Tangentiale Verbindung Ost - Rund 100 Demonstranten protestieren gegen Straßenbau in der Berliner Wuhlheide

So 14.05.23 | 13:36 Uhr
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Klima- und Umweltaktivisten besetzten am 13.05.2023 mehrere Bäume in einem kleinen Wald in der Berliner Wuhlheide, um gegen den Bau der Tangentialverbindung Ost (TVO) zu protestierten. (QUelle: snapshot-photography/F.Boillot)
Video: rbb24 Abendschau | 15.05.2023 | Max Kell | Bild: snapshot-photography/F.Boillot

In der Wuhlheide, einem Berliner Waldgebiet, demonstrieren Umweltschützer gegen den Bau einer geplanten Straße. Geplant ist, dass die Tangentiale Verbindung Ost durch den Wald führen soll.

Mehrere Menschen protestieren seit Samstag in der Wuhlheide in Berlin-Oberschöneweide gegen die sogenannte Tangentiale Verbindung Ost (TVO). Wie ein Polizeisprecher dem rbb am Sonntagmorgen sagte, befinden sich rund 100 Personen in dem Waldstück südlich des S-Bahnhofs Wuhlheide.

Die Aktivisten haben nach eigenen Angaben Baumhäuser in dem Wald errichtet und protestieren unter dem Motto "Wuhli bleibt" für einen Planungsstopp der TVO. Die Straße soll einmal die Märkische Allee (B158) mit der Spindlersfelder Straße verbinden. Voraussichtlich noch in diesem Jahr ist ein Planfeststellungsverfahren für das Straßenbau-Projekt geplant.

Die Tangentiale Verbindung Ost ist eine neue Straßenverbindung im Osten Berlins. Der nördliche und südliche Abschnitt des Verkehrsweges ist als Märkische Allee und Spindlersfelder Straße schon in Betrieb. Der neue Abschnitt soll die Lücke zwischen Märkischer Allee und der Straße An der Wuhlheide schließen und so unter anderem die Bezirke Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Treptow-Köpenick vom Verkehr entlasten.

Der klimapolitische Sprecher der Linke-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Ferat Koçak, bezeichnete die Besetzung auf Twitter als "vollkommen gerechtfertigt". "Alle reden von einer klimafreundlichen Stadt und doch soll dieses Wahnsinns-Projekt durchgezogen werden. Bis zu 15,8 Hektar, also 22 Fußballfelder, wertvoller Wald sollen zerstört, Bodenfläche versiegelt und der motorisierte Individualverkehr ausgebaut werden."

Räumung laut Polizei bisher nicht geplant

Eine Räumung des Waldstücks ist aktuell offenbar nicht geplant. Laut dem Polizeisprecher ist das Forstamt für das Areal zuständig und müsste entscheiden, welche Maßnahmen nun ergriffen werden sollen. Die Polizei kontrolliere das Gebiet aber regelmäßig. Bisher sei die Aktion friedlich verlaufen, hieß es von der Polizei.

Sendung: Fritz, 14.05.2023, 12:30 Uhr

93 Kommentare

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  1. 93.

    Ein alter, künstlicher Bahndamm mit Altlasten ist keine echte Natur wenn es verwildert. Allerdings sitzen ja Umweltaktivisten nie dort wo es nötig wäre sondern dort wo es politische Aufmerksamkeit gibt. Also alles nur Show

  2. 92.

    Alle die gegen die TVO sind sollten sich mal einen Tag an die Köpenicker Str, in Biesdorf-Süd stellen und die tausenden Autos im Stau betrachten. Wenn man von Schöneweide oder vom BER kommend nach Hellersdorf , Marzahn, Biesdorf, Kaulsdorf fahren muss, fährt man über die enge Köpenicker Straße. Es gibt keine andere Verbindungsstraße von Köpenick in diese Wohngebiete, die nicht eine Fahrt durch die Altstadt Köpenick erfordert. Und es gibt keine schnellen Verbindungen mit dem ÖPNV (Busse stehen auch im Stau). Jeden Tag stehen tausende Autos im Stau und belästigen Anwohner mit Lärm und Abgasen. Der Bau der TVO würde für die Bewohner und Verkehrsteilnehmer die seit 25 Jahren versprochene und mit den Bürgern und Stadtbezirken lange diskutierte Entlastung bringen und durch die Reduzierung der Wartezeiten im Stau auch weniger Abgase. Offensichtlich sind aber der Schutz von Bäumen wichtiger als der Schutz von Menschen und die Reduzierung der CO2 Emissionen durch eine bessere Verkehrsführung.

  3. 91.

    "Autofahrer sind ja nicht ganz doof, irgendwie finden sie dann schon eine Ausweichroute, aber nur, wenn sie MÜSSEN!" Deswegen erreichen Krankenwagen Rettungsstellen, Feuerwehren Brandorte, Lastwägen Fabriken und Supermärkte und abertausende Mesnschen ihre Arbeitsstellen bzw. Wohnorte. Alles klar?

