Von Friedrichshain bis Südstern - Tanzdemo gegen Weiterbau der A100 zieht durch Berlin

Sa 06.05.23 | 19:37 Uhr
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Hinter Wägen tanzen Demonstrantinnen und Demonstranten auf Elektromusik, während sie an der Tanzdemo "Wem gehört die Stadt? - gegen Clubsterben, Verdrängung durch Gentrifizierung" teilnehmen (Quelle: DPA/Annette Riedl)
Bild: DPA/Annette Riedl

Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Tanzdemo unter dem Motto "Wem gehört die Stadt" sind am Samstagnachmittag durch Berlin gelaufen. Die Veranstalter sprachen am Samstag von mehreren Tausend Demonstrierenden, die Polizei am Abend von rund 900. Sechs Wagen mit elektronischer Musik zogen vom Frankfurter Tor in Friedrichshain über den Alexanderplatz zum Südstern in Kreuzberg. Die Linke hatte den Protest angemeldet.

Themen: Clubsterben, Rassismus, Homophobie, Wohnungspolitik

Die Organisatoren aus der Berliner Club- und Veranstaltungsbranche befürchten wegen des geplanten Weiterbaus der Stadtautobahn 100 am Ostkreuz ein Sterben von Clubs, die sich an der Trasse befinden, wie sie sagen. "Wir fordern vom neuen Senat den Erhalt von Freiräumen und unkonventioneller Kultur. Verdrängung und Betonierung in Berlin ist kein Naturgesetz, sondern Politik", sagte ein Sprecher der Initiative. Auf den bunt geschmückten Musikwagen waren dazu zahlreiche symbolische Hochhäuser zu sehen.

Weitere Themen der Demonstration waren Menschenfeindlichkeit durch Rassismus und Hass auf sexuelle Minderheiten sowie die Wohnungspolitik. "Wir werden alle Parteien an die Umsetzung des erfolgreichen Volksentscheides "Deutsche Wohnen und Co. enteignen" erinnern", schrieb das Bündnis auf seiner Internetseite. Nach Polizeiangaben verlief die Tanzdemo friedlich und ohne Störungen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 06.05.2023, 19:30 Uhr

48 Kommentare

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  1. 48.

    Wow - ein Füllhorn an Forderungen, was genau war der Grundtenor? Loveparade -2.0? Ich denke das 90% der Tänzer nicht mal von einer A100 betroffen wären.

  2. 47.

    „Und wenn Sie das ewige Wiederholen einer monotonen Tonfolge als Musik bezeichnen stellt sich mir die Frage: wie steht es um ihr Gehör?“

    Ohne zu wissen, ob der Stil, der dort gespielt worden ist, mir perönlich nun zugesagt hätte, kann ich Ihnen doch sagen, dass genau diese repetetiven Elemente und mitunter nur wenige und langsame Veränderungen im Aufbau es ermöglichen, sich voll und ganz in die Musik fallen zu lassen und quasi in Trance zu tanzen; genau darum geht es. Und das hat weniger etwas mit dem Gehör zu tun, sondern vielmehr mit dem, was dabei im Kopf passiert; mit dem Gefühl, das dabei entsteht. Dafür muss man sich aber auf die Musik ein- und sie eine zeitlang auf sich wirken lassen – und sich eigentl. auch dazu bewegen. Dass jemand, der diesen Zugang nicht hat, dann evtl. auch nichts damit anfangen kann, verwundert mich, ehrlich gesagt, auch gar nicht groß. Aber bloß, weil man etwas nicht versteht, muss man es ja nun auch nicht gleich schlechtreden, oder?

  3. 46.

    Mir wäre es ja lieber die Autos würden um die Stadt geleitet als quer durch. Wenn ich an der Sonnenallee vorbei komme lotst mich, (und hunderte andere Autos) das Navi immer durch eine 30 Zone. Das würde mir als Anwohner gewaltig auf die Kette gehen. Auch viel mehr P+R Plätze sollten die äußeren S-Bahnhöfe bekommen. Solange bleibt das quer durch die Wohngebiete fahren leider attraktiv.

  4. 45.

    Musik die bei geschlossenen Schallschutzfenstern in der Wohnung mit über 40 Dezibel zu hören ist dürfte wohl eher als Gesundheitsgefährdung einzustufen sein, den als Musik. Und wenn Sie das ewige Wiederholen einer monotonen Tonfolge als Musik bezeichnen stellt sich mir die Frage: wie steht es um ihr Gehör?

  5. 44.

    Die Forderung Deutsche Wohnen enteignen klingt für mich wie die Frage Wollen Sie weniger Miete zahlen?
    Ein Blick zurück. Der Wowereit Senat hatte umfangreichen Immobilienbestand an die Deutsche Wohnen verkauft. Damit meinte man zwei Probleme gelöst zu haben 1. Wohnungen los zu sein, welche sich überwiegend in keinem guten Zustand befanden 2. den klammen Landeshaushalt zu finanzieren. Die DW hat die gekauften Wohnungen aufgepäppelt und die Kosten auf die Mieten umgelegt. Ist daran die DW schuld oder ist es die Kurzsichtigkeit der politischen Entscheider gewesen?

