An der Berufsorientierenden Oberschule Spremberg (Spree-Neiße) hat es am Montagmorgen einen Polizeieinsatz gegeben. Grund war die Äußerung eines 15-Jährigen in einem Klassenchat, die als Androhung einer Gewalttat verstanden werden kann, sagte ein Polizeisprecher dem rbb. Den genauen Wortlaut der Chatnachricht könne er nicht zitieren.

Die mutmaßlich angekündigte Tat sollte am Montag stattfinden, deshalb habe die Schule Polizei, Eltern und Schüler verständigt, so der Sprecher. Weil der 15-jährige Schüler am Montagmorgen nicht zum Unterricht erschien, wurden geplante Taschenkontrollen nicht durchgeführt.

Nach Informationen von rbb 24 Recherche geht die Drohung im Klassenchat vom Wochenende auf einen Vorfall in der vergangenen Woche während einer Klassenfahrt im sächsischen Weißwasser zurück. Dort soll der Junge Mitschüler mit einem Messer bedroht haben. Er wurde nach Hause geschickt, das Messer wurde aber nicht gefunden. Warum der 15-Jährige seine Mitschüler bedrohte, ist bislang unklar.

Der Leiter des Staatlichen Schulamtes in Cottbus, Uwe Mader, bestätigt den Vorfall am Montag, über den die Lausitzer Rundschau zuerst berichtet hatte. Man nehme die Sache ernst, die Schulleitung habe umsichtig gehandelt. Ein Teil der Eltern habe ihre Kinder zu Hause behalten. Mader vertraue auf die Ermittlungen der Polizeibeamten. Gegen den 15-Jährigen werde nun wegen der Androhung einer Straftat ermittelt, so die Polizei.

Bereits vor dem Vorfall am Montag war die Spremberger Schule aufgrund von Gewalt in den Fokus geraten. Ende Februar griff ein Schüler eine Lehrerinnen dort körperlich an. Wenige Wochen später wurden anonyme Vorwürfe über Beleidigungen und Diskriminierung zwischen Lehrkräften und Schülern an der Schule laut.

Anmerkung der Redaktion: Zunächst hieß es, es seien die Taschen der Schüler kontrolliert worden. Diese Angaben hat die Polizei mittlerweile korrigiert.

Sendung: rbb24 Inforadio, 25.03.2025, 15:30 Uhr