In eigener Sache - rbb beschließt weitreichende Maßnahmen zur journalistischen Qualitätssicherung

Do 03.04.25 | 18:29 Uhr
Das Fernsehzentrum mit dem rbb Logo am 14.03.2025. (Quelle: picture alliance/dpa/Christophe Gateau)
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Audio: rbb24 Inforadio | 03.04.2025 | Alexander Schmidt-Hirschfelder | Bild: picture alliance/dpa/Christophe Gateau

Als Konsequenz aus der fehlerhaften Berichterstattung über den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar nimmt der Rundfunk Berlin-Brandenburg strukturelle Veränderungen zur journalistischen Qualitätssicherung in Angriff.

Grundlage dafür ist ein 96-seitiger Abschlussbericht, den der rbb in Auftrag gegeben und aus dem der Sender am Donnerstag eine sechsseitige Zusammenfassung veröffentlicht hat. Der legt einige Defizite im rbb offen. Den Bericht erstellt haben Experten der Firma Deloitte und der ehemalige Leiter des Investigativ-Ressorts des NDR, Stephan Wels. Einzelne Inhalte des Berichtes bleiben aus persönlichkeits- und datenschutzrechtlichen Gründen vertraulich.

Der rbb wird bestehende redaktionelle Regelwerke und Abläufe überarbeiten - zum Beispiel zum Umgang mit Quellen. Ergänzend gibt es Schulungen insbesondere zur Verdachtsberichterstattung. Den Prozess unterstützen sollen das Qualitätsmanagement sowie der Redaktionsausschuss des rbb.

rbb-Intendantin Ulrike Demmer erklärte, mit diesem Maßnahmenpaket könne die Glaubwürdigkeit der verlässlichen und unabhängigen Berichterstattung des rbb wieder hergestellt werden.

Journalistische Fehler, eine unzureichende Absicherung von Fakten, mangelnde interne Kontrolle, sowie unklare Verantwortlichkeiten in der Zusammenarbeit hatten dazu geführt, dass journalistische Sorgfaltspflichten bei der Berichterstattung im Fall Gelbhaar nicht ausreichend erfüllt wurden.

Mitte März folgten im rbb bereits personelle Konsequenzen. Programmdirektorin Katrin Günther und Chefredakteur David Biesinger legten ihre Ämter nieder.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.04.2025, 14:00 Uhr

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