Debatte über Sozialleistungen - Keine Belege für mangelnde Arbeitsanreize für Ukrainer durch Bürgergeld

Di 18.06.24 | 13:22 Uhr | Von Julian von Bülow
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Archivbild: Michael Stübgen (CDU), Brandenburger Minister des Innern und für Kommunales. (Quelle: dpa/Stache)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 17.06.2024 | Marc Langebeck | Bild: dpa/Stache

Ukrainern die Sozialleistungen kürzen, um sie zur Arbeit zu motivieren - diese Idee äußerte Brandenburgs Innenminister Stübgen (CDU). Der Brandenburger Linken-Fraktionschef fordert für diese Aussagen nun seinen Rücktritt. Von Julian von Bülow

Im Vorfeld der Innenminister-Konferenz von Mittwoch bis Freitag bekommt die Debatte um die Sozialleistungen für ukrainische Geflüchtete neuen Schwung. Der Vorsitzende der Konferenz, Brandenburgs Innenminister, Michael Stübgen (CDU), sagte am Sonntag: "Es passt nicht zusammen, davon zu reden, die Ukraine bestmöglich zu unterstützen und im gleichen Atemzug fahnenflüchtige Ukrainer zu alimentieren." Die Beschäftigungsquote von Ukrainern sei verschwindend gering, weil das Bürgergeld zum Bremsschuh für die Arbeitsaufnahme geworden sei, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Bundesregierung müsse daher zwingend über einen Kurswechsel nachdenken.

Hintergrund der Aussage dürften mehrere Faktoren sein, darunter die angespannte Bundeshaushaltslage, der Abnutzungskrieg in der Ukraine, die Europa- und Brandenburger Kommunalwahlergebnisse sowie der Umstand, dass die arbeitslosen Geflüchteten aus der Ukraine Bürgergeld erhalten, während Geflüchtete aus anderen Staaten dem Asylbewerberleistungsgesetz unterliegen. Das sieht rund 100 Euro weniger Geld vor und reguliert den Zugang zum Arbeitsmarkt strikter.

Faktencheck: Zu viel Geld für Leute, die nicht hier sein sollten?

Bricht man Stübgens Aussagen auseinander, stecken darin zwei Vorwürfe: Erstens, dass die Ukrainer, die der Wehrpflicht unterliegen, in Deutschland Geld erhalten, während Deutschland die Ukraine gleichzeitig bei der Verteidigung unterstütze. Zweitens, dass das Bürgergeld für die Ukrainer generell falsch sei und dazu beitrage, dass die Ukrainer in Deutschland seltener eine Arbeit aufnähmen.

Zu den Fakten: In der Ukraine gilt eine Wehrpflicht für alle 18- bis 60-jährigen Männer. Sie dürfen das Land nicht verlassen. In Deutschland leben laut Bundesregierung derzeit rund 1,3 Millionen Menschen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft. Rund 260.000 ukrainische Männer davon seien zwischen 18 und 60 Jahren. Wie viele davon etwa wegen Krankheit oder Behinderung nicht wehrfähig sind, sei nicht bekannt, so ein Sprecher des Bundesinnenministeriums.

Rund 1,17 Millionen ukrainische Kriegsflüchtlinge erhalten laut Bundesregierung Bürgergeld. Das sind für alleinstehende Erwachsene derzeit 563 Euro pro Monat, für Menschen in Partnerschaft sowie Kinder gibt es weniger. Zudem zahlt der Staat Geld für Wohnkosten, Krankenversicherung, Einrichtung und Schulbedarf. Die Zahlungen gemäß Asylbewerberleistungsgesetz liegen im Schnitt 100 Euro darunter. Ukrainer haben unter den Geflüchteten einen Sonderstatus, weil die EU dies nach dem Angriff auf die Ukraine so festgelegt hat - so bleiben Einzelfallprüfungen aus.

Circa ein Viertel arbeitet in sozialversicherungspflichtigen Jobs

Wieviele wehrpflichtige Ukrainer derzeit Bürgergeld beziehen, lässt sich nicht genau beziffern. In Brandenburg liegt die Quote wonach Ukrainer Leistungen nach Sozialgesetzbuch II beziehen bei 55,9 Prozent. Dazu zählt auch das Bürgergeld. In Berlin liegt die Quote bei 44,4 Prozent - das geht aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit vom Februar 2024 hervor.

Im November 2023 war in Brandenburg etwa ein Fünftel der Ukrainerinnen und Ukrainer in einem sozialversicherungspflichtigen Job, in Berlin etwa jeder Vierte. Laut den neusten Zahlen des Instituts für Arbeitsmarktforschung (IAB) liege die Quote für ganz Deutschland bei 27 Prozent im ersten Quartal 2024, die Quote steige mit der Aufenthaltsdauer, so das IAB.

Warum arbeiten so wenige Ukrainer?

