Interview zu Bauernprotesten - "Es wäre problematisch, wenn die Regierung jetzt noch weiter zurückrudern würde"

Di 23.01.24 | 06:04 Uhr
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Traktoren fahren am 15.01.2024 zu einer Protestdemonstration am Brandenburger Tor Richtung Innenstadt. (Quelle: dpa/Sebastian Gollnow)
Bild: dpa/Sebastian Gollnow

Der Agrarökonom Achim Spiller wirft der Agrarlobby eine Blockadehaltung vor. Im Interview spricht er über eine Neuausrichtung der Landwirtschaft für mehr Nachhaltigkeit statt weiterer Zugeständnisse bei Subventionen.

rbb|24: Herr Spiller, wie blicken Sie auf die Proteste der Landwirte?

Achim Spiller: Sie haben viel Unzufriedenheit auf mehreren Gebieten gezeigt. Es ist deutlich geworden, dass es nicht nur um Agrardiesel geht. Jetzt ist die Frage, wie man das nach vorn bringt, um Zukunftsfähigkeit für die Landwirtschaft zu erreichen. Es ist eher nicht absehbar, dass die Regierung beim Diesel nachgeben wird. Umso wichtiger wäre es jetzt, Weichen für eine zukunftsfähige Agrarpolitik zu stellen.

Anlass der Proteste waren die Kürzungen beim Agrardiesel und das Ende der Kfz-Steuerbefreiung. Stehen die Proteste im Verhältnis zu den Kürzungen?

Die Regierung hat bereits einen Teil der Kürzungen zurückgenommen. Wenn der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, die Beibehaltung der Agrardieselsubvention zur Bedingung für Gespräche über andere Themen macht, halte ich das für strategisch nicht besonders geschickt. Das kann zu Verhärtungen führen. Ich will nicht hoffen, dass wir ein Gelbwesten-Phänomen wie in Frankreich bekommen.

Lobbygruppen wie der Bauernverband haben sehr viel Einfluss auf die Agrarpolitik in Brüssel oder Berlin. Wurde da in der Vergangenheit vor allem Politik für die großen Betriebe gemacht?

Zumindest wurde keine Politik speziell für die Betriebe gemacht, die Subventionen nötiger hätten. Große Betriebe verdienen mehr, weil sie niedrigere Kosten haben. Beim Agrardiesel zum Beispiel gab es früher eine Deckelung. Für große Betriebe fiel die Steuerbefreiung ab einer gewissen Höhe weg. Das wurde abgeschafft und ist ein Beispiel dafür, dass Subventionen sehr flächendeckend ausgeschüttet wurden und nicht zielgerichtet kleine Betriebe damit gefördert wurden.

Zur Person

Prof. Dr. Achim Spiller. (Quelle: Marco Bühl)
Marco Bühl

Achim Spiller ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbrauchschutz. Zudem ist er Mitglied der Zukunftskommission Landwirtschaft und Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Sehen Sie auch eine Verantwortung bei den Agrarverbänden für die Situation, dass Subventionen einen wichtigen Teil der Einnahmen von Landwirten ausmachen?

In den Verbänden gab es in der Vergangenheit immer wieder größere Phasen von Blockadepolitik. Nehmen wir das Düngen. In Deutschland wurde zu viel gedüngt, was eindeutig nicht EU-rechtskonform war und ein Umweltproblem. Trotzdem sind vernünftige Gesetzesvorschläge immer wieder an Blockaden der landwirtschaftlichen Verbände gescheitert. Als die EU Strafzahlungen gegen Deutschland verhängt hat, hat die Vorgängerregierung hastig ein Gesetz gemacht, das nicht gut durchdacht war. Da regen sich die Landwirte zu Recht über zu viel Bürokratie auf. Aber die Ursache dafür ist auch ihre eigene Lobbyarbeit gegen Umweltschutzziele.

Sind die geplanten Kürzungen denn wirklich ein Wettbewerbsnachteil oder schmälern sie eher den Profit?

Der Ackerbau in Deutschland ist dank unseres Klimas sehr wettbewerbsfähig. Da geht es eher um Profiteinbußen. Anders sieht es bei der Tierhaltung aus. Die steht europaweit in einem harten Wettbewerb. Mit Blick auf das Tierwohl bräuchte es eine europäische Lösung, damit die Tierhaltung nicht dorthin abwandert, wo die Standards niedriger sind.

