Regionalliga Nordost der Frauen - Tabellenführerinnen von Union Berlin holen neunten Sieg im neunten Spiel

So 29.10.23 | 16:52 Uhr
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Unions Sarah Abu Sabbah im Duell mit Turbines Karin Alexandra Heisen (imago images/Matthias Koch)
Bild: imago images/Matthias Koch

In der Regionalliga Nordost haben die Frauen des 1. FC Union Berlin ihre beeindruckende Siegesserie fortgesetzt. Die "Eisernen Ladies" feierten am Sonntag einen 8:0-Kantersieg im Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des 1. FFC Turbine Potsdam und haben somit bislang alle ihre Saisonspiele gewonnen. Nach dem neunten Spieltag stehen sie mit sechs Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze und haben erst ein einziges Gegentor kassiert.

Torfestival nach Heimrechttausch

Die Partie gegen Turbine hätte eigentlich auswärts im Sportforum Potsdam stattfinden sollen. Weil der Rasenplatz dort aber unbespielbar war, einigten sich beide Teams im Vorfeld auf einen Tausch des Heimrechts. Und auf dem heimischen Fritz-Lesch-Sportplatz in Adlershof präsentierte sich Union den circa 200 anwesenden Fans in Torlaune.

Bereits in der 4. Minute zappelte der Ball zum ersten Mal im Netz der Potsdamerinnen. Lisa Heiseler verschoss zwar erst einen Elfmeter, kam in der darauffolgenden Situation dann jedoch wieder an den Ball und verwandelte zur Führung, die jedoch wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt wurde. Nur eine Minute später zählte dann aber der Treffer von Dina Orschmann zum 1:0 für die Gastgeberinnen.

Die Köpenickerinnen dominierten Turbine von Beginn an, waren deutliche präsenter in den Zweikämpfen und spielten munter nach vorne. In der 32. Minute läutete dann ein Treffer von Sarah Abu Sabbah ein Torfestival ein. Die Stürmerin traf erst zum 2:0 und kurz vor der Pause dann zum 3:0 (40.). Nach dem Wiederanpfiff kam dann auch Heiseler zu ihrem Tor (52.), bevor Abu Sabbah mit ihrem dritten Treffer auf 5:0 erhöhte. Ein weiteres Tor von Heiseler (69.) sowie ein Doppelpack von Celine Frank (67. und 72.) sorgten für den 8:0-Endstand.

Hoher Sieg auch für Viktoria, Türkiyemspor mit Last-Minute-Unentschieden

Auch Unions erste Verfolgerinnen vom FC Viktoria 1889 Berlin konnten am Sonntag einen hohen Sieg einfahren. Die Himmelblauen gewannen auswärts bei Berolina Mitte mit 6:0 (5:0) und liegen in der Tabelle nun sechs Punkte hinter den Köpenickerinnen. Die Aufsteigerinnen von Berolina bleiben nach der Niederlage hingegen weiter auf dem vorletzten Rang. Die Treffer im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark erzielten Louise Trapp (3.), Marlies Sänger (15. und 17.), Anna Höfker (38.), Carol Cazares (40.) und Laura Casanovas (63.).

Die drittplatzierten Frauen von Türkiyemspor Berlin sind am neunten Spieltag hingegen nicht über ein Unentschieden hinausgekommen. Im heimischem Willy-Kressmann-Stadion trennten sie sich mit 2:2 (1:1) vom Bischofswerdaer FV. Der Rückstand auf Viktoria in der Tabelle wuchs damit auf fünf Punkte.

Türkiyemspor war in der 12. Minute durch einen Treffer von Erika Szuh in Führung gegangen, noch vor der Pause kamen die Gäste aber durch Lena Marija Handrick zum Ausgleich (36.). Nach dem Wiederanpfiff sah es lange so aus, als würden keine Tore mehr fallen, doch die Nachspielzeit hatte es noch einmal in sich: Erst brachte die Bischofswerdaranerin Celine Wendisch die Gastgeberinnen in Rückstand (90.+3), doch in aller letzter Minute gelang Türkiyemspor doch noch der Ausgleich durch Venus El-Kassem (90.+8).