Die relativ geringe Quote liege am Mangel von Sprachkenntnissen, sozialen Netzwerken und Information, sagt Yuliya Kosyakova vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung. "Viele werden jetzt Sprachkurse beenden, damit können wir schon die erhöhten Übergänge in den Arbeitsmarkt sehen", sagt sie. Die Ukrainerinnen und Ukrainer seien fachlich qualifiziert, doch für Berufe, etwa im Bildungs- oder Gesundheitssektor bräuchten die Geflüchteten bessere Deutschkenntnisse, als jene, die man in einem Integrationskurs erlernen könne.

Dafür, dass das Bürgergeld eine hemmende Wirkung auf die Arbeitsbereitschaft der Geflüchteten habe, gebe es keine Beweise, sagt Forscherin Kosyakova. Erst ab dem Sommer 2022 hätten die Geflüchteten Zugang zu Leistungen nach Sozialgesetzbuch II. "Da haben wir nicht plötzlich erhöhte Zuzüge gesehen." Auch als das Bürgergeld im Januar 2023 eingeführt wurde, habe es keine Auffälligkeiten gegeben. "Die Mehrheit der ukrainischen Geflüchteten ist vor dem Sommer 2022 nach Deutschland gekommen", so Kosyakova.

In anderen Ländern mehr Beschäftigung bei geringeren Sozialleistungen

Der Soziologe Dietrich Thränhardt macht Sprachkenntnisse und komplizierte Prozesse bei der Arbeitsaufnahme verantwortlich für die geringe Beschäftigungsquote von ukrainischen Geflüchteten in Deutschland.

Thränhardt hielt schon 2023 für die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung fest, dass die Höhe der Sozialleistungen bei der Entscheidung für die Flucht nachrangig sei. Denn in Tschechien, Polen, Estland, Lettland, Litauen, Bulgarien seien prozentual am meisten Ukrainer untergekommen. "Im Vergleich zu Deutschland bieten die sechs Magnetländer wesentlich weniger Sozialleistungen und niedrigere Löhne. Das spricht gegen die These von den Sozialleistungen als Hauptanziehungsmoment und für den Arbeitswillen der Flüchtlinge", schreibt Thränhardt.

Das tschechische Innenministerium meldete im Februar sogar, dass die ukrainischen Geflüchteten mehr Abgaben und Steuern in den Haushalt einbracht hätten, als der Staat für humanitäre Hilfe ausgegeben habe. 2023 hatte das Land eine Beschäftigtenquote von 66 Prozent der geflüchteten Ukrainer.

Auf die Frage, auf welche Daten sich Innenminister Michael Stübgen bei seiner Beurteilung des Arbeitswillens von ukrainischen Geflüchteten stützte, erhielt rbb|24 bis Erscheinen des Artikels keine Antwort.

Gemischte Reaktionen zu Stübgens Vorschlag

Der Fraktionsvorsitzende der Linken im Brandenburger Landtag, Sebastian Walter, fordert Brandenburgs Innenminister und derzeitigen Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, Michael Stübgen (CDU), zum Rücktritt auf. Stübgen wolle Menschen in den Tod schicken, sagte Walter, "mit einer Argumentation aufgrund von rassistischen Stimmungen in diesem Land."

In Brandenburg lebten laut Linken-Fraktionschef Walter knapp 22.000 ukrainische Flüchtlinge, davon sei rund die Hälfte überhaupt arbeitsfähig. Alle anderen seien Kinder, Ältere oder derzeit nicht arbeitsfähig, etwa aufgrund von Krankheit. Etwa 4.750 der Arbeitsfähigen bezögen laut Walter Bürgergeld. Viel wichtiger sei, dass sich mehr als zwei Drittel der ukrainischen Geflüchteten in Integrations-, Sprach- oder Ausbildungsmaßnahmen befänden. "Die meisten sind also bereit, perspektivisch arbeiten zu gehen", so der Linken-Politiker.

Von der Bundesregierung gebe es keine Pläne, die Bürgergeld-Regelung zu ändern, so ein Sprecher. Der FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai schloss sich allerdings Stübgens Forderung an und verspricht sich davon einen größeren Arbeitsanreiz für Geflüchtete. Auch die Berliner AfD-Fraktionsvorsitzende Kristin Brinker begrüßte den Vorstoß, da einerseits die Unterstützung der Ukraine, andererseits die Finanzierung von Kriegsdienstverweigerern in Deutschland den Deutschen nicht zu vermitteln sei.

Berlins Sozialstaatssekretär Aziz Bozkurt (SPD) sagte dem rbb, es passe nicht zusammen, dass Stübgen von Solidarität mit der Ukraine spreche und gleichzeitig Menschen aus der Ukraine, die nach Deutschland kämen, unter Generalverdacht stelle. Der Vorstoß von Minister Stübgen sei "unverantwortlich und inakzeptabel", erklärte die grüne Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im September, Antje Töpfer. Eine "willkürliche Streichung" von Bürgergeld sei gar nicht möglich. Weder ein CDU-Minister noch der deutsche Staat könne entscheiden, wer in der Ukraine wehrpflichtig sei, fügte Töpfer hinzu.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 17.06.2024, 19:30 Uhr

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Beitrag von Julian von Bülow

60 Kommentare

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  1. 60.