Es gibt sehr unterschiedliche Darstellungen davon, was in der Landwirtschaft verdient wird. Woran liegt das?

Der Staat erhebt nur das, was der landwirtschaftliche Betrieb im engeren Sinn erwirtschaftet. Einkommen etwa von Ehefrauen oder -männern werden nicht erfasst. Oder zum Beispiel Einkünfte aus Biogasanlagen, Windrädern oder Solaranlagen, die teilweise sehr hoch sind. Das macht es schwer zu erkennen, wer Subventionen braucht und wer eigentlich hervorragend verdient.

Ist der Einfluss der Agrarlobby zu groß?

Das kann man so einfach nicht sagen. Allerdings sind die landwirtschaftlichen Interessensverbände in der Tat sehr gut organisiert. Und sie haben zumindest in den letzten zwei Jahrzehnten eine Agrarpolitik, die auf mehr Nachhaltigkeit zielt, immer wieder verhindert. Das hat zu einem Flickenteppich an politischen Maßnahmen geführt, der nicht zukunftsorientiert ist. Wenn die Proteste etwas Gutes bewirken könnten, dann vielleicht einen Konsens über die Umsetzung der Vorschläge aus der Zukunftskommission Landwirtschaft, Schritt für Schritt in den nächsten 15 Jahren. Sie sind im Konsens entstanden zwischen Landwirtschaft, Umweltverbänden und Wissenschaft.

Sie sind selbst Teil der 2020 einberufenen Kommission. Die Vorschläge liegen auf dem Tisch. Warum werden sie nicht umgesetzt?

Die letzte Regierung hat die Vorschläge erstmal auf EU-Recht und auf Finanzierbarkeit geprüft. Dann war die Legislaturperiode um. Die neue Regierung hat sie leider nicht in ihren Koalitionsvertrag aufgenommen. Die zentrale Empfehlung war, dass wir eine nachhaltige Landwirtschaft haben wollen und dass wir als Bürgerinnen und Bürger ein bisschen mehr Geld dafür ausgeben müssen. Das ist dann auch an Finanzminister Christian Lindner gescheitert.

Im Moment sieht es nicht so aus, als würde sich die Bundesregierung oder die Regierungsfraktionen so von den Protesten beeindrucken lassen. Ist das eine Zeitenwende, dass die Politik nicht vor den Agrarverbänden einknickt?

Die Politik hat ja ein ganzes Stück nachgegeben. Sie hat die Hälfte der Kürzungen zurückgenommen und die andere Hälfte zeitlich gestreckt. Es wäre problematisch, wenn die Regierung jetzt noch weiter zurückrudern würde. Was würde das für ein Signal senden an andere Lobbygruppen? Wichtiger wäre es, jetzt die Weichen für eine bessere, unbürokratischere Agrarpolitik zu stellen. Davon hätte auch die Landwirtschaft mehr als von einem günstigeren Agrardiesel.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Hanno Christ.

Sendung: rbb24 Abendschau, 22.01.2024, 19:30 Uhr

50 Kommentare

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  1. 50.

    " Vom RBB würde ich mir.....
    Ich wünsche mir bei Antworten - das man sich über sachliche Kommentare, das "lustig machen" sich verkneift.
    Nobody, ist ein Experte der alles besser machen kann.

  2. 49.

    Die Mitglieder der Zukunftskommission Landwirtschaft sind keine Bauernfeinde. Ziel muss doch sein eine wettbewerbsfähige, ökologisch sinnvoll handelnde Landwirtschaft aufzubauen, bei der man auch ohne große Subventionen ordentlich verdient.
    Feind der kleine Ökobauern ist doch der Bauernverband selbst mit seiner Blockadehaltung. Wenn Subventionen nur nach Fläche und Größe gezahlt werden, dann geht das Bauernsterben munter weiter.
    Problem der Agrarminister der letzten Jahrzehnte ist, dass man sich dann mit den Lobbyverbänden des Einzelhandels, der Agrarindustrie, den Düngemittel-, Pflanzenschutz- und Tiermedizinherstellern anlegen muss, die sich alle in dieser Subventionspolitik eingerichtet haben.

  3. 48.

