Repräsentative Studie - Fast jeder zweite Wissenschaftler berichtet von Anfeindungen

Do 16.05.24 | 20:23 Uhr | Von Fabian Grieger und Torsten Mandalka, rbb24 Recherche
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Symbolbild:Eine Wissenschaftlerin arbeitet in einem Labor an einem Mikroskop.(Quelle:picture alliance/Zoonar/Max)
Video: rbb24 Abendschau| 16.05.2024 | T. Mandalka/ F. Grieger | Bild: picture alliance/Zoonar/Max

Herabwürdigung der Arbeit, Beleidigungen, Bedrohungen: Einer neuen Studie zufolge sind Wissenschaftler in Deutschland oft Angriffen ausgesetzt. Auch Forschende in der Region Berlin-Brandenburg sind betroffen. Von Fabian Grieger und Torsten Mandalka

  • 45 Prozent aller Wissenschaftler in Deutschland haben schon einmal Anfeindungen erlebt
  • Anfeindungen häufig ideologisch motiviert
  • Geisteswissenschaftler und Naturwissenschaftler besonders häufig betroffen
  • Besonders schwere Anfeindungen gegen Mediziner, Virologen, Biologen

Daniel Saldivia Gonzatti ist Protest- und Konfliktforscher am Berliner Wissenschaftszentrum für Sozialforschung. Dort analysiert er neue Protestbewegungen in Deutschland. Kürzlich befasste sich Saldivia auch mit den Bauernprotesten und äußerte sich zur Blockade einer Fähre, auf der sich der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck befand. Nach einem Interview bei tageschau24 wurde Saldivia in den sozialen Medien angegangen - von gleich mehreren Seiten. Seine wissenschaftliche Kompetenz wird angezweifelt, aber auch, ob sich sein Forschungsfeld überhaupt für wissenschaftliche Studien eignet.

Und auch sein politisches und gesellschaftliches Engagement gerät in den Fokus. "Dann ging es sehr schnell darum, dass ich politisch in einer Partei engagiert bin", erklärt Saldivia. "Und dann findet eine Art politische Diffamierung gegenüber meiner wissenschaftlichen Arbeit statt – bis hin zu rassistischen Ausdrücken."

Auf der Plattform X wird Salvidia sogar direkt bedroht: "Mach dir keine Sorgen. Wenn in diesem Land wieder Ordnung einkehrt, bringen wir dich dahin zurück, wo du hingehörst, du Möchtegern", heißt es dort. Nach langem Ringen und professioneller Beratung entscheidet sich der Forscher am Ende dennoch: "Ich äußere mich weiterhin, wenn es passend ist und ich meine Expertise einbringen kann."

Studien-Autoren: Anfeindungen sind oft ideologisch motiviert

45 Prozent aller Forschenden in Deutschland haben schon einmal Anfeindungen erlebt. Das zeigt jetzt erstmals eine bundesweite Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), die rbb24 Recherche vorab vorliegt. Sie basiert auf einer Umfrage unter rund 2.600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Die Anfeindungen sind dabei laut Studienleitung häufig ideologisch motiviert. Die Studie zeigt: Je aktueller und politisch umstrittener das Forschungsfeld ist, desto eher werden Wissenschaftler angefeindet. Daraus lässt sich die Prognose ableiten, dass insbesondere wissenschaftliche Äußerungen zu Themen wie Krieg und Frieden in Nahost und der Ukraine oder zum Klimawandel Anfeindungen auslösen können.

In der Mehrzahl der Fälle geht es demnach um das offene Anzweifeln der Kompetenz und das Herabwürdigen von Forschungsergebnissen. Die Beleidigungen und Drohungen erfolgen nicht nur in sozialen Medien und digitalen Kanälen, sondern auch im Alltag, im Büro und auf der Straße. Schwere Formen wie Vandalismus, Hassrede oder gar physische Angriffe sind laut der Studie allerdings selten. Derartige Angriffe werden jedoch angedroht - das berichteten 17 Prozent derer Befragten, die Anfeindungs-Erfahrungen gemacht haben.

Grafik / Studie zu Wissenschaftsfeindlichkeit (Quelle: Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung)

Virologe Christian Drosten immer wieder angefeindet

Häufig und heftig angefeindet wurde der Wissenschafts-Promi Christian Drosten von der Berliner Charité. Über Pöbeleien gegen ihn und seine Familie auf einem Camping-Platz in Mecklenburg-Vorpommern wurde breit berichtet. Weniger bekannt ist ein Vorfall im September 2023 im Naturkundemuseum Berlin. Der Virologe war dort zu einem Vortrag eingeladen. Das Thema lautete: "Pandemische Gefahren vor und nach Covid-19".

