Stau verursacht - "Letzte Generation" blockiert Invalidenstraße am Berliner Hauptbahnhof

Sa 06.05.23 | 14:24 Uhr
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Die Aktivisten der Gruppe Letzte Generation bei einer Blockade-Aktion in Berlin (Quelle: dpa/Vladimir Menck)
Audio: Fritz | 06.05.2023 | Timo Mascheski | Bild: dpa/Vladimir Menck

Klimaaktivisten der "Letzten Generation" haben am Samstagmorgen die Invalidenstraße vor dem Berliner Hauptbahnhof blockiert. Wie die Polizei auf Twitter mitteilte, klebten sich einige Aktivisten auf der Straße fest. Demnach war zunächst nur der mittlere Fahrstreifen frei, der Verkehr staute sich.

Die Beamten lösten die festgeklebten Hände der Aktivisten nach eigenen Angaben nach und nach vom Asphalt. Dabei musste die Hand eines Aktivisten mit einem Trennschleifer aus dem Asphalt geschnitten werden. Da im Anschluss die Fahrbahn erst repariert werden musste, war die Invalidenstraße nach Polizeiangaben kurzzeitig komplett gesperrt.

In einer Pressemitteilung der "Letzten Generation" betonten die Aktivisten ihre Forderungen, die sie auch vor Ort auf Plakaten deutlich machten. "Weil ihr Profite über meine Zukunft stellt!", "Nach euch die Sintflut?" und "Von der Politik vergessen", stand auf den Plakaten der Aktivisten, die seit Monaten mit Straßenblockaden auf den Klimawandel aufmerksam machen und die Politik zu einem schnelleren Handeln bewegen wollen.

Sendung: Fritz, 06.05.23, 15:00 Uhr

119 Kommentare

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  1. 118.

    Richtig. Sagt der § 38 StVO

    1) Blaues Blinklicht zusammen mit dem Einsatzhorn darf nur verwendet werden, wenn höchste Eile geboten ist, um Menschenleben zu retten oder schwere gesundheitliche Schäden abzuwenden, eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung abzuwenden, flüchtige Personen zu verfolgen oder bedeutende Sachwerte zu erhalten.

    Es ordnet an:

    „Alle übrigen Verkehrsteilnehmer haben sofort freie Bahn zu schaffen“.

    Ob dazu zwingend eine Rettungsgasse zu bilden ist entscheidet der Einzelfall.

  2. 117.

    "... ich sage nur kaputte DDR mit ihrer desolaten Industrie ..."

    Sie haben natürlich - in gewissem Maße - recht.
    Jedoch sollte auch nicht die Kehrseite - der "kleine" Bürger vergessen werden.
    Altstoffe sammeln, mit Netz einkaufen, "upcycling", keine Rosen aus Marokko, keine Erdbeeren aus Ägypten ect.

    P.S. War dem Devisen-Mangel geschuldet, aber für die Umwelt/Klima nicht schlecht ;-)

  3. 116.

    Volle Zustimmung!

    Jeder sollte aber auch für sich und seinen Alltag die Entscheidungen unserer Politik hinterfragen.
    (Siehe beim Heizen sparen übertrieben, nicht richtig gelüftet und jetzt Schimmelwohnung)

  4. 115.

    Mit dem Gedanken, was man alles tun würde, die Hände in den Schoß zu legen, bringt leider gar nichts. Sie müssen auch nicht alles abschaffen. Aber jeder sollte versuchen, sich umweltbewusst zu verhalten. Und jeder sollte prüfen, ob er all die Dinge tatsächlich braucht, bevor er sie kauft. Was nämlich kaum einer mehr kauft, wird irgendwann nicht mehr produziert. Sie denken, Sie seien nur ein kleiner unbedeutender Tropfen. Aber ein Meer besteht aus solchen Tropfen. Bleiben Sie also optimistisch und tun Sie, was Sie beitragen können.

  5. 114.

    Es geht ja nicht um Askese, sondern darum, mal sein Verhalten zu überprüfen. Wenn Sie La Palma unbedingt benötigen, dann werden Sie wohl fliegen müssen.

  6. 113.

