US-Zölle und mögliche Gegenzölle - Welche Waren aus den USA bald teurer werden könnten

Do 03.04.25 | 16:41 Uhr | Von Yasser Speck
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Collage: Harley Davidson Motorrad und Jack Daniels Whiskey Flaschen. (Quelle: picture alliance/SULUPRESS.DE /Dirk Pagels/ZUMAPRESS.com /Bryan Smith)
Bild: picture alliance/SULUPRESS.DE /Dirk Pagels/ZUMAPRESS.com /Bryan Smith

US-Präsident Donald Trump hat neue Handelszölle gegen Dutzende Länder verhängt. Es wird erwartet, dass die Europäische Union mit Gegenmaßnahmen reagiert. Was könnte dann teurer werden? Welche häufig gekauften Waren sind "Made in USA"? Von Yasser Speck

Der amerikanische Präsident Donald Trump hat Handelszölle gegen Länder weltweit erlassen. Waren, die aus der Europäischen Union in die Vereinigten Staaten exportiert werden, werden nun mit einem Zoll in Höhe von 20 Prozent belegt [tagesschau.de].

Die Europäische Union hat noch nicht reagiert - bereitet aber bereits Gegenmaßnahmen vor. Das könnten Zölle auf amerikanische Waren sein. Doch welche Waren importiert die EU aus den Vereinigten Staaten eigentlich?

Harley Davidson und Whiskey

Klassische amerikanische Waren, die in Europa bekannt und beliebt sind, sind zum Beispiel die Motorräder der Marke Harley Davidson oder Whiskey von Jack Daniels. Beide Marken stehen sinnbildlich für die USA wie kaum andere.

"Das sind Produkte, die immer wieder genannt werden, wenn man über Gegenzölle der EU spricht", erklärt Wirtschaftswissenschaftler Georg Stadtmann von der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Diese Produkte könnten, wenn die EU Gegenzölle erhebt, für Verbraucher teurer werden.

Pharmazeutika aus den USA

Deutschland importiert aber auch viele Arzneimittel im Ausland - am meisten aus den USA. Im Jahr 2023 kaufte Deutschland Pharmazeutika aus den USA im Wert von rund 12 Milliarden Euro. Diese landen dann auch in Berlin und Brandenburg in den Apotheken und Praxen.

Neue Zölle könnten aus den USA importierte Medikamente für die Verbraucher teurer machen. Die Unternehmen geben solche Zölle meist an die Verbraucher weiter, indem sie die Preise für die Waren erhöhen.

Zölle möglich auch auf Dienstleistungen

Wirtschaftswissenschaftler Stadtmann von der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder kann sich außerdem vorstellen, dass es Zölle gegen Service-Dienstleistungen aus den USA geben könnte. "Das würde bedeuten, dass wenn ein iPhone-Update stattfinden soll, dass dafür eine Steuer fällig werden würde", erklärt Stadtmann solche Zölle. Als Beispiele nennt er auch Steuern auf Google- oder Facebook-Dienste. Mit solchen Gegenmaßnahmen könnte die Europäische Union Firmen aus den USA empfindlich treffen.

Aufruf zu Boykott amerikanischer Produkte

In Internetforen rufen Bürgerinnen und Bürger aus der EU inzwischen auch zum Boykott US-amerikanischer Supermarkt-Produkte auf, um die europäische Wirtschaft zu stärken. So zum Beispiel auf der Plattform Reddit: Dort findet sich eine Gruppe mit dem Namen "Buy from EU" (deutsch: "Kauft von der EU") mit über 200.000 Mitgliedern. Dort werden beispielsweise Fotos von Chips-Packungen von US-Herstellern gezeigt, um kenntlich zu machen, welche Waren aus den USA kommen und so Kundinnen und Kunden vom Kauf abhalten. Solch ein Boykott könnte - wenn er denn flächendeckend gemacht würde - durchaus Auswirkungen auf amerikanische Unternehmen haben. Doch nicht jeder Boykott entfaltet diese Wirkung.

Der Wirtschaftswissenschaftler Stadtmann sieht in manchen Boykott-Aufrufen einen eher symbolischen Akt, denn: "Das Konzentrat für die Coca-Cola, die bei uns verkauft wird, wird in Deutschland hergestellt und produziert", erklärt er. "Ein Boykott hätte also keine Auswirkungen auf Zölle. Boykottiere ich den McDonalds um die Ecke, dann trifft das ein deutsches Unternehmen und deutsche Mitarbeiter, da es ein Franchise-Unternehmen ist."

Antwort der EU steht noch aus

Die Europäische Union hat bislang noch nicht mit Gegenmaßnahmen auf die Zölle aus den USA reagiert. Wann und ob es dazu kommt, ist noch offen. "Nur dann, wenn Gegenmaßnahmen der EU getroffen werden, dann werden die amerikanischen Produkte teurer werden", betont Wirtschaftswissenschaftler Stadtmann.