    Warum lassen wir Landwirtschaft in Deutschland nicht ganz bleiben? Windräder, PV, wo's geht, sonst besser als Bauland ausweisen. Landwirtschaft ist in anderen Ländern produktiver und billiger-wir Endkunden kaufen im Zweifel ohnehin das günstigste Produkt.

  4. 47.

    Vielleicht versuchen Sie es mal mit traditioneller chinesischer Medizin, wenn Ihnen Landwirtschaft nicht so liegt.

  5. 46.

    "Der Ackerbau in Deutschland ist dank unseres Klimas sehr wettbewerbsfähig." Wird uns nicht seit Jahren vermittelt, dass das Wetter (dramatisch auch "Klima" genannt)sich extrem ändert? Überschwemmungen, Extrem-Wettelagen, Stürme, Hitze und zum Schluss noch die Erderhitzung, zum Problem wird? Wovon redet also der Mann? Umsonst auf die Straßen geklebt? Umsonst Schule geschwenzt und auf der Stelle gesprungen? Umsonst der gefallenen schwedischen Säulenheiligen gefolgt?
    Dann noch "Sie hat die Hälfte der Kürzungen zurückgenommen ..." wovon spricht der Mann

  6. 45.

    Es geht schon lange nicht mehr nur um den Diesel und es geht auch nicht mehr "nur" um einen "Bauernaufstand" - falls das noch nicht so angekommen sein sollte. Es geht auch nicht um die Beschwörung "gelbwestenähnlicher Zustände", gar "Umsturzgedanken" oder kruden rechten Phantasien. Das Gesamtpaket ist für Bauern, Spediteure, Handwerksunternehmen schlicht ein Schlag ins Kontor und auch ins Gesicht. So etwas lässt sich keine Gruppe der Gesellschaft gefallen - oder doch? Vom RBB würde ich mir jedenfalls eine ausgewogenere Berichterstattung wünschen.

  7. 44.

    rbb, warum räumt ihr nicht mal den Bauern soviel Raum zur Stellungnahme ein wie deren Gegnern?
    Vielleicht wissen eure Antibauernexperten scheinbar nicht dass mit gutem Boden rein gar nichts gewonnen ist. Neben Polen blockieren gerade einige Länder den Getreideimport aus der Ukraine in die EU, weill die billigen Preise den Markt zerstören. Denn dort sind die Lohnkosten exorbitant niedriger.. deswegen kommen die Ukrainer seit Jahren hier her zum ernten. Unser schöner Spargel oder Deutsche Erdbeeren laufen ja nicht alleine in die Märkte. Wo kramt ihr nur immer solche "Experten" aus?
    Zudem drängt die EU seit Jahren zur Stillegung von schönen fruchtbaren Ackerflächen.
    Außerdem sind die Steuererhöhungen nur der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat. Der Experte sollte vielleicht mal Nachrichten lesen?!

  8. 43.

    Jeder, der halbwegs Betriebs- und Volkswirtschaftlich denken kann, wird bestätigen dass es so mit der Landwirtschaft nicht weitergehen kann.
    Es gibt z.B. Vorschläge der Borchert Kommission seit vielen Jahren, wie man die Situation der kleinen und mittleren Bauern helfen kann. Das hat weder Frau Klöckner noch der Herr Özdemir aufgegriffen, aus Angst vor den Lobbyverbänden.

  9. 42.

    Nun ja, wenn man bei anderen Themen ne nicht konforme Meinung hat, wird Einem kurioserweise die mögliche DDR-Vergangenheit immer „um die Ohren gehauen“…….mmmhhhhh.

  10. 41.

    "Na dann benennen Sie doch mal, wer heutzutage überhaupt noch als neutraler und damit offenbar als hörenswerter Gesprächspartner zu irgendeinem Thema genehm ist." Ich habe nicht das Interview kritisiert und der rbb weist ja auch deutlich in dem Kasten zur Person auf die Tätigkeit hin. Die Lösung ist, einfach nicht nur einer Person zuzuhören, sondern eine breite Meinungsvielfalt einzuholen von verschiedenen Experten. In dem Sinne ist diese Interview durchaus richtig und wichtig. Jetzt müssen noch andere Expertenstimmen dazu folgen mit anderen beruflichen Arbeitskontexten/Auftraggebern.

  11. 40.

