Umfrage BrandenburgTrend - Mehr als 60 Prozent blicken skeptisch auf SPD-BSW-Bündnis

Di 10.12.24 | 20:04 Uhr
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Grafik: Brandenburg Trend Bewertung der Koalition von SPD und BSW. (Quelle: infratest dimap/rbb)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 10.12.2024 | Katrin Neumann | Bild: infratest dimap/rbb

Die neue Brandenburger Landesregierung geht an den Start - und wird von der deutlichen Mehrheit der Bürger kritisch betrachtet. Dietmar Woidke bleibt beliebt, allerdings mit Punktabzügen - und eine Partei könnte in den Landtag zurückkehren.

Die neue Koalition aus SPD und BSW wird in Brandenburg mit großer Skepsis gesehen. Unmittelbar vor dem Start der neuen Landesregierung finden nur 30 Prozent der Brandenburgerinnen und Brandenburger das Bündnis gut oder sehr gut, 61 Prozent bewerten die Koalition weniger gut oder schlecht. Das geht aus dem BrandenburgTrend des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap im Auftrag von rbb24 Brandenburg aktuell und Antenne Brandenburg hervor.

Nur die Anhänger des Bündnis Sahra Wagenknecht sehen die Zusammensetzung der künftigen Landesregierung mehrheitlich positiv (81 Prozent). Anhänger der stärkeren Regierungspartei SPD sind deutlich skeptischer. Die Hälfte der potenziellen SPD-Wählerinnen und -Wähler bewertet die Koalition negativ, 44 Prozent finden sie gut. Die Ablehnung der Koalition ist unter AfD-Anhängern am größten (86 Prozent), aber auch CDU-Anhänger (74 Prozent) und Grünen-Anhänger (84 Prozent) stehen dem SPD-BSW-Bündnis kritisch gegenüber.

Grafik: BrandenburgTrend Die Sonntagsfrage zur Landtagswahl im Dezember 2024. (Quelle: infratest dimap/rbb)
| Bild: infratest dimap/rbb

Sonntagsfrage: AfD wäre wieder stärkste Kraft

Im Vergleich zur Landtagswahl haben die beiden künftigen Regierungsparteien SPD und BSW in der aktuellen Umfrage an Zuspruch verloren. Die AfD wäre wie in Umfragen vor der Wahl wieder stärkste Kraft. CDU, Grüne und Linke gewinnen leicht.

Wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, käme die SPD auf nur noch 28 Prozent (Landtagswahl 30,9 Prozent) und das BSW auf 12 Prozent (Landtagswahl 13,5 Prozent). Die beiden Parteien würden keine Regierungsmehrheit mehr haben. Die AfD käme auf 30 Prozent (Landtagswahl 29,2 Prozent), die CDU auf 15 Prozent (Landtagswahl 12,1 Prozent). Bündnis 90/Die Grünen wären mit fünf Prozent (Landtagswahl 4,1 Prozent) wieder im Landtag vertreten, die Linke würde mit vier Prozent am Einzug in den Landtag scheitern (Landtagswahl 3,0 Prozent).

Der BrandenburgTrend in Grafiken

Woidke lässt Federn, bleibt aber am beliebtesten

Bekanntester und beliebtester Landespolitiker bleibt der SPD-Landesvorsitzende Dietmar Woidke. Mit seiner politischen Arbeit sind 55 Prozent der Befragten zufrieden, unmittelbar vor der Wahl im September zeigten sich 61 Prozent zufrieden. Mit dem BSW-Landesvorsitzenden und möglichen Finanzminister Robert Crumbach sind 13 Prozent zufrieden (September: sechs Prozent).

Die Gesichter der Opposition im Landtag sind unterschiedlich bekannt: Während jeder Zweite den CDU-Landes- und raktionsvorsitzenden Jan Redmann kennt (48 Prozent), zeigen sich 16 Prozent (minus fünf Prozentpunkte im Vergleich zu September) mit ihm zufrieden. Den AfD-Fraktionschef Hans-Christoph Berndt kennt nur ein Drittel der Befragten (34 Prozent), zwölf Prozent bewerten seine Arbeit positiv.

Grafik: Brandenburg Trend Ausbau Militärflughafen Schönwalde/Holzdorf. (Quelle: infratest dimap/rbb)
| Bild: infratest dimap/rbb

AfD- und BSW-Wähler lehnen Raketenstützpunkt ab

Am Mittwoch soll Dietmar Woidke im Landtag zum Ministerpräsidenten gewählt werden. Ein Abgeordneter des Bündnis Sahra Wagenknecht, Sven Hornauf, hatte angekündigt, Dietmar Woidke wegen des Engagements für den Bundeswehrstandort Schönewalde/Holzdorf nicht zu wählen. Der Militärflughafen an der Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen-Anhalt soll als Bundeswehrstandort ausgebaut werden und künftig als Stützpunkt für ein modernes Raketenabwehrsystem dienen.

