Staus und Sperrungen in Berlin - Sperrung der A100 für schwere LKW könnte für Verbraucher teuer werden
Die Sperrungen und Staus in Berlins Westen sind für Logistik-Firmen und Speditionen eine große Herausforderung. Die Ringbahnbrücke ist gesperrt und ein Teil der A100 ist für schwere LKW nicht freigegeben. Am Ende könnten die Auswirkungen die Verbraucher bezahlen.
Die Sperrungen auf der Ringbahnbrücke und der A100 haben für Speditionen und Logistik-Unternehmen erhebliche Folgen. Das sagte Matthias Schollmeyer, Geschäftsführer des Landesverbandes Verkehr und Logistik Berlin Brandenburg, gegenüber dem rbb. "Diese Behinderungen auf einer derart großen Magistrale führen zu Mehrkosten und Umleitungen, zu Verzögerungen und Staus."
Die A100 ist für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen auf einem Abschnitt rund um das Dreieck Funkturm gesperrt. Die schweren LKW der Speditionen und Logistik-Unternehmen müssen die Stadtautobahn umfahren und durch den Charlottenburger Straßenverkehr fahren.
Mehrkosten für Logistik-Unternehmen
Die Mehrkosten erklärt Schollmeyer so: "Es können weniger Touren gefahren werden. Unternehmen, die vor der Sperrung fünf Touren am Tag gefahren sind, schaffen nun durch die Sperrungen nur noch drei."
Das habe finanzielle Folgen. Auch durch etwaige Vertragsstrafen beim nicht Einhalten des vereinbarten Lieferumfangs. Auch die gestiegenen Spritpreise spielen eine Rolle. Denn: Je länger die Umleitung, desto mehr Sprit wird verbraucht.
Verbraucher könnten Preis dafür bezahlen
Schollmeyer sieht nicht die Logistikunternehmen in der Pflicht, diese gestiegenen Kosten zu tragen. "Die Unternehmen müssen nun auf ihre Kunden zugehen, um Mehrkosten und Mehraufwendungen weiterzugeben." Doch diese Gespräche seien nicht immer leicht.
Matthias Schollmeyer rechnet nicht damit, dass die Kunden dann auf den gestiegenen Preisen sitzen bleiben werden. "Diese Mehrkosten werden dann beim Verbraucher landen", schätzt der Geschäftsführer des Landesverbandes Verkehr und Logistik Berlin Brandenburg.
Umfahrungsplan für Mittwoch angekündigt
Die A100 ist in Richtung Norden am Dreieck Funkturm nur für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen befahrbar. Schwere LKW müssen diesen Bereich also umfahren. Es bildeten sich teils lange Kolonnen von LKW, die sich in Charlottenburger Straßen stauen. Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf reagierte und sperrte einige Wohngebiete für die umfahrenden Autos und LKW.
Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde von der CDU sagte am Montagmorgen im Interview bei Radioeins, dass ein offizieller Umfahrungsplan am Mittwoch vorgelegt werden soll. Das Gebiet um die marode und gesperrte Ringbahnbrücke müsse in Richtung Wedding großräumig umfahren werden, was wiederum Auswirkungen auf andere Verkehrsströme in Berlin haben werde, sagte Bonde. Die Autobahn GmbH des Bundes, der Senat und die betroffenen Bezirke würden sich auch am Montag wieder abstimmen. "Gemeinsam werden wir zu guten Lösungen kommen", so die Senatorin. Erst sobald der Umfahrungsplan steht, wird klar sein, welche genauen Auswirkungen dieser auf einzelne Speditionen und Logistik-Unternehmen haben wird.
Sendung: rbb24 Abendschau, 24.03.2025, 19:30 Uhr