Union-Fan zu Protest-Aktionen - "Wir gehen nicht gerne ins Stadion, um Tennisbälle rumzuschmeißen"

So 11.02.24 | 17:17 Uhr
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Union Berlin Kurve
Audio: rbb24|Inforadio | 10.02.2024 | Rani Khedira | Bild: IMAGO/Matthias Koch

Fast wäre die Partie Union Berlin gegen VfL Wolfsburg abgebrochen worden: Hartnäckig warfen Zuschauer Tennisbälle auf den Platz. Ein Union-Anhänger erklärt im Interview die Hintergründe der Proteste - und wann ein Spielabbruch denkbar wäre.

Union Berlin hat die Bundesliga-Partie gegen den VfL-Wolfsburg am Samstag mit 1:0 für sich entschieden. Das dominierende Thema waren jedoch erneute Fanproteste im Stadion an der Alten Försterei, wo hunderte Tennisbälle auf den Rasen flogen und fast einen Spielabbruch provozierten. Hintergrund ist ein Streit über den Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL).

Im Dezember hatten sich die Klubs der 1. und 2. Bundesliga denkbar knapp dafür ausgesprochen. Insbesondere die geheime Form der Abstimmung löste Unverständnis in der aktiven Fanszene aus. Mittlerweile schlossen sich mehrere Klubs - darunter Union Berlin - der Forderung einer erneuten Abstimmung an.

Im Vorfeld der Partie äußerte sich Union-Fan Lorcan von der Ultra-Vereinigung "Wuhlesyndikat" zu den Beweggründen und Hintergründen des andauernden Protests.

rbb|24: Lorcan, warum protestieren Sie? Und welche Forderungen sind damit verbunden?

Lorcan: Die Forderung ist ganz klar eine Neuabstimmung, und zwar eine transparente, offene und demokratische Neuabstimmung über einen Investoren-Einstieg, unter Einbehaltung der 50+1-Regel [Danach dürfen Investoren oder Anleger nicht über die Mehrheit der Stimmen in den Kapitangesellschaften verfügen, in welche die Klubs ihre Profiabteilung ausgelagert haben, Anm.d.Red]. Klar, Protest nervt und Protest ist immer anstrengend, aber er soll die Aufmerksamkeit auf ein Thema lenken.

Welche Gefahren sehen Sie denn im Falle des Investoren-Einstiegs?

Für uns liegen die Gefahren in Angriffen auf die Spieltagsgestaltung und auf den Fußball, so wie er in Deutschland gerade stattfindet. Uns wird erzählt, dass ein Einstieg den Spieltag nicht betrifft und das alles quasi problemlos ist – aber die Frage stellt sich, wie CVC mit so einer Menge Geld als Private-Equity-Unternehmen in die DFL einsteigen kann, ohne irgendwelche Ansprüche an die DFL stellen zu können. [Der luxemburgische Investor CVC gilt als einer der Favoriten auf den Einstieg, Anm.d.Red.]

Kommen wir zu den Fan-Protestaktionen der vergangenen Wochen. Immer wieder mussten Spiele unterbrochen werden, einen Spielabbruch gab es bisher aber noch nicht. Wäre es denn für Sie denkbar, zu sagen, man geht bis zum Abbruch?

Es ist schwer, von Berlin aus für alle Fans in Deutschland zu sprechen. Natürlich stehen wir untereinander in Verbindung, daraus muss man kein Geheimnis machen. Aber jede Fanszene hat ihren eigenen Handlungsspielrahmen und kann selber entscheiden, wie weit sie gehen möchte. Wenn eine Fanszene es bis zum Spielabbruch treiben möchte, dann liegt es im Ermessen des jeweiligen Standorts. Aber ich glaube nicht, dass es das Ziel ist – und das ist wichtig zu betonen: Wir gehen nicht gerne am Wochenende ins Stadion, nicht Samstag 15:30 Uhr, um irgendwelche Tennisbälle rumzuschmeißen und einen Protest zu machen, weil wir nichts zu tun haben, sondern, weil uns das Thema wichtig ist. Ja, Protest soll nerven. Da kann noch so oft im Fernsehen gesagt werden: "Jetzt reicht es aber mal" oder "Das Thema ist doch schon oft genug aufgekommen". Nein, das Thema ist nicht oft genug aufgekommen. Es bewegt immer noch Millionen Menschen, und solange werden wir diesen Punkt auch hochhalten.

