Fahndung -

Ermittler haben sich mit neuen Details zu den gesuchten früheren RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg an die Öffentlichkeit gewandt.
Das niedersächsische Landeskriminalamt (LKA) veröffentlichte am Donnerstag in Hannover im Rahmen seiner Zielfahndung zwei bislang unbekannte Fotos, die mutmaßlich Staub im Jahr 2006 zeigen sollen [presseportal.de].
Zudem nannten sie zwölf Aliasnamen, die der heute 70-Jährige zur Verschleierung seiner wahren Identität nutzen soll. Mutmaßlich trat Staub demnach unter anderem bei der Anmietung von Wohnungen und Autos etwa als Volker Gertner, Adnan Yücel, Jens Peter Grundmann, Georg Schmidt oder Ulrich Schulte auf.
Gesuchten hatten wohl keine Krankenversicherung
Das LKA bat insbesondere Ärzte und andere Beschäftigte im Gesundheitswesen um Hinweise. Es geht davon aus, dass sich Staub und Garweg ebenso wie ihre inzwischen gefasste mutmaßliche Komplizin Daniela Klette in der Vergangenheit meist privatärztlich behandeln ließen.
Die beiden Gesuchten hätten möglicherweise keine Krankenversicherung und hätten Rechnungen für medizinische Behandlungen daher "offenbar stets in bar bezahlt". Staub sei anscheinend Brillenträger und könnte deshalb regelmäßig Augenärzte oder Optiker aufsuchen, erklärte das Landeskriminalamt weiter.
Staub, Garweg und Klette werden von den Sicherheitsbehörden der sogenannten dritten Generation der früheren linksextremistischen Terrororganisation RAF zugerechnet, die sich 1998 selbst auflöste. Das niedersächsische LKA sucht seit 2015 wegen einer Serie von bewaffneten Raubüberfällen auf Supermärkte und Geldtransporter nach ihnen. Das Trio soll diese nach Auflösung der RAF in den Jahren 1999 bis 2016 zur Finanzierung seines Lebens im Untergrund verübt haben. Wie Klette soll Garweg zumindest zeitweise ebenfalls in Berlin auf einem Wohnwagenplatz gelebt haben.
Sendung: rbb24 Inforadio, 27.03.2025, 11:30 Uhr