Aktion in Grünheide (Oder-Spree) - Über 1.000 Tesla-Beschäftigte bekennen sich erstmals offen zur IG Metall

Mo 09.10.23 | 13:11 Uhr
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Die Industriegewerkschaft (IG) Metall siedelt sich in der Nähe des Grünheider Tesla-Werks im Bahnhof Fangschleuse an, aufgenommen am 19.03.2023. (Quelle: dpa/Thomas Bartilla/Geisler-Fotopress)
Audio: rbb24 Inforadio | 09.10.2023 | Tony Schönberg | Bild: dpa/Thomas Bartilla/Geisler-Fotopress

Mehr als 1.000 Beschäftigte des US-Elektroautobauers Tesla haben nach Angaben der IG Metall bei einer erstmaligen Aktion in der Fabrik in Grünheide (Oder-Spree)gemeinsam bessere Arbeitsbedingungen eingefordert. Sie hätten sich in der Nacht- und Frühschicht mit IG Metall-Aufklebern auf T-Shirts gezeigt, teilte ein Sprecher der Gewerkschaft am Montag mit. Darauf stand laut Gewerkschaft: "Gemeinsam für sichere gerechte Arbeit bei Tesla". Die Aktion soll im Tagesverlauf weitergehen.

"Was die Tesla-Kollegen und Kolleginnen heute gemacht haben, das ist Gewerkschaft: Sie sind zusammen aufgestanden und haben mit ihrer kollektiven Aktion die vom Management geschürte Atmosphäre der Angst durchbrochen", sagte IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze.

Schlechte Arbeitsbedingungen, extreme Arbeitsbelastung

Laut Angaben der IG Metall beklagen sich Tesla-Beschäftigte immer wieder über schlechte Arbeitsbedingungen und eine extreme Arbeitsbelastung aufgrund kurzer Taktzeiten, Personalmangel und überzogener Produktionsziele. Den Angaben zufolge weisen sie auf gravierende Mängel beim Gesundheitsschutz und bei der Arbeitssicherheit hin, die nicht selten zu Krankenständen um die 30 Prozent und zu einer hohen Zahl von Arbeitsunfällen führen würden.

Schon im Januar 2023 kritisierte die IG Metall den Umgang mit den Mitarbeitern im Tesla-Werk. So herrsche unter den Mitarbeitenden Unmut über zu hohe Arbeitsbelastungen im Schichtsystem, Wochenendarbeit und zu wenig Personal. Darüber hinaus wurde eine "fehlende Führungskultur" bei Tesla angeprangert, was Debatten über Probleme erschwere.

190 meldepflichtige Unfälle zwischen Juni und November

Zuletzt berichtete der “Stern” von auffallend vielen Arbeitsunfällen in der Tesla-Fabrik in Grünheide. Demzufolge habe Tesla 190 meldepflichtige Unfälle zwischen Juni und November 2022 angegeben.

Nach Angaben der Gewerkschaft traten 2022 statistisch bei Autoherstellern und Zulieferern 16 meldepflichtige Unfälle bei 1.000 Beschäftigten auf. Wenn die Mitarbeiterzahl von Tesla für Mai 2022 von rund 4.000 Beschäftigten zugrunde gelegt wird, läge die statistische Zahl meldepflichtiger Unfälle der Branche bei 64 - das wären deutlich weniger als 190 im "Stern"-Bericht. Die Genossenschaft nannte dennoch konkreten Zahlen für Tesla.

In der Tesla-Fabrik ereigneten sich nach Angaben des Brandenburger Sozialministeriums seit 2021 mindestens sieben schwere Arbeitsunfälle, in drei Fällen waren Tesla-Beschäftigte betroffen. Das Ministerium stufte die Zahlen nicht als ungewöhnlich ein. Der Autobauer verwies auf engmaschige Kontrollen der Behörden.

Unterstützungsaktion soll Dialog fördern

Parallel zu der Aktion im Werk veranstaltet die IG Metall am Montag eine Unterstützungsaktion um das Werk herum. Auf dem Weg zur Arbeit können Tesla-Kollegen am Montag an den Bahnhöfen Fangschleuse und Erkner sowie vor dem Werkstor mit erfahrenen Gewerkschaftern über ihre Probleme, Sorgen, Wünsche und Forderungen sprechen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 09.10.2023, 16:12 Uhr

46 Kommentare

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  1. 46.