Die DFL hat bereits einen Dialog angeboten und will sich gemeinsam an einen Tisch setzen. Wie ordnen Sie das ein?

Ich bin eigentlich nur noch fassungslos und enttäuscht, wie blauäugig man als DFL agiert. Wir brauchen uns an keinen Tisch setzen, solange unsere Forderungen nicht erhört werden. Wir haben ganz klar geäußert, was wir wollen. Aki Watzke [DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke, Anm.d.Red] hat sich am Freitag noch geäußert und gesagt, dass die Basis der Demokratie Gespräche sind. Da stimme ich ihm auch voll und ganz zu. Aber zur Demokratie gehört für uns auch eine gerechte Abstimmung. Da frage ich mich, ob da mit zweierlei Maß gemessen wird.

Wenn es tatsächlich zu einer erneuten Abstimmung kommt, aber das Ergebnis am Ende sein sollte, dass die Liga sich pro Investoren-Einstieg entscheidet – dann wären Sie bereit, das Gespräch zu suchen?

Sicherlich muss man die Situation dann noch mal bewerten und schauen, wie die Lage dann ist. Natürlich hoffen wir, dass eine Neuabstimmung in unserem Sinne ausfällt. Aber auch, wenn sie andersherum ausfällt, klar, dann müssen wir mit der Situation umgehen. Aber das oberste Ziel sollte eine transparente Neu-Abstimmung sein.

Sie sind nun in der Öffentlichkeit, was in Bezug auf die aktive Fanszene sonst selten der Fall ist. Wie kommt das in der Fanszene an, wie ist das für Sie ganz persönlich, dass man nun doch das Gespräch und die Öffentlichkeit sucht?

Für uns ist das ungewohnt und ich mache das hier nicht, weil ich oder wir das hier gerne machen oder so. Sondern für uns ist der Protest einfach wichtig. Und wir haben gemerkt, dass wir Druck ausüben müssen. Das machen wir in den Stadien, aber genauso nutzen wir nun diese Schiene [die mediale Öffentlichkeit, Anm.d.Red.], um den Druck hochzuhalten, um uns öffentlich zu positionieren.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Dennis Wiese, rbb Sport.

Sendung: rbb UM6, 11.02.2024, 18 Uhr

35 Kommentare

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  1. 35.

    Ja, da kommt zu wenig bzw. gar nichts von den Pro-Vereinen. Zingler und auch bspw. der VfB Präsi, Claus Vogt, haben sich ja öffentlich für eine Wiederholung ausgesprochen. Aber da ist ws. zu viel "Gefüge" im Spiel, als dass die Vereine auf einen Nenner kommen könnten.

  2. 34.

    Zitat: "Ich glaube, den Unionfans geht es eher um den Protest, da man ja von Hause schon immer anders ist, als alle."

    Sie haben aber schon mitbekommen, dass auch in vielen anderen Stadien protestiert wurde? Daher ist Ihre Annahme, die FCU Fans machen das nur aus Geltungsdrang, um sich irgendwie "besonders" zu fühlen, reichlich neben der Spur, Eule.

  3. 33.

    Das mit Kind ist richtig, ich meinte auch nicht die erforderliche 2/3 Mehrheit, da hätte es aufgrund der Regularien H96/Kind scheitern müssen.
    Trotzdem hat sich die Mehrheit der Clubs (dann nämlich 23) dafür entschieden. Und zumindest diese Clubs müssten jetzt auch dazu stehen und sich positionieren (ggf. gegen die eigenen Anhänger) und nicht so tun als ob es nur ein Problem zwischen DFL und den Fans ist.

  4. 32.

    Union und andere können ja aus dem DFB/DFL austreten und ihren eigenen Verband mit eigenen Regularien, z.B. ohne Investoreneinstieg, gründen. Das wäre dann einfach nur konsequent. Ohne Investor würde es bei U. wohl auch nicht so laufen? Ein Investoreneinstieg bedeutet für alle Vereine/ Werksmannschaften mehr Geld und da wird keiner der Vereine etwas dagegen haben. Ich glaube, den Unionfans geht es eher um den Protest, da man ja von Hause schon immer anders ist, als alle.