    Es ist doch bekannt, dass Großindustrielle sich besser auf Staatskosten bereichern können.
    Als DBV-Präsident sieht man ihn sozusagen in der Elitelobby, wie die Großkonzerne ebenfalls.
    Für die kleinen Bauern wird klein-klein investiert. Im Verband kann Rukwied leicht für die Bauern sprechen, wenn er seine eigenen Schäfchen im Trockenen hat.

  12. 39.

    Gespart werden muss nun mal - siehe BVerfG. Bei den Kleinbauern gibt’s eh nichts zu mähen. Warum nicht dort, wo aus Steuererleichterungen lediglich der Profit, ohne Anreiz für strukturelle Änderungen in Richtung ökologischer Landwirtschaft, finanziert wird? Siehe Rukwied, der DBV-Präsi, der sich als großindustrieller Landwirt auf Staatskosten bereichert.
    „Im Jahr 2019 bewirtschafte Rukwied gut 350 Hektar Land und erhielt dafür knapp 100.000 Euro Agrarsubventionen von der EU. Laut der Zeitschrift Capital erhielt er für den Acker- und Weinbau auf 360 Hektar Fläche im Jahr 2022 rund 109.000 Euro EU-Subventionen.“

  13. 38.

    Blödsinn! Ein Wissenschaftlicher Beirat hat das jeweilige Ministerium nach wissenschaftlichen Erkenntnissen und Forschungsergebnissen zu beraten und nicht umgekehrt. Und der hat auch nicht die Interessen der Agrarlobby-/Bauernverbände zu vertreten.

  14. 37.

    Gespart werden muss nun mal - siehe BVerfG. Bei den Kleinbauern gibt’s eh nichts zu mähen. Warum nicht dort, wo aus Steuererleichterungen lediglich der Profit, ohne Anreiz für strukturelle Änderungen in Richtung ökologischer Landwirtschaft, finanziert wird? Siehe Rukwied, der DBV-Präsi, der sich als großindustrieller Landwirt auf Staatskosten bereichert.
    „Im Jahr 2019 bewirtschafte Rukwied gut 350 Hektar Land und erhielt dafür knapp 100.000 Euro Agrarsubventionen von der EU. Laut der Zeitschrift Capital erhielt er für den Acker- und Weinbau auf 360 Hektar Fläche im Jahr 2022 rund 109.000 Euro EU-Subventionen.“

  15. 36.

    Herr Spiller hat trotzdem recht! Diese Subventionspolitik muss grundsätzlich überarbeitet werden, weil sie ökologisch und wirtschaftlich arbeitende Bauern bestraft und Umweltzerstörer belohnt.
    Diese Subventionskürzungen sind zu kritisieren, weil diese ohne Konzept aus der Not heraus beschlossen wurden. Trotzdem darf sich diese Erpressungsnummer nicht lohnen, weil dann noch ganz andere Lobbyverbände auf der Matte stehen.

  16. 35.

    Die Bauern streiken aus dem Grund da die Regierung nicht in der Lage war, die jahrelangen Probleme zu verändern.
    Daher muss erstmal alles zurückgenommen werden und die anstehenden Probleme bearbeitet werden und dann kann mit dem begonnen werden was verändert werden soll.
    Sichtlich in allen Bereichen ist die Verunsicherung groß, nicht nur bei den Bauern.
    Jede der drei Parteien sehen nur Ihre Ziele und vergessen die Bevölkerung. Eigentlich sollten sie die Interessen der Wählerschaft vertreten.
    Eine vertrauensvolle Wertschätzung bekommen Bauern und wir Bürger leider nicht vermittelt.
    Ziele zu verwirklichen die eine Mehrheit der Bevölkerung anspricht ist auch ein Kreuz bei den nächsten Wahlen.
    Hinterher ist das jammern groß.
    Bevormundung und einseitige Durchsetzung erzeugt Unwohlsein. Mitgenommen werden hingegen beflügelt und ist Wohlfühlen.

  17. 34.

    Ich frage mich, warum Großagrarier Zuschüsse benöten.
    Warum erhält die Energiewirtschaft, nichts anderes ist ja der Mais, der in der Biogasanlage landet, Subventionen, die der Nahrungsmittelsicherheit dienen?
    Warum profitieren reine Lohnbetriebe von Subventionen, die ausschließlich Nahrungsmittel erzeugenden Landwirten zustehen sollten?
    Wie kann es sein, dass Brachland finanziell vergütet wird?
    Die Landwirte, vor allem die kleinen unter ihnen und der Mittelstand, sollten aufpassen, für wen sie demonstrieren.