    Frau Mine sie haben oft die Annoncen gelesen und 17 € die Stunde sind da minimum drinnen und das für Ungelernte. Haben sie auch geprüft, ob wie vom Buschfunk berichtet die Tesla-Stunde 120 Minuten aufweist. Nach Brandenburger Zeitrechnung erhalten die Personen dann nur noch 8,5 Euro/Stunde. Das ist natürlich immer noch mehr wie z.B. in Syrien oder ähnliche Staaten. Wenn die betreffende Person dort möglicherweise ein Studium erfolgreich abgeschlossen hat, dann läuft sie nach Tesla-Einstufung trotzdem als ungelernt. Übrigens ist es eine Schande für Deutschland, wenn man aus armen Ländern die Fachkräfte abwirbt. Das verkauft die Bundesregierung dann als Entwicklungshilfe. Sie hilft zwar, aber nicht den Herkunftsländern sondern nur Tesla. Früher hat man die Sklaven aus diesen Ländern geholt. Heute sind die Methoden etwas verfeinert worden.

  2. 45.

    Nicht wieder abfallen im (Daten)Niveau. Sie haben selbst die Messlatte positiv höher gelegt. Verfälschungen und Missdeutungen kommen hier schnell raus. Also streiten ja, aber solide.

    Bisher gibt es nur einen Teslaeffekt, der gemessen wurde. Das ist der Wasserverbrauch, der eine weitere Entwicklung der Region verhindert, weil man es vergessen hat. Wiedereinmal. Es zeichnet sich noch keine Erfolgsgeschichte ab. So wie beim BER auch. Was an anderen Standorten aber möglich geworden wäre. Wenn die Politik und Verwaltung professioneller vorgegangen wäre. Anhand der fehlgeschlagenen Großprojekte fehlt der Glaube an einen Dazulerneffekt. Es fehlt an Grundsätzlichen.

  3. 44.

    Es ist ja schön, dass Sie die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse von Tesla Freienbrink so genau kennen.

    Ich finde es aber von Ihnen beschämend, dass Sie mir so antworten. Wie niederträchtig ist es denn, mir seit Wochen ein gestörtes Verhältnis zu demokratischen Vorgängen zu haben und Sie selbst hecheln seit Jahren einen AfD- ideologisierten Reichen und einen undemokratischer Bürgermeister hinterher.

  4. 43.

    Viele dieser Arbeiter hätten auf dem normalen Arbeitsmarkt wahrscheinlich überhaupt keine Chance, da viele überhaupt keine Ausbildung haben und schlecht bis garnicht Deutsch sprechen. Tesla gibt halt allen eine Chance. Deswegen sind wahrscheinlich auch viele zu Tesla.

  5. 42.

    Niemand zwingt die Menschen dort zu arbeiten und ungelernte verdienen dort echt gut. Habe oft die Annoncen gelesen und 17 € die Stunde sind da minimum drinnen und das für ungelernte.

  6. 41.

    Herr Silverbeard wenn Herr Musk in den USA mit seinen Angestellten menschenunwürdig umgeht, dann muss sich dort gegenwärtig der Herr Biden um diese Angelegenheit kümmern. Wenn diese Verfahrensweise jedoch wie sie Herr Silverbeard sagen dort normal sein sollte, dann gute Nacht dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Bloß in Deutschland haben wir solche Verhältnisse wie ich hoffe zu glauben noch nicht erreicht. Ich gebe jedoch zu, es ist immer beängstigend, wenn unsere deutsche Politprominenz gleich nach ihrem Amtsantritt als erstes in die USA reist, um sich dort mit der USA-Führung abzustimmen. So entstehen zwar Freundschaften wie uns unser Brandenburger Wirtschaftsminister erklärte, deren Folgen wir jedoch alle gemeinsam, wie wir in Grünheide gerade schmerzlich zu spüren bekommen, ausbaden dürfen.

  7. 40.

