Protest gegen Raketenstationierung - Aktivisten klettern auf Statue "Molecule Man" in Berliner Spree
Protestaktion auf der Spree: Mehrere Aktivisten sind auf die Statue "Molecule Man" geklettert und haben dort ein Banner entrollt. Offenbar richtete sich ihr Protest gegen die Stationierung von Waffen in Deutschland. Die Polizei war stundenlang im Einsatz.
Aktivisten sind am Donnerstagvormittag für mehrere Stunden auf die Skulptur "Molecule Man" in der Berliner Spree geklettert.
Wie die Polizei dem rbb sagte, wurden die Beamten gegen 9 Uhr zum Schleusenufer alarmiert. Vier Personen sollen an der Aktion beteiligt gewesen sein, drei kletterten auf das Wahrzeichen. Gegen 13 Uhr hätten die Personen die Skulptur nach Aufforderung der Polizei frewillig wieder verlassen. Von den Personen wurden laut Polizei strafbare Parolen skandiert. Drei der Teilnehmer seien vorübergehend in Gewahrsam gekommen, um deren Identität festzustellen.
Dem Vernehmen nach richtete sich die Aktion gegen die geplante Stationierung von Mittelstreckenraketen in Deutschland. Eine der Aktivistinnen sagte dem rbb, dass die Gruppe gegen Krieg protestieren wolle. Die durchlöcherte Skulptur sei eine Referenz zu den Opfern an Kriegsfronten.
Der "Molecule Man" ist eine 30 Meter hohe menschliche Figur aus gelochten Aluminiumplatten unweit des S-Bahnhofs Treptower Park.
"Internationalistische Jugendkommunen" reklamieren Aktion für sich
Einer Mitteilung der Organisation "Internationalistische Jugendkommunen" zufolge hatten insgesamt sechs Aktivistinnen und Aktivisten gegen 6 Uhr morgens das Monument mit einem Transparent verhüllt, darauf sei die Aufschrift "3. Weltkrieg verweigern - keine Mittelstreckenraketen in Deutschland - keine Eurofighter in Kurdistan" zu sehen.
Der Protest richte sich "gegen die Kriegsvorbereitungen und den Konfrontationskurs der deutschen Bundesregierung, insbesondere gegenüber Russland", heißt es in der Mitteilung. Zudem richte sich der Protest gegen eine Entscheidung des Bundeskanzlers Olaf Scholz, wonach Kampfjets im Wert von vier Milliarden Dollar an die Türkei geliefert werden sollen.
Nach eigenen Angaben engagieren sich in den "Internationalistischen Jugendkommunen" junge Menschen in Deutschland für mehr Demokratie und Selbstverwaltung.
Sendung: rbb24 Abendschau, 14.11.2024, 19:30 Uhr
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