  5. 31.

    Zitat: "Die DFL führt jetzt das aus, was die meisten Vereine so gewollt haben."

    Dem ist wohl nicht so, da Martin Kind entgegen der Vorgabe von H96 für den Deal gestimmt hat. Bei einem Nein oder einer Enthaltung seinerseits, wäre der Antrag gescheitert.

    Ich kann die Proteste durchaus nachvollziehen, denke aber, dass die DFL das aussitzen wird. Schauen mer mal.

  6. 30.

    Wie man lesen kann, haben Sie mal wieder den Durchblick.
    Vielleicht aber kommen viele Engländer auch zu den Spielen des 2.Ligisten BCC.
    Da die um 13:30 Uhr beginnen, sind dann die Gäste von der Insel zum Abendbrot wieder zu Hause.

    HA HA HA

  7. 29.

    Man solche Aussage, einfach nicht mehr Fussball schauen und dann nicht solch einen Kommentar ablassen.
    Es gibt genug Stadiongänger, die nicht in den Kurven stehen und trotzdem dahinter stehen.
    Mal erst denken und dann schreiben.

  8. 28.

    Wo sind eigentlich die großen Proteste gegen die eigenen Vereine?
    Die Vereine haben mehrheitlich für den deal gestimmt, die Vereine haben nach der Abstimmung keine Einsprüche mehr gehabt, die Vereine haben vor der Abstimmung FÜR die jetzt kritisierte GEHEIME Wahl gestimmt.
    Und die Vereine und nicht zuletzt auch die vergötterten Spieler sind schließlich mit die größten Nutznießer der weiteren Kommerzialisierung.
    Also stellt euch doch mal auf den Trainingsplatz, werft Bälle, schreit "Sch... Verein xy". Die DFL führt jetzt das aus, was die meisten Vereine so gewollt haben.
    Wenn man im Stadion nach dem Spiel Fans in der Kurve fragt, gegen was sie jetzt eigentlich protestieren, bekommt man kaum vernünftige Antworten ("gegen DFL und Investoren, Ihr macht unseren Fußball kaputt" etc.), weil die meisten eh nur Mitläufer sind.
    Ohne Investoren würden viele Vereine heute ohne Stadion dastehen!

  9. 27.

    "WAS hat es mit Volkssport zu tun, wenn in der ersten und zweiten Bundesliga überwiegend Millionäre auf dem Platz stehen. "
    Bisschen weiterdenken hilft bei Ihrer Frage.
    Die "Millionäre auf dem Platz" stellen im Idealfall (und in der Regel, auch wenn es hin und wieder anders ist) Vorbilder für aktuelle und nachwachsende Generationen dar, vermitteln Werte, wie Zusammenhalt, Teamgeist, Einsatz, Leistungsbereitschaft, Durchhaltewillen, Fairness etc., die weit über den Fußball hinaus wirken können. Sie bringen Woche für Woche Menschen zusammen, die sich sonst wohl nur selten begegnen würden. Sie animieren Menschen, selbst den Hintern aus dem Fernsehsessel zu bekommen und etwas für die Gesundheit zu tun. und vieles mehr.

    "weil sie keine Karte zugelost bekommen haben ... "
    1. ist das leider der Preis für Erfolg und zeigt nur die Attraktivität des Vereins.
    2. gibt es einen Zweitmarkt, wenn man Lospech hatte
    3. baut Union in den nächsten Jahr das Stadion erheblich aus.

  10. 26.

    Ein Investor, viele Namen mit schall und Rauch, setzt sein Vermögen, sein Spielgeld ein, wenn die Rendite Erwartung ein positives Ergebnis Vorhersagt. Wenn jetzt die Abstimmung, für oder gegen die Aufnahme eines Investor, so übertransparent stattfand, löst es die Frage aus, was die eigentliche Intention des Vorganges ist.
    Eine Protest Form könnte auch ein Geister Spiel sein, wenn man in der 20 Spielminuten die Ränge räumt knd vor dem Stadion die Party mit Freunden hat.
    Dass dann dritte, im vorauseilen Gehorsam, die Party mit Freunden, als Proteste ansehen könnte, mit dem Argument..., ist dann auch ein Erscheinungsbild.
    Ob der Breitensport, hier das Spiel Fußball, noch ein Breitensport ist, entscheidet sich dann die Tage.