    Niemand zwingt die Menschen dort zu arbeiten und ungelernte verdienen dort echt gut. Habe oft die Annoncen gelesen und 17 € die Stunde sind da minimum drinnen und das für ungelernte.

  8. 39.

    Hatren schon Anfang 2020 gehabt. Rückkehrer, die für die Rente in Heimat zurück kommen, während die Jugend oft noch weg zieht. Mit einem Durchschnittsalter von 47,1 Jahren hatte Brandenburg 2022 die viertälteste Bevölkerung in Deutschland. Nur die Einwohner von Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen waren älter.

  9. 38.

    Übrigens nahm die Bevölkerung Brandenburgs von 2013 von 2.45 Millionen auf 2,57 Millionen deutlich stärker zu. Der Zuwachs von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen lasst sich nicht direkt auf Tesla zurückführen. Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155142/umfrage/entwicklung-der-bevoelkerung-von-brandenburg-seit-1961/

  10. 37.

    Eine so gute Antwort habe ich nicht erwartet. Das könnte ein Tesla-Effekt sein, muss es aber nicht.
    „1.145.000 SV-pflichtige Beschäftigte, 2013 waren es nur 1.082.700.“
    Um einen Tesla Effekt festzustellen, bedarf es anderer Zeiträume. Wir werden sehen und dann die Ergebnisse anhand der harten Kennzahlen solide diskutieren.

  11. 36.

    Es hat mich auch interessiert, warum die Menschen, die nach ihrer Schicht bei Tesla ausgelaugt und müde im RE1 nach Berlin zurückfahren und die sichtbar aus aller Herren Länder kommen, nicht hinwerfen. Ich habe daher etliche danach gefragt. Es sind -wie bei der Migration nach Deutschland allgemein- nicht die "pull"-Faktoren, sondern die "push"-Faktoren, die sie bei der Stange halten. Wer eine Bleibeperspektive in Deutschland haben will, muß nachweisen, daß er für seinen Unterhalt selbst aufkommen kann. Die Menschen wissen sehr wohl, daß sie bei Tesla harten Bedingungen (Arbeitszeit, Arbeitslohn, Arbeitsklima) ausgesetzt sind. Dennoch ergreifen sie die Chance. Wer als Facharbeiter nur wegen eines kürzeren Arbeitsweges von einem deutschen Autobauer zu Tesla gewechselt ist, kehrt tatsächlich zu seinem alten Arbeitgeber zurück. In Ludwigsfelde hat die IGM die 35-Stunden-Woche für ihre Mitarbeiter durchgesetzt. Hierfür und für andere Verbesserungen muß und wird sie auch bei Tesla kämpfen.

  12. 35.

    Tesla steigert seine Verkäufe von Quartal zu Quartel weltweit.
    Das Model 3 wurde gerade runderneuert. Deshalb waren Kunden in den letzten Monaten sehr zurückhaltend bei der Bestellung, weil sie nicht das alte Modell kaufen wollten. Wie sich jetzt mit dem erneuerten Model3 der Umsatz entwickelt, wird sich zeigen. Außerdem müssten Sie nur die ModelY Varianten betrachten, die in Deutschland montiert werden, nicht die, die weiterhin importiert werden (inklusive aller Model 3,S,X).
    Im Übrigen haben wir gerade Rezession und alle tariflichen Lohnerhöhungen sind weit unter der Inflation geblieben. Jeder Hersteller hat in Deutschland Rückgänge zu verzeichnen.
    Die höheren Kosten können z.B. auch damit zusammenhängen, dass in Grünheide noch keine Batteriefertigung existiert. Alle Batterien müssen importiert werden.

  13. 34.

    Herr Neumann nicht die Gartenbesitzer bereiten dem WSE massive Probleme sondern solch fiese, diffamierende Berliner Kommentatoren wie sie. Personen, die den Garten feucht halten, sorgen dafür, dass Wasser dort wieder hingelangt, wo es hingehört nämlich ins Grundwasser, damit die Wasserspiegel nicht weiter so schnell absinken und Flora und Fauna an der Erdoberfläche überleben können. Im Bereich des gesamten Teslageländes ist der Grundwasserspiegel (Stichtag 23.11.2022) um 0,45 bis 0,55 m gewaltig gefallen und pfui Herr Neumann kräht, dass der WSE mehr Wasser fördern soll. Ob und wie Tesla am vorhandenen Wasserdefizit Mitschuld trägt, sollte ohne durch unbeeinflusste, unabhängige Kontrolleure geklärt werden. Das Zugeständnis an Tesla sich selbst zu kontrollieren ist eine Farce.
    Übrigens das nicht versickernde Wasser hält die Pflanzen grün, die der Luft CO2 entziehen bzw. durch die Verdunstung wird der Luft Wärme entzogen. Beide Vorgänge wirken sich positiv auf `s Klima aus.

