Hochwasserlage in Brandenburg - Wittenberge meldet sinkende Pegel - Wasser im Osten und Süden steigt

Do 04.01.24 | 12:18 Uhr
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ARchivbild:01.01.2024, Brandenburg, Frankfurt (Oder): Das Hochwasser vom deutsch-polnischen Grenzfluss Oder hat die Wiesen vom Odervorland überflutet.(Quelle:dpa/P.Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 04.01.2024 | Andreas Poetzl | Bild: dpa/P.Pleul

Während sich im Norden Brandenburgs die Hochwasserlage insbesondere in Wittenberge entspannt, werden im Osten und Süden wieder steigende Pegel beobachtet. Grundsätzlich herrschen am Donnerstag aber nur niedrige Alarmstufen.

Die Hochwasserlage in Brandenburg hat sich am Donnerstagmorgen in weiten Teilen entspannt. Der Pegel an der Elbe in Wittenberge (Prignitz) ist inzwischen leicht gesunken. Nach Daten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) von 7:45 Uhr liegt der Wasserstand bei 6,08 Metern.

Einen Tag zuvor wurden zur gleichen Zeit noch 6,14 Metern gemessen. Nach Behördenangaben gilt dennoch weiter die Hochwasseralarmstufe 2 für Wittenberge. Damit müssen unter anderem die Deiche ständig kontrolliert werden.

Oderpegel bei Gartz steigt weiter an

Auch für die Havel an der Grenze zu Sachsen-Anhalt gilt weiterhin die Warnstufe 2. Der Pegel ist seit Mittwochmorgen aber nicht weiter gestiegen. An der Oder bei Eisenhüttenstadt haben sich die Pegelstände zuletzt ebenfalls nicht verändert. Dort galt am Donnerstag weiter die niedrigste Alarmstufe 1.

Der Pegel der Westoder bei Gartz steigt indes weiter an. Seit Mittwochmorgen ist er um 14 Zentimeter auf 5,99 Meter gestiegen (Stand 8:45 Uhr). Auch hier gilt weiter die Alarmstufe 1.

Stepenitz steigt weiter an

Im Fluss Stepenitz in der Prignitz ist der Wasserstand am Donnerstag leicht gestiegen. Es gelte weiter Hochwasseralarm der Stufe 1 für den Flussabschnitt von der Einmündung der Dömnitz bis einschließlich Perleberg, wie das Landesumweltamt mitteilte. Das heißt, dass Gewässer über die Ufer treten. Am Pegel Wolfshagen/Stepenitz stieg der Wasserstand am Donnerstagmorgen (Stand: 6 Uhr) auf 2,09 Meter, am Mittwochmorgen lag dieser noch bei 1,83 Meter.

Pegel in Lausitzer Tagebauseen steigen

Auch in den Lausitzer Tagebauseen steigen die Pegel wieder. Wie der rbb aus der Flutungszentrale des Bergbausanierers LMBV erfahren hat, können die Seen inzwischen kaum noch Wasser aufnehmen. Das liegt daran, dass viele Bergbauseen an der Spree bereits voll sind, einige an der Schwarzen Elster dürfen nicht weiter gefüllt werden, weil dort noch Sanierungen laufen. Zudem seien die Seen nicht für den Hochwasserschutz da, sondern hätten touristischen Charakter, so die LMBV.

Bis zu fünf Kubikmeter Spreewasser pro Sekunde fließen gerade noch in den Cottbuser Ostsee. Dort dürfte die Innenkippe in den nächsten Tagen bald überflutet werden.

Vier Hochwasser-Alarmstufen

Bei drohendem oder akutem Hochwasser gibt es insgesamt vier Alarmstufen. Nach Angaben des Brandenburger Umweltministeriums [mmluk.brandenburg.de] wird zunächst Alarmstufe 1 ausgerufen, sobald die Richtwasserstände der Gewässer überschritten werden. Dann müssen u.a. die Wasserstände in bestimmten Zeitabständen gemeldet werden. Alarmstufe 2 gilt, wenn ein weiteres Ansteigen zu erwarten ist. Dann müssen die Deiche regelmäßig kontrolliert und nötigenfalls überwacht werden. Zudem wird der Transport von Hochwasserschutzmaterialien vorbereitet.

Alarmstufe 3 wird ausgelöst, sobald beispielsweise Eis, Bäume oder anderes Treibgut ein plötzliches Ansteigen der Wasserstände hervorrufen könnten. Bei dieser Alarmstufe werden unter anderem Hochwasserschutzmaterialien zu Gefahrenstellen transportiert. Die höchste Alarmstufe 4 wird ausgelöst, wenn eine akute Gefährdung der Deiche eingetreten ist. Dann beginnt die eigentliche Katastrophenabwehr.

Sendung: Antenne Brandenburg, 04.01.2024, 09:30 Uhr

7 Kommentare

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  1. 6.

    Wenn nicht ordentlich saniert wird, rutscht es ewig - wie am Helenesee.

  2. 5.

    Jepp ... "dürfen nicht weiter gefüllt werden, weil dort noch Sanierungen laufen." Folglich wäre noch Platz.

  3. 4.

    Hätten Sie doch einfach die zwei Sätze vor Ihrem zitierten Satz auch gelesen, Sie hätten sich Ihren ganzen Kommentar sparen können. Die Seen sind voll und können kein weiteres Wasser aufnehmen - unabhängig von ihrer geplanten Nutzung!

  4. 3.

    "Zudem seien die Seen nicht für den Hochwasserschutz da, sondern hätten touristischen Charakter, so die LMBV."
    Tja - das sind natürlich wirklich wichtige Gründe. Was sind schon möglicherweise absaufende Äcker, vollgelaufende Keller, vernichtete Vorräte, geplatzte oder aufgeschwommene Öltanks, Schäden an Umwelt und Infrastruktur u.v.m. gegen vierunddrölfzig Touris die die wunderschöne Seenlandschaft erst in zwölf statt zehn Jahren geniessen dürfen.
    Die LMBV gehört der öffentlichen Hand. Dieses Patschhändchen hat auch die möglichen Kosten von Überflutungsschäden weitestgehend an der Backe. Vll. sollte man eine Sammlung machen, damit ein paar neue Taschenrechner für die Fachkräfte an den Schreibtischen angeschafft werden können.

  5. 2.

    Die Deiche, sie halten mal schlecht und mal gut, das wußten schon Klaus und Klaus in ihrem alten Hit.

  6. 1.

    Klimawandel = Dürre in 3 ... 2 ...

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