Schulen im Fokus - Oranienburg kämpft gegen Vandalismus

Di 05.11.24 | 12:11 Uhr
  5
Das Gebäude der Havelschule in Oranienburg, aufgenommen am 28.10.2020. (Quelle: Imago Images/F. Anthea Schaap)
Bild: Imago Images/ F. Anthea Schaap

Demolieren, besprühen, beschmieren, verunstalten, beschädigen und bekleben: Vandalismus verursacht in Oranienburg pro Jahr Schäden im Wert von 300.000 Euro. Im Fokus stehen derzeit die Schulen.

Vandalismus ist in Oranienburg (Oberhavel) ein großes Problem. Das teilte die Stadt am Montag mit. Jährlich würden demnach Schäden in Höhe von rund 300.000 Euro verursacht.

Daher haben sich die Stadtverwaltung und die Stadtverordneten in einem Sonderausschuss für Sicherheit und Ordnung auf neue Maßnahmen verständigt.

Im Fokus stehen aktuell vor allem die Schulen der Stadt: Die Schulleitung der Havelschule hatte im Rahmen des Sonderausschusses von Schmierereien, Scherben, Zigarettenstummeln und Feuerzeugen, die morgens zu finden seien und vom Hausmeister noch vor Schulbeginn entfernt werden müssen, berichtet.

Vor allem nach Wochenenden und in den Sommermonaten koste die morgendliche Säuberung viel Zeit, teilte die stellvertretende Schulleiterin weiter mit.

Mehr Graffiti-Straftaten

Auch die zuständige Revierleitung der Polizei gab ihre Einschätzung ab. Vor allem Graffiti-Straftaten hätten in den vergangenen Jahren in Oranienburg zugenommen, hieß es. Die Havelschule sei auch hier ein Schwerpunkt. Mehr Streifen vor Ort hätten bereits Wirkung gezeigt, Sachbeschädigung bleibe aber weiterhin ein Problem.

Neben der Havelschule waren zuletzt auch die Comeniusschule, die Neddermeyer-Schule und die Waldschule von Vandalismus betroffen [oranienburg.de]. Vor allem in den Abendstunden werden die Schulhöfe der Stadt den Angaben zufolge zum Ziel.

An der Havelschule wurden bereits erste Maßnahmen getroffen: Der nächtliche Wachdienst wurde vor Ort durch die Stadt verstärkt. Die Dezernentin für Bürgerdienste, Stefanie Rose, kündigte weitere Unterstützung an. Das Gelände solle durch einen erweiterten Zaun gesichert werden. Darüber hinaus soll im kommenden Jahr ein Videoüberwachungssystem installiert werden.

Weitere Maßnahmen sollen nach Angaben der Stadt in einer Arbeitsgruppe mit Stadtverordneten diskutiert und beschlossen werden. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise, die Dienstzeiten des Ordnungsamtes auszuweiten. Vorraussetzung sei, dass genug Personal zur Verfügung steht. "Ohne Prävention geht es aber nicht", führte Rose aus. Mehr offene und mobile Jugendarbeit müsse diskutiert werden.

Auch öffentliche Plätze, Spielräume und Fahrradparkhaus betroffen

Demolieren, besprühen, beschmieren, verunstalten, beschädigen, bekleben - der Vandalismus in Oranienburg beschränkt sich aber nicht nur auf die Schulen. Auch öffentliche Plätze, Spielräume und das Fahrradparkhaus sind betroffen. Das hatte die Stadt bereits im April des vergangenen Jahres mitgeteilt [oranienburg.de].

Täglich müssen öffentliche Gegenstände gereinigt oder repariert werden. Ob Schilder, Wege, Straßenlaternen, Hausfassaden, Bushaltestellen, Brückengeländer, Poller, Grünanlagen oder Bänke – die Liste ist lang.

