Amt für Statistik - Arbeitszeit der Erwerbstätigen in Berlin und Brandenburg gestiegen

Do 27.03.25 | 14:45 Uhr
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Karpfenernte in Peitz (Bild: dpa)
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Audio: rbb 88.8 | 27.03.2025 | Doreen Herbe | Bild: dpa-Zentralbild

Die Erwerbstätigen in Berlin und Brandenburg haben 2024 mehr gearbeitet als im Vorjahr.

In Berlin wurden insgesamt 2,98 Milliarden Arbeitsstunden gezählt - ein Plus von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Brandenburg nahm die Arbeitszeit pro Kopf um 0,5 Prozent zu und stieg damit um sieben Stunden auf 1.376 Stunden, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Donnerstag mitteilte [statistik-berlin-brandenburg.de].

Anstieg mit Unterbrechungen in Berlin

Seit 2006 stieg die Zahl der Arbeitsstunden in Berlin demnach kontinuierlich an, mit zwei Ausnahmen im Krisenjahr 2009 und zum Start der Corona-Pandemie 2020.

Pro Kopf arbeiteten die Berliner Arbeitnehmer den Daten zufolge insgesamt 1.357 Stunden. Das ist ein Anstieg um 11 Stunden und 0,8 Prozent. Vor allem im verarbeitenden Gewerbe stieg die Pro-Kopf-Arbeitszeit um 2,5 Prozent, in Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei um 1,5 Prozent. Weniger arbeiteten Erwerbstätige im Baugewerbe (minus 1,2 Prozent), wie es hieß.

Erwerbstätige nahmen 2024 in Berlin vermehrt Nebenjobs auf, wie es hieß. Ausfälle wegen Krankheit blieben demnach auf Vorjahresniveau, obwohl es mehr Arbeiter gab. Gleichzeitig arbeiteten laut Statistik mehr Beschäftigte in Teilzeit als im Vorjahr.

Erster Anstieg seit 2021 in Brandenburg

In Brandenburg stieg die gesamte Arbeitszeit laut Statistikamt auf 1,58 Milliarden Arbeitsstunden. Es ist der erste Anstieg seit 2021.

Erwerbstätige in Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei arbeiteten den Daten zufolge pro Kopf 3,7 Prozent mehr. Im verarbeitenden Gewerbe erhöhte sich die Arbeitszeit für jeden Menschen um 1,5 Prozent, im Dienstleistungsbereich um 0,4 Prozent. Zurück ging die Arbeitszeit für Erwerbstätige im Baugewerbe (minus 0,5 Prozent).

Brandenburger Arbeitnehmer fielen 2024 seltener wegen Krankheit aus und nahmen vermehrt Nebenjobs auf, wie es hieß. Gleichzeitig gab es laut Statistik mehr Teilzeit-Beschäftigte als im Vorjahr.

Im langfristigen Vergleich liege die Zahl der Arbeitsstunden in Brandenburg mit 1,58 Milliarden unter dem Niveau des Jahres 2000 mit rund 1,74 Milliarden geleisteten Arbeitsstunden, weil die Pro-Kopf-Arbeitszeit sank. Brandenburg reiht sich dem Amt zufolge damit in einen bundesweiten Trend ein.

Sendung: rbb 88.8, 27.03.2025, 14:30 Uhr

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12 Kommentare

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  1. 12.

    Definieren Sie doch mal bitte ihren Begriff von Arbeit.
    Auch Ingenieur, Sachbearbeiter, Wissenschaftler, etc. leisten Arbeit, fallen, aber vermutlich nicht unter ihre Definition,
    Genauso wie sämtliche Leitungsebene.

  2. 11.

    Und Wer, arbeitet eigentlich noch richtig und Wer, bekommt nur Lohn und Gehalt für Lau ???
    Arbeiten tut wahrscheinlich gar Keiner mehr - ist nämlich Alles, kaputt, dreckig und viel zu teuer.

  3. 10.

    Steht doch in der Überschrift - die Arbeitszeit der Erwerbstätigen! Welche Arbeitszeit haben eigentlich die Nichterwerbstätigen?

  4. 9.