  18. 33.

    Es ist eine nachträgliche Steuerrückzahlung, die Berechtigte beim Zoll beantragen und die im Nachhinein rückgezahlt wird.
    Die Bauern zahlen beim Tanken zunächst den normalen Preis.

  19. 32.

    Vergessen Sie die Obrigkeiten der früheren DDR, Vergleiche zu ziehen, im Jahr 2024 nach soviel Jahrzehnten?
    Die DDR ist Vergangenheit, wir leben in der Gegenwart, wo die Politik anders denkt, die Bürger anders denken müssen.
    Hatte die DDR diese Krisen, die Europa und Deutschland jetzt hat?

  20. 31.

    Wer mit dem Trecker von BW nach Berlin fährt wird sich wohl kaum über Äcker fortbewegt haben. Jedenfalls dürften Straßenblockaden mit Treckern nicht zu den Tätigkeiten gehören, für die es eine Steuerbefreiung beim Diesel gibt.

  21. 30.

    Na dann benennen Sie doch mal, wer heutzutage überhaupt noch als neutraler und damit offenbar als hörenswerter Gesprächspartner zu irgendeinem Thema genehm ist. Es wird doch immer allen von der einen oder anderen Seite der Meinungsblase quasi das Äußerungsrecht abgesprochen. Selbst schlicht benannte Fakten, wie in diesem Interview, sollen dann nicht mehr hörenswert sein.

  22. 29.

    Beim umstellen auf ökologische Landwirtschaft bekommt derjenige 210€ pro ha. Und wer dabei bleibt erhält 210€ pro ha. So als grober Richtwert…. Das unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland und was mit der Fläche gemacht wird.
    https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/betrieb/oeko-foerderung/foerdersaetze-der-bundeslaender/
    Ist halt nicht schwarz weiss.

  23. 28.

    Also jetzt mal ehrlich, das ist doch kompletter Blödsinn. Haben Sie die DDR überhaupt miterlebt? Was soll so ein Gerede immer! Die Ampel macht auch in meiner Wahrnehmung keine gute Politik und schon gar keine für die Bürger. Aber der Vergleich mit der DDR ist nun wirklich an den Haaren herbeigezogen und geschichtsvergessen. Eigentlich macht man sich mit solchen Äußerungen eher lächerlich.

  24. 26.

    "Falsch! Die Regierung hat nicht nach den sich ständig ändernden Interessen der Wähler zu regieren."
    Wo kommen wir denn da hin, wenn die Regierung nach den Interessen der Wähler handeln würde. Die Wähler dürfen schließlich alle 4 Jahre ihre Stimme abgeben. Das sollte doch reichen!

  25. 25.

    Blödsinn! Ein Wissenschaftlicher Beirat hat das jeweilige Ministerium nach wissenschaftlichen Erkenntnissen und Forschungsergebnissen zu beraten und nicht umgekehrt. Und der hat auch nicht die Interessen der Agrarlobby-/Bauernverbände zu vertreten.

  26. 24.

    Das Subventionssystem in der Landwirtschaft bedarf dringend einer Überarbeitung, soweit richtig. Das bedeutet doch aber nicht, dass man hier einfach die "Sense" ansetzen kann und einfach ohne Rücksicht auf die Folgen den Landwirten die Steuern erhöht. Diese Vorgehensweise ist arrogant und dumm zugleich, weil sie der Komplexität des Problems nicht gerecht wird. Außerdem wurde diese Steuererhöhung zwar als Abbau von Subventionsmaßnahmen "verkauft", in Wirklichkeit war sie aber den Sparmaßnahmen des Haushalts geschuldet.

  27. 23.

    "Die Steuerbefreiung bei Agrardiesel" Eigentlich ist es keine Steuerbefreiung oder Subvention, es ist einfach ein spezieller Steuersatz für dieses Produkt für einen speziellen EInsatz. Für Heizdiesel bezahlt man ja wohl jetzt nicht auch den gleichen Steuersatz wie für Pkw/Lkw-Diesel? Es gibt keinen einheitlichen Steuersatz auf diese Erdölprodukte, deshalb auch keine Subventionen im strengen Sinne.