  6. 43.

    Meine Vermutung, es könne „vielleicht an seinem Alter liegen", dass Lincoln "keinen Zugang zu dieser Art von Musik hat", was aber auch "völlig in Ordnung ist“, sollte lediglich der wohlwollende Versuch einer Erklärung sein. Worin Sie da eine vermeintliche Diskriminierung zu erkennen glauben, will sich mir nicht so recht erschließen.

    Ein bisschen „cringe" ist es übrigens, als „Boomer“ ebendieses Wort der Jugendsprache unbedingt benutzen zu wollen, jedoch nicht mal zu wissen, wie man es richtig schreibt …

  7. 42.

    Bravo! Einfach mal vorurteilbehaftete Altersdiskriminierung abliefert. Das adelt die Gesinnung Deutungshoheit vorzeigen zu wollen. Wenn das nicht tumbe Ignoranz ist. Voll grinch!

  8. 41.

    Wenn Sie zu dieser Elektronischer Musik, die sich übrigens noch mal in viele verschiedene Genres und Subgenres unterteilt, also durchaus sehr vielseitig ist, keinen Zugang haben, mag das vielleicht an Ihrem Alter liegen und ist völlig in Ordnung. Ihre Eltern werden eventuell auch keinen Zugang zu der Musik gehabt haben, die Sie gehört haben, als Sie jung waren. Ebenso könnte ich mir vorstellen, dass mir, obwohl ich in musikalischer Hinsicht sehr offen und vielseitig interessiert bin, der Zugang zu Ihrer Lieblingsmusik fehlt – worin ich ebenfalls keinerlei Problem sehe; Geschmäcker und musikalische Prägungen sind nun mal einfach sehr vielfältig …

  9. 40.

    „Niemand braucht diese Subkultur aber viele benötigen vernünftige Verkehrswege.“

    Aus Ihrer lediglich einen Zeile spricht wirklich die pure tumbe Ignoranz. Was glauben Sie denn, wer jedes Wochenende die unzähligen Clubs dieser Stadt füllt, von denen nicht wenige tausende an Gästen im Durchlauf haben? Wenn man dann noch davon ausgeht, dass viele dieser Club-Besucher:innen nicht jedes Wochenende tanzen gehen, sondern nur alle zwei oder drei Wochen, oder sogar noch seltener, dann kommt man ganz schnell auf eine Zahl im oberen Zigtausender-Bereich … Niemand braucht also diese Subkultur? Da verkennen Sie wohl leider ganz massiv die Realität!

  10. 39.

    Kling nach AfD. Denen ist auch jede andere Meinung egal, sind gern unter Gleichgesinnten und regen sich über alles außerhalb ihres Wirkkreises auf. Tanzen sicher auch gern gegen unnötige Projekte.

  11. 38.

    Dem stimme ich voll zu. Anstatt da rum zu hampeln. Könnten eigentlich etwas nützliches tun. Es gibt so viele soziale Einrichtungen. Da können die Demos was gutes tun.

  12. 37.

    Das ist lustig! Grad Techno erinnert an Marschmusik und wird mittlerweile von einem Großteil des Volkes mitgezappelt. Selbst Helene Fischer und andere Schlagergrößen integrieren Elektrobeats um sich damit dem Volke anzudienen. Zudem taugt Techno wunderbar als Fließbandmukke. Warum nur der Techno-Clan auf die Straße geht, verstehe wer will. Es gibt auf jedenfall noch Clubs abseits vom Mainstream.

  13. 36.

    Das muss er Bund entscheiden. Ob da Autobahn gebaut wird oder was anderes. Das ist gesetzlich geregelt. Nicht ein paar nicht repräsentative und mandatslose Rumhampler.

  14. 35.

    Enteignung hat ja schon sehr gut in der DDR funktioniert. Es war kein Geld für den Erhalt vorhanden

  15. 34.

    Ansich sollte die Politik über alle Parteigrenzen hinweg vorausschauend sein,auch wenn sie sich gegen Autofahrer richtet.Das Auto kann nicht mehr Maß aller Dinge sein,Angesichts des Klimawandels ist folglich Autobahnbau mitten durch eine gewachsene Stadt
    ,Klimakleber hin Klimakleber her,einfach aus der Zeit gefallen.Dazu kommt z.B. das Enteignungen um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, Teufelszeug sind,für Autobahnen allerdings selbstverständlich.

  16. 33.

    Freie Fahrt für freie Bürger! Weiterbau A100 sowieso!

  17. 32.

    Diese Sprüche habe ich als Jugendlicher oder wie es damals hieß, als Halbstarker, auch gehört. Alles was nicht Marsch-oder Volksmusik war, wurde runtergemacht. Hat sich anscheinend nicht geändert. Traurig!

  18. 30.

    Da laufen die Volksentscheid-Verlierer im Auftrag der Wahlverlierer

  19. 29.

    Das Rumgehampel, hier gelegentlich als "Tanzdemo" bezeichnet, geht an den wirklichen Problemen vorbei. Die "Clubs", einst auf verlassener Industriebrache der DDR mit preiswerten Miete existierend, sind nun zu Mitbewerber von knappem Innenstadtgelände geworden.

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