Amt für Statistik - Zahl der Geburten in Brandenburg sinkt auf niedrigsten Stand seit fast 30 Jahren
Seit 1996 kamen in Brandenburg nicht mehr so wenige Kinder zur Welt wie im vergangenen Jahr. In Frankfurt (Oder) gibt es im Schnitt nicht mal mehr eine Geburt pro Tag. Auch in Berlin werden weniger Kinder geboren.
In Berlin und Brandenburg werden immer weniger Kinder geboren.
In Brandenburg ist die Zahl der Neugeborenen 2023 auf den niedrigsten Stand seit 28 Jahren gesunken, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Freitag mitgeteilt hat. Demnach sind im vergangenen Jahr 15.885 Kinder zur Welt gekommen. Das waren 8,9 Prozent weniger als im Jahr davor. Damit hat Brandenburg im Jahr 2023 den höchsten Sterbeüberschuss seit der Wiedervereinigung erreicht. Es starben 36.622 Menschen - und damit 20.737 Personen mehr als Kinder geboren wurden.
Wenigste Geburten in Frankfurt (Oder)
In Potsdam kamen im Landesvergleich laut dem Amt zwar die meisten Kinder zur Welt (1.444) - gleichzeitig lebten in der Stadt vergleichsweise viele Frauen im gebärfähigen Alter. Daher weist die Landeshauptstadt die niedrigste zusammengefasste Geburtenziffer (1,07) auf.
Die zweitniedrigste Geburtenrate mit statistisch 1,11 Kindern je Frau wurde für die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder) ermittelt, wo auch die wenigsten Kinder im Land geboren wurden. Mit 341 Neugeborenen kam 2023 in Frankfurt (Oder) durchschnittlich weniger als ein Kind pro Tag auf die Welt.
Die rechnerisch höchste Fruchtbarkeit wiesen die Landkreise Elbe-Elster mit einem Anstieg auf 1,66 Kinder je Frau und Prignitz mit einer leichten Steigerung auf 1,59 Kinder je Frau auf.
Rückgang in Berlin geringer
In Berlin ging die Zahl der Geburten nicht ganz so stark zurück. Laut Statistik sank die Zahl der Neugeborenen im Jahresvergleich um 1.609 Babys - dies sind 4,4 Prozent weniger als im Jahr davor. Zum zweiten Mal in Folge gab es damit in der Hauptstadt einen Sterbeüberschuss.
Parallel zum Rückgang der Geburten stieg die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter. Die daraus folgende Geburtenrate sank dadurch auf 1,17 Kinder je Frau im gebärfähigen Alter. Im Jahr 2022 lag dieser Wert noch bei 1,25.
Mütter bekommen im Schnitt mit 31,2 Jahren ihr erstes Kind
Deutschlandweit sank die zusammengefasste Geburtenziffer der deutschen Frauen im gebärfähigen Alter 2023 auf 1,05 Kinder je Frau (2022: 1,13). Niedriger lag die Geburtenneigung der Frauen in Deutschland zuletzt im Jahr 1995.
Wie es weiter hieß, lag das Durchschnittsalter der Mütter bei Geburt ihres Kindes bei 32,2 Jahren. Frauen, die ihr erstes Kind zur Welt brachten, waren im Schnitt 31,2 Jahre alt. Beim zweiten Kind lag das Durchschnittsalter der Mütter bei 32,8 Jahren.
Sendung: rbb24 Abendschau, 12.07.24, 19:30 Uhr