  28. 22.

    Falsch! Die Regierung hat nicht nach den sich ständig ändernden Interessen der Wähler zu regieren. Die Ampel hat einen Koalitionsvertrag und jede Partei hatte ihr Wahlprogramm, aufgrund dessen sie gewählt wurden.
    Und Ihr Vergleich mit der DDR ist völlig daneben. Da war die Industrialisierung der Landwirtschaft noch voll im Trend um den Bedarf an Nahrungsmitteln in der sogenannten „Mangelwirtschaft“ zu decken.

  29. 20.

    Daß Herr Spiller als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft für Agrarpolitik die Regierungslinie gegenüber den Bauern und deren Verbänden vertritt ist logisch, es ist insoweit kein neutraler Gesprächspartner.

  30. 19.

    Warum können Experten immer nur 'teuer'?

  31. 18.

    Die Steuerbefreiung bei Agrardiesel besteht, weil die Bauern mit ihren Maschinen zu weit über 90% nicht auf dem Straßennetz sondern auf ihren Feldern unterwegs sind.
    Ich verstehe den Ärger der Bauern darüber, daß sie für politische Fehler (verfassungswidriger Haushalt der Bundesregierung) jetzt quasi bestraft werden sollen.
    Welche politische Vision soll denn mit dieser Bestrafung verbunden sein?

  32. 17.

    Super Interview.
    Es wäre mal etwas Neues, wenn Bauern, Menschen subventioniert würden, die es nachweislich brauchen und nachhaltige Land- und Viehwirtschaft betreiben.

  33. 16.

    Es geht eigentlich weniger um die "Bauernproteste", mehr darum, dass man als Bürger das Gefühl bekommen hat, dass die Politiker öfter über Nice2have-Themen diskutieren wie z.B. Hanflegalisierung tagelang diskutieren und darüber aber die Grundprobleme sowie Sorgen und Nöte der Bürger:Innen nicht mehr im Fokus haben.

  34. 15.

    Na ich sage mal so... wenn sich der / die Minister der aktuellen Regierung beim Sparen in der Kommunikation mit dem Volk nicht so dämlich angestellt hätten, wäre die Sache nicht so explodiert. Wenn jemandem von einem Monat auf den anderen ohne eine Übergangsplanung plötzlich was weggenommen wird, steht wohl jeder auf der Matte. Linder hätte sich auch im Oktober hinstellen können zu den Konzernen: Los jetzt, ab Januar mehr Steuern auf Gewinne. Der Aufschrei wäre ebenso groß von unserer ach so kränkelnden Wirtschaft. Jetzt aber müssen wieder schnell unausgegorene Kompromisse her, die am Ziel einer besseren Landwirtschaft knapp vorbei gehen.

  35. 14.

    Es ist problematisch wenn die Ampel weiter an den Interessen des Wähler vorbei regiert. Es erinnert an die Obrigkeiten der DDR welche fernab der politischen Realität regiert haben.

  36. 13.

    Tiere quälen, das Land mit Dünger und Pestiziden vergiften und den Boden verdichten. All dies sind die Vorteile der traditionellen Landwirtschaft. Das ist wofür die Landwirte auch weiterhin subventioniert werden wollen. Da kann man mal sehen wie weit einen die Gier treiben kann.

  37. 12.

    Wozu gibt es eigentlich einen Wissenschaftlichen Beirat des BMEL, wenn die Vorgängerregierungen ihre Gesetze ausschließlich im Interesse der Lobbyverbände der Agrarriesen gemacht haben? Die oberste Volksvertretung, CDU/CSU, FDP und die EU haben nachhaltig versagt.
    Die jetzige Regierung darf sich nicht erpressen lassen! Die Subventionen nach dem Gießkannenprinzip müssen weg und die Kosten müssen auf die Preise umgelegt werden können, damit sich nachhaltige, ökologische Landwirtschaft lohnt!

  38. 11.

    Ich schließe mich dieser Meinung an. Es gibt im Land und außerhalb bekannte Kräfte, die an einer Destabilisierung unseres politischen Systems interessiert sind. Diesen bietet sich dank Online-Medien ein großartiges Betätigungsfeld. Wer denen jetzt auf den Leim geht, wird es später sehr bereuen. Wir anderen dann leider auch.