  14. 33.

    >Es sind die Unternehmesführungen selbst, die gierig nach Profiten sind. Und die erreicht man nur durch Ausbeutung und Missachtung von Arbeitsrechten. Das zu verhindern, ist die vorrangige Aufgabe von BRs und Gewerkschaften.
    Soweit klar und verstanden?<
    Ehrlich gesagt habe ich gar nichts verstanden. Also wenn die Gewerkschaft in Deutschland Arbeit teurer macht, dann bleiben die Firmen?

    Mal grundsätzlich, ich bin 100% für Gewerkschaften. Trotzdem verdienen festangestellte Montagekräfte am Fließband deutscher Autohersteller im Verhältnis zu ausgebildeten Handwerkern im Gewerbe sehr viel. Und viele Arbeitskräfte in Brandenburg bekommen nunmal nur den Mindestlohn, trotz Ausbildung. Da ist Tesla eben viel attraktiver.
    Und ja, Sicherheitsbestimmungen und Arbeitsrechte müssen eingehalten werden. Aber nicht mit solchen populistischen Kampagnen.

  15. 32.

    Oh, haben Sie den Artikel auch nicht gelesen? Im bisherigen Jahresverlauf bis Ende August betrug das Plus bei Tesla übrigens 144,7 Prozent auf 238.686 Verkäufe in Europa, 33,7 Prozent betragt der Zuwachs in Deutschland bis Ende September - trotz schwachem Verkauf des Model 3 wg. Facelift.

  16. 31.

    Mancher mag eine sehr kindliche Vorstellung haben. Andere wissen, dass es um Coronamaßnahmen ging.
    Auch in Deutschland haben Mitarbeiter von kritischer Infrastruktur (z.B. Stromerzeugung und -verteilung) in der Firma übernachtet, um sich nicht anzustecken und auszufallen.

    Mit einer gewissen Übung kann man aber jede Tatsache bis ins Groteske verzerren.

  17. 30.

    >13.06.18: Nun zieht Unternehmenschef Elon Musk allerdings einen Strich – und schmeißt 9 Prozent seiner Leute raus, damit das Unternehmen profitabler wird. >

    So ein Quatsch. Die Mitarbeiter in den amerikanischen Werken wurden nicht entlassen, weil sie sich beschwert haben, sondern weil hire und fire in den USA üblich ist. Die üblichen Arbeitskräfte dort sind angelernt. Keiner hat eine IHK Ausbildung wie in Deutschland oder er ist ein gefragter Spezialist und wird wie ein Ingenieur bezahlt.

    Tesla hat hier, genauso wie das alle anderen Firmen auch in den USA machen, jedem eine Chance gegeben und diejenigen, die die nicht genutzt haben, wieder entlassen.

  18. 29.

    Gewerkschaften sind auf jeden Fall sinnvoll. Ob man so populistisch wie die IG Metall Mitglieder werben muß steht auf einem anderen Blatt.
    Über die Unfälle ist bereits oft berichtet worden und das hier die Unfälle in der Produktion und der Baustelle einfach zusammengeworfen wurden, auch. Leider werden bei völlig neu aufgebauten Produktionen mit komplett neuen Mitarbeitern (inklusive aller Vorgesetzten) nun mal immer mehr Unfälle passieren, als in Betrieben, in denen erfahrene Mitarbeiter die neuen anlernen können.

  19. 28.