  4. 90.

    Nee, Richtung Schmöckwitz macht noch viel mehr Spaß, fährt nämlich nur sporadisch, und wenn man seit 3.30.auf den Beinen ist, fehlt einem da nach dem Dienst der Humor. Zumal, wenn man dann nach Feierabend noch Jemand pflegen muss. Nächstes Wochenende geh ich los und kaufe mir ein Auto.

  5. 89.

    Nee, der eigentliche Witz ist, ich darf jetzt hier in meinem Garten nix beschneiden, weil Brutzeit für unsere Vögel bei hohen Strafgebühren, aber die "Klimaaktivisten" dürfen sogar Baumhäuser bauen???????Finde den Fehler, da scheint es ja mit d grünen Denken nicht allzu weit her zu sein. Fehlt wohl die Allgemeinbildung.

  6. 88.

    Vielleicht noch als Ergänzung: Ich habe in Zusammenhang mit dem Umbau des Bahnhofes gelesen das sich nichts (!) an der Verkehrsführung, der Brückenbreite, der Haltestellen- und Umsteigesituation ändern soll. Na danke!
    Und die kleine Umfahrung im Westen wird wohl noch lange auf sich warten lassen, die im Osten war schon mal wieder vom Tisch, ist jetzt modifiziert im Forum im Rahmen des Projektes des alten Güterbahnhofs zu sehen. Ob das allerdings bei der zu befürchtenden Verkehrsentwicklung was bringt? Und wann?

  7. 87.

    Die Haltestelle Bahnhof-/Seelenbinderstraße macht eigentlich kaum ein Problem! Dort eher das Verhalten der Autofahrer hinter dieser….
    Hauptproblem ist seit Jahren die Kombination Bushaltestelle-Fahrspurreduzierung-Vorampel-Straßenbahnhaltestelle-Ampel an der Haltestelle S-Bahnhof Richtung Norden (gegenüber vom Forum). Was vielleicht einmal gut gedacht war (Straßenbahn) erwies sich recht schnell als Verkehrhindernis weil genau diese dadurch blockiert wird und dann den Rest blockiert. Das Umsteigen zwischen den Buslinien legt dann noch einen drauf. Man kann sich das übrigens wunderbar vom Forum anschauen: Nach den Ampeln ist die Straße dann frei und fast leer! Hat auch ursprünglich nix mit der Baustelle zu tun, ist dort einspurig wie schon vorher.
    Aber was halt eine Behörde einmal eingerichtet hat….., gibt da noch so paar Stellen dieser Art (allerdings nicht mit so gravierenden Folgen) in Köpenick.

  8. 86.

    Dieses Problem ist größtenteils erst mit dem Umbau der Straßenbahnhaltestelle Bahnhofsstraße / Seelenbinderstraße zu einem Nadelöhr erst entstanden, Stau gab es dort schon vorher häufig, aber seit diesem unsinnigen Umbau sind dort die Zustände unhaltbar geworden. Da fragt man sich, was sich der Bauherr dabei gedacht hat oder ob er überhaupt gedacht hat…

    Und was tut die Politik? NICHTS

  9. 85.

    Solange dem Autoverkehr Vorrang vor dem ÖPNV gewährt wird, wird sich in Köpenick auch nichts ändern. Warum bekommt nicht jeder eine eigene Spur, Tram und Busse eine und die Autos eine. Auf die Bahnhofstraße einbiegen und rechts abbiegen gibt es dann nicht mehr, Punkt!
    Autofahrer sind ja nicht ganz doof, irgendwie finden sie dann schon eine Ausweichroute, aber nur, wenn sie MÜSSEN!

  10. 84.

    Schon auf der Startseite („Aktuelles“) beschreibt Frosty übrigens ganz hervorragend die aktuelle Situation - so wie sie von einigen auch hier dargestellt wird. Einiges würde ich vielleicht sogar noch schlimmer sehen….
    ‚Köpenick.net‘ ist für mich eigentlich die beste Informationsquelle über die Region.
    Danke Frosty!
    (Muss mir jetzt mal die dort erwähnten Zeitungsartikel ansehen - die offizielle Information liegt ja ansonsten bei Null)

  11. 83.

    Durchgangsverkehr? Der dann in Ahrendsfelde im Stau steht,weil die Anbindung an den nördlichen Berliner Ring fehlt.

  12. 82.

    https://koepenick.net/verkehrsprojekte-koepenick.htm
    Eine sehr schöne Seite für alle, die sich später Mal an Köpenick erinnern wollen, weil sie jetzt aus Frust wegziehen!

  13. 81.

