordbistro.
    Was ganz gut schmeckt ist das Essen in der Premium DB Lounge.
    Die heiße Schoki oder der Kaffee da ist echt gut.

    Das mit den Karten ist nur eine vorgeschobene Begründung, in der 1. Klasse liegt die Karten/Bargeldquote so bei 50%.
    Aber der Kartenzwang spart der Bahn ein Haufen Geld, da die Bargeldkosten komplett wegfallen, das sollte man auch ehrlich sagen. Der Kunde soll einfach die Wahl haben wie er zahlen will

  19. 6.

    Ich kann mich nicht erinnern, schon mal einen ICE mit funktionierendem Bistro genutzt zu haben. Zumindest nicht auf den Strecken über Hamburg oder Hannover. Oh doch, einmal gab's lecker Mikrowellenfutter zu Gourmetpreisen und einen totgekochten Pott Kaffee mit Kaffeeweißer Marke Seifenaroma, nach dem mein Magengeschwür Zwillinge bekommen hat.

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