    Wie Recht Sie haben! Ich kann Ihnen nur zustimmen. Wie immer und überall, die Wirtschaft steht im Vordergrund. Kapitalismus FIRST.

  2. 59.

    Ob die Menschen nun arbeiten oder nicht, finde ich tatsächlich zweitrangig. Was hier offen dargestellt wird, ist dass es eine Differenzierung bei den Asylsuchenden gibt. Überspitzt gesagt: Du bist europäischer Christ, na dann willkommen, hier hast Du Bürgergeld. Du bist muslimischer Afrikaner, ... Das nennt man Verletzung der Menschenwürde und Rassismus.
    Der Gedanke, das man Leistungen kürzt ist kritisch. Allerdings ist die Kürzung von Anreizen hierherzukommen vielleicht auch nicht die schlechteste. Ziel muss es ja sein, das vor Ort(Herkunftsort)wieder ein menschenwürdiges Leben möglich ist und sich die Menschen sicher fühlen können. Das klappt aber nur mit Ursachenbekämpfung und dort können gesunde, arbeitsfähige Menschen durchaus selbst handeln und helfen.

  3. 58.

    "Ich kenne dagegen ukrainische Bürgergeldempfänger mit Riesenwohnung in Kiew, SUV, erspartem Vermögen, etc… nicht in Ordnung!!"

    Die kennt jeder Schwurbler.

  4. 57.

    Ja ja, nur kochen „tun“ die auch nur mit Wasser. Das merkt der Wähler dann gewöhnlich nach der Wahl, „und täglich grüßt das Murmeltier“ oder „Einbildung ist auch eine Bildung“.

  5. 56.

    Das "jeder" möchte ich doch stark anzweifeln. Gilt übrigens auch für Deutsche...

  6. 55.

    "weil das Bürgergeld zum Bremsschuh für die Arbeitsaufnahme geworden sei, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland." Wenn das die These der CDU ist - dann schaft das Bürgergeld ab und zwar für alle...und die Debatte fürs Grundeinkommen, dürfte auch damit ad akta. Den da würde man sogar noch mehr geld erhalten.

  7. 54.

    Im Prinzip haben Sie nicht Unrecht.
    Einem ausgebildeten Arzt wird wahrscheinlich im Bürgergeld auch schnell langweilig, aber bevor man für wenig Geld schwere, körperliche Arbeit verrichten muss, rechnet man sich mindestens die Vorteile von Bürgergeld plus Miete plus Minijob einmal durch.
    Einmal im Bürgergeld drin, muss man auch materiell davon überzeugt werden, da wieder rauszukommen.
    Natürlich trifft das nicht auf alle zu.
    Aber wie soll einem Metropolenbewohner mit hohen Mieten ein Nettolohn von 1.500,00€ anlocken?
    Dass man übrigens lieber in Deutschland Bürgergeld bezieht als im Krieg zu sterben, kann jeder nachvollziehen.
    Würde mir auch nie wagen, jemanden an die Front zu schicken. Dennoch könnten zumindest junge Männer hier in Deutschland arbeiten. Habe in dem Alter auch in der Gastronomie gearbeitet.

  8. 53.

    Was die Politik hier wieder Mal versucht zu unterstellen, kann ich nicht befürworten... Ich arbeite selber im Bundesland Brandenburg und dort wo meine Arbeit ist, sehe ich viele Bürger ukrainischer Herkunft, aber auch andere Nationalitäten, welche gerne und willig arbeiten wollen. Jedoch ist es eher das Paradebeispiel für Deutschland:

    Alle EU-Staaten habe nahezu die gleichen Anforderungen, die ein Bürger eines Nicht-EU-Landes erfüllen muss, um eine Arbeitserlaubnis (Grüne Karte) zu erhalten, doch in Deutschland wird der Grad der Ausbildung aberkannt. Ein Beispiel: Ein Arzt für Psychologie welcher in Kiew ausgebildet ist, den Professur-Grad erreicht hat, ist in Deutschland ein Pfleger?

    Dann eine Politik die sagt, die beziehen nur Bürgergeld... Ja warum denn? Ich habe einen IHK-Abschluss, doch dieser wird schon im direkten Nachbarland nicht anerkannt. Wo liegt da der Fehler?! Die Frage ist, was läuft hier schief?

  9. 52.

    Jeder Mensch möchte seinen Lebensunterhalt selbst legal verdienen. Wenn jemand aus dem Ausland kommt, gibt es schon par Hürden. Ist aber nicht unüberwindbar. Bei uns arbeiten Leute aus Russland (schon ewig, nicht erst seit dem Krieg), