Schwimmen - Berliner Bäder-Betriebe ändern Tarifsystem - Freibad-Tagestickets kosten bis sieben Euro

Mi 26.03.25 | 14:05 Uhr
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Kinder rutschen im Sommerbad Neukölln ins Schwimmbecken. (Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka)
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Audio: rbb24 Inforadio | 23.02.2025 | Aleksandra Karolczyk | Bild: dpa/Bernd von Jutrczenka

Der Berliner Bäder-Betriebe führen im Mai ein neues Tarifsystem ein. Die meisten Tickets werden teurer. Für schlecht besuchte Zeitfenster soll es aber Rabatte geben.

Die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) verpassen ihrer gesamten Tarifsystematik ein vollständiges Update - verbunden mit einer Verteuerung in den meisten Tarifen.

Sowohl für Hallen- als auch für die Sommerbäder werden nun drei Kategorien eingeführt, wie die BBB am Mittwoch mitteilte. Kleine Bäder ohne besondere Ausstattung sind preiswerter als größere Bäder mit mehr Angebot.

Die neuen Tarife sollen ab 5. Mai gelten.

SOMMERBÄDER

Ein Tagesticket in der "Sommerbad-Kategorie 1" wird laut Mitteilung zukünftig 7 Euro kosten. Mit einer Ermäßigung werden 4,20 Euro fällig. Das Ticket "Badespaß" für drei Personen - davon mindestens ein Erwachsener und ein Kind - soll 13 Euro kosten.

In der "Kategorie 2" werden für das Tagesticket 6,50 Euro fällig (ermäßigt: 3,80 Euro, Badespaß: 12 Euro).

In der "Kategorie 3" kostet das Tagesticket sechs Euro (ermäßigt: 3,50 Euro, Badespaß: 10,50 Euro).

Dabei ordnen die BBB die Sommerbäder wie folgt ein:

  • Kategorie 1: Sommerbäder am Insulaner, Humboldthain, Kreuzberg (Prinzenbad) und Neukölln (Columbiadamm), Pankow, Wilmersdorf
  • Kategorie 2: Sommerbäder Mariendorf, Olympiastadion, Wuhlheide, Wannsee / Kombibäder Gropiusstadt, Seestraße, sowie die derzeit wegen Bauarbeiten geschlossenen Kombibäder Mariendorf und Spandau-Süd
  • Kategorie 3: Kinderbäder Monbijou und in Marzahn, Sommerbad Staaken-West

Weitere Neuerungen:

Wie schon 2024 setzen die Berliner Bäder-Betriebe dabei in den Sommerbädern verstärkt auf Online-Tickets. Diese berechtigen innerhalb eines gebuchten Einlasszeitfensters zum Eintritt für den gesamten Tag.

Dabei gilt: Je geringer das Bad online gebucht ist, desto stärker sind die Tickets rabattiert. Bis zu 20 Prozent Nachlass kündigen die BBB für wenig gebuchte Zeitfenster an. In der Kategorie 1 wären dies 5,60 statt sieben Euro.

Für Online-Tickets werden laut BBB bestimmte Kontingente reserviert. Nur diese garantieren einen Eintritt ins Bad - auch wenn die Auslastungsampel des Bades bereits Rot zeigt. Tickets können bis zu sieben Tage im Voraus für ein bestimmtes Bad erworben werden und sind bis 48 Stunden vorher stornierbar. Online gebuchte Tickets sollen personalisiert und nicht übertragbar sein.

Für den Barverkauf von Tickets vor Ort an den Kassen der Sommerbäder sind keine Rabattierungen vorgesehen. Hier sind Tagestickets während der Öffnungszeiten des Bades zum Standardpreis zu kaufen. In diesem Sommer sollen allee Kassen der Sommerbäder durchgehend geöffnet sein.

HALLENBÄDER

Auch die Hallenbäder werden nun in die drei Kategorien eingeteilt. Zudem können Badegäste künftig zwischen drei Tarifen wählen: Eintritt für 90 Minuten, 150 Minuten (zweieinhalb Stunden) oder für den ganzen Tag.

In der Kategorie 1 kostet ein Tagesticket 11,50 Euro (ermäßigt: 8,50 Euro). Das 90-Minuten-Ticket kostet 6 Euro (ermäßigt 3,70 Euro), das 150-Minuten-Ticket 7 Euro (ermäßigt 4,80 Euro). Das "Badespaß"-Ticket gilt für den ganzen Tag und kostet 19 Euro.