  11. 25.

    Finde die deutsche Protestmentalität wieder mal super: Was nehmt ihr euch raus zu protestieren? Das könnt ihr bei euch zu Hause machen. Was fällt euch ein?
    Ich finde den Protest gut. Die Abstimmung war eine Farce. Der Moment, wo es der DFL am meisten wehtut? Bei den Spielen. Kommt es zu Verzögerungen, ist sicher eine Vertragsstrafe fällig.
    Irgendwo sind Grenzen und die müssen klar aufgezeigt werden. Niemand kann es gut heißen, dass die jetzige Fußballgeneration die Finanzen der zukünftigen verprassen darf.
    Weiter so. Gern extremer: ABOS KÜNDIGEN.

  12. 24.

    Danke Michael, auf den Punkt gebracht! Traurig, dass die Fernsehkonsumenten, die sich hier äußern, sich nicht die Mühe machen, 2-3 Schritte weiter zu denken, aber wieder schnell dabei sind, die aktiven Fanszenen zu verunglimpfen. Liebe Konsumenten, erstmal informieren, dann Meinung bilden, dann äußern, Danke!

  13. 23.

    Hallo Michael
    Ihr Beitrag toppt alle Anderen: Sie haben vergessen, den ersten Absatz als Satire zu kennzeichnen ...
    WAS hat es mit Volkssport zu tun, wenn in der ersten und zweiten Bundesliga überwiegend Millionäre auf dem Platz stehen.

    Samstagnachmittags um 15:30 seine Mannschaft live zu sehen und um 18:00 die anderen 8 Spiele in der Sportschauzusammenfassung - ist schon lange vorbei.
    "Viele Engländer Kommen inzwischen Woche für Woche hier nach D., um das nochmal zu erleben." - jo und viele Unioner fahren Samstags in andere Bundesligastadien weil sie keine Karte zugelost bekommen haben ...
    Ganz natürlich sagt der Engländer: "Wenn mein Fußballverband es zulässt, dass mein Lieblingsverein so teure Tickets verkauft, spare ich mir einige Euros und schaue mir lieber irgendein Bundesligaspiel live an. ... ich könnte zwar auch in der zweiten oder dritten Liga mir ein Spiel ansehen, aber ddann würde ich ja zuviel Geld auf dem Konto behalten"

  14. 22.

    Der Protest eskaliert Stück für Stück angemessen. Die DFL hat keine transparente Abstimmung durchgeführt. Der Einfluss auf die Anstoßzeiten ist doch logisch. Jetzt ist doch schon fast jeden Tag Fußball. Niemals gibt es einen abgeschlossenen Spieltag. Der kann sich nun noch länger hinziehen. Selbst die Anstoßzeitenansätzungen pro Tag können versetzt, über den ganzen Tag, bis die Woche rum ist, erfolgen, um Pay-TV life zu verkaufen. Das geht natürlich nur, wenn die Fans da mitmachen. Man ahnt, wie familienunfreundlich das Ganze nach hinten losgehen kann. TV Rechte sind nichts wert, wenn die zahlenden Fans fehlen.

  15. 21.

    Brot und Spiele braucht das Volk. Das weisst DFB, UEFA, FIFA und auch die Politiker ! Es wäre ganz einfach - keine Karten für 40-50 € für 2 Liga zu kaufen, keine Bratwürste im Stadion für 5-6 € etc. Sonst Alternativclubs gründen, was z.B. Fans in Manchester vor Jahren gemacht haben. Es geht aber wie gehabt weiter, die Fans brauchen die Spiele !

  16. 20.

    Was haben die beiden miteinander zu tun?

    Sie wählen kindische Methoden, um ihre Intereessen durchzusetzen.
    Und sind erst zu Gesprächen bereit, wenn ihre Forderungen erfüllt werden.
    So wie die Klimakleber das Thema Umwelt nachhaltig geschädigt haben, tun es jetzt die Tennisballwerfer mit ihrem Thema.

    Beide sind nicht lernfähig und beratungsresistent,

  17. 19.