    Herr Klaus es tut mir Leid, dass sie so begriffsstutzig sind. Ich sage es ihnen etwas deutlicher. Die IG-Metall fordert für die Beschäftigen auskömmliche, zumutbare, erträgliche und gerechte Arbeitsbedingungen. Dagegen sollte nichts einzuwenden sein? Teslas Interessen sind aber andere, oder bestreiten sie das etwa? Das Konzern strebt danach, auf Kosten jedes Beschäftigten möglichst viel Profit zu erzielen. An der Börse ist abzulesen wer die Zeche bezahlen muss.

  20. 27.

    Wenn sie Frau Mine bezweifeln, dass IGM der richtige Ansprechpartner für Arbeitnehmer ist, dann nennen sie bitte einen besseren. Beschäftigte bei Tesla brauchen jedenfalls dringend einen Interessenvertreter, der sie vor der drohenden Knechtschaft bei Tesla schützt. Der von Tesla lancierte Betriebsrat ist dafür jedenfalls nicht geeignet.

  21. 26.

    Da ist er wieder, der Herr Neumann, rechtzeitig mit einem Pro Tesla-Kommentar zu einem neuen Tesla-Artikel. Die Fabriken in Austin und Grünheide liegen in bei den Kosten über dem Stammwerk in Fremont, erzählte Tesla gerade erst europäischen Investoren. Dazu liegt die Produktion weit weg von 5.000 Fahrzeugen pro Woche. Das erhöht die Kosten noch mehr, weil die Fixkosten auf weniger Fahrzeugproduktion verteilt werden. Dazu sinkt Teslas Absatz in Europa Quartal für Quartal. So sieht die Realität aus.

  22. 25.

    "...Ich möchte mal wissen wie sie auf 1000 Mitarbeiter kommt. Es liegt der Vedacht nahe das die IG Metall eine O zuviel geschrieben hat. Ich habe nur wenige Mitarbeiter von Tesla mit einen Aufkleber heute gesehen..."
    Hallo, Klaus,
    haben Sie hellseherische Fähigkeiten oder arbeiten Sie auch bei Tesla und haben sich mit den Angestellten unterhalten? Wie sonst können Sie behaupten, nicht so viele Tesla-Mitarbeiter mit IG-Metall-Aufkleber gesehen zu haben? Woher wollen Sie wissen, wieviel Angestellte inzwischen Gewerkschaftsmitglied geworden sind? Nachlesen kann man das nirgends. Und noch eines: Nicht die Gewerkschaften sind schuld, dass Unternehmen ins Ausland verlagert werden. Es sind die Unternehmesführungen selbst, die gierig nach Profiten sind. Und die erreicht man nur durch Ausbeutung und Missachtung von Arbeitsrechten. Das zu verhindern, ist die vorrangige Aufgabe von BRs und Gewerkschaften.
    Soweit klar und verstanden?

  23. 24.

    Dann haben Sie Werbeartikel gelesen, die eine weitere Standortfehlentscheidung rechtfertigen sollen. Die harten Kennzahlen sagen das nämlich nicht. Im Gegenteil. Es droht ein Minusgeschäft.
    Wenn Zahlen das bestätigen würden, hätte der rbb diese gebracht, statt pauschale Behauptungen, die zwar stimmen, aber bei genauerer Betrachtung etwas ganz anderes aussagen als suggeriert. Aber das ist ein anderes Thema.

  24. 23.

    Machtkampf zwischen BR und Gewerkschaft? Was für ein Quatsch. Wieder jemand, der von der Materie offenbar keine Ahnung hat! Der BR kann oft nicht ohne die Gewerkschaft und umgekehrt genauso wenig. Die Gewerkschaft unterstützt die Arbeit des BR, weil dieser oft - trotz Betriebsverfassungsgesetz - von der Geschäftsführung ignoriert wird.
    Bevor man seine Meinung zu einem Thema äußert, sollte man sich darüber inhaltlich informiert haben.

  25. 22.