Schon zu Beginn der Veranstaltung, so beschreibt es Museumsdirektor Johannes Vogel, "gab es ein paar Leute, die sich sehr aufdringlich um Herrn Drosten gekümmert haben". Während des Vortrags gab es dann aggressiv-provozierende Fragen, einen Zwischenrufer, der behauptete, Drosten klebe "Blut an den Händen".

Moderator Johannes Vogel und Wissenschaftler Christian Drosten selbst versuchten ruhig zu bleiben, Fragen möglichst sachlich zu beantworten. Aber, so erinnert sich Vogel: "Es gab Augenblicke, in denen nicht auszuschließen war, dass es auch zu körperlichen Handlungen kam. Der Abstand zwischen Menschen, den man normalerweise hält, ist ganz deutlich unterbrochen worden. Das war auch Absicht."

Doch die Mehrheit im Publikum stellte sich dann deutlich gegen die Provokationen. Am Ende kam heraus: Die Störer gehörten nach rbb-Erkenntnissen einer Gruppe von Impfskeptikern an, die später Videos davon ins Netz stellten, um ihre eigenen Themen zu propagieren.

Sexistische oder rassistische Diskriminierung

Sehr häufig angefeindet werden laut Studie Geisteswissenschaftler und Naturwissenschaftler. Befragte aus den Lebenswissenschaften wie Medizin, Virologie, Biologie meldeten überdurchschnittlich oft schwere Anfeindungen. Bei diesem Ergebnis liegt ein Zusammenhang zur Debatte um Corona nahe. Vergleichsweise wenig betroffen sind die Ingenieurswissenschaften.

Nach Angabe der Studien-Autoren gingen die Abwertungen auch oft mit aktiver Diskriminierung einher, mit sexistischen oder rassistischen Angriffen. Frauen berichten zudem noch etwas häufiger über solche Vorfälle als Männer.

Forschende in Ostdeutschland waren zudem stärker von politisch motivierten Angriffen betroffen, wie aus den offenen Antworten der Studien-Umfrage hervorgeht. Studienleiter Clemens Blümel vom Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) geht deswegen davon aus, dass das auch für Brandenburg gilt. Die BTU Cottbus oder die Viadrina in Frankfurt (Oder) konnten das aber auf Anfrage von rbb24-Recherche nicht bestätigen.

Vorschläge für bessere Kommunikation

Die Studien-Autoren betonten, dass die berichtete Anfeindungen oft schon länger zurücklagen. Es handele sich also nicht um ein neues Phänomen. Das berichteten bereits im vergangenen Jahr auch die Klimaforscher Stefan Rahmstorf und Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

An der Studie waren mehrere wissenschaftliche Institutionen unter Federführung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung beteiligt. Die Daten wurden in den letzten vier Monaten des vergangenen Jahres erhoben.

Die Absicht der Täter sei offensichtlich, bestimmte Forscher:innen mundtot zu machen und unliebsame Erkenntnisse zu negieren, heißt es von den Studien-Autoren. Forschungsleiter Clemens Blümel rät Wissenschaftler:innen in der Konsequenz dazu, bei der Wissenschaftskommunikation achtsam zu sein. Denn die Autoren registrieren auch, dass an den Instituten selbst - unter KollegInnen - die Kommunikation nicht immer zum Besten steht. So helfe es deutlich zu machen, dass es auch in der Wissenschaft Unsicherheiten gibt, Fehler müssten kommuniziert werden, sagt Blümel. Insgesamt helfe es, ein "realistisches Bild der wissenschaftlichen Praxis" zu zeichnen.

Johannes Vogel vom Berliner Naturkundemuseum setzt auf "Open Science", also für Dialogveranstaltungen wie den mit Christian Drosten. Er fordert die Wissenschaft insgesamt dazu auf, sich an einem Tag der Woche dem Austausch mit Bürgern zu widmen – das könne die Demokratie stärken. An so einem Tag, sagt Vogel gegenüber rbb24 Recherche, sollten Forscher nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch zuhören, welche Fragen die Menschen haben.

 

Sendung: rbb24 Abendschau, 16.05.2024, 19:30 Uhr

 

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89 Kommentare

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  1. 89.