    Das ist den Dumpfbacken in der Kurve aber total egal. Das haben sie schon so geäußert.
    Ich hatte heute schon Bedenken, dass die den Jungs auf dem Platz den Sieg klauen durch ihr kindisches Verhalten.

  18. 18.

    Da geht es Fans im Stadion gegen Fans an der Glotze. Letzteren sind Anstoßzeiten egal, erstere sollen gefälligst zu jeder Tages - und Nachtzeit im Stadion erscheinen, astronomische Eintrittspreise zahlen, Stimmung machen und ansonsten ihre Schn ..ze halten, damit letztere ein schönes Fußballerlebnis haben in ihrem Fernsehsessel.
    Das wären dann Verhältnisse wie in England. Aber die soziale Funktion des Volkssports Fußball mausetot.
    Samstag Nachmittag Freunde treffen, einem gemeinsamen Hobby, ja für viele schon Lebensinhalt nachgehen. Seine Mannschaft in guten und schlechten Zeiten unterstützen, Emotionen ausleben, Zusammenhalt praktizieren. Alles würde wegfallen, wenn Fußball nur noch wie in England ein Sport der Schickeria würde. Viele Engländer Kommen inzwischen Woche für Woche hier nach D., um das nochmal zu erleben. Flug+Hotel+Spiel sind für sie günstiger als das pure Spiel zu Hause.

  19. 17.

    Dann lasst doch die Tennisbälle zu Hause. Es geht so lange bis ein Spiel abgebrochen wird und das Spiel nicht gewertet wird.

  20. 16.

    wow! Danke für Ihren Beitrag. 100% Zustimmung. Des Pudels Kern erkannt. Genau darum geht es.

  21. 15.

    Mittlerweile habe ich große Sympathie für die Proteste. Fußball ist ein Breitensport. Der Wettbewerb beginnt nicht erst beim Tabellenletzten der 2. Bundesliga, sondern bei jedem Dorfverein. Die DFL gehört sich nicht selbst. Insofern müssen ausnahmsweise mal alle Klubs im DFB von den Milliardeneinnahmen profitieren. Mehr Geld in den unterklassigen Vereinen schafft verlässliche Infrastruktur von der alle profitieren.

  22. 14.

    Mit deinem Vergleich "Letzte Generation und Investor" hast du dich in meinen Augen selbst disqualifiziert. Was haben die beiden miteinander zu tun ?

  23. 13.

    In Zeiten, wo eine Minderheit für sich das „wir“ beanspruchen, sind dann „alle“ dafür,

  24. 11.

    In Zeiten, wo eine Minderheit für sich das „wir“ beanspruchen, sind dann eben „alle“ dafür, ggf. dagegen.
    Und je nach dem von der einen oder anderen Seite diffamiert.
    So ist das heute.

  25. 10.

    "Spieltagsgestaltung und auf den Fußball, so wie er in Deutschland gerade stattfindet. "

    Ernsthaft?! Und deswegen so ein Bohei? Freitags zwei Anstoßzeiten, Samstag vier, Sonntag bis zu vier. Das ist die aktuelle"Spieltagsgestaltung". Und der Fußball in Deutschland ist durch und durch kommerzialisiert.

    Aber vor allem finde ich es unglaubwürdig und lächerlich, wenn diese Fans protestieren, aber Teilnahmen an EL oder gar CL - dem Inbegriff des Fußballkommerz - feiern.

  26. 9.

    Der Protest eskaliert Stück für Stück angemessen. Die DFL hat keine transparente Abstimmung durchgeführt. Der Einfluss auf die Anstoßzeiten ist doch logisch. Jetzt ist doch schon fast jeden Tag Fußball. Niemals gibt es einen abgeschlossenen Spieltag. Der kann sich nun noch länger hinziehen. Selbst die Anstoßzeitenansätzungen pro Tag können versetzt, über den ganzen Tag, bis die Woche rum ist, erfolgen, um Pay-TV life zu verkaufen. Das geht natürlich nur, wenn die Fans da mitmachen. Man ahnt, wie familienunfreundlich das Ganze nach hinten losgehen kann. TV Rechte sind nichts wert, wenn die zahlenden Fans fehlen.

  27. 8.