Tagestickets in den 13 derzeit geöffneten Bädern der "Kategorie 2" kosten 6,50 Euro. Ein 90-Minuten-Ticket wird 4,50 Euro kosten, ein 150-Minuten-Ticket 5,50 Euro.

Auch die "Kategorie 3" beinhaltet derzeit 13 Bäder. Hier werden 6 Euro für ein Tagesticket fällig. 90 Minuten kosten 4 Euro, 150 Minuten sollen 5 Euro kosten.

Die Hallenbäder werden wie folgt eingestuft:

  • Kategorie 1: Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark, Stadtbäder Lankwitz und Neukölln, sowie - nach Abschluss der Bauarbeiten - das Stadtbad Schöneberg, das Wellenbad am Spreewaldplatz und die Schwimmhalle Holzmarktstraße
  • Kategorie 2: Kombibäder Gropiusstadt, Seestraße, Spandau-Süd, die Stadtbäder Charlottenburg (alte Halle), Märkisches Viertel, Mitte, Tiergarten, Wilmersdorf, die Kleine Schwimmhalle Wulheide, und die Schwimmhallen in Buch, im Ernst-Thälmann-Park, in der Finckensteinallee und am Helene-Weigel-Platz. Zudem die derzeit gesperrten Bäder Charlottenburg (Neue Halle), Kombibad Mariendorf, Paracelsus-Bad
  • Kategorie 3: Die Schwimmhallen Allendeviertel, Anton-Saefkow-Platz, Baumschulenweg, Fischerinsel, Hüttenweg, Kauzlsdiorf, Kreuzberg,. Sewanstraße, Thomas-Mann-Straße. Zudem die Sport- und Lehrschwimmhalle Schöneberg und die Stadtbädwer Spandau-Nord, Tempelhof und Wilmersdorf II. Hinzu kommt nach Fertigstellung die Schwimmhalle Zingster Straße.

Weitere Neuerungen:

Die Bäder-Card – eine Art Abo für Stammkunden – wird mit dem 5. Mai 2025 nicht mehr angeboten. An ihre Stelle tritt eine Club-Mitgliedschaft, die drei verschiedene Nutzungsstufen und Beiträge beinhaltet.

Die Clubmitgliedschaft werde ab Dezember 2025 angeboten - bis dahin seien noch technische Umrüstungen nötig, hieß es.

Neu angeboten werden ab Dezember auch aufladbare Wertkarten. Sie ersetzen die bisherigen Sammelkarten.

Der Vorstandsvorsitzende der BBB, Johannes Kleinsorg, betonte, dass die Tarife trotz der notwendigen Anpassung sozial verträglich blieben. Neu sei auch, dass Ehrenamtskarten-Inhaber nun Tickets zum Ermäßigungstarif erwerben könnten.

Die BBB gaben zur Begründung für die neuen Preise gestiegene Kosten für den Betrieb der Bäder an, zum Beispiel durch höhere Kosten für Energie und Personal.

Sendung: rbb24 Abendschau, 26.03.25, 19:30 Uhr

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39 Kommentare

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  1. 38.

    Für Empfänger von Transferleistungen gibt es doch ermäßigte Tarife. Wer bei den Sommerbädern unbedingt noch mehr sparen möchte und keinen Zugang zum Netz hat, kann eine 20er karte kaufen oder müsste dann zuvor in eine Bibliothek und sich sein hart erspartes onlineticket ausdrucken.
    Ein Bankkonto ist dafür Voraussetzung.

  2. 37.

    Als würde Verantwortung übernehmen den Kindern oder Familien irgendetwas helfen.

  3. 36.

    Also, wir brauchen unsere Lohnforderungen für unseren Vermieter, da geht es immer weiter in die Höhe.

  4. 35.

    Das ist das privat?wirtschaftliche Analogon zu "Bürokratieabbau".

    Immer komplexer, enger, verschachtelter, irrer.

  5. 34.

    Diskriminierung aller ohne Internet-/Smartphone.

    (Gerät, Vertrag, Strom, Wissen, Onlinekonto, Kreditkarte) … viele Menschen wie Rentner, Erwerbslose, haben das nicht.

    Manche nicht mal ein Onlinekonto. Sollen gerade jene draußen bleiben? Oder den höchsten Preis zahlen? Das wäre grundgesetzwidrig!

  6. 33.

    ....und es werden immer weniger Kinder schwimmen lernen. Und wer übernimmt dann die Verantwortung für die Kinder, die in unbewachten Seen ertrinken?

