Regierungserklärung - Ministerpräsident Woidke kündigt Einsparungen in Brandenburg an

Mi 26.03.25 | 15:54 Uhr
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26.03.2025, Brandenburg, Potsdam: Dietmar Woidke (SPD, 3.v.r), Ministerpräsident von Brandenburg, gibt während der Sitzung des Brandenburger Landtags die Regierungserklärung ab (Quelle: dpa/Soeren Stache).
dpa
Woidke kündigt Einsparungen an

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Woidke kündigt Einsparungen an Woidke kündigt Einsparungen an5 Min
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Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 26.03.2025 | Ronja Bachofer | Bild: dpa

Rund drei Monate nach dem Start der SPD/BSW-Regierung in Brandenburg hat Ministerpräsident Woidke Schwerpunkte seiner Koalition skizziert. Er kündigte Kurskorrekturen an - und Konsequenzen aus der Wirtschaftslage.

  • Weniger Bürokratie für wettbewerbsfähige Wirtschaft
  • Zahl der Polizeibeamten soll um 1.000 erhöht werden
  • Irreguläre Migration bekämpfen, zugleich Flüchtlinge schneller integrieren
  • AfD fordert Kurswechsel statt Kurskorrekturen der Regierung

Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bereitet die Bürgerinnen und Bürger angesichts der schwierigen Wirtschaftslage auf Kürzungen bei den Ausgaben vor.

"Wir werden zukünftig mit deutlich geringeren finanziellen Mitteln auskommen müssen", sagte Woidke am Mittwoch in seiner lange erwarteten Regierungserklärung im Landtag. "Auf der einen Seite heißt das, dass wir Ausgaben reduzieren müssen." Auf der anderen Seite müsse alles dafür getan werden, dass die Einnahmen des Landes und der Kommunen möglichst schnell steigen könnten, so Woidke.

Der Ministerpräsident sprach von einer ernsten wirtschaftlichen Situation. "Wir müssen bürokratische Hürden abbauen, für wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen sorgen und gleichzeitig das Arbeits- und Fachkräfteangebot verbessern." Brandenburg unterstütze den Vorschlag Berlins nach einem Industriestrompreis. "Gleichzeitig müssen aber auch die Energiepreise für die Menschen und die gesamte Wirtschaft sinken."

Bildung, Bürokratieabbau und schärfere Migrationspolitik

Der Regierungschef kündigte Kurskorrekturen und die Schwerpunkte der Regierung für diese Wahlperiode an. "Zu häufig gibt es Unterrichtsausfälle an unseren Schulen. Die Strecken, die zum Arzt zurückgelegt werden müssen, sind in einigen Regionen zu lang. Die überbordende Bürokratie lähmt unsere Wirtschaft und die Verwaltungen", sagte Woidke.

Lehrer sollten eine Stunde mehr pro Woche unterrichten, aber zugleich von Bürokratie entlastet werden. Die Kita bleibe beitragsfrei.

Außerdem kündigte Woidke eine schärfere Migrationspolitik an. "Wir müssen irreguläre Migration bekämpfen, auch mit Grenzkontrollen und Zurückweisungen", sagte er. "Wir müssen schnell und konsequent Menschen abschieben, die eine Gefahr für andere darstellen oder unser demokratisches Gemeinwesen angreifen." Außerdem müssten Menschen schnell zurückgeführt werden, wenn sie über einen anderen EU-Staat eingereist sind. Zugleich sagte Woidke, er wolle die Integration von Flüchtlingen forcieren. "Wir werden Geflüchtete schneller als bisher in unseren Arbeitsmarkt integrieren."

Stärkung der Sicherheit und Gesundheit

Der Regierungschef bekräftigte das Ziel, die Zahl der Polizistinnen und Polizisten von mehr als 8.000 auf 9.000 zu erhöhen. "Das bedeutet mehr Präsenz, es bedeutet mehr Sichtbarkeit und es bedeutet mehr Sicherheit, vor allem auch in der Fläche unseres Landes", sagte Woidke. Auch bei der Feuerwehr sei mehr Personal nötig. Das Wahlpflichtfach Brandschutz soll an mehr Schulen eingeführt werden.

Alle Krankenhausstandorte sollen nach den Worten des Ministerpräsidenten als Standorte der regionalen Gesundheitsversorgung erhalten bleiben. Die deutlich stärkere finanzielle Unterstützung der Krankenhäuser als in anderen Bundesländern solle fortgesetzt werden. "Wir werden auch alles unternehmen, um Kliniken, die in wirtschaftliche Not geraten sind, zu helfen."

Wunsch nach Frieden in der Ukraine

Der Ministerpräsident dringt auf ein Ende des Ukraine-Krieges. "Ziel muss ein dauerhafter Frieden zwischen Russland und der Ukraine sein", sagte er. Woidke räumte ein, dass der Wunsch nach Frieden durch Diplomatie die Koalition eine, es aber unterschiedliche Sichtweisen vor allem bei der Unterstützung der Ukraine gebe.