    Oft sind Betriebsräte in großen Unternehmen selbst hilfs- bzw. machtlos, wenn sie nicht die volle Unterstützung der Gewerkschaft mit all ihren Instrumentarien hätten. Wer sich schon einmal in den BR hat wählen lassen (nicht, um selbst seinen Arbeitsplatz zu sichern, sondern um wirklich etwas bewegen zu wollen), der weiß, wovon ich rede. Oft verweigern Geschäftsleitungen einfach die Zusammenarbeit und Auskünfte, obwohl sie von gesetzes wegen dazu verpflichtet wären. Oft wird aus der Zusammenarbeit erst etwas, wenn sich die Gewerkschaft einmischt. Also jeder, der auf die Gewerkschaften, insbesondere die IG Metall, meckert, hat entweder keine Ahnung, weil selbst nicht gewerkschaftlich organisiert oder war noch nie in einer Situation, in der er diesen Beistand (incl. Fachanwälte etc.) benötigt hätte. Glückwunsch. Die Arbeitswelt mit Umstrukturierungen, Auslagerungen, Insolvenzen etc. wird nicht einfacher. Wer kennt seine Arbeitsrechte wirklich und könnte sie allein durchsetzen?

  26. 21.

    Es wird aber auch Zeit, dass Angestellte von Tesla endlich den Ar... in der Hose haben und sich gegen die vorhandenen Arbeitsbedingungen wehren und aufmucken. Arbeitnehmer haben gesetzlich viel mehr Rechte, als Ihnen oft bewusst ist.
    Bleiben und kämpfen ist eine bessere Methode, als zu gehen und sich einen besseren Job zu suchen. Darüber würde Musk wahrscheinlich nur müde lächeln, weil die nächsten AK, die er ausbeuten könnte, ganz sicher über Zeitarbeitsfirmen auf der Matte stünden. Nach deutschem Arbeitsrecht gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter grundlos kündigen? Auch das geht so einfach nicht, wenn der Arbeitnehmer sind nicht nachweisbar etwas zuschulden kommen lässt. Das würde Hr. Musk das Leben sehr schwer machen. Deshalb: Gut so - weitermachen!

  27. 20.

    "Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Brandenburg lag am 30. Juni 2022 um 15.669 Personen bzw. 1,8 % über dem Beschäftigungsniveau des Vorjahres." Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
    Das verarbeitende Gewerbe hat mit 3,3% am stärksten zugelegt, andere Bereiche um 0,8% bis 1,2%. Rückläufig war en jedoch "Land- und Forstwirtschaft, Fischerei" und das Baugewerbe. Insgesamt gab es in Brandenburg zum Stichtag 1.145.000 SV-pflichtige Beschäftigte, 2013 waren es nur 1.082.700.

  28. 19.

    Was ist das für eine Haltung? Arbeitnehmer dürfen ein sicheres Arbeitsumfeld verlangen. Zu sagen" dann geht doch einfach" nimmt den Arbeitgeber aus seiner Verantwortung.

  29. 18.

    Wenn sie Frau Mine bezweifeln, dass IGM der richtige Ansprechpartner für Arbeitnehmer ist, dann nennen sie bitte einen besseren. Beschäftigte bei Tesla brauchen jedenfalls dringend einen Interessenvertreter, der sie vor der drohenden Knechtschaft bei Tesla schützt. Der von Tesla lancierte Betriebsrat ist dafür jedenfalls nicht geeignet.

  30. 17.

    Die unbestechlichen brandenburger Zahlen bestätigen meine Aussage, dass die Ansiedlung ein Minusgeschäft ist. Sie hätten nur dann recht, wenn das ehemalige Gelände ohne Arbeitsplätze betrachtet wird.

    P.S. Es kann noch keine Steuereinnahmen von Tesla geben. Die Prognosen sehen düster aus. Ob die Gewinne für die Wassersuche benötigt werden?

  31. 16.

    Herr Klaus es tut mir Leid, dass sie so begriffsstutzig sind. Ich sage es ihnen etwas deutlicher. Die IG-Metall will für die Beschäftigen auskömmliche, zumutbare, erträgliche und gerechte Arbeitsbedingungen. Dagegen sollte nichts einzuwenden sein. Teslas Interessen sind aber andere, oder bestreiten sie das etwa?

  32. 15.

