Berlin-Barnim - Kommunen sind verärgert über fast zweimonatige RE3-Streckensperrung

Mo 24.03.25 | 14:20 Uhr
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Symbolbild: Ein Zug der Linie RE3 am 09.03.2021. (Quelle: picture alliance/dpa-Zentralbild/Soeren Stache)
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Audio: Antenne Brandenburg | 25.03.2025 | Georg-Stefan Russew | Bild: picture alliance/dpa-Zentralbild/Soeren Stache

Pendler und andere Zugreisende auf der Strecke zwischen Eberswalde und Berlin müssen sich ab dem 11. April wiederholt auf Einschränkungen einstellen. Grund dafür sind Brückenbauarbeiten in Berlin-Buch. Die geplante Sperrung sorgt bei den anliegenden Gemeinden für Unmut.

Wie die deutsche Bahn am Donnerstag mitteilte, soll die Strecke für Arbeiten an der Eisenbahnüberführung "Wiltbergstraße" für sieben Wochen, bis 30. Mai, gesperrt werden.

Von der nun fast zweimonatigen Sperrung zeigen sich Kommunen entlang der Strecke überrumpelt. Der Bahn AG wird zudem mangelnde Kommunikation bezüglich des Bauvorhabens gegenüber den betroffenen Kommunen vorgeworfen.

"Für Pendler nicht akzeptabel"

Der Eberswalder Bürgermeister Götz Herrmann (parteilos) findet, dass Kommunen und Gemeinden von der Bahn besser in solche Planungen mit einbezogen werden müssten. Der Bürgermeister von Panketal, Maximilian Wonke (SPD), schließt sich an: "Es ist wirklich sehr schwer, sich darauf einzustellen und für die vielen Pendlerinnen und Pendler aus Panketal und aus dem weiteren Umland hier ist nicht akzeptabel", sagte er dem rbb.

Laut Bernaus Stadtoberhaupt André Stahl (Die Linke) sind die Gemeinden über die Pläne durch eine Pressemitteilung informiert worden. "Das eigentliche Problem ist, dass die Meldungen bezüglich möglicher Fertigstellungstermine nicht sehr zuverlässig sind", so Stahl. Ihm zufolge pendeln aus Bernau rund 12.000 Menschen regelmäßig auf der betroffenen Strecke.

Es gibt Hinweise darauf, dass auch die Ostdeutsche Eisenbahn (Odeg), die ihre Hauptwerkstatt in Eberswalde hat, nicht hinreichend in die Pläne vorab mit einbezogen wurde. Offiziell wollte sich die Odeg nicht äußern, bestätigte jedoch eine Beschwerde bei der Bundesnetzagentur. Die Bonner Behörde wiederum bestätigte den Eingang dieser Beschwerde. Inhaltlich führte die Odeg darin an, dass sie ihre Hauptwerkstatt in Eberswalde nur noch schwer erreichen könne, so die Bundesnetzagentur. Bislang sei über die Beschwerde nicht entschieden worden. Die Bahn selbst wollte sich nicht äußern.

Ersatzverkehr mit Bussen bei der RB24

Betroffen ist neben dem RE3 zudem auch der RB24. "Als Ersatz für die ausfallenden Züge auf dem Streckenabschnitt Eberswalde Hbf – Bernau (b Berlin) und Eberswalde Hbf/Bernau (b Berlin) – Berlin Hohenschönhausen wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet", kündigte die Bahn in ihrer Mitteilung vom Donnerstag an.

Vor allem der RE3 ist aufgrund seiner Verbindung nach Schwedt an der polnischen Grenze durch Berlin eine stark frequentierte Verbindung. Grund für das Bauvorhaben sind laut Bahn Verzögerungen bei der Inbetriebnahme der neuen Brücke in Berlin-Buch. Schon im letzten Jahr gab es auf der Strecke zahlreiche Sperrungsmaßnahmen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.03.2025, 14 Uhr

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11 Kommentare

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  1. 11.

    Auch deswegen sind Reaktivierungen von Strecken als Umfahrung wichtig wie Werneuchen-Wriezen oder Joachimsthal-Templin.

  2. 9.

    Wie fahren die Güterzüge solange der Strecke gesperrt ist?

    Irgendwie über Stralsund oder Pasewalk/Sczcecin?

  3. 8.

    Der ICE ist ja noch das nächste Problem für Pendler. Wer bis Angermünde fährt, konnte bislang bis Prenzlau mit seinem Nahverkehrsticket auf den ICEs mitfahren. Das wird den Herrschaften ja nun zu teuer, und man stellt diese Möglichkeit ab Dezember 2025 ein, wobei ich keine Ahnung habe, worin das Problem liegt. Gleiche Strecke, gleiche Haltestellen, an denen gehalten werden muß, Ticket bezahlt. Sicher gilt das nicht für die erste Klasse, das ist unumstritten. Aber es war für sehr viele eine Erleichterung!! Die RE3 Strecke ist mir aufgrund der vielen Ausfälle und teils extrem kurzfristigen Ausfälle inzwischen so verhasst, dass ich tatsächlich auf den PKW umsteigen werde.

  4. 7.

    Das wüsste ich auch gern. Zumal zeitgleich die Landstraße zwischen Spechthausen und Melchow gesperrt ist. Der Ersatzbus braucht also noch länger.

  5. 6.

    Doch, anscheinend fährt der RE3 zwischen Eberswalde und Bernau, der RB24 aber nicht.

    Ob auch die ICEs nicht fahren?

  6. 5.

    Warum fahren zwischen Eberswalde und Bernau keine Züge? Die Brücke in Berlin-Buch liegt ja südlich davon.

  7. 4.

    Es ist einfach nur schlimm! Aber hier regt sich zumindest Widerstand. Der nördliche Abschnitt Angermünde - Stettin ist eine Fehlversagen hoch drei!

  8. 3.

    Der ÖPNV in Brandenburg ist eh ein absoluter Witz. Mal ehrlich, da kann man es keinem verübeln, wenn das Auto zum pendeln genutzt wird.
    Aber ist natürlich wieder ein Henne-Ei-Problem: wenig Nachfrage wegen schlechtem Angebot führt zu wenig Nachfrage. Aber anscheinend liegt die Priorität nicht darauf, Brandenburg einen attraktiven ÖPNV zu bieten. Schade.

  9. 2.

    Genau bei Ostern wo Viele nach Usedom/Rügen mit den RE3 Fahren

  10. 1.

    Ein Grund warum ich aus Eberswalde wieder nach Berlin gezogen bin. Für Pendler seit Jahren eine Vollkatastrophe.