Er kritisierte US-Präsident Donald Trump: "In den USA zerstört der jetzige Präsident jeden Tag Fundamente, auf denen unsere Beziehungen zu den USA in den letzten 80 Jahren aufgebaut waren."

AfD bezeichnet Regierungserklärung als nicht mutig genug

Der Fraktionschef der AfD im Brandenburger Landtag, Hans-Christoph Berndt, kritisierte die Landesregierung als nicht mutig genug. Es brauche nicht nur Kurskorrekturen, wie sie Woidke angekündigt habe, sondern einen Kurswechsel. Der Oppositionsführer warf der Regierung vor, durch die Politik der vergangenen Jahre auch dafür verantwortlich zu sein, dass junge und gut qualifizierte Menschen das Bundesland verlassen.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jan Redmann warf Rot-Lila kraft- und zielloses Steuern vor: Woidkes Regierungsschiff treibe "führungslos im Wind". Er forderte eine Strategie für Investitionen.

Auch die Grünen kritisierten die Regierungserklärung als "Sammlung von Worthülsen". Bei seinen Aussagen zur Migrationspolitik wiederhole er "rechte Narrative", wird Clemens Rostock, Landesvorsitzender der Grünen in einer Mitteilung zitiert.

Dietmar Woidke regiert Brandenburg seit 2013, zunächst in einer Koalition mit der Linken und danach mit Grünen und CDU - seit Dezember führt er nun die einzige bundesweite SPD/BSW-Koalition.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 26.03.2025, 19:30 Uhr

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97 Kommentare

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  1. 97.

    „Weil die Unterschiede von Bundesland zu Bundesland zu groß geworden sind“
    Gerne darf Brandenburg sich dem Bayern-Niveau anpassen. Auch jetzt schon ohne den Bund. Umgedreht wird das wehrhafte Bayern sicher etwas dagegen haben...

  2. 95.

    Ja, Stimmt, nur soweit ich informiert bin soll es auch bei Bildung mehr Einflussnahme vom Bund geben. Weil die Unterschiede von Bundesland zu Bundesland zu groß geworden sind. Wie genau das stattfinden soll muss man abwarten, bis die Regierungserklärung vom Bund kommt. Ich denke mal das wir da alle gespannt sind was da auf uns zukommt.

  3. 94.

    Das ist wieder typisch von unseren Ministerpräsidenten. Uns keinen Bürgern wieder das Geld aus der Tasche ziehen. Der soll mal lieber selber anfangen von seiner Kohle was einzusparen. Hauptsache denen geht es gut.

  4. 93.

    Die Landesregierung hat an einer Stelle wirklich großen Einfluss und kann ihre Leistungsfähigkeit beweisen...unabhängig von der Bundespolitik: Bei der Bildung. Wo liegt Brandenburg da gleich?
    Im Artikel wird unbewusst die Erklärung geliefert. Es ist die generelle Einstellung im Kopf ...

  5. 92.

    Ich würde mal behaupten, alles was ein MP in seiner Regierungserklärung im Landtag verkündet kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht wirklich ernst genommen werden. Es fehlt die Regierungserklärung vom neuen Kanzler die mit Sicherheit auch einige Veränderungen mit sich bringt, die noch nicht bekannt sind. Was nützt es da was zu versprechen um sich am Ende lächerlich zu machen? Wer schon unter konservative CDU geführtes Land gelebt hatte (Kohl) der weiß das sich einiges ändern wird. Das wird anders wie unter Angela Merkel. Der Unternehmer wird wieder eine besondere Rolle im Land spielen, das jeder kann arbeitet ist der normal Fall. Wer unbegründet nicht arbeitet kriegt die volle härte zu spüren. Ob es so Streiks wie jetzt bei BVG gibt ist sehr fraglich!? Ob es auch wieder Geldkoffer gibt wie unter Kohl, muss man abwarten.

  6. 91.

    „Lehrer sollten eine Stunde mehr pro Woche unterrichten, aber zugleich von Bürokratie entlastet werden.“
    Aha, eine Stunde mehr = 2 Stunden mehr Arbeitszeit, mit allem was dranhängt. Bürokratieentlastung = weniger Exceltabellen oder weniger Prüfungsfragen ausdenken und vorlegen?
    Muss nicht erst gesagt werden was und wieviel entlastet wird statt umgedreht? Sonst passiert genau das Gegenteil.

  7. 90.

    Die „jungen“ Kollegen waren sicher nicht in der Mehrheit, sondern eher die „gestandenen“. Und die sind schon 70+.
    Ich behaupte das auch, weil ich mitten in einem Gebiet wohne, das früher als Stasiviertel galt. Und täglich die betagten Herrschaften die Straße entlangen svhlürfen sehe.

    Ist aber auch Wurscht.
    Aber wenn der Eindruck erweckt wird, dass es hierzulande noch bestehende und aktive Stasiverbindungen gibt, würde ich das doch im Land der Mythen wähnen.