    Die DDR war "nur" 20-30 Jahre hinter der kapitalistischen Produktweise hinterher - was Klima und Umwelt betrifft.
    Es gibt also gar keinen Grund für die ungebrochene kapitalistische Wachstums-Wirtschaftsweise sich irgendwas auf die Fahnen schreiben zu wollen. Im Gegenteil. Sie hat es im Zuge der Internationalisierung, der Auslagerung besonders schmutziger Produktion nur verschoben. Um nun einmal mehr in der Weltgeschichte, die Kosten auf den globalen Süden abwälzen zu wollen. Das heisst: Die dominierenden Metropolen-Industrieländer und ihre Gesellschaften haben sowohl die sozialen, als auch die ökologischen Fragen NICHT gelöst. Sie haben die schlimmsten Widersprüche nur exportiert. Was übrigens eine Ursache der grössten Fluchtbewegungen seit mindestens der industriellen Moderne ist. Den Müll zu trennen, weniger Auto zu fahren ist also ein löblicher, unvermeidlicher individueller Ansatz und Ausdruck von Willen.
    Aber er ist noch lange nicht der Begriff von der umfassenden Umwälzung.

  7. 112.

    Hallo Martina, ich wäre der erste der etwas machen würde um den Klimawandel aufzuhalten. Aber was nützt es, wenn sie oder ich alles machen würden? Wir sind große Volkswirtschaften die lassen sich nicht einfach schnell mal umstellen. Außerdem ist doch schon viel passiert, ich sage nur kaputte DDR mit ihrer desolaten Industrie, aber die Menschen vergessen viel.

  8. 111.

    "Es wird langsam langweilig hier immer die gleichen Kommentare zulesen, Tatsache ist, ob die Leute die sich ankleben, oder die hier ihre Kommentare schreiben, sie werden alle nichts erreichen. Die Welt dreht sich weiter und weiter!"

    Die Schlichtheit ist ein Glück. Nichts macht Probleme. Die Dinge sind ja schlicht...

    Ihr Glück ist es, dass Sie gar nicht wissen wer alles für Ihre Rechte auf den Strassen sass. Sie halten diese Rechte womöglich in einer Art Kreationstheorie für das Werk eines Gottes. "Und am 8. Tag schuf Gott Frauenwahlrecht, Arbeits- Streikrecht und das Recht auf ein unabhängiges Gericht" Oder so ähnlich.
    Für Sie "dreht sich die Welt weiter und weiter" und Sie nehmen halt so mit was sich anbietet und da ist. Nichts davon musste erkämpft werden, kostete Opfer oder war stets mit Schlichtheiten wie Ihre konfrontiert.
    Aus denen heraus wieder anders dafür sorgten, dass die Übersetzung von "die Welt dreht sich weiter und weiter" lautet: Es bleibt wie es ist.

  9. 110.

    Etwas anderes ist berechtigte(solidarische)Kritik an Selbstwahrnehmung, Selbstbild und vor allem der politisch-praktischen Taktik /Strategie der LG. Sie ersetzt Analyse und Begriff durch Moral und die Abwesenheit rationaler Analyse. Übernimmt keine Verantwortung für die konkrete, unmittelbare Wirkung und den Kontext in dem ihre Praxis steht.
    Sie blockieren im Zweifelsfall entgarantierte Geringstverdiener in der Ausübung ihres 3. Jobs in Scheinselbständigkeit. Der verfügt nicht über seine Freiwilligkeit in der vorliegenden Ökonomie seine Existenz moralisch einwandfrei zu organisieren. Was wiederum die berechtigte Frage eskaliert: Welcher Klasse, welchem privilegierten Milieu gehört LG an, dass ihnen das moralisch widerspruchsfreie reklamierende Leben ermöglicht. Sie haben damit die Umfassendheit /Tiefe der notwendigen Umwälzungen selbst nicht verstanden. Mobilisieren nicht konstruktiv. Sind selbst Teil des Problems zeitgenössischer sozialer Bewegung: Die Unfähigkeit sich zu verbünden.

  10. 109.

    Eine wunderbare Reklame für Berlin. Endlich hat man mal wieder etwas zu lachen über Berlin!

  11. 108.