Nach Einschätzung der Stadtverwaltung sind es nur wenige, die Lust am Zerstören haben oder anderen durch groben Unfug imponieren wollen. Die meisten wüssten sich zu benehmen, so die Einschätzung. "Trotzdem ist vieles bei weitem kein lustiger Lausbubenstreich, sondern klare Sachbeschädigung, deren Kosten letztlich die Allgemeinheit zu tragen hat", sagte Bürgermeister Alexander Laesicke (parteilos): "Mutwillige Zerstörungen und bewusste Verschmutzungen im öffentlichen Raum schaden deshalb letztlich allen."

Die Stadt hofft, dass durch die Arbeitsgruppe weitere Maßnahmen beschlossen werden und sich die Situation verbessert - auch um die Kosten für Reparaturen und Reinigung zu reduzieren.

Kommentar

Bitte füllen Sie die Felder aus, um einen Kommentar zu verfassen.

Kommentar verfassen
*Pflichtfelder

Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden Kommentare, bei denen die E-Mail-Adresse in den Feldern Name, Wohnort oder Text geschrieben wurde, nicht freigegeben. Mit Nutzung der Kommentarfunktion stimmen Sie unserer Netiquette sowie unserer Datenschutzerklärung (Link am Ende der Seite) zu. Wir behalten uns vor, Kommentare, die nicht zu einer konstruktiven Diskussion beitragen, nicht freizugeben oder zu löschen. Wir geben keine Auskunft über gelöschte oder nicht freigegebene Kommentare. Mit der Abgabe eines Kommentars erklären Sie sich mit diesen Regeln und den Kommentarrichtlinien des rbb einverstanden.

5 Kommentare

  1. 5.

    Das Problem des Besprühens von allerlei Gegenständen ist doch seit Jahrzehnten bekannt. Entwürfe bei Neubauten berücksichtigen eine „eingebaute“ Vorbeugung nicht. Die Lackindustrie ist nicht daran interessiert, sich die Geschäfte versauen zu lassen. Offenbar interessiert es auch keinen Grünen/Umweltfreund, welche „scharfen“ Reinigungsmittel benutzt werden müssen. Ich sehe als schnelle Möglichkeit nur, die Lacksprühflaschen knackig zu verteuern. Apropos verteuern: man stolpert ja mittlerweile überall auch über entleerte Lachgasflaschen. Wenn sie im Hausmüll landen (wo sie nicht hingehören), explodieren sie laut BSR in den Verbrennungsanlagen. Leider auch hier: verteuern: 50€ Pfand pro Flasche. Leider, leider geht es nur noch mit derart drastischen Maßnahmen.

  2. 4.

    Ist das nicht nur ein allgemeines gesellschaftliches Problem.
    Ob mit überhöhter Geschwindigkeit in einer 30-Zone gefahren wird, illegal Müll entsorgt wird oder Vandalismus betrieben wird.
    Es scheint niemanden zu stören- außer es passiert vor meiner Haustür.
    „Die drei heiligen Affen- nichts sehen,nichts hören, nichts sagen“ passen genau.
    Und spricht man jemanden diesbezüglich an- gibt es dumme Kommentare oder man muss Angst haben tätlich angegriffen zu werden.
    Respekt ist ein Fremdwort

  3. 3.

    Ihre frommen Wünsche sind durchaus nachvollziehbar und berechtigt, werden aber Utopie blieben, denn der Drops ist doch schon lange gelutscht. Neue Zeit, neue Kultur ! Wie sagt man so schön : Begrüße, was Du nicht kannst verhindern !

  4. 2.

    Ich weiß nicht ob man das als Lausbubenstreiche abtun kann.
    Es ist ein asoziales Verhalten,aber das spiegelt leider unsere Gesellschaft wieder.
    Ich hätte mir in meiner Schulzeit so etwas nicht erlaubt und hätte so etwas auch nicht gemacht,denn ich wurde noch erzogen.
    Fremder Leute Eigentum zu beschädigen ist nicht zu entschuldigen und gehört bestraft.
    Aber heute wird von den Eltern das abgetan ,als ob das alles normal sei.
    Liebe Eltern bringt euren Kindern mal wieder benehmen bei.

  5. 1.

    Natürlich nur Lausbubenstreiche. Vielleicht sind auch Lausmädchen daran beteiligt!

Nächster Artikel