  8. 89.

    Fakt ist aber, es wird kein großer Bürokratieabbau bei den Bürgern geben. Bisher ist wird darüber gesprochen das Unternehmer entlastet werden müssen. Das die Schnüffelei noch verschärft wird wurde schon beschlossen. Arbeit und Soziales; Jeder Arbeitslose muss sein Vermögen aufbrauchen bevor es vom Staat unterstützung gibt. Das sind die neuen Mittel zur Überprüfung! Außerdem sollen alle wichtigen Ämter auf sämtliche Daten zugreifen können. „Einen vollständigen Datenaustausch zwischen Sozial-, Finanz- und Sicherheitsbehörden werden wir ermöglichen“, Heisst, wer einmal in den Genuss von Bürgergeld kommt, wird Bundesweit als solcher bekannt!!

  9. 88.

    Sie brauchen sich nicht gleich als Naseweiß aufzuspielen, nur weil jemand ihren Kretsche falsch geschrieben hat.

  10. 87.

    Die damaligen jungen "Kollegen" wären heute Anfang/ Mitte 60. Nix 70+.

  11. 86.

    Ok, das ist tasächlich widerlich.
    Aber das ist einer. Und in wessen Auftrag hat er gehandelt?
    Sie spachen von vielen. Und das stelle ich in Frage.

  12. 85.

    Na klar sind viele im Rentenalter, ich bin aber selbst betroffen und hatte meinen Nachbarn vor einiger Zeit angezeigt wegen Wohnungseinbruch, Verleumdung und übler Nachrede und Schnüffelei im Privatesten. Der ist auch Rentner und das totale Spiegelbild des ehemaligen Schnüfflervereins und taktiert noch immer genauso. Widerlichst !

  13. 84.

    „ Die Stasi-Methoden wurden halt übernommen , und viele Ehemalige des Schnüfflervereins ticken noch immer so und sind aktiv “

    Ohne irgend etwas verharmlosen zu wollen.
    Die allermeisten Ehemaligen sind heute zwischen 70 und 80 oder älter.
    Meinen Sie, als Rentner haben die jetzt erst recht Zeit zum Schnüffeln?

    Ich habe ja schon viel Obskures gelesen. Aber das toppt so Einiges.


  14. 83.

    Meine volle Zustimmung ! Die Stasi-Methoden wurden halt übernommen , und viele Ehemalige des Schnüfflervereins ticken noch immer so und sind aktiv ! Meine eigene Erfahrung.

  15. 82.

    So viel Käse in so einem kurzen Text, das muss man auch erst einmal hinbekommen! In der DDR hatte man dafür die Staatssicherheit, ein Riesen Apparat der die Menschen überwacht und bis ins Schlafzimmer kontrolliert hatte. Konnte man ja schlecht übernehmen. Dafür wurde Bürokratie aufgebaut die den Bürger bis ins kleinste Detail ausquetscht und alles über sich preisgeben muss. Ein Dachdecker muss regelmäßig dokumentieren wie der Zustand seiner Leitern ist, und bei Kontrollen bereit liegen haben. Bei der Stasi hätte man das auch ohne Dokumentation gewusst!! Die ganze Bürokratie beruht einzig und allein auf Misstrauen gegenüber der Bevölkerung, und nichts anderes steckt dahinter. Demokratie, ich lach mich kaputt!!!

  16. 81.

    Demokratie ist, wenn Alle etwas zu sagen haben und Niemand mehr, etwas machen will - Also genau so, wie Bürokratie.
    Wird man dann auch wieder, bei der Reaktivierung von Bahnstrecken genau so sehen und merken : Gutachten über Gutachten und Nichts oder nur sehr wenig, wird wieder erstehen, Viele Grüße.

  17. 80.

    Unsere ausufernde Bürokratie, beruht auf unserer ausufernden Demokratie !
    Deshalb wird die Bürokratie, immer mehr und mehr werden - da unsere Demokratie, immer ,,Demokratischer,,wird und damit unsere Demokratie auch ,,wahnsinnig,, wird - genau wie unsere Bürokratie.
    Mehr Bürokratie beruht auf immer mehr Demokratie.

  18. 79.

    Es ist schon beachtlich,für nichts ist Geld da,trotzdem werden die Verwaltungen mit den negativen Kollateralschäden wie Bürokratie über Bürokratie statt handeln aufgebauscht.
    Zudem ist Geld für die Waffenfirmen,teilweise im Besitz von Blackrock,dem früheren Arbeitgeber des Herrn März,da.
    Nur für die Belange des Bürgers,der das Ganze über Steuern finanziert,ist kein Geld da,weder für Infrastruktur noch für die ausreichende Bezahlung der dem Bürger dienenden Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes.Auch hier schämen sich unfähige Chefetagen,wie bei der Bahn,ganz und gar nicht,sich völlig überzogene Gehälter zu genehmigen.
    Es fehlt nicht das Geld,es wird nur falsch eingesetzt.