  39. 10.

    Alle Kürzungen bzw. Erhöhungen von Abgaben resultieren aus der Finanznot nach dem BVerfG Urteil.
    Man sollte nicht so tun als hätte man sich überlegt, dass Subventionen grundsätzlich mal überarbeitet werden sollten.
    Dann hätte man sich vorher mit z.B. den Bauern zusammengesetzt und nicht einfach irgendwas festgesetzt/gekürzt.

  40. 9.

    Was soll Herr Spiller auch sonst erzählen, er wird von den Leuten bezahlt, die mit zu dieser Situation geführt hat. Einen Beitrag zur Lösung ist das nicht.

  41. 8.

    "Der Ackerbau in Deutschland ist dank unseres Klimas sehr wettbewerbsfähig." Wird uns nicht seit Jahren vermittelt, dass das Wetter (dramatisch auch "Klima" genannt)sich extrem ändert? Überschwemmungen, Extrem-Wettelagen, Stürme, Hitze und zum Schluss noch die Erderhitzung, zum Problem wird? Wovon redet also der Mann? Umsonst auf die Straßen geklebt? Umsonst Schule geschwenzt und auf der Stelle gesprungen? Umsonst der gefallenen schwedischen Säulenheiligen gefolgt?
    Dann noch "Sie hat die Hälfte der Kürzungen zurückgenommen ..." wovon spricht der Mann

  42. 7.

    „Manchmal heilig der Zweck die Mittel“. Ein kleines Zugeständnis gegenüber der Bauern könnte zum Beispiel einen eventuellen hohen Zulauf zur AFD verhindern, der mit Sicherheit das größere Übel wäre. Gleichzeitigt braucht es einen finanzierbaren Wandel von der reinen Produktionsstätte hin zu Tierwohl und ökologischem Anbau, mit überschaubar niedigen Mehrbelastungen für die Endverbraucher. Dafür braucht es eine gute Zusammenarbeit und keine Schuldzuweisungen.

  43. 6.

    Was ist jetzt am sogenannten Gelbwesten-Phänomen schlecht?

  44. 5.

    Es wäre fatal, wenn die Regierung jetzt Subventionen verlängert, nur weil jemand mit riesigen Fahrzeugen die Bevölkerung ständig in Geiselhaft nimmt. Nötigung darf sich m.E. nicht lohnen!

  45. 4.

    Ein sehr gutes Interview! Ich halte die gesamte Agrarpolitik der EU und Deutschlands und der EU für pervers und die Macht der Lobbyverbände auf die Politik für verantwortungslos.
    Die Fördermittel fließen eben nicht in eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft, sondern in Agrarbetriebe mit großen Flächen und Tierbeständen, die massiv mit Pflanzenschutzmitteln, Antibiotika, Gülle u.s.w. die Natur zerstören und uns vergiften.
    Hier liegt auch gerade das Versagen des grünen Landwirtschaftsministers Özdemir, der keine neuen Konzepte entwickelt hat um hier grundsätzlich gegenzusteuern.

  46. 3.

    Es wurde ein Kompromiss für die Nutznießer der Subventionen erreicht.
    Ich frage mich, warum Großbauern und Großverdiener, wie Herr Rukwied (s.Wikipedia) überhaupt Anspruch auf Subventionen erhalten und nicht eine Umverteilung für Kleinbauern fordern.
    Alle weiteren Forderungen von Herrn Rukwied in diesem Kontext dienen meiner Meinung nach der Destabilisierung Deutschlands in diesen schwierigen Zeiten. Und an der haben andere in und außerhalb Deutschlands Interesse.

  47. 2.

    Der Artikel begeistert mich. Schuld an der derzeitigen Situation sind weniger die Politik mit ihren absurden Kürzungen und Auflagen, nein es sind eigentlich die Bauern und ihre Verbände. Sie wehren sich gegen den beschlossenen Wahnsinn und sind nun die Täter. Gerne geben die Menschen mehr Geld für landwirtschaftliche Produkte aus, weil ja alle anderen Preise recht stabil sind. Wenn sich unsere Politiker von solchen Leuten beraten lassen, wird das schon werden in unserem Land. Theoretisch sicher

  48. 1.

    Danke, dieses Interview sollte zur Pflichtlektüre werden, für all die Blockierer und Huper...

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