Tradition statt Trinkgelage - Baumblütenfest in Werder startet mit neuem Image-Konzept

Fr 21.04.23 | 05:02 Uhr
  18
Maibowle aus Apfeltischwein und Waldmeister wird 2017 beim Baumblütenfest in Werder angeboten (Quelle: picture alliance/Geisler-Fotopress)
Bild: picture alliance/Geisler-Fotopress

Das Baumblütenfest in Werder an der Havel (Potsdam-Mittelmark) soll am Samstag mit einem neuen Konzept starten. Ziel sei es, das Image des Festes als eine Massenveranstaltung zu überschreiben. "Mit dem neuen Konzept soll sich das Fest (...) hin zu einem kleineren, traditionsbewussten und bürgernahen Fest für Jung und Alt bewegen", hieß es zuletzt von der Stadtverwaltung. Es gehe darum, ein Fest nach den Wünschen der Werderaner zu gestalten.

Im Zentrum des Festes steht nach wie vor der hausgemachte Obstwein, der in vielen der Gärten der Stadt angeboten werden soll. Begleitet wird das 144. Baumblütenfest nach Angaben der Stadt von regionalen Händlern, Gastronomen und Familienangeboten. Auf der Bismarckhöhe ist eine große Festbühne aufgebaut.

Kritik an Alkoholmissbrauch und Kriminalität

In den Jahren vor der Pandemie kam es bei dem Fest immer wieder zu verschiedensten Straftaten. 2019 registrierte die Polizei fast 500 davon - darunter allein über 100 Körperverletzungen. In den vergangenen Jahren war das Fest unter anderem wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Die Stadt nutzte die Zeit für ein umfangreiches Einwohnerbeteiligungsverfahren und erarbeitete ein Konzept für ein neues Baumblütenfest.

Das neuntägige Baumblütenfest findet einmal jährlich zur Obstblüte in Werder (Havel) statt. Erstmals wurde es im Jahr 1879 gefeiert und ist inzwischen eines der bekanntesten Volksfeste in der Region. Das neue Veranstaltungskonzept der Stadt verspricht vom 22. April bis zum 1. Mai "mehr Kultur, Kulinarik und Tradition".

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.04.2023, 14 Uhr

18 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 18.

    Apropos Shuttleservies laut jemandem ,der laut Schildchen von Veranstaltungsm.kam.das könnte man ja nicht von ihm verlangen.Die Parkplätze sind schon nicht von ihm, mehrere Buslinien werden laut Aushang eingestellt.Es gibt ja nur junge vitale Besucher die mit dem Rad oder zu Fuß kommen.Geschweige denn wenn sie nicht nur Kaffee zu sich nehmen und Ein Zimmer in Werder.

  2. 17.

    Apropos Shuttleservies laut jemandem ,der laut Schildchen von Veranstaltungsm.kam.das könnte man ja nicht von ihm verlangen.Die Parkplätze sind schon nicht von ihm, mehrere Buslinien werden laut Aushang eingestellt.Es gibt ja nur junge vitale Besucher die mit dem Rad oder zu Fuß kommen.Geschweige denn wenn sie nicht nur Kaffee zu sich nehmen und Ein Zimmer in Werder.

  3. 16.

    Zum einen Wein aus Plastikflaschen und Bechern dröhnt sch Nachmittags gut vor allem bei der Jugend.Dann keinerlei Shuttleservies für Ältere vom Parkplatz zur Meile und zurück,3 Buslinien eingestellt.Dafuer aber jede Menge Suchverkehr ,der ja eigentlich nicht gewollt war, genau so wenig wie die Bierstände.Echt enttäuschend nach der Ankündigung.

  4. 15.

    Zum einen Wein aus Plastikflaschen und Bechern dröhnt sch Nachmittags gut vor allem bei der Jugend.Dann keinerlei Shuttleservies für Ältere vom Parkplatz zur Meile und zurück,3 Buslinien eingestellt.Dafuer aber jede Menge Suchverkehr ,der ja eigentlich nicht gewollt war, genau so wenig wie die Bierstände.Echt enttäuschend nach der Ankündigung.

  5. 14.

    Find ich gut, dass Werder umzusteuern versucht; weg vom "Massenbesäufnis", hin zu einem etwas kleineren, aber feineren Baumblütenfest mit entspannter Atmosphäre.

  6. 13.

    Das Baumblütenfest war immer auch eine teils deftig feucht fröhliche Sache. Allerdings nicht so, wie in der jüngsten Vergangenheit. Ich dacht ich bin am Ballermann. Schickis, Prollos, Massen. War bissel zuviel gedröns, Krach und alle Begleitprobleme. Bin sehr neugierig wie es nun aufgestellt wird. Das Fest. Mit weiterhin sehr vielen Gästen.

