Interview | Cottbus-Stürmer Copado - "Zu Hause mit den Fans den Aufstieg zu feiern, wäre das Schönste"
Lucas Copado hat mit zwölf Torbeteiligungen gehörigen Anteil an den Aufstiegsträumen von Energie Cottbus. Im Interview spricht der Leihspieler über seine München-Rückkehr am Samstag gegen 1860, den Stellenwert der Energie-Fans und seine Zukunft.
rbb|24: Herr Copado, Sie haben individuell trainieren müssen. Wie schätzen Sie Ihre Einsatzfähigkeit für das kommende Spiel gegen 1860 München (Samstag ab 13:55 Uhr live im rbb Fernsehen und im Stream auf rbb24.de) ein?
Lucas Copado: Es sollte für Samstag kein Problem sein. Ich hatte gestern leichte Schmerzen, weshalb wir es ein wenig getestet und mich individuell trainieren lassen, um es gut steuern zu können. Ich gehe davon aus, das Abschlusstraining voll mitmachen und am Samstag spielen zu können.
Das Abschlusstraining findet am Freitag bereits in München statt.
Endlich wieder in der Heimat! (lächelt) Da fühle ich mich immer wohl.
Sie sind gebürtiger Münchener, haben bei Unterhaching und dem FC Bayern gespielt. Wer kommt alles zu dem Spiel? Haben Sie viele Tickets besorgen müssen?
Auf jeden Fall zahlreiche Tickets. Dadurch, dass es ein ausverkauftes Haus bei 1860 sein wird, war es etwas schwierig. Aber die ganze Familie wird da sein, auch ein paar Freunde.
Welchen Stellenwert hat das Spiel in der Heimat?
Es ist natürlich ein besonderes Spiel für mich. Meine ganze Familie und viele Freunde wohnen noch in München, ich bin an freien Tagen oft hier. Ich habe mit der 2. Mannschaft von Bayern München auch drei Jahre in dem Stadion gespielt. Durch meine sieben Jahre bei Bayern hat dieses Spiel gegen 1860 auch weiterhin einen gewissen Derby-Charakter für mich.
Was haben Sie aus Ihren Jahren beim FC Bayern mitgenommen?
Beim FC Bayern wirst du technisch sehr gut ausgebildet, sie legen einen großen Wert darauf. Ich speziell habe aber auch gelernt, von klein auf einen gewissen Druck zu spüren. Von dir wird immer erwartet, zu gewinnen – auch im Jugendbereich. Davon habe ich profitiert, da Druck nichts Neues mehr für mich ist.
Sie haben im Hinspiel beim 5:1-Erfolg über 1860 München zwei Tore geschossen. War das Ihr Durchbruch bei Energie Cottbus?
Klar. Das war eines meiner ersten Spiele, ich war frisch angekommen, hatte mich aber sofort wohl gefühlt. Ich hoffe natürlich, dass im Rückspiel genauso laufen wird. Ich will Akzente setzen, Tore erzielen und der Mannschaft zum Sieg verhelfen.
Am Samstag werden erneut etliche Cottbuser Fans vor Ort sein. Welche Rolle spielen die Energie-Fans für Sie?
Die Fans sind brutal. Egal wo wir spielen, sie unterstützen uns extrem. Sie sind immer da. Das ist nicht selbstverständlich, das sieht man auch bei anderen Klubs, die höher spielen und nicht so viele Auswärtsfans dabei haben. Egal ob wir in Saarbrücken, Stuttgart oder jetzt München spielen – sie verfolgen uns überall hin. Das merken wir in den Spielen auch. Wenn es mal etwas schlechter läuft, kriegen wir dennoch den Support, und der färbt auf die Mannschaft ab.
Ihr Trainer Claus-Dieter Wollitz sagte, dass man in den letzten acht Spielen gar nicht mehr so viel über Taktik nachdenken solle. Es gehe nun mehr um die Mentalität, um die große Chance des Aufstiegs packen zu können. Haben Sie sich bereits im Kopf ein Aufstiegsszenario zurechtgelegt? Was wäre das perfekte Bild?
Am schönsten wäre es natürlich, im letzten Spiel vor heimischer Kulisse den Aufstieg klarzumachen. Ich würde es aber bevorzugen, wenn es zwei bis drei Spiele vorher schon feststehen würde. Dann hat man hinten heraus nicht diesen großen Druck. Mit Hansa Rostock haben wir im vorletzten Spiel keinen einfachen Gegner. Bei Ingolstadt (Gegner am letzten Spieltag, Anm. d. Red.) weiß man auch nicht, wo sie am Ende stehen werden. Deshalb sollten wird es uns einfacher machen und es in den vorherigen Spielen entscheiden. Aber wie gesagt: Zu Hause mit den eigenen Fans auf dem Platz den Aufstieg zu feiern, wäre das Schönste.
Nach Unterhaching, München und Linz nun Cottbus. Kann man in einem Dreivierteljahr bereits ein Heimatgefühl entwickeln?
Auf jeden Fall. Ich fühle mich seit Beginn an wohl, wurde von der Mannschaft sehr gut aufgenommen. Die Stadt war etwas Neues für mich. München ist schon eine Großstadt, da lebt man anders. Ich bin hier dennoch gut angekommen.
Trägt das Energie-Stadion dazu bei?
Das Stadion ist super, hier hat man immer eine gute Stimmung und geile Atmosphäre.
Was müsste passieren, damit Sie über den Sommer hinaus – dann läuft Ihre Leihe aus – bei Energie Cottbus bleiben?
Ich habe es nicht selbst in der Hand. Ich fühle mich hier sehr wohl, haben von Beginn an das Vertrauen vom Trainer bekommen und konnte mich dadurch extrem weiterentwickeln. Dafür bin ich Pele sehr dankbar. Was im Sommer passieren wird, weiß ich selber noch nicht. Es würde mich auf jeden Fall reizen, bei einem Aufstieg in die 2. Liga nochmal hierzubleiben. Aber das entscheide ich nicht alleine. Es ist schwer zu sagen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Torsten Michels.
Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 04.04.2025, 19:30 Uhr
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