48 der Befragten unterstützen diese Pläne, 41 Prozent lehnen sie ab. Vor allem Anhänger der CDU (67 Prozent), der Bündnis-Grünen (66 Prozent) und der SPD (65 Prozent) sehen den Ausbau positiv. Auf Ablehnung stoßen die Pläne bei Anhängern von AfD (58 Prozent) und BSW (55 Prozent).

Für den BrandenburgTrend wurden vom 4. bis 7. Dezember 1.183 Brandenburger Wahlberechtigte repräsentativ befragt.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 10.12.2024, 19:30 Uhr

50 Kommentare

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  1. 50.

    Auf die russische Art von verständnisvoller Diplomatie kann ich gerne verzichten. Nur deshalb brauchen wir mehr Luftabwehr.

  2. 49.

    Zitat: "Es ist besser, sich mit dem Nachbarn so zu verständigen..."

    Und da haben wir's wieder, das Russische Narrativ des von den U.S.A. gesteuerten aggressiven "Transatlantismus", dessen Endziel die Zerstörung Russlands ist und auf das man nicht anders als mit einem Kriegsüberfall auf die Ukraine reagieren konnte; also durch den Westen dazu gezwungen wurde, um seine Souveränität aufrecht erhalten zu können.

    Dass die Russischen Machthaber auf eine 'verständige Nachbarschaft' mittels diplomatischer Bemühungen 'nen dicken Haufen setzen, sollte Ihnen rückblickend betrachtet, wenn schon nicht mit der Annexion der Krim, spätestens seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine klar geworden sein.

  3. 48.

    In ihrem Beitrag wird der Rechtsextremismus zu wenig betont, meinen Sie nicht?

  4. 47.

    Erge58:
    "Es ist besser, sich mit dem Nachbarn so zu verständigen, dass solch Unfug wie Krieg ausbleibt. Verfolgt man nicht ureigene sondern „transatlantische“ Interessen, ja dann… Frieden kann man auch durch kluge Außenpolitik schaffen. Aber genau das gilr zur Zeit schon bei manchen Leuten als Verrat."

    Das alles funktioniert aber nicht, wenn man einen kriminellen Nachbarn hat, der keinen Frieden, sondern fremde Länder und Menschen im Ausland unterdrücken und beherrschen will wie der imperialistische Diktator Putin! Gegen brutale, kriminelle und imperialistische Diktatoren hilft aber auch die klügste Außenpolitik nicht! Putin will keine unabhängige demokratische Ukraine, sondern seine diktatorische Alleinherrschaft über die Ukraine - egal, was wir sagen oder tun!

  5. 46.

    … Frieden kann man auch durch kluge Außenpolitik schaffen. Aber genau das gilr zur Zeit schon bei manchen Leuten als Verrat.....
    Wie genau sollte die kluge Außenpolitik aussehen? Der Aggressor bekommt was er will dann ist Ruhe??? Die Wähler von AfD und BSW haben nicht ansatzweise verstanden was das bedeuten würde.

  6. 45.

    Warum regen sich hier einige Foristen eigentlich über SPD/BSW auf?

    Viel schlimmer ist es doch die Koalition in Thüringen von CDU/SPD/BSW......und dann brauchen sie auch noch eine Stimme von den Linken!
    Wie dort eine vernünftige Arbeit im Sinne des Landes und seiner Bürger funktionieren soll zeigt sich für mich nicht.

    Ich bin gespannt auf die ersten 100 Tage in Brandenburg!



  7. 44.

    >“Ich finde es völlig falsch von der SPD, dass sie sich diesem Verein andient!“
    Oder ganz raffiniert: Mit einer Heirat gefügig machen! ;-)

  8. 43.

    Ich finde es völlig falsch von der SPD, dass sie sich diesem Verein andient!
    Oder hat die SPD tatsächlich kein Problem mit der Russlandfreundlichen Propaganda, die Wagenknecht betreibt?

  9. 42.

    Na ist doch super! Ich bin sicher nicht "linksgrün", was für Leute wie Sie sowieso alles links von der AfD ist, denn die ist ja die einzige die "normal" ist, ich verstehe schon. Aber wenn ich dann nicht Menschen mit Ihrer Einstellung begegnen muss, freue ich mich. Obwohl ich wirklich sehr gerne in Zühlsdorf leben würde, wer nicht?! Angenehmen Tag!