    Was haben Sie denn gemacht? Ihrem Sohn gesagt, dass er brav den Regeln folgen soll oder auch mal den Schwachsinn in Frage gestellt? Ich ziehe die Zeit heute noch als Beispiel für meine Kinder heran und habe ihnen auch damals schon gesagt, wie idiotisch das alles ist. Denn so etwas darf sich nie wieder wiederholen.

  2. 88.

    Echt jetzt? Sie sollten sich mal etwas weniger einseitig "grüngefärbt" informieren, bevor Sie anderen hier ständig Lügen unterstellen. Die ganzen Modelle sind auf Annahmen basierend, bei denen es ständiger "Korrekturen" bedarf, damit sie vergangene Zeiträume korrekt abbilden. Auf andere Zeitalter angewendet, versagen sie dann schon wieder. Und damit will man echt zukünftige Entwicklungen voraussagen? Bislang ist man daran immer noch gescheitert, was nicht dafür spricht, dass man sämtliche Zusammenhänge berücksichtigt hat, wie zum Beispiel Wolkenbildung und deren Einflüsse oder Rückkopplungseffekte. Es ist schlicht falsch, zu behaupten, die Wissenschaft wäre sich hier einig und wäre treffsicher.

    Ob wir (vorsichtshalber) trotzdem Konsequenzen daraus ziehen, steht auf einem ganz anderen Blatt.

  3. 87.

    Sie suchen sich das raus, was Sie brauchen und tun dabei so, dass jeder Wissenschaftler nur andere Sachen in Frage stellt und selbst keine Forschung betreibt. Das ist nicht so! Man kann auch eine Fragestellung an ein Problem haben und versuchen es zu lösen. Und das macht den allermeisten Anteil an Wissenschaft raus. Es gibt kaum Wissenschaftler, die einfach nur versuchen etwas in Frage zu stellen ohne Lösungen anzubieten. Das ist nämlich keine Wissenschaft, sondern nur Provokation. In Frage stellen kann ja jeder alles. Sprechen Sie bitte mal mit Wissenschaftlern!

  4. 86.

    In den Kommentaren scheint mir ein wichtiger Punkt zu fehlen: mangelnde Medienkompetenz. Heutzutage glaubt jeder, er könne mit Hilfe von Google und Co. die ihm wichtigen Informationen erlangen. Allerdings haben selbst Menschen mit entsprechender Vorbildung es schwer, aus dem vorhandenen Datenwust die seriösen und belastbaren Informationen herauszufiltern. Da wird dann mal schnell etwas geglaubt, nur weil es in Wikipedia steht. Und so mancher hält sich dann nicht nur für gut, sondern für besser informiert als alle anderen. Wir sind inzwischen dank moderner Medien eine Gesellschaft von Besserwissern geworden. Dabei wissen viele nicht einmal, wie man am effektivsten nach gesicherten Daten im Internet sucht. Und die wenigen, die tatsächlich wissen, werden dann gerne angefeindet. Auch, weil viele Menschen nicht wissen, wie Wissenschaft eigentlich funktioniert. Jedes Wissen ist nur der aktuelle Stand der Dinge und gilt so lange, bis es durch neuere Fakten widerlegt wird.

  5. 85.

    Bei mir hat es auch für eine kostenlose Berufsausbildung + Studium gereicht. Aber das liegt einige Zeit zurück.
    Meine Tochter ging in eine Berufsfachschule für Sozialpädagogik. Dort mussten wir Schulgeld bezahlen und für sie eine teuere Unterkunft mieten, weil, wie uns der Schuldirektor erklärte, ihnen drastisch die Mittel gekürzt wurden und somit das Internat geschlossen werden musste.
    Finanziell schlechter gestellte Familien können sich das nicht leisten.

  6. 84.

    Mit Verlaub, dass ist auch relativ. Nur die Eleganz und Einfachheit der Himmelsmechanik nach Kopernikus löste das geozentrische Weltbild von Ptolemäus ab.
    Ausgenommen von der Epoche der kirchlichen "Auslegung" der "wissenschaftlichen" Ergebnisse, ist dieser Prozess nicht mit ihren Beispielen vergleichbar. Denn es existierte einfach kein belegbares besseres Wissen, im Gegensatz zu heute und ihren zititierten, Verklärikern.

  7. 83.

    Und wieder die nächste Lüge.
    Die mit der Klimaforschung beschäftigten Wissenschaftler sind sich sogar weltweit sehr einig und mathematische Modelle prognostizieren auch längst valide die weitere Entwicklung.
    Und eigentlich sollte auch ihr Gehirn verarbeiten können, wenn wir in der Erde über jahrmillionen gebundenen Kohlenstoff einfach (in den Massen) fördern und in die Atmosphäre freisetzen, dass wir dann keine Kreislaufbedingung mehr haben können. Oder wo ist ihrer Meinung nach die zugehörige Kohlenstoffsenke?