    Steht doch in der Überschrift - die Arbeitszeit der Erwerbstätigen! Welche Arbeitszeit haben eigentlich die Nichterwerbstätigen?

  5. 8.

    Die Statistik wäre besser, wenn diese die Wochenarbeitszeit und deren Entwicklung nachvollziehbar widerspiegeln würde. Wenn in Brandenburg 2-5 Stunden mehr gearbeitet wird, dann sind das 2-5 Jahre mehr Lebensarbeitszeit nach jetzt 35 Jahren.... und weniger Rentenpunkte im Vergleich.ßß

  6. 7.

    Die Statistik wäre besser, wenn diese die Wochenarbeitszeit und deren Entwicklung nachvollziehbar widerspiegeln würde. Wenn in Brandenburg 2-5 Stunden mehr gearbeitet wird, dann sind das 2-5 Jahre mehr Lebensarbeitszeit nach jetzt 35 Jahren.... und weniger Rentenpunkte im Vergleich.ßß

  7. 6.

    Na die Lisa ist aber heute wieder auf Krawall gebürstet! Schon im zweiten Chat.
    Noch keine Zeit für 'ne Denkpause gehabt, oder ist das Dauerzustand?

    Und bitte, lieber RBB: sowas kann man doch nicht unkommentiert stehen lassen!

  8. 5.

    Nee im Gegenteil, es sollen nur mehr Arbeiter mehr arbeiten und das für weniger Lohn.
    Irgendwie muss halt Ukraine. Flüchtlinge und sonstige linksgrüne Dinge bezahlt werden.

  9. 4.

    Immer mehr Arbeitende , sollen doch angeblich immer weniger arbeiten.
    Andauernd lese ich von mehr Freizeit , also mehr Urlaub , die 38 Stunden Woche, die 35 Stunden Woche , die 4 tage Woche.
    Versteh den RBB .

  10. 3.

    Was die Seriösität der Meldungen des rbb betrifft, konnten die Nutzer schon einige Erfahrungen sammeln.
    Aber zur "Verteidigung" sei gesagt, dass es gerade bei den Online Medien üblich ist, erst die Meldung/Schlagzeile raushauen und dann zu prüfen. Nicht das noch vorher ein anderer den Punkt macht.
    Und falls es den rbb selbst betrifft wird die Kommentarfunktion erst gar nicht geöffnet. Anmerkungen oder Kritik wird unterdrückt.

  11. 2.

    Und fast gleichzeitig liest man, dass Lehrende in Brandenburg 1 Stunde kostenlos mehr arbeiten sollen. Wau!
    Die Hetze gegen Bürgergeldempfangenden und Geringverdienenden als Arbeitsfaule wirkt! Aber leider wählen sogar viele dieser Betroffenen selber diese Hetze. Es ist einfacher nach unten zu treten, als nach oben. Nach oben bücken, nach unten drücken. Fahrradfahrendenprinzip!
    Und die Steigerung der Vermögen der Superreichen ist nicht mit Arbeitsstunden zu erklären...

  12. 1.

    Hier geht irgendwie einiges durcheinander in der Statistik.
    "Pro Kopf nahm die Arbeitszeit um 0,5 Prozent zu", also inklusive der Arbeitslosen? Exklusive Rentner? Inklusive U18? Wäre eine sinnvollere Basis nicht Arbeitszeit nur von Beschäftigten und Selbständigen als Basis?
    "Gleichzeitig gab es laut Statistik mehr Teilzeit-Beschäftigte als im Vorjahr." Also wurden vorher die Arbeitslosen bei der Berechnung der Zeit pro Kopf mitgezählt? Ansonsten wäre die Aussage ja nicht relevant zu den Teilzeitstellen.
    "Im langfristigen Vergleich liege die Zahl der Arbeitsstunden in Brandenburg mit 1,58 Milliarden unter dem Niveau des Jahres 2000 mit rund 1,74 Milliarden geleisteten Arbeitsstunden, weil die Pro-Kopf-Arbeitszeit sank." Warum nicht gleich eine normierte Angabe, wenn die Absolutgrößen nichts aussagen?
    Gibt der rbb nur Meldungen unverändert weiter oder sehen da auch noch mal Journalisten inhaltlich auf Stimmigkeit durch?