Knapper 33:32-Auswärtssieg - Die Füchse bestehen den Stress-Test in Hannover
Die Füchse Berlin haben einen intensiven Schlagabtausch gegen den TSV Hannover-Burgdorf mit 33:32 für sich entschieden. Der Auswärtssieg am 26. Spieltag der Handball-Bundesliga lässt die Hauptstädter weiter von der Meisterschaft träumen.
Der TSV Hannover-Burgdorf und die Füchse Berlin haben sich am 26. Spieltag der Handball-Bundesliga ein durchweg umkämpftes Spiel geliefert, das die Hauptstädter denkbar knapp mit 33:32 (18:15) für sich entscheiden konnten. Die Begegnung war von hohem Tempo, aber auch vielen technischen Fehlern und mangelnder Konzentration geprägt. Mit den gewonnenen zwei Punkten übernehmen die Füchse zumindest bis zum Wochenende die Tabellenführung, der Traum von der Meisterschaft lebt auch acht Spieltage vor Saisonschluss weiter.
Ein flotter Beginn
Den Füchsen war der Wille, jedes Spiel wie ein Finale um die Meisterschaft auszutragen, sofort anzusehen. Robert Weber brachte die Berliner per Siebenmeter in Führung. Hannover agierte allerdings kaum weniger mutig, sodass sich von Beginn an eine äußerst temporeiche Begegnung entwickelte. Die Füchse agierten insgesamt effizienter, nach sechs Minuten führten sie mit 5:3. Eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Mijajlo Marsenić in der siebten Minute hätte Berlin Wind aus den Segeln nehmen können, doch den Recken fehlte weiter die Konsequenz im Abschluss.
Auch danach blieben die Füchse in einem weiterhin sehr schnellen Spiel in Führung, auf Gegentreffer wurde immer wieder direkt geantwortet – 10:8 hieß es aus Füchse-Sicht nach 15 Minuten. Hannover nahm dann aufgrund einiger Unkonzentriertheiten – defensiv wie offensiv – eine Auszeit, um sich neu zu sortieren. Durch stärkeres Rückraumspiel konnten die Gastgeber mehr Gefahr entwickeln und nach 17 Minuten auf 11:12 verkürzen. Die Füchse reagierten ebenso mit einer Auszeit, um die Abwehr anzupassen. Nachdem auch Paul Drux sich eine Zwei-Minuten-Strafe verdient hatte, kam ein deutlich stringenteres Hannover in der 22. Minute zum 12:12-Ausgleichstreffer.
Die Füchse ließen sich davon allerdings nicht irritieren, sondern antreiben. Gefühlt im Sekundentakt erhöhten die so schnell spielenden Hauptstädter vor der Pause auf 18:15. Ein leistungsgerechter Halbzeitstand, auch aufgrund der Torhüter-Auftritte.
Die Füchse lassen Hannovers Momentum nicht zu
Zu Beginn des zweiten Durchgangs zeichneten sich beide Torhüter aus. Sowohl Hannovers Domenico Ebner als auch Berlins Dejan Milosavljev entschärften mehrere gute Wurfchancen. Dann aber wurde der Schlagabtausch der ersten Halbzeit wieder aufgenommen, allerdings auf beiden Seiten mit erheblichen Konzentrationsfehlern. Die ersten zehn Minuten in Halbzeit zwei waren überaus zerfahren, beide Trainer konnten nicht zufrieden sein. Zumindest führten die Füchse zu jenem Zeitpunkt mit 22:19.
Eine deutliche Ansage von Füchse-Coach Jaron Siewert später agierten die Berliner wieder fokussierter, was vor allem das Angriffsspiel effizienter machte und nach 50 Minuten eine 29:25-Führung ermöglichte. Hannover gab sich jedoch trotz des permanenten Rückstands nicht auf und kam durch eigene Tempovorstöße immer wieder zu wichtigen Anschlusstreffern, die sie im Spiel hielten. Gleich mehrere Zwei-Minuten-Strafen auf beiden Seiten zeigten, wie giftig und umkämpft die Begegnung in den letzten zehn Minuten verlief – Spielfluss kam dadurch allerdings kaum noch auf. Ein knapper 28:29-Spielstand zur 55. Minute ließ die Hannoveraner ZAG-Arena zum berüchtigten Hexenkessel werden – ein Stress-Test für die Füchse.
Mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich schien Hannover das Momentum zu übernehmen, doch die Füchse blieben stabil und entschieden einen echten Schluss-Krimi mit 33:32.
Sendung: rbb24, 06.04.2023, 22 Uhr