A100 - Abriss der Ringbahnbrücke soll bis Ostern ausgeschrieben werden
Der Abriss der maroden Ringbahnbrücke und ihr anschließender Neubau sollen möglichst schnell vonstatten gehen. Ein genauer Zeitplan ist allerdings weiterhin offen. Immerhin: Die Ringbahn kann vorerst ohne Einschränkungen fahren.
- Abriss der Ringbahnbrücke soll bis Ostern ausgeschrieben werden
- Abrissarbeiten könnten drei Monate dauern, Zeitplan für Neubau offen
- Rettungsdienste sollen Busspuren und Radwege auf Umleitungen nutzen dürfen
- Berlin soll vorwiegend über nördliche Zubringer versorgt werden
- Lkw werden über A10 umgeleitet
Die gesperrte Ringbahnbrücke der A100 in Berlin soll so schnell wie möglich abgerissen werden. Noch vor Ostern soll eine entsprechende Ausschreibung veröffentlicht werden, teilte am Mittwoch Andreas Irngartinger mit, Geschäftsführer der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges).
Um den S-Bahnverkehr so wenig wie möglich einzuschränken, seien kreative Ansätze gefragt, sagte er. Es gehe darum, Abriss und Neubau in einer "maximal kurzen Zeit" umzusetzen. Der reine Abriss der Brücke werde drei Monate dauern - Irngartinger betonte, dass die Ringbahn nicht so lange gesperrt werden müsse.
Verkehrssenatorin hofft auf Direktvergabe
Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) sagte in der rbb24 Abendschau: "Wie lange diese Baumaßnahme tatsächlich stattfindet, dass steht wirklich noch in den Sternen geschrieben." Sie habe die zuständige Autobahn-GmbH gebeten zu prüfen, ob der Neubau der Brücke direkt vergeben werden könne. Auf diese Weise solle ein langwieriges Vergabeverfahren verhindert werden können.
Unabhängig davon müsse in Charlottenburg mit dauerhaften Einschränkungen gerechnet werden, erklärte Bonde, da eine komplette Sanierung des Autobahndreiecks am Funkturm bevorstehe.
Bereits am Nachmittag hatte Bondes Behörde mitgeteilt, alle Beteiligten eine das Ziel, schnellstmöglich eine Ersatzbrücke zu bauen. "Hier gilt es, Planungen maximal zu beschleunigen und den Ersatzneubau 24/7 umzusetzen", so Bonde. Wann der Ersatzbau fertiggestellt sein soll, blieb offen. Auch in der rbb24 Abendschau nannte Bonde keinen konkreten Zeitplan.
Weite Umwege für Lkw, Ringbahn vorerst nicht unterbrochen
Die Autobahn GmbH erklärte, Schwerverkehr von mehr als 3,5 Tonnen solle so weit wie möglich aus dem Berliner Stadtverkehr herausgehalten werden. Der Direktor der Niederlassung Nordost Ronald Normann sagte, es sei eine dauerhafte Umleitung über den Berliner Ring nötig. Die Versorgung des Stadtgebiets solle vor allem über die A10 im Norden laufen.
Berlins Verkehrsstaatssekretär Johannes Wieczorek sagte, das Land werde Vorbehaltsrouten für Umleitungen definieren. Bestehende Baumaßnahmen auf diesen Umleitungen sollen geprüft und geräumt werden. Geplante Baumaßnahmen sollen auf spätere Zeitpunkte verschoben werden. So sollen die Umleitungswege entlastet werden.
Als Nahumfahrungsroute nannte Wieczorek den Messedamm, die Königin-Elisabeth-Straße und den Spandauer Damm. Zudem gebe es zwei weitere Ausweichrouten: Konstanzer Straße, Brandenburgische Straße, Lewishamstraße, Kaiser-Friedrich-Straße und Tegeler Weg, ebenso Sachsendamm, Martin-Luther-Straße, Kurfürstenstraße, Hardenbergstraße, Otto-Suhr-Allee. "Busspuren und Radwege werden erhalten, um auch für Rettungsdienste zur Verfügung zu stehen", hieß es weiter.
Autobahn-GmbH-Direktor Normann sagte, die Schäden an der Brücke seien seit der Teilsperrung nicht größer geworden. Somit gebe es zunächst keine Auswirkungen auf die S-Bahnverkehr, die Ringbahn könne vorerst ohne Einschränkungen unter der maroden Brücke hindurchfahren.
Ringbahnbrücke seit einer Woche gesperrt
Die Autobahn GmbH hatte die Ringbahnbrücke vor einer Woche überraschend gesperrt. Ein Riss im Tragwerk hatte sich unerwartet vergrößert. Infolge der Sperrung kam es an dem Verkehrsknoten zu Chaos. Die Brücke ist Teil des Autobahndreiecks Funkturm, über das täglich rund 230.000 Autos fahren.
Seit Anfang der Woche fließt der Verkehr in Richtung Norden wieder. Er wird einspurig über die Gegenfahrbahn umgeleitet. Lkw mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen dürfen diese Umleitung allerdings nicht nutzen.
Sendung: rbb24 Abendschau, 26.03.25, 19:30 Uhr