  7. 32.

    Nun wird das Wasser etwas kühler sein und der Eintritt steigt moderat. Und natürlich jammern dann schon die ersten Bürger.

    Geld ist ein endliches Mittel. Aufgrund der desolaten Haushaltslage muss der Senat sparen.

    Aber als Alternative kann ja die Grundsteuer immer stärker steigen. Dann hätte der Senat etwas mehr Geld zur Verfügung. Natürlich zahlt der Bürger dann mehr, aber dann gibt's auch wieder einen Grund zum Jammern.

  8. 31.

    Vernünftig. Je teurer, desto weniger Publikum. Je weniger Publikum, desto weniger Stress und Nerv. Evtl kann man dann mal wieder im Sommer ins Schwimmbad/Freibad.

  9. 30.

    Nochmal genauer zu den 20er Sommermehrfachkarten vom 14.04-04.05 gibt's diese noch zum alten preis von 60€. Ab 05.05 dann für 80 €.
    Bei den weniger beheizten Becken muss man dann natürlich auf heißes Wetter hoffen.

  10. 29.

    Genau so wird es sein.

    Fehlender Service> kaltes Wasser und hohe Preise=
    fehlende Kundschaft= Fehlende Einnahmen!

    SO DUMM!!!!!!!

  11. 27.

    Ja also ich war letztes Jahr knapp 50 mal(hauptsächlich Pankow, Seestraße und Humboldthain) belästigt hat mich da niemand. Wenn es heiß in den Sommerferien war sollte man tatsächlich früh gehen oder sich ob der Fülle nicht wundern.

    Zu 25. Frankk:20er Sommerkarten gibt's noch für jetzt 80 Euro(evtl. Online oder im VVK günstiger )

  12. 26.

    Gibt es denn in Berlin noch ein Sommerbad, wo man hingehen kann ohne belästigt zu werden? Ernstgemeinte Frage, weil ich seit Jahren in kein Schwimmbad mehr gehe.

  13. 25.

    Es ist tatsächlich zu befürchten, dass mit diesem System die Bäder (vor allem die Freibäder) totgespart werden. Wer steigt da noch durch?? Wer will dann noch gehen? Oder welche Familie wird sich das noch leisten können?

    Bislang gab es ja noch die halbwegs bezahlbaren 20er-Karten für die Sommerbäder. Was passiert mit denen? Gibt es die noch??

  14. 24.

    Nein am Saisonende heißt es ersteinmal… viel weniger strafbare Vorfälle als im letzten Jahr… die Kontrollen wirken.

  15. 23.

    Sie haben Recht. Unter Rot Rot Grün war Berlin das Paradies auf Erden. Aber dann kamen die "dummen CDU Wähler" und haben diese Wohlfühloase zerstört.
    Jetzt bleibt uns allen nur zu hoffen, daß uns RRG bald wieder den Goldesel oder Tischlein deck dich zurück bringt.
    Wahlweise kann Bayern auch einfach mehr in den Länderfinanzausgleich für uns einzahlen. Die können mit dem vielen Geld dort unten doch sowieso nichts anfangen.
    Und welcher Bayer sollte denn was dagegen haben, dass wir günstiger ins Schwimmbad wollen?

  16. 22.

    Warum öffnet man ab Mai überhaupt noch die Freibäder ? Bei den wenigen heißen Tagen, wo sich das Wasser erwärmt und genug Menschen kommen lohnt sich das überhaupt noch oder wäre es nicht für alle besser, wenn die Hallenbäder ganzjährig offen sind und somit gut frequentiert ? Ich selber weiche im Sommer bei den kalten Wassertemperaturen sowieso aus auf die Kristalltherme in Ludwigsfelde oder die Schwimmhalle im FEZ aus ( die schließt nur über die Sommerferien). Dort sind angenehme 28 Grad Wassertemperatur, auch dann wenn es ein kalter verregneter Sommer werden wird.

  17. 21.

    Mir tuen die Angestellten Kassenkräfte leid, die diesen Tarifdschungel kommunizieren und durchsetzen sollen.
    Diese haben auf jeden Fall eine deutliche Lohnerhöhung verdient.

    Der Vorstand und das Management der BBB sollte hingegen seinerseits einen deutlichen Beitrag zu den vom Senat verordneten Sparmaßnahmen leisten.

  18. 20.

    Kurze Zusammenfassung: Also ab zum Baden ins Umland...