Dahme-Spreewald - Gemeinde strebt Dauerparkverbot für Hausboote auf Zeuthener See an

Mi 26.03.25 | 14:10 Uhr
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Schrott- und Hausboote ankern in einer Bucht. (Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka)
dpa/Bernd von Jutrczenka
Audio: rbb24 Antenne Brandenburg | 26.03.2025 | Hakenjos, Susanne | Bild: dpa/Bernd von Jutrczenka

Ein See ist kein Platz für Dauercamper, befindet die Gemeinde Zeuthen und will langfristig ein Parkverbot für dauerhaft im See ankernde Hausboote erreichen. Als Vorbild dient Berlin.

Die Gemeinde Zeuthen (Dahme-Spreewald) will ein Dauer-Parkverbot auf dem Wasser einführen. Hausboote sollen auf dem Zeuthener See nicht unbemannt und dauerhaft ankern dürfen. Einen entsprechenden Beschluss fassten die Gemeindevertreter einstimmig bereits in der vergangenen Woche, wie Unterlagen auf der Website der Gemeinde zeigen [zeuthen.de].

Dem Beschluss zufolge fordert die Gemeindevertretung, dass der Kreis sich beim Land Brandenburg dafür einsetzen soll, "eine Regelung für die Dahme Wasserstraße als Bundeswasserstraße analog der Regelung für die Berliner Wasserstraße hinsichtlich eines Verbotes des unbemannten "Stillliegen" zu treffen".

Dies bedeute, heißt es in der entsprechenden Vorlage der Fraktionen BfZ und CDU, dass Boote oder Wasserfahrzeuge, auf denen sich keine Personen befänden, nicht ankern dürfen sollten, sondern "an einem gekennzeichneten und daher kostenpflichtigen Liegeplatz angelegt werden" sollten.

Wassertourismus und -sport erwünscht, Wohnen auf dem Wasser nicht

Dahinter steckt die Befürchtung, dass aus Berlin vertriebene Hausboote etwa von der Rummelsburger Bucht aus gen Süden auf Brandenburger Gewässer umziehen und dort dem Wassertourismus schaden könnten. Dieser wie auch Wassersport sollen weiterhin gefördert werden, Wohnen auf dem Wasser aber nicht.

"Ohne Frage man kann auch mal parken", sagte der Zeuthener Bürgermeister Philipp Martens (Linke) dem rbb. Aber "dieses wirkliche Wohnen, wenn das in Berlin nicht gestattet ist, dann soll das bitte auch hier nicht gestattet sein." Martens sagte weiter, er befürchte eine Verlagerung von Umweltproblemen wie etwa der Abfall- und Fäkalienentsorgung.

Martens Gemeinde macht sich für eine Regelung über Zeuthen hinaus stark. "Wir wollen auch verhindern, dass unter den Kommunen ein Flickenteppich entsteht. Wir wollen, dass das brandenburgweit in den Blick genommen wird", sagte er dem rbb. Deshalb hat sich Zeuthen nun an den Landrat von Dahme-Spreewald, Sven Herzberger (parteilos), gewandt. Er soll sich für eine landesweite Neuregelung beim Land Brandenburg stark machen.

Bundesverordnung für Binnengewässer müsste geändert werden

Für ein solches Hausboot-Dauerparkverbot müsste die Bundesverordnung für Binnengewässer geändert werden.

Im benachbarten Berlin verbietet eine entsprechende Verordnung seit vergangenem Sommer das Ankern auf der Spree abseits genehmigter Liegeplätze auf einem 35 Kilometer langen Abschnitt der Spree zwischen Köpenick im Osten und Spandau im Westen. Demnach muss immer jemand an Bord sein, wenn ein Boot draußen auf dem Wasser ankert.

Die Menschen, die zum Beispiel in der Rummelsburger Bucht auf Hausbooten leben, müssen seither während ihrer Abwesenheit eine Aufsicht organisieren. Es gab dort immer wieder Müllprobleme und Beschwerden über Lärmbelästigung im Umfeld der Hausboote in der Rummelsburger Bucht.

Sendung: Antenne Brandenburg, 26.03.2025, 13:30 Uhr

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11 Kommentare

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  1. 11.

    Na klar, weil du, wenn du mal für 3t Tage im Monat am See planschen möchtest,, zu faul bist, 5 Minuten zu laufen um eine schönen Spot zu finden wo du guten Zugang zum Wasser hast,, sollen diejenigen, für die es eine Lebensart darstellt, und den Großteil ihrer Lebenszeit verbringen weichen. Warum reißen wir dich nicht deine überteuertes wohnklo ab, damit wir da 2 mal im Monat besser parken können, wenn wir da beim Lidl einkaufen?

  2. 10.

    Gab es diese Probleme denn auch zu DDR-Zeiten? Wie haben wir es da gemacht? Irgendwie gabs weit weniger Bürokratie. Und Boote.

  3. 9.

    Da beschwert man sich immer über Bürokratie und bläst das ganze doch weiter auf. Dann schafft bitte auch Angebote, an denen Boote zu vertretbaren Preisen liegen können. Ich möchte außerdem darauf verweisen, dass der gewünschte Tourismus ebenfalls Müll und Lärm mit sich bringt. Vor allem marodierende ps starke Motorboote und besoffene Floßfahrten nerven ganz schön!

  4. 7.

    an den zeuthener see kommt man doch sowieso kaum, da sind doch alle ufer zugeballert. wär eher zeit da eine hölzerne strandpromenade zu erricjten dass man mal wieder zb am wasser promenieren kann.

  5. 6.

    Ja siehste das wird aber auch wirklich langsam mal Zeit
    Die Wassersportler gleich mit zu!

  6. 3.

    Ist nicht eigentlich das Stillliegen bzw. Ankern auf Bundeswasserstraßen mehr als 1 Tag ohne Aufsicht sowieso in der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung verboten?

  7. 2.

    Liebe Bürger aus Zeuthen
    Schaut auf die Rummelsburger Bucht, die sieht
    leider aus wie ein Bootsfriedhof

  8. 1.

    Falls es in der Bundesverordnung für Binnengewässer noch nicht enthalten sein sollte, bitte auch gleich aufnehmen, dass das Ankern außerhalb von Häfen mit einem Mindestabstand zum Ufer zu erfolgen hat. An manchen Sommertagen findet man vor lauter Booten kaum noch Zugang zum Wasser..