  7. 12.

    "Wenn man den Obstwein weglässt, was ist dann noch das Alleinstellungsmerkmal des Baumblütenfestes in Werder?
    Das Betrachten der Baumblüten?"
    Deshalb heißt es ja Baumblüten- und nicht Obstweinfest.

  8. 10.

    Hoffentlich nicht - aber der Obstwein war ja eigentlich nicht das störendere Problem. In den neunziger Jahren waren wir im Freundeskreis immer dort und es war (von ein paar Querulanten abgesehen) eine angenehme Veranstaltung. Übrigens mit hervorragenden Verkehrsanbindungen. Dann wurde wohl jemand größenwahnsinnig, es kam der Rummel, die Bierstände, der Saufpartycharakter und das dadurch angezogene Publikum. Vor knapp 20 Jahren wurde es uns dann zu viel, vor allem weil der Veranstalter nicht regulierend eingriff. Und Veranstaltungen die eines intensiven Polizeieinsatzes bedürfen mochte ich noch nie.
    Aber das ‚alte‘ Fest hätten wir eigentlich gerne wieder…. (auch wenn da ein bissel zu viel getrunken wurde). Ich warte mal die Berichte über die ersten Tage ab.

  9. 9.

    Wie mir mein Vater erzählte,wurden in den 20ern die Betrunkenen mit Güterwagen, die mit Stroh ausgelegt waren, nach Berlin transportiert.

  10. 8.

    Ich weiß nicht was ein neues Konzept bewerkstelligen soll. Obstwein geht bekannter Maßen mächtig in die Rübe. Also alles beim Alten.

  11. 6.

    Endlich, wir freuen uns, dass es wieder stattfindet. In der Stadt Werder selbst haben wir es ein paarmal versucht, dann wurde uns das ganze Prollogemenge mit grölenden, volltrunkenden Menschen zu fett und wir haben eine Alternative gefunden. Gut, dass sich das Konzept ändern soll - warten wir mal das Ergebnis ab.

    Was ich aber jedem, der die Natur und den Blick AUF Werder mag, empfehlen kann, ist die Route auf dem Panoramaweg. Zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem sog. Hop-on Hop-off-Bus ab Bahnhof Werder (RE1). Die Route ist ca. 12 km lang und lässt sich sehr gut laufen...selbstverständnilich nicht, ohne Rast bei den vielen Plantagen/Höfen zu machen.

    https://www.regiobus-pm.de/news/artikel/mit-dem-bus-zum-144-baumbluetenfest/

  12. 5.

    Meine Frau und ich sind dem Treiben dadurch entgangen, dass wir frühzeitig da waren und einen Bus, der die Höfe anfuhr, benutzt haben. Dann Spargel essen, dazu einen Obstwein und spätestens 14:00 über die Bismarckhöhe zurück zum Zug nach Berlin. Da war die beschriebene Klientel noch nicht da.

  13. 4.

    Das Ballermann-Phänomen in Brandenburg. Wobei ich der Meinung bin, dass auch schon in früheren Zeiten der Fokus der Besucher weniger kulturell, als mehr auf Konsum war.

  14. 3.

    in den sogenannten guten alten Zeiten (als angeblich noch alles aus Holz und Gusseisen war) bestückte die Reichsbahn die Züge für die Rückfahrten vom Baumblütenfest nach Berlin mit Güterwaggons, die dick mit Stroh ausgelegt waren. Gesoffen bis zum Umfallen wurde dort also wohl schon immer. Ob es gelingen kann, daraus ein wirklich nettes Fest mit nur wenigen Schnapsleichen zu machen? Ich wünsche viel Erfolg!

  15. 2.

    Zitat:

    "Das Baumblütenfest in Werder an der Havel (Potsdam-Mittelmark) soll am Samstag mit einem neuen Konzept starten."

    Ob daß das entsprechende Klientel auch so sieht, ist stark anzuzweifeln. Denn das kollektive Saufgelage beginnt bereits bei der Anreise im ÖPNV. Ich glaube auch nicht, daß diese Leute nach mehrjähriger Pause plötzlich geläutert worden sind.

  16. 1.

    "Tradition statt Trinkgelage" ?
    Stellte der - teilweise übermäßige - "Genuss" von Obstweinen nicht die Tradition dar?

    Wenn man den Obstwein weglässt, was ist dann noch das Alleinstellungsmerkmal des Baumblütenfestes in Werder?
    Das Betrachten der Baumblüten?

Nächster Artikel