    Herr Brandenburger möchte wissen, wer die ganzen Leute eigentlich zwingt, beim Ausbeuter Tesla zu arbeiten. Mit ein bisschen Überlegung würde er selbst darauf kommen.
    1. Zum Überleben in Deutschland wird Geld gebraucht.
    2. Arbeitslose, die vom Arbeitsamt angebotene Stellen nicht annehmen bekommen kein Geld mehr. Laut rbb24 vermittelte Arbeitsagentur bis 29.07.2022 1.200 Arbeitslose und Jobsuchende an Tesla.
    3. Wenn mit falschen Versprechen angeworbene, im Arbeitsalltag von Tesla überstrapazierte Beschäftigte ohne Nachfolgejob kündigen sind sie ebenfalls nicht mehr finanziell abgesichert.
    4. Tesla stellt Flüchtlinge aus Krisengebieten ein. Die müssen sich entscheiden zwischen Krieg Hunger oder Tesla.
    5. Land und Bund rühren die Fachkräftewerbetrommel. Auch das ist ein Pool, aus dem sich Tesla bedient. Die Leute können meist auch nicht mehr zurück.
    6. Mit etwas Nachdenken fallen dem Brandenburger sicher noch mehr Beispiele ein, dass Personen dem Tesla-Druck nicht ausweichen können.

  33. 14.

    Bekanntlich bereiten dem WSE vor allem exzessives Rasensprengen massive Probleme. Insbesondere Auswärtige hat er dabei zuletzt deutlich kritisiert. Wie oft kommen Sie von Magdeburg (s. Impressum Wassertafel) nach Grünheide? Nehmen Sie dafür den Zug? Früher sind Sie nach eigener Aussage fast täglich an der Fabrikbaustelle vorbei gefahren. Gebaut wurde zu der Zeit aber nur im Südteil des Industriegebiet an der zur Autobahn führenden L38.

    Dabei sei mal wieder daran erinnert, dass der WSE auf seinen Antrag 4 Mio m³/a Wasser zusätzlich fördern darf und ihm damit in Summe rund 15 Mio m³/a zur Verfügung stehen, vor Tesla waren es gut 10 Mio m³/a. Das Natur-Argument ist dabei schon 2020 von Gerichten entkräftet worden.

  34. 12.

    Nanu?... las neulich dass Brandenburg erblüht. Wegen Tesla. Steuereinnahmen. Viele in Vollzeit rein. Welch Chance für alle. 7Tage Woche gibts woanders auch.

  35. 11.

    Sie wissen aber schon, dass der Spruch mit dem Geldverbrennen aus einer Zeit stammt, als das Werk noch nicht reduziert hatte, oder? Zudem fordern die Arbeitnehmer etwas ganz anderes als Sie.

  36. 10.

    IGM vertritt auch nur ihre Interessen,wenn es um einen einzelnen Arbeitnehmer geht,lassen Sie diesen oft fallen. Man braucht nur googeln, dann findet man viele solcher Berichte. Das Arbeitnehmer besser behandelt werden sollen ist logisch, aber ob die IGM dafür der richtige Ansprechpartner ist bezweifle ich.

  37. 9.

    Das ist doch lächerlich was die IG Metall vom Stapel läst.
    Ich möchte mal wissen wie sie auf 1000 Mitarbeiter kommt.
    Es liegt der Vedacht nahe das die IG Metall eine O zuviel geschrieben hat. Ich habe nur wenige Mitarbeiter von Tesla mit einen Aufkleber heute gesehen. Aber das habe sie sich von RTL abgeschaut erstmal eine Welle machen. Aber bei vielen Mitarbeiter stellt sich die Frabe was will die IG Metall bei Tesla, das gleiche wie bei Opel und Mercedes dazu beigetragen das die Werke entweder geschlossen oder tausende Mitarbeiter gehen müssen.

  38. 8.

    Bei allem Verständnis frage ich mich, wer die ganzen Leute eigentlich zwingt, beim Ausbeuter Tesla zu arbeiten. Wenn mir die Arbeitsbedingungen nicht passen, die Arbeitsbelastung zu hoch ist etc. muss ich die Konsequenzen tragen und kündigen. Ansonsten ist das Jammern auf hohem Niveau.

  39. 7.

    Man kann Herrn Musk nur raten, ganz intensiv in seinem großen Geldverbrennungsofen mal nachzurechnen.