Sendung: rbb24, 29.10.2023, 18 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Moin Herr Henke, bei Viktoria haben sie wohl gedacht, wer 151 Tore macht, braucht weder Taktik noch Verteidigung. Ich habe vergangene Saison schon gesagt, das Traenerteam holt nicht das optimale aus den Mädels raus. Diese Saison sage ich es wieder. Da ist eine Menge Potenzial vorhanden, doch meines Erachtens wird zuviel im Kraftraum und am Rechner (Vermessung der Spielerinnen über Sensoren am Körper, Analyse und auf der Wiese gearbeitet. Zwei bis dreimal die Woche 120 Minuten Training reicht nicht. Liegt aber an den Semi-Profi-Bedingungen.
    Da haben es die Unionerinnen besser, sie bekommen ein Grundgehalt.
    Schauen Sie sich den Vergleich nach dem 9. Spieltag an:
    2022/23 1. Viktoria, 24 Punkte, 70:6 Tore / 3. Union, 22 Punkte, 32:7 Tore
    2023/24 1. Union 27 Punkte, 52:1 Tore, 2. Viktoria, 21 Punkte, 37:3 Tore
    Fällt ihnen etwas auf?
    Ich hab ab Spieltag 3 gesagt, der Aufstieg wird über die Tore entschieden, nun lege ich mich fest: sie schaffen es nicht. Weil: Woher 7 Punkte nehmen?

  2. 5.

    Ob der kolossale Anspruch von Ariane Hingst - im Zeitraum von fünf Saisons bis 2027 in der DFB Gala-Event-Liga mit Meister FC Bayern angekommen zu sein - erreicht wird, ist nach dem Torfestival der Eisernen Ladies mehr als fraglich. Der Sechspunkte Abstand zum ICE aus dem Osten schafft Handlungsbedarf.

    Ein sportlicher Push zum Liga-Aufstieg kann Viktoria Berlin auf Dauer nur gelingen, wenn das neuformierte Viktoria Trainerteam seinen Himmelblauen mehr taktische Mittel vermittelt, um bei Big-Points Spielen sich auch defensiv adäquat auf den Gegner einzustellen.

    Noch sind die meist siebzehnjährigen Talente von Hertha BSC und die Kämpferinnen von Türkiyemspor das Salz in der Suppe der Regional Liga Nordost Fürwahr eine spannende Saison bis zum Sommer.

  3. 4.

    Bin begeistert von den Union-Frauen!
    Und - wenn die Damen gerade so stark sind - könnten ein paar von ihnen nicht unauffällig die BL-Männermannschaft unterstützen?
    Haare kurz schneiden, bisschen andere Trikots - dürfte doch nicht so schwer sein...

  4. 2.

    Vielleicht sollten die Fans der Männermannschaft auch mal verstärkt die Frauen supporten. Verdient hätten sie es. Sie machen genau das gerade, was die Männer hinter sich haben. Und dass in den oberen Ligen, in Europa und der Welt Frauenfußball schon lange keine Hobbysache mehr ist, sollte sich herumgesprochen haben. Eine Chance für Union, auch da mitzumischen. Wenn der Verein und die Fans es denn wollen.

  5. 1.

    Die spielerische Performance der Frauen des 1. FC Union Berlin läuft im neunten Spiel wie ein ICE ohne Störungen. Turbine Potsdam II dagegen ähnelt einem Nahverkehrszug, dessen Service-Personal (Sarah Lindner & Co.) für die Erste auf Abruf steht. Das Ergebnis für die Potsdamerinnen in Köpenick war blamabel. Dafür steht aber die Erste Mannschaft in der 2. Bundesliga in Tuchfühlung mit der Spitze.

    Mit dem Einstieg von Jennifer Zietz ins Management gelang Union-Präsident Zingler zum richtigen Zeitpunkt ein maßgeschneiderter personeller Volltreffer. Im viktorianischen Nonplusultra des gehobenen Bürgertums in Lichterfelde gibt der Tacho seit Sonntag wieder mehr Anlass zum Hoffen.

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