Berliner Obdachlosen zu Tode getreten -
In einem Prozess um die Tötung eines Obdachlosen durch gezielte Tritte hat das Landgericht Berlin einen Mann am Montag zu acht Jahren Haft verurteilt. Nach Angaben einer Sprecherin ging die zuständige Kammer von einem Totschlag aus. Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer zuvor eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes für den 42-jährigen Beschuldigten gefordert.
Opfer verstarb noch am Tatort
Der laut Anklage "kampfsporterfahrene Angeklagte" soll im Juli vergangenen Jahres einen Obdachlosen durch Tritte gegen Kopf und Oberkörper getötet haben. Demnach trat der Mann dem auf einer Bank sitzenden Opfer zunächst von hinten "in Tötungsabsicht" gezielt gegen den Kopf. Anschließend habe er mindestens 13 Mal auf den am Boden liegenden 48-jährigen eingetreten.
Der Obdachlose wurde bei der Tat im Berliner Stadtteil Moabit so schwer verletzt, dass er noch vor Ort starb. Früheren Berichten zufolge hatte die Tat selbst zunächst niemand bemerkt. Ein Sicherheitsmann fand das leblose Opfer und alarmierte Polizei und Rettungsdienst. Der flüchtige Verdächtige wurde durch Bilder einer Überwachungskamera identifiziert. Er wurde einige Tage nach der Tat am Berliner Hauptbahnhof wiedererkannt und festgenommen.
Die Zahl der Angriffe auf Obdachlose ist in Berlin zuletzt deutlich gestiegen. 2024 wurden 506 Gewalttaten gegen wohnungslose Menschen registriert. Im Jahr davor waren es 441.
Sendung: rbb 88.8, 24.03.2025, 15:30 Uhr