Frankfurt (Oder) - Kleist-Museum zeigt "verschollen geglaubten Brief"

Do 27.03.25 | 13:12 Uhr
  3
Archivbild: Das alte Gebäude des Kleist-Museums. Die Kleist-Festtage sind jedes Jahr ein Höhepunkt in Frankfurt (Oder). Diesmal will das Festival der Wahrheit auf den Grund gehen. Bekannte Künstler sind dabei und ein Förderpreis wird verliehen. (Quelle: dpa/Pleul)
dpa/Pleul
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 27.03.2025 | Fred Pilarski | Bild: dpa/Pleul

Das Kleist-Museum in Frankfurt (Oder) widmet einem besonderen Neuerwerb eine Sonderausstellung. Es handle sich um einen "verschollen geglaubten Brief Heinrich von Kleists an seinen Verleger Georg Andreas Reimer aus dem Jahr 1810", sagte eine Sprecherin des Museums. Bis Ende Juni soll die Handschrift in der Sonderausstellung "Ein Brief, drei Werke, große Wirkung" zu sehen sein.

Der Brief gibt nach Angaben der Sprecherin einen Einblick in die damalige finanzielle Situation Kleists. Er schreibt, dass er den Abdruck seiner Erzählung "Das Erdbeben in Chili" nicht finden könne. Außerdem schreibt er seinem Verleger, welches Honorar er für das Stück "Das Käthchen von Heilbronn" fordert. "Die Höhe schien Kleist nicht so wichtig zu sein, wenn er die Bezahlung umgehend bekommen könnte", erklärte die Sprecherin.

Gesamtkosten von 50.000 Euro

Der Brief wurde nach Angaben des Museums im vergangenen Jahr mit Hilfe verschiedener Förderungen erworben. Im April 2024 hatte ihn die Stiftung Kleist-Museum im Berliner Auktionshaus J. A. Stargardt für 38.000 Euro ersteigert. Die Gesamtkosten lagen bei knapp 50.000 Euro.

Die Werke des Dramatikers Heinrich von Kleist (1777-1811) wie "Der zerbrochene Krug" und "Michael Kohlhaas" sind viel gespielte Klassiker auf deutschen Bühnen. Er gilt als der berühmteste Sohn der Stadt Frankfurt und wird jährlich mit einem mehrtägigen Festspiel in der Oder-Stadt geehrt.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 27.03.2025, 19:30 Uhr

Nächster Artikel

3 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 3.

    Ja, die Zerstörung der Frankfurter Innenstadt war einfach nur noch sinnlos, dadurch haben wir ja nicht nur das Geburtshaus verloren, sondern fast die ganze historische Innenstadt unwiederbringlich.

  2. 2.

    Ja, das ist sehr schade und auch das haben wir dem NS-Regime zu verdanken. Aber Kleist ist toll!

  3. 1.

    Schade, daß das Geburtshaus nicht mehr steht und bei dem Brand der Innenstadt nach Ende der Kampfhandlungen zerstört wurde.