  8. 82.

    "Verstehe nicht so ganz was Sie meinen. Für Sie ist "immer wieder Frage stellen" also Wissenschaft?" Ja, ganz genau! Eine These ist in der Wissenschaft immer nur solange gültig, bis sie widerlegt wird. Das heißt im Umkehrschluss, dass auch ein Konsens beständig überprüft wird, ob er wirklich korrekt ist. Im frühen Mittelalter waren sich auch sämtliche Wissenschaftler sicher und einig, dass sich die Sonne um die Erde drehen würde. Nicht auszudenken, wenn dieser Konsens nicht in Frage gestellt worden wäre. In der Wissenschaft wird immer alles und ständig in Frage gestellt und mit neuesten Thesen abgeglichen. Wir arbeiten als Menschheit immer nur mit dem aktuellen Stand des Wissens, nicht mit der absoluten Weisheit.

  9. 81.

    Was soll daran Quatsch sein? Das ist eine grundlegende Regel, die nicht nur in der Physik gültig ist, sondern auch in der Sozialwissenschaft. Das ist wissenschaftlich völlig unstrittig und daran ändern auch Ihre an den Haaren herbeigezogenen Beispiele nichts. Wenn Sie schon das Beispiel des gewalttätigen Ehemanns herbeiziehen wollen (als Aktion), wäre die Reaktion hoffentlich die Trennung. Die Trennung als Reaktion bedingt aber immer eine Aktion, also eines Anlasses dafür.

  10. 80.

    Völlig richtig. Leider haben die Dummen und Doofen im Internet eine Plattform gefunden, wo sie anonym und ungestraft jeden Gehirnfurz verbreiten können. Als es noch kein Internet gab, hätten die dann nur unter Angabe ihres Namens einen Leserbrief schreiben und an die jeweilige Postille nach Frankierung schicken können. Das war aber zu kompliziert und zu anstrengend.

  11. 79.

    Nur teilweise Zustimmung. Bei Corona sind alle Leittragend, die offensichtlich sinnlose Regeln nicht befolgt haben und deswegen drangsaliert wurden. Menschen durch den Park zu jagen, war absolut unverhältnismäßig und überzogen.
    Zum Klimawandel: Natürlich wandelt sich das Klima, aber die Wissenschaft ist sich keineswegs so einig, wie medial dargestellt, welchen Umfang daran der Mensch genau hat und was die wirklichen Ursachen im Detail sind. Es bestehen erhebliche Zweifel daran, dass CO2 alleine diese Änderung bewirken kann, auf welches sich die Klimaforschung ausschließlich bezieht und dabei sämtliche andere potentielle Klimatreiber außer acht lässt. Deswegen liegen auch die Modellrechnungen meilenweit daneben und müssen mit neuen Annahmen "korrigiert" werden, nur um dann wieder daneben zu liegen. Wir sind von einem echten Nachweis noch weit entfernt, es gibt nur starke Indizien.

  12. 78.

    In Laboren werden immer weiße Kittel getragen. Größtenteils zum Eigenschutz, weil gesundheitsgefährdende Kontaminierungen darauf am ehesten erkannt werden.

    Ach ja, wenn man keine Ahnung hat und nicht allzu helle ist. :-))

    Die Anfeindungen kommen von Menschen, die nicht gerade intelligenten Elite unseres Landes gehören. Nach der Devise: Was ich nicht kenne und auch nie was darüber gelernt habe, das KANN nur böse sein.

  13. 77.

    Was die Wissenschaftler_innen erleben, ist zu einem gewissen Grad Alltag, sprich: das betrifft auch andere und nicht nur explizit Forscherinnen und Forscher. Diffamieren, Herabwürdigen, Kompetenz anzweifeln weil Sachverhalte nicht verstanden und/oder nicht akzeptiert werden habe ich auch schon des öfteren erlebt. Bei öffentlichen Äußerungen, die zudem politische Entscheidungen beeinflussen, dürfte sich das Problem krasser äußern (wie ja geschildert wurde, z.B. Chr. Drosden). Aber die Hemmschwelle ist überall gesunken. Das ist das gesellschaftliche Klima, das die letzten 30 Jahre Politik hier erzeugt haben.

  14. 76.

    "Wollen sie etwa die deutschen Gerichte anzweifeln?"