    Meine Hilfestellung für ihn:

    Dreipacken minus Zweipacken gleich Einpacken!
    Vielleicht hilft das seinen Knechten.
    Vielleicht kann ihm auch sein Freund Prof. Dr. Steinbach beim nachrechnen helfen.
    Schaun ma mal!

  40. 6.

    Herr Josti sind sie blind? Tesla sorgt doch für Bewegung seiner Beschäftigten und das sogar bis weit über deren Leistungsgrenzen hinaus. Herr Musk ist aber kein Unmensch, er kümmert sich sogar um seine so geliebten Mitarbeiter und zwar mehr als denen manchmal lieb ist. In China dürfen sie sogar nach getaner Arbeit, zwar völlig erschöpft, dafür aber dort neben ihrem ach so heißgeliebten Arbeitsplatz von ihrem noch geliebteren Firmenchef träumend ihr dringendes Schlafbedürfnis befriedigen. Wenn sie ausgelaugt und nicht mehr profitabel für Tesla sind, sorgt der ach so mitfühlende Herr Musk für deren Erholung und feuert sie. Manche bezeichnen das als Ausbeutung. Sie Herr Josti begrüßen das sicher und nennen es Fitnistraining?

  41. 5.

    12.01.23: IG Metall kritisiert hohe Belastung und schlechtes Betriebsklima bei Tesla.

    16.01.23: IG Metall besorgt über Arbeitsbedingungen bei Tesla in Grünheide. Ampelpolitiker alarmiert wegen Arbeitsbedingungen-Vorwürfen gegen Tesla.

    20.12.22: Insider berichtet von „knallharter Ausbeutung“ im Tesla-Werk in Grünheide.

    17.11.22: Ein Mitarbeiter in Tesla-Gigafactory in Texas hat gar Sorge: "Ich werde in dieser Fabrik sterben."

    05.01.22: Von Autopiloten verursachte Unfälle, Rassismus, schlechte Arbeitsbedingungen, Sieben-Tage-Woche: alles Vorwürfe, denen US-Elektroautobauer Tesla in der Öffentlichkeit ausgesetzt ist.

    17.07.19: Miese Luft und raues Wetter In Fremont: Tesla-Mitarbeiter berichten von unglaublichen Arbeitsbedingungen in der Giga-Factory

    13.06.18: Nun zieht Unternehmenschef Elon Musk allerdings einen Strich – und schmeißt 9 Prozent seiner Leute raus, damit das Unternehmen profitabler wird.

    19.05.17: tesla-arbeiter-berichten-von-ueblen-arbeitsbedingungen

  42. 4.

    Die Arbeitnehmer haben meine volle Unterstützung, auch wenn das wieder nach einem Machtkampf zwischen IGM und Betriebsrat riecht.
    Auch Tesla muss sich bewegen, wenn es weiter seine Produktion ausweiten will und dafür MA braucht.

  43. 3.

    „-zig Tausende von Arbeitsplätzen entstehen würden“
    Das bestätigen die Arbeitslosenzahlen und die Zahl der sozialversicherten Beschäftigungsverhältnisse in Brandenburg nicht. Beides hat sich wenig geändert oder ist sogar schlechter geworden.

  44. 2.

    Das Versprechen, daß in Grünheide -zig Tausende von Arbeitsplätzen entstehen würden, ist DAS Argument der Landespolitiker unter Inkaufnahme von Schäden für die Natur, von Wasserproblemen, einer Mißachtung von Anwohnerinteressen und der Produktion von Fahrzeugen, die weder Verkehrs- noch Klimawende einläuten, die Tesla-Ansiedlung in Grünheide durchzupeitschen. Jetzt zeigt sich, daß Elon Musk in Grünheide kein anderer Arbeitgeber ist als in Texas und in China. Es ist überfällig, daß die IG Metall agiert. Neben "klassischer Gewerkschaftsarbeit" muß sie einem neuen Typ des Arbeitgebers bei alter Ausbeutung auch neue Ideen entgegensetzen.

  45. 1.

    Aus meiner Sicht kämpft die IG Metall um Einfluss. Nur muss aus der Beschäftigtensicht mehr kommen „als auf einen fahrenden Zug aufzuspringen“. Echte Interessenvertretung ist harte Arbeit.

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