Hochwasserlage in Brandenburg - Wittenberge meldet sinkende Pegel - Wasser im Osten und Süden steigt
Während sich im Norden Brandenburgs die Hochwasserlage insbesondere in Wittenberge entspannt, werden im Osten und Süden wieder steigende Pegel beobachtet. Grundsätzlich herrschen am Donnerstag aber nur niedrige Alarmstufen.
Die Hochwasserlage in Brandenburg hat sich am Donnerstagmorgen in weiten Teilen entspannt. Der Pegel an der Elbe in Wittenberge (Prignitz) ist inzwischen leicht gesunken. Nach Daten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) von 7:45 Uhr liegt der Wasserstand bei 6,08 Metern.
Einen Tag zuvor wurden zur gleichen Zeit noch 6,14 Metern gemessen. Nach Behördenangaben gilt dennoch weiter die Hochwasseralarmstufe 2 für Wittenberge. Damit müssen unter anderem die Deiche ständig kontrolliert werden.
Oderpegel bei Gartz steigt weiter an
Auch für die Havel an der Grenze zu Sachsen-Anhalt gilt weiterhin die Warnstufe 2. Der Pegel ist seit Mittwochmorgen aber nicht weiter gestiegen. An der Oder bei Eisenhüttenstadt haben sich die Pegelstände zuletzt ebenfalls nicht verändert. Dort galt am Donnerstag weiter die niedrigste Alarmstufe 1.
Der Pegel der Westoder bei Gartz steigt indes weiter an. Seit Mittwochmorgen ist er um 14 Zentimeter auf 5,99 Meter gestiegen (Stand 8:45 Uhr). Auch hier gilt weiter die Alarmstufe 1.
Stepenitz steigt weiter an
Im Fluss Stepenitz in der Prignitz ist der Wasserstand am Donnerstag leicht gestiegen. Es gelte weiter Hochwasseralarm der Stufe 1 für den Flussabschnitt von der Einmündung der Dömnitz bis einschließlich Perleberg, wie das Landesumweltamt mitteilte. Das heißt, dass Gewässer über die Ufer treten. Am Pegel Wolfshagen/Stepenitz stieg der Wasserstand am Donnerstagmorgen (Stand: 6 Uhr) auf 2,09 Meter, am Mittwochmorgen lag dieser noch bei 1,83 Meter.
Pegel in Lausitzer Tagebauseen steigen
Auch in den Lausitzer Tagebauseen steigen die Pegel wieder. Wie der rbb aus der Flutungszentrale des Bergbausanierers LMBV erfahren hat, können die Seen inzwischen kaum noch Wasser aufnehmen. Das liegt daran, dass viele Bergbauseen an der Spree bereits voll sind, einige an der Schwarzen Elster dürfen nicht weiter gefüllt werden, weil dort noch Sanierungen laufen. Zudem seien die Seen nicht für den Hochwasserschutz da, sondern hätten touristischen Charakter, so die LMBV.
Bis zu fünf Kubikmeter Spreewasser pro Sekunde fließen gerade noch in den Cottbuser Ostsee. Dort dürfte die Innenkippe in den nächsten Tagen bald überflutet werden.
Vier Hochwasser-Alarmstufen
Bei drohendem oder akutem Hochwasser gibt es insgesamt vier Alarmstufen. Nach Angaben des Brandenburger Umweltministeriums [mmluk.brandenburg.de] wird zunächst Alarmstufe 1 ausgerufen, sobald die Richtwasserstände der Gewässer überschritten werden. Dann müssen u.a. die Wasserstände in bestimmten Zeitabständen gemeldet werden. Alarmstufe 2 gilt, wenn ein weiteres Ansteigen zu erwarten ist. Dann müssen die Deiche regelmäßig kontrolliert und nötigenfalls überwacht werden. Zudem wird der Transport von Hochwasserschutzmaterialien vorbereitet.
Alarmstufe 3 wird ausgelöst, sobald beispielsweise Eis, Bäume oder anderes Treibgut ein plötzliches Ansteigen der Wasserstände hervorrufen könnten. Bei dieser Alarmstufe werden unter anderem Hochwasserschutzmaterialien zu Gefahrenstellen transportiert. Die höchste Alarmstufe 4 wird ausgelöst, wenn eine akute Gefährdung der Deiche eingetreten ist. Dann beginnt die eigentliche Katastrophenabwehr.
Sendung: Antenne Brandenburg, 04.01.2024, 09:30 Uhr