    Ja, auch das muss in einer angeblichen Demokratie erlaubt sein, denn Recht ist immer klasengebunden! Das merken wir besonders, seit uns das westdeutsche "Recht" ohne gefragt zu werden übergstülpt wurde. Hier braucht man nur an die ins Richteramt aufgestiegenen "68er" und ihre Nachfolger denken und den davon ausgehenden subjektiven Einfluss auf bestimmte Urteile.

  15. 75.

    Er wurde vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen, was aber nichts daran ändert, dass er sich antisemitisch geäußert hat. Und er mag ja auf irgendeinem Gebiet Experte sein, bin ich auch. War halt nur hinsichtlich der Pandamie irrelevant, da er für das dort relevante Feld kein Experte ist. Oder würden Sie sich mit einer Krebserkrankung vom Zahnarzt behandeln lassen, nur weil der auch Arzt ist?

  16. 74.

    Hier trägt die AfD einen erheblichen Anteil, denn es gibt immer Menschen, die diese Rhetorik nicht entlarven können. Wenn Herr Kotre (AFD), Wissenschaft und Wissenschaftler anzweifelt, ist das manchmal so grotesk, dass man sich fragen muss, wer glaubt den Unsinn eigentlich und wählt das dann noch freiwillig? Wenn sich das einer in seiner Blase täglich reinzieht, glaubt er, er dürfe respektlos gegen andere agieren.
    Wir sind alle für den Umgang miteinander verantwortlich und wenn irgendwer Wissenschaftler herabwürdigt, müssen wir uns die Frage stellen, warum tut er das, aber nicht die Frage, ob der Wissenschaftler nun auch noch selbst für diese Taten verantwortlich ist. Ist er nicht, wir, die Gesellschaft tragen dafür die Verantwortung.

  17. 73.

    "Für eine odentliche Bildung muss eine Eliteschule besucht werden"

    Welche kostenpflichte Eliteschule können sie ihren Mitmenschen empfehlen? Bei mir hat es leider nur für eine lumpige Berufsausbildung + Studium gereicht. Und das auch noch alles kostenlos.

    :-(

  18. 72.

    Liebe Foristi. Dieser Beitrag soll uns zum Reflektieren animieren, warum Wissenschaft und Wissenschaftler herabgewürdigt werden. Warum die Hemmschwelle von Gedanken bis zu Worten und Taten so gering geworden ist und jedesmal komme ich zu dem Schluss, dass es eigentlich in uns liegt, dies nicht zu tun. Es gibt nichts, was dies entzivilisierte Verhalten rechtfertigt, gegen niemanden dieser Gesellschaft. Entweder es geht uns viel zu gut, oder wir werden durch die digitale Welt verblödet. Damit meine ich die ständige Bestrahlung mit Fakes beispielsweise aus Russland (A*D), die Fakes so formulieren, dass Personen des öffentlichen Lebens derart diffamiert werden, dass man schon beim bloßen Überfliegen k***en möchte.
    Hybrider Krieg kann durchaus dazu führen, dass Menschen bei ständiger Bestrahlung tatsächlich den anderen weder in seiner Würde, noch in seinen Fähigkeiten, sehen.
    Deshalb achtet auf eure Gedanken, sie werden Worte, achtet auf eure Worte, denn sie werden eure Taten.

  19. 71.

    "Und Herr Bhakdi ist ein Experte. Mehr als Sie und alle anderen"

    ......und weil er eine Meinung vertritt, die Ihnen anscheinend am meisten entgegenkommt, ist er "mehr" Experte als alle anderen? Das ist eine gewagte These, die Sie da vertreten.

  20. 70.

    Ja das ist eben der Unterschied zwischen einer demagogischen und wissenschaftlichen Arbeit. Ein Wissenschaftler setzt sich mit seinem Forschungsfeld wissenschaftlich mit seinen weltweiten Kollegen auseinander und propagiert keine Meinung in der Öffentlichkeit um diese zu beeinflussen.
    Demagogen hingegen wollen hingegen die Öffentlichkeit nur für ihre eignenen Interessen beeinflussen.
    Aber Sucharit Bhakdi hat weder zum Thema SARS-COV-2 studiert, noch hat er sich inhaltlich mit der wissenschaftlichen Gemeinde zu seinen Ansichten verständigt, sondern hat einfach versucht, mit seiner persönlichen unbewiesenen "Wahrheit" Einfluss auf die Öffentlichkeit zu nehmen. Das ist aber keine wissenschaftliche Arbeit, sondern Demagogie.

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