    Es wird langsam langweilig hier immer die gleichen Kommentare zulesen, Tatsache ist, ob die Leute die sich ankleben, oder die hier ihre Kommentare schreiben, sie werden alle nichts erreichen. Die Welt dreht sich weiter und weiter!
    Ich würde die kleber einfach sitzen lassen, keiner hat gesagt klebt euch auf die Straße. Und alle Leute die was ändern wollen empfehle ich, alles abschaffen, Auto, Smartphone, Heizung, oder gleich die ganze Industrie! Wo anders ist Krieg und hier noch Frieden!!!!

  12. 105.

    melusineberlinSamstag, 06.05.2023 | 17:35 Uhr
    Antwort auf [Seltsam ] vom 06.05.2023 um 17:17
    "sehr richtig nachhaltig war früher sparsam und work life balance war früher faulheit."

    Nein war es nicht. "Sparsam" war die Industrie, die industrielle Revolution mit dem Verbrauch von Ressourcen, der Verschmutzung und Vergiftung der Umwelt nie. Und deshalb auch nicht nachhaltig.
    Und das war die Ökonomie auch nicht mit dem Menschenmaterial. Sie betrachtet den Verbrauch, den Verschleiss von Menschen als unvermeidlich. Quasi als naturgesetzliches Recht. (des Stärkeren) Erholung, Reproduktion der Arbeitskraft galt vergleichsweise spät als kosten-begünstigender Faktor. Da die Gebrauchsdauer des Menschenmaterials zunehmend wichtig wurde. Im Übergang vom Handlanger zur ausgebildeten Fachkraft sicherte schneller Austausch nicht mehr die Investition und Produktion.
    Aber was schreib ich. Das wäre ja Analyse und Begriff. Statt reaktionärem Geraune über "Sparsamkeit" und "Fleiß"

  13. 104.

    "Wenn der Staat den Klima-Kindergarten beenden wollte, müssten die Spenden aus den USA mal genauer unter die Lupe genommen werden."

    Ist das so?
    Nur verfügen die Interessengruppen, Marketing- und Lobbyorganisationen, Industrie und damit verbundene politische Parteien über ein Vielfaches des Budgets, das die "Letzte Generation" zur Verfügung hat.
    Es handelt sich dabei um Grössenordnungen, in denen die "Letzte Generation" pro JAHR nicht einmal einen Bruchteil davon erreichen, was diese Interessenvertreter TÄGLICH, genau genommen STÜNDLICH zur Verfügung haben.

    Offenbar ärgert Sie die Tatsache, dass in der Sache, inhaltlich und am Ende das Budget, das Geld nicht alle (Definitions)Macht hat.
    Übertragen Sie doch einmal Ihre dräuende Annahme über die Verwendung von Spenden und Budgets für Subversion, auf die Verfechter einer grenzenlosen Ausbeutung der Erde und ihrer Ressourcen. Diesen Geldfluss hat niemand gewählt. er ist nicht Ausdruck eines demokratischen Prozesses.

  14. 103.

    Work-Life-Balance nannte sich früher Gesundheitsschutz und Ausgeglichenheit. Mit Faulheit hat das kaum etwas zu tun. Denn das Wort sagt ja nichts darüber aus, wieviel gearbeitet wird. Heutzutage ist die Arbeit in vielen Jobs erheblich verdichteter und schnelllebiger als in früheren Zeiten.

    Wo sich früher erstmal zum Dienstbeginn die Leute gemütlich mit Kaffee und Kollegen-Gequatsche gestartet sind, wird heute sofort in die Tasten gehauen. Besonders in digitalen Jobs, weil sich die Welt viel schneller dreht. Inklusive Zeiterfassung. Da ist eine ausgeglichene Work-Life-Balance umso wichtiger. Kann man natürlich nicht beurteilen, wenn man die heutige Jobwelt nicht kennt.

  15. 101.

    Dann wäre es ihnen sicher auch recht wenn sie um ihr Leben kämpfen das die Rettungskräfte dann mit dem Rad kommen. Leider kommen die damit auch nicht durch weil die Radwege von Autos zu geparkt sind.

  16. 100.

    Sie brauchen eine Nachschulung. Bei einem Stau hat sich der Autofahrer so zu positionieren das Rettungfahrzeuge nicht behindert werden.

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