Er kritisiert, dass es überhaupt so weit gekommen ist. "Man hätte als EU auch proaktiv Zölle senken können", sagt er: "Um ein Signal in die USA zu senden und nicht in diese Spirale zu kommen."

Sendung: rbb24 Abendschau, 03.04.2025, 19:30 Uhr.

Beitrag von Yasser Speck

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97 Kommentare

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  1. 97.

    Nun ja, der Verbrauch ist relativ zu sehen. Artgerecht bewegt sind die Brocken relativ genügsam. Überwiegend sind diese über offizielle Importeure vertriebenen Dodge-RAM-PU mit einer sehr guten & top angepassten Autogasanlage versehen. Diesel gab es für eine kurze Zeit. Die offiziell angebotenen Diesel waren leider zu teuer und ner unpassende Motorkonfiguration am Start. Den Cummins gibts leider nur in den dicken Varianten vom RAM und der kostet in den USA auch Kohle und zwar richtig.

  2. 96.

    Das stimmt wirklich, dauernd die blöden Meldungen, Ihr Konto ist veraltet. Dabei nutze ich googlemail nicht, und auch dieses dämliche outlook.
    Also, lieber europäische Tütfler, haut bitte, was Funktionierendes "Made in Europe" raus, damit diese blöden Fehlermeldungen und womit man sich noch sonst so bei Win und MSO herumschlagen muss, aufhören.

  3. 93.

    Und - Sie haben noch etwas vergessen; ich habe im Radio gehört- tagsüber, so nebenbei, -- dass die Amis die gelegten Eier waschen. Das ist so in der EU nicht üblich, und wurde von dem Sprechnden so kommentiert, dass es deshalb schon gewisse Schwierigkeiten gäbe. Na, ja, andere Länder, andere Sitten
    Also, ich wasche mir da lieber die Hände und die benutzten Teile; klar Hygiene in der Küche muss schon sein!

  4. 92.

    Haben Sie den 88ten Kommentar geschrieben? Dann drücken Sie sich verständlich aus, damit ich dann auch weiß, was ich zu tun oder zu lassen habe.

  5. 91.

    Vielen Dank für die Aufklärung. Jetzt weiß ich wenigstens warum ich die Dame einfach nicht verstehe.
    So - und jetzt gibts Rührei (mit Schinken).

  6. 90.

    Im Übrigen braucht kein Mensch diesen Billigfusel und die überteuerten Stinker!

  7. 89.

    Da muss ich Ihnen wirklich zustimmen. Mir fallen da gerade die 5 € Hartz IV Erhöhung ein, wie Prinzessin noch Arbeitsministerin war. Die Frau ist so abgebrüht, dazu fällt einem gar nichts ein, ohne beleidigend zu werden.

  8. 88.

    Ach jetzt kommt auch noch das Ding? Bleib einfach beim Thema , egal, wie diese zurückgelegt werden, dann passt´s.

  9. 87.

    Natürlich sollen Konsumenten Zölle auf U.S.-Software bezahlen, aber nicht Finanzakteure, die z.B. über BlackRock, Vanguard und andere ihre „Finanzgeschäfte“ abwickeln. Wie würde es denen gefallen, wenn 25 % pro Transaktion zu berechnen wären? Da soll doch lieber die Mutti ihrer Tochter ein Upgrade für‘s iPhone bezahlen, damit diese dann neue Emojis verschicken kann. Als ob Frau von der Leyen ein echtes Interesse an EU-Bürgern hätte.

  10. 86.

    Im Übrigen braucht kein Mensch diesen Billigfusel und die überteuerten Stinker!

  11. 83.

    Bei den ganzen Eiern die Mister T.Maga am Kragen hat, verstehe ich das Problem in Übersee nicht.

  12. 82.

    Haben die in USA denn immer noch das Problem mit den Eiern? Also ich würde ein großes Containerschiff von Hamburg nach New York fahren lassen. In jeden Container Hundert Hühner. Auf dem Weg haben die so viele Eier gelegt, verpacken, verkaufen. Und immer hin und zurück.

  13. 81.

    Wäre interessant, wenn sich Frau Dr. Weidel dazu äußern würde. Denn die war u.A. im internationalen China-Geschäft tätig und spricht wohl auch Hanchinesisch. Was die USA angeht, sollte Deutschland vorsichtig sein und sich von dem auch hier zu lesenden Aufgeplustere fern halten. Bei Zollerhöhungen wird alles teurer für alle — für Händler, Produzenten und Konsumenten. Die USA sitzen am längeren Hebel, weil deren Außenhandelsabhängigkeit beim vor allem industriell geprägten Warenhandel gerade mal 21 Prozent ausmacht, bei Deutschland 78 Prozent, bei Japan 26 Prozent, bei China 35 Prozent und bei Russland 38 Prozent.

  14. 80.

    Ich würde die Eier nur liefern wenn die auch unseren leckeren Eierlikör dazu kaufen! Dann noch den Eiersalat, Russisch-Ei, Sol-Ei, und Rührei tief gefroren.

  15. 78.

    Daumen hoch! Wäre eigentlich das normalste von der Welt.