3. Liga - Was das Ostduell zwischen Cottbus und Rostock für Polizei und Stadt bedeutet
Am kommenden Sonntag begrüßt Energie Cottbus den FC Hansa Rostock im heimischen Stadion. Das Duell zweier Ost-Traditionsvereine birgt stets eine besondere Atmosphäre, aber auch Sicherheitslage. Verein, Stadt und Polizei sind vorbereitet.
Der FC Energie Cottbus und der FC Hansa Rostock treffen am kommenden Sonntag (13:30 Uhr) erstmals seit sechs Jahren wieder in einem Pflichtspiel aufeinander. Zwei große Traditionsvereine, die gewohnt hitzige Rivalität von Ostklubs und ein ausverkauftes Leag Energie Stadion im letzten Heimspiel des Jahres - die Stadt in der Niederlausitz bereitet sich auf eine besondere Partie in der 3. Liga vor. Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz sieht mit einem Sieg "gute Chancen, über den Winter hinaus Erster zu sein."
Verein sieht sich gut vorbereitet
Doch mit solch einem besonderen Rahmen geht auch eine besondere Sicherheitslage einher. Duelle zweier Ostvereine haben in der Vergangenheit immer wieder für hitzige Spieltage und den ein oder anderen Sicherheitsvorfall gesorgt. Angesichts von mindestens 1.925 Rostock-Fans, die nach Cottbus reisen werden, sind Verein, Stadt und Polizei gewarnt.
Der FC Energie sieht sich jedenfalls gewappnet. Stefan Scharfenberg-Hecht, Leiter Medien und Kommunikation des Vereins, erklärt gegenüber rbb|24: "Wir sind in Absprache mit allen Sicherheitspartnern gut vorbereitet. Es wird eine strikte Fantrennung geben, die Polizei wird im Stadtgebiet dafür Sorge tragen. Im Stadion sind wir als Veranstalter verantwortlich." Sollten Rostock-Fans sich heimlich in Heimblöcke eingekauft haben, werden sie demnach bei erkennbarer Fanbekleidung aus jenen Bereichen entfernt und möglichst in den Gästeblock geführt.
Der Stadtring und der Parkplatz in der Parzellenstraße sind laut Scharfenberg-Hecht ausschließlich den Gästefans vorbehalten und somit für die Zivilbevölkerung komplett gesperrt. Die Stadt Cottbus ergänzt, dass die Sperrung ab 8:30 Uhr gelten wird. Desweiteren wird es temporäre Einschränkungen im Bereich des Lindenplatzes/Hainstraße geben, der einzig für Anwohner befahrbar bleibt.
Die Stromstraße wird wiederum für Heimfans geöffnet, "sodass es eigentlich keine Berührungspunkte zwischen den Fanlagern geben kann". Ein Sprecher der Polizei Brandenburg fügt gegenüber rbb|24 an, dass der Verkehr zum Cottbuser Weihnachtsmarkt vom Spiel unberührt bleiben wird.
Polizei geht nicht von Ausschreitungen aus
Energie Cottbus geht laut eigener Aussage davon aus, dass nichts passieren und es friedlich bleiben wird. Auch die Polizei Brandenburg befürchtet trotz Ostderby-Charakter keine Ausschreitungen. "Ganz im Gegenteil. Es gab in der Saison bereits Spiele, die wie gewünscht sehr friedlich abgelaufen sind. Dennoch bereiten wir uns natürlich vor, unter anderem durch die strikte Fantrennung", so ein Polizeisprecher.
Bei dem Aufeinandertreffen von Cottbus und Rostock handele es sich um ein "störanfälliges" Spiel, da beide Fanlager in der laufenden Saison bereits an Spieltagen auffällig geworden sind. Somit gelten erhöhte Sicherheitsanforderungen am kommenden Sonntag. "Es werden im Vergleich zu anderen Spielen deutlich mehr Einsatzkräfte in Cottbus sein. Zudem wird die Polizei deutlich früher als sonst in der Stadt unterwegs sein", so die Polizei Brandenburg.
Am Einsatztag wird es eine permanente Abstimmung mit der Bundespolizei geben. Die Polizei geht davon aus, dass ein Teil der Gästefans per Zug anreisen wird - klarer Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei, die für die Sicherheit auf der Schiene und in Bahngebäuden verantwortlich ist.
"Ein Schwerpunkt der Bundespolizei ist die schienengebundene An- und Abreise der Fußballfans im öffentlichen Personenverkehr, beispielsweise am Bahnhof Cottbus Hauptbahnhof", so eine Sprecher der Bundespolizei gegenüber rbb|24. Die Bundespolizei treffe aus Anlass dieser Spielbegegnung unter anderem "intensivierte Maßnahmen der An- und Abreiseüberwachung auf Bahnhöfen und in Zügen".
Sicherheitskonzept bei der DB, ODEG sieht sich nicht betroffen
Da die Rostocker Fans vor allem aus dem Norden Mecklenburg-Vorpommerns anreisen werden, sieht sich die ODEG an diesem Spieltag laut eigener Aussage nicht besonders vom Fan-Treiben betroffen, "da die Hauptverkehrsströme auf den Strecken RE5 und RE2 sowie den weiteren Zulaufstrecken nach Cottbus liegen, welche von DB Regio betrieben werden." Für den Süden sei keine Fandurchmischung zu erwarten, weshalb spezielle Maßnahmen seitens der ODEG nicht erforderlich sind, so eine Sprecherin gegenüber rbb|24.
Vonseiten der Deutschen Bahn hieß es auf rbb|24-Anfrage, dass aufgrund des Ersatzverkehrs mit Bussen und der daraus resultierenden längeren Fahrzeit zwischen Rostock und Neustrelitz erfahrungsgemäß weniger Fußballfans mit dem Zug anreisen würden. Es gebe aber ein Sicherheitskonzept der DB Sicherheit in Abstimmung mit der Bundespolizei. "Die DB und die BPOL stehen in engem und ständigem Austausch miteinander. Die Züge werden durch Einsatzkräfte situationsabhängig begleitet", so ein Bahnsprecher.
Sendung: rbb Der Tag, 12.12.2024, 18 Uhr
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