    "Ich bin für Gespräche..." und zugleich "... nur wenn die Forderungen erfüllt werden...". Das ist ein Widerspruch, denn Gespräche bedeuten oft Kompromisse und nur Teilerfüllung. Ich wiederhole mich, dass ich richtig finde, dass es Protest gibt. Manchmal bedarf es auch mal Mittel um Aufmerksamkeit zu erreichen. Hier schlägt es über die Grenze, weil auch Andere betroffen sind. Der Umweltschutz ist auch wichtig. Nur möchte einer dieser Menschen, dass ich mich vor deren Autos klebe?
    Eisernes HaHoHe

  28. 7.

    Wer sich nicht artikulieren kann, schmeißt mit Gegenständen. Ich dachte bis vor kurzem noch, dass gibt es nur bei Kleinkindern. Aber leider habe ich mich getäuscht und nicht an die Proleten im Fußballstadion gedacht!

  29. 6.

    Ein paar Deppen werfen Bälle. "Millionen
    Menschen betrifft das und die stehen hinter uns." Nein, stehen sie nicht. Ein Investor mit 10% kann Wünsche und Forderungen äußern, aber ohne Mehrheit nichts durchsetzen. Scheint nicht für jeden verständlich zu sein, diese Prozentrechnung.
    Mich nervt der Protest nur. Brecht endlich die Spiele ab, Punkte für den Gegner. Tolle Fans

  30. 5.

    Ich sah das im Fernsehen. Ich weiß nicht wer das mit den Bällen in einer Hirnfalte erdacht hatte. Es wirkte dämlich bockig kindisch. Und erinnerte mich an infantiles Schmollen an anderer Stelle. Die Kommentare meiner Fußball guckenden Männer erspar ich hier..

  31. 4.

    „ Wir brauchen uns an keinen Tisch setzen, solange unsere Forderungen nicht erhört werden. Wir haben ganz klar geäußert, was wir wollen.“
    Sorry, aber das erinnert mich an die GdL und an die Teckerfahrer …
    Man setzt sich an einen Tisch, um zu verhandeln, dieses sture Fordern ist so typisch für unsere egoistische Zeit!

  32. 3.

    Der Fan im Stadion (sorry, der ARENA) interessiert doch weder DFL/DFB. Die TV-Vermarktung ist primär (deshalb auch die Aufsplitterung der Spieltage in Deutschland auf 3 Tage mit bis zu 7 Anstoßzeiten). Da reisen Unioner unter Einsatz eines Urlaubstages zum Freitagsspiel im Extremfall 800km nach Freiburg. Inzwischen geht es um den asiatisch-arabischen Markt. In LaLiga werden inzwischen Spiele in Saudi-Arabien ausgetragen, in England ist man nur noch domestizierter, sitzender Claqueur.

  33. 2.

    Warum meinen diese Fanszenen denn, für alle Fans sprechen zu können? Den meisten anderen ist es vermutlich völlig egal, was im Hintergrund passiert und haben noch ein Leben außerhalb der Vereinsliebe.
    Ich sehe es so: Die Bundesliga macht auch ohne die Ultras locker weiter. Umgekehrt habe ich da so meine Zweifel. Sehe es ein bißchen so wie die Letzte Generation. Machen sich ihr Ansinnen durch kindische und unüberlegte Aktionen kaputt. =)

  34. 1.

    Druck ja, das Mittel ist zu verstehen, die Umsetzung nicht. Nur erzähl mir bitte keiner, wie bei der üblichen Selbstdarstellung die Fans leiden. Was müssen die Ultras und Hools erst gelitten haben bei den ganz anderen Transpi- und Pyroshows, bei all der Häme und dem Hass, die ständig von den Rängen auf den Platz kommt. Welch Märtyrertum und Aufopferung, Tennisbälle ins Stadion zu schmuggeln und die Arbeit von Trainer, Schiri und Mannschaft zu sabotieren. Es muss in der Seele wehgetan haben. Sorry, Leute. Eure Glaubwürdigkeit habt Ihr schon vorher verspielt gehabt. Alles im Namen von Spiel und Sport? Dann geht selber spielen. Oder wählt eine glaubwürdige Protestform und äußert Euer Anliegen differenziert und wohlbegründet. So ist es nur das übliche Freizeitvergnügen beim Gang ins Stadion der üblichen Verdächtigen, das alle andern nervt hoch Tausend.

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