    Die Situation in der Bahnhofstraße wurde durch die RRG-BVV erst geschaffen, vorher war es flüssiger. Es wurden Fahrspuren beseitigt und so staut sich auch der ÖPNV mit dem normalen Verkehr. Einzig das die Radwege blieben - und hier zeigt sich die Grüne Verkehrsverdummung. Wer Rushhour baut schädigt die Volkswirtschaft

  14. 80.

    Ich kenne die Bahnhofstraße auch und bin dort regelmäßig unterwegs. Solange die Straßenbahnen und Busse dort regelmäßig von Autos blockiert werden, da sie keine abgegrenzte Spur haben und es keine Vorrangampelschaltungen für den ÖPNV gibt, bleibt das Problem bestehen. Im Übrigen waren Trams, die von der Bahnhofsstraße kamen, auch vor Jahren schon notorisch unpünktlich. Durch die Baustelle am Bahnhof hat sich das nur verschlimmert. Ich habe schon 2018 lieber das Fahrrad als die Öffis genommen, weil die 61 und die 63 nie, wirklich nie pünktlich waren. Übrigens blüht uns genau das gleiche in Adlershof, wenn die Dörpfeldstraße erneuert wird. Und keine TVO der Welt wird daran etwas ändern, sondern den Stau nur verlagern. Das einzige, was hilft, ist der konsequente Ausbau des Nahverkehrs, um Alternativen zum Auto zu schaffen.

  15. 79.

    "Autofahrer sind Typen, die sich 0 für die Umwelt interessieren." Was ist das denn für ein dämlicher Spruch? Es gibt nun mal Situationen und Szenarien, in denen das Auto nun mal alternativlos ist. Ein Auto zu besitzen heißt noch lange nicht, damit auch zwingend jeden Weg fahren zu müssen. Ein Großteil der Autobesitzer Berlins dürfte gleichzeitig ein Abo bei der BVG haben und somit die verschiedenen Verkehrsmittel situativ nutzen.

  16. 78.

    Hallo Jannik! Zu den Innenstadtstraßen zähle ich einfach mal die Straßen der Außenbezirke in Gänze hinzu. Für mich hört Berlin nicht am S-Bahn-Ring auf. Bei innerstädtisch meine ich Wohngebiete im Ganzen und natürlich führt Stau auf den Straßen zwangsläufig auch dazu, dass der ÖPNV massiv leidet und dadurch auch wieder unattraktiver wird. Ich hätte prinzipiell nichts dagegen, Durchfahrten durch bewohnte Gebiete stark zu beschränken, wenn es als Alternative eine ordentliche Umfahrung gibt. Wenn also Radfahrer und ÖPNV mittendurch können, Autofahrer aber außen herum. Je mehr Menschen nach Berlin und ins Umland ziehen, um so stärker wird das Problem sich verschärfen, weil immer weniger Menschen den Arbeitsplatz "vor der Nase" haben. Diese zunehmende Mobilität muss sinnvoll gelenkt werden und dazu gehören nicht nur, aber eben auch Umgehungsstraßen, damit in Wohngebieten die Busse und Trams wieder in akzeptablen Zeiten und damit vor allem pünktlich durchkommen.

  17. 77.

    Nein, das ist eben kein Naturgesetz sondern tritt nur dann ein, wenn der öffentliche Personennahverkehr keine brauchbare Alternative darstellt.

  18. 76.

    Oh man. Wenn ich hier lese Löschwasser und Lebensmittel des täglichen Bedarfs mit dem Lastenfahrrad......Denken die grünen auch noch?In Zukunft können diese Leutchen ihr Material dann auch per Lastenfahrrad selbst abholen.(ich bin Dachdecker) lächerlich. Die Tangente ist schon Jahrzehnte überfällig

  19. 75.

    Oder auch erstmal vom U Elsterwerdaer Platz mit dem ÖPNV nach Köpenick zu kommen, fast ein Ding der Unmöglichkeit, da die BVG fast täglich die Buslinien X69 und 169 einstellt, über U-Tierpark und die Tram 27 auszuweichen auch nicht mehr möglich, weil die Tram 27 auch schon ewig nicht mehr nach Köpenick fährt und mit dem 108er zum 269 oder zur Tram 62 vorzufahren auch sinnlos, weil die meist auch eingestellt werden.

    Also liebe Theoretiker einfach mal vorbei kommen und auf sich wirken lassen…

  20. 74.

    Ich muss ihnen hier in einem Punkt widersprechen: Der Verkehr in Köpenick ist inzwischen bereits zusammengebrochen (Oder je nach Sichtweise kurz davor dies tun!)
    Und vor allem nicht nur der Individualverkehr (der ist mir fast vollkommen egal!) sondern gerade der Öffentliche (Busse und Bahnen).
    Und auf den Innenstadtverkehr hat diese Tangente nun wirklich keinen Einfluss, wohl aber auf die Funktion eines Außenbezirkes.

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