  10. 40.

    >"es ist einfach nur erschütternd und ernüchternd welches politisches Verständnis sich dort in der Provinz breit gemacht hat."
    Ich lach mich schief... NRW in weiten Teilen samt Höxter ist natürlich der Nabel der Welt. Mal auf die Karte geschaut, ist das auch ziemlich Provinz. - nur halt westlich der Elbe.
    Und mit Verlaub: Jede Region hat ihre eigene Geschichte, eigene Mentalitäten, eigene Sozialstrukturen. Das alles steht hinter den Ergebnissen der Sonntagsumfragen.
    Wer sich bei Sonntagsfragen so festlegt mit einer Klischeemeinung, der ist übringens nicht minder proviziell als die, die er meint. Sonntagsfragen sind wie Entenangeln aufm Rummel: Mal triffts die gelben, mal die roten, mal die schwarzen, mal die lilanen - je nach Geschick und Stimmung. Ein klares Meinungsbild sind Sonntagsumfragen nicht.

  11. 39.

    Eine Demokratie lässt es tatsächlich nicht zu, Rechtsextremismus zu tolerieren. Folglich grenzt sich die rechtsextreme AFD selber aus. Oder finden Sie es etwa verwerflich, dass keine der demokratischen Parteien mit einer rechtsextremen Partei koalieren möchte? Das würde dann mehr über Sie aussagen...

  12. 38.

    Die Ergebnisse der "Sonntagsfrage" ist der eigentlich Grund, warum "Wessis" dort nicht hinziehen möchten ... es ist einfach nur erschütternd und ernüchternd welches politisches Verständnis sich dort in der Provinz breit gemacht hat.

  13. 37.

    Wagenknecht hat sich nicht gerade als kluge Außenpolitikerin hervor getan. Sie hat stattdessen in Talkshows beschwichtigt. Eine Wochen nach ihrem Auftritt konnte die Welt live erleben, dass Putin doch der durchgeknallte russische Nationalist ist als der er immer dargestellt wird. Er darf uns mit neuen Atomraketen bedrohen, wir sollen uns nichtmals konventionell verteidigen können. Skandinavier, Balten und vor allem die Polen haben die Zeichen erkannt, die Moskau dem BSW gar nicht gefallen.

  14. 36.

    Nun, ich bin auch etwas skeptisch, aber letztlich gab es außer einer Neuwahl (mit möglicherweise ähnlichen Ausgang) keine Alternative. Insofern ist m.E. Herrn Woidke hoher Respekt zu zollen, dass er im Sinne unseres Landes "über seinen Schatten gesprungen "ist.
    Ich würde mir aber wünschen, dass die vorgeschlagene Personalie für den neuen Wirtschaftsminister hinterfragt wird.
    Hier wäre es wohl dienlicher, wieder eine (externe)fachkompetente Person, wie den bisherigen Minister, Herrn Steinbach, zu gewinnen.

  15. 35.

    In Brandenburg wurde grad gewählt, die neue Regierung hat ihre Arbeit noch nicht begonnen aber es wird schon wieder eine Umfrage gemacht.
    Sorry aber das ist m.M.n. Stimmungsmache gegen SPD/BSW !

    Da scheinen einige nicht zu ertragen das ihre geliebte Partei die nächsten 5 Jahre in der APO bleiben muß.
    Man kann ja über SPD/BSW denken wie man will aber die ersten 100 Tage sollte man schon abwarten!

  16. 34.

    Zweierlei Aspekte werden in Ihrem Kommentar sehr deutlich.
    1. Sie scheinen keinerlei Problem mit einer rechtsextremen Partei zu haben.
    2. Sie haben ganz offensichtlich nicht verstanden, wie eine parlamentarische Demokratie funktioniert.

  17. 33.

    Wieso qualifizieren Se die Meinungsfindung anderer Leute ab, wenn Sie Ihrer Meinung nicht entspricht? Woher wissen Sie, was Menschen die Sie noch nie gesprochen haben, zu ihrer Meinung bringt?

  18. 32.

    "Frieden kann man auch durch kluge Außenpolitik schaffen. Aber genau das gilr zur Zeit schon bei manchen Leuten als Verrat."

    Wie kommen Sie auf den letzten Satz, haben Sie eine Quelle dafür?

  19. 31.

    Ich finde diese Konstellation nicht optimal. Bin aber heilfroh dass die AfD, mit ihren braunen Ansichten nicht an die Macht gelangt sind. Die Pfeifen von der CDU haben gekniffen und so ist es wie es ist. Die Grünen haben auch bewiesen, dass sie es nicht können. Was also bleibt???

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