Amt für Statistik - Zahl der Geburten in Brandenburg sinkt auf niedrigsten Stand seit fast 30 Jahren

Fr 12.07.24 | 12:03 Uhr
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Symbolbild:Nahaufnahme eines neugreborenen Kindes.(Quelle:imago images/G.Ferrando)
Audio: rbb24 Inforadio | 12.07.2024 | Miriam Berger | Bild: imago images/G.Ferrando

Seit 1996 kamen in Brandenburg nicht mehr so wenige Kinder zur Welt wie im vergangenen Jahr. In Frankfurt (Oder) gibt es im Schnitt nicht mal mehr eine Geburt pro Tag. Auch in Berlin werden weniger Kinder geboren.

In Berlin und Brandenburg werden immer weniger Kinder geboren.

In Brandenburg ist die Zahl der Neugeborenen 2023 auf den niedrigsten Stand seit 28 Jahren gesunken, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Freitag mitgeteilt hat. Demnach sind im vergangenen Jahr 15.885 Kinder zur Welt gekommen. Das waren 8,9 Prozent weniger als im Jahr davor. Damit hat Brandenburg im Jahr 2023 den höchsten Sterbeüberschuss seit der Wiedervereinigung erreicht. Es starben 36.622 Menschen - und damit 20.737 Personen mehr als Kinder geboren wurden.

Wenigste Geburten in Frankfurt (Oder)

In Potsdam kamen im Landesvergleich laut dem Amt zwar die meisten Kinder zur Welt (1.444) - gleichzeitig lebten in der Stadt vergleichsweise viele Frauen im gebärfähigen Alter. Daher weist die Landeshauptstadt die niedrigste zusammengefasste Geburtenziffer (1,07) auf.

Die zweitniedrigste Geburtenrate mit statistisch 1,11 Kindern je Frau wurde für die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder) ermittelt, wo auch die wenigsten Kinder im Land geboren wurden. Mit 341 Neugeborenen kam 2023 in Frankfurt (Oder) durchschnittlich weniger als ein Kind pro Tag auf die Welt.

Die rechnerisch höchste Fruchtbarkeit wiesen die Landkreise Elbe-Elster mit einem Anstieg auf 1,66 Kinder je Frau und Prignitz mit einer leichten Steigerung auf 1,59 Kinder je Frau auf.

Rückgang in Berlin geringer

In Berlin ging die Zahl der Geburten nicht ganz so stark zurück. Laut Statistik sank die Zahl der Neugeborenen im Jahresvergleich um 1.609 Babys - dies sind 4,4 Prozent weniger als im Jahr davor. Zum zweiten Mal in Folge gab es damit in der Hauptstadt einen Sterbeüberschuss.

Parallel zum Rückgang der Geburten stieg die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter. Die daraus folgende Geburtenrate sank dadurch auf 1,17 Kinder je Frau im gebärfähigen Alter. Im Jahr 2022 lag dieser Wert noch bei 1,25.

Mütter bekommen im Schnitt mit 31,2 Jahren ihr erstes Kind

Deutschlandweit sank die zusammengefasste Geburtenziffer der deutschen Frauen im gebärfähigen Alter 2023 auf 1,05 Kinder je Frau (2022: 1,13). Niedriger lag die Geburtenneigung der Frauen in Deutschland zuletzt im Jahr 1995.

Wie es weiter hieß, lag das Durchschnittsalter der Mütter bei Geburt ihres Kindes bei 32,2 Jahren. Frauen, die ihr erstes Kind zur Welt brachten, waren im Schnitt 31,2 Jahre alt. Beim zweiten Kind lag das Durchschnittsalter der Mütter bei 32,8 Jahren.

Sendung: rbb24 Abendschau, 12.07.24, 19:30 Uhr

26 Kommentare

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  1. 26.

    Das hat seit Jahrzehnten schon nicht funktioniert und wird auch in Zukunft nicht funktionieren. In einem Vielvölkerstaat ist es auch, wie man sieht, nicht erforderlich. Alles wurschtelt sich so irgendwie durch und vor sich hin. Die früher vorhandene Effektivität auf allen Ebenen gibt es nicht mehr. Ob das alles in Anbetracht der tatsächlichen und zukünftigen Entwicklung und vielseitigen Bedrohungen einen Vorteil hat, muss stark angezweifelt werden. Unbestreitbarer Fakt ist auch, dass dies mit einer zunehmenden progressiven Dysfunktionalität ein her geht.

  2. 24.

    Laut Statistischem Bundesamt haben 40% der 2023 in Berlin geborenen Babys eine nicht deutsche Mutter.
    In Brandenburg waren es 17,5% der Babys, die von einer nicht deutschen Mutter geboren wurden.

    Sollte man vorausschauend darauf reagieren und früh mit der deutschen Sprache beginnen. Sowohl bei den Eltern, als auch den Kindern.

  3. 23.

    Wissen Sie, daß es dafür den Begriff der ,,Gebährmaschinen'' gibt. Soweit sind wir also wieder? Die AfD hat weitaus mehr solcher Überraschungspakete der perversen Art in petto!

  4. 22.

    Wiederholung Nr.2

    Die AfD will das Problem ,,lösen''. Aktuell schlägt sie eine Gebährprämie von 10000,-E pro Kind vor. Was für ein Menschenbild!

  5. 21.

    Wir warten drauf. Endlich nicht mehr so einen langen Weg bis zur Ostsee …

  6. 20.

    Also mal nebenbei:
    Enkelkinder gehören zu den allerbesten Geschenken, die die Kinder ihren Eltern machen können!
    Isso!

  7. 19.

    >“ Kinder machen arm. Das ist leider so in Deutschland 2024.“
    Das ist auch wieder so ne überlieferte Behauptung ohne das reale Leben und Fakten.
    Ja Kinder kosten auch Geld. Aber ehrlich: Wer ein Kind mit dem Geldwert eines Luxusautos oder EFHs aufrechnet, macht eh keine Kinder oder sucht eben solche Gründe, um seine gewollte Kinderlosigkeit zu begründen. In keinem Land der Welt bekommt man den geltwerten Aufwand für ein Kind ersetzt. Kinder sind für die allermeisten Familien oder auch Alleinerziehenden ein anderer Lebenswert. Natürlich können sich die allermeisten Eltern eben nicht jeden Luxus mehr leisten, wollen diese auch nicht, weil es dem Kind möglichst gut gehen soll. Stichwort liebevolle Eltern. Für die Föderung von Kindern und deren Eltern ist bei uns noch viel Luft nach oben. Aber grundsätzlich kinderfeindlich ist Brandenburg nicht.

  8. 18.

    das wundert mich nicht. Das steht im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung! Wer setzt den ein oder mehrere Kinder in die Welt, wenn sich das Klima in 20 dramatisch verändert. Hitzewellen von 50 Grad, Umweltkatastrophen werden normal, Küstenstädte werden überschwemmt, Missernten, Zerstörungen ungeahnten Ausmaßes!

  9. 17.

    Lärm und Stress der Großstadt sind weit weg, viele sinnlose 'Trends' werden belächelt und nicht mitgemacht.
    Einfach normale Leute dort.

  10. 16.

    Es gibt Statistiken aus Italien, die aufzeigen, wie das Armutsrisiko sich mit der Zahl der Kinder pro Familie erhöht.
    Es soll jedem selbst überlassen werden, ob er Kinder will oder nicht. Ganz klar erzeugt man mit verschieden hohen Beitragszahlungen zur Pflegeversicherung, die sich im niedrigen Prozentbereich bewegen, nicht gerade den Wunsch nach Gründung einer Familie. Dazu bedarf es sozialer Sicherheit und wenn junge Menschen zu dem Ergebnis kommen, sich schlicht und ergreifend kein Kind oder kein Geschwisterchen fürs erste Kind leisten zu können, ist das ziemlich traurig. Es geht hier nicht um früher war alles besser und einfacher. Es geht auch nicht um Vollkaskomentalität. Es geht darum, dass der Riss zwischen Wirtschafts- und Sozialpolitik größer wird, nicht nur in Deutschland, sondern in fast allen Industriestaaten.

  11. 15.

    Ich finde es schade, dass hier eine Statistik veröffentlicht wird, ohne sie in den entsprechenden Kontext zu stellen. Wer daran interessiert ist, könnte sich die Daten jederzeit von den Seiten des Statistischen Bundesamts herunterladen. Von rbb24 hätte ich jetzt erwartet, dass die Ergebnisse interpretiert und Hintergründe aufgedeckt werden. So sieht es aus, als gäbe es eine Schuld der gebärfähigen, aber offenbar nicht gebärwilligen Frauen. Welche Ursachen gibt es denn für den derzeitigen Zustand? Keine passenden Männer? Schlechte wirtschaftliche Lage? Keine Kitaplätze? Und welche Auswirkungen hat das auf die demografische Entwicklung? Werden jetzt zu viele Lehrer ausgebildet, die nach ihrer Ausbildung gar nicht mehr gebraucht werden? Viele Fragen, keine Antworten.

  12. 14.

    Erspart?
    Wenn Sie so über Enkelkinder denken, ist es wohl besser, Sie bekommen keine.
    Ich liebe meine Enkel !!!

  13. 13.

    Kinder machen arm. Das ist leider so in Deutschland 2024.

  14. 12.

    Wundert mich auch nicht. Die allgemeine Kinderunfreundlichkeit in unserer Gesellschaft ist auch nicht zu überbieten. Zudem mangelt es an Wohnraum, Kita-Plätzen, Schulpersonal- und Qualität.
    Vielleicht fällt der Wirtschaft mal irgendwann auf, dass nachrückende Fachkräfte auch erstmal geboren werden müssen.

  15. 11.

    Keine Kinder kriegen, aber sich gegen Einwanderung sträuben und vom Großen Austausch faseln. Und großes Wundern über Lehrlingsmangel, Ärztemangel, Lehrermangel, Erziehermangel …

    Man erntet was man sät.

  16. 10.

    Wir sind auch froh das unsere Tochter so vernünftig ist und uns Oma/Opa werden erspart!

  17. 9.

    Durch die hohe Abgabenbelastung macht es leider wenig sinn jung eine Familie zu gründen. Würde man nur die Hälfte von dem abgeben müssen dann wäre es auch einfacher früher an Nachwuchs zu denken. Es ist ein Problem welches die Leute vor 40 Jahren nicht hatten. Da war das Leben ein Zuckerschlecken. Auch wenn viele es nicht zugeben wollen und nun ihre traurigen Krokodilstränengeschichten erzählen möchten.

  18. 8.

    Dort ist es so langweilig, sodass es keine andere Freizeitbeschäftigung gibt.... ;-)

  19. 7.

    Gegenläufig?

    Vermutlich normale Schwankungen.
    Ich habe 5 Kinder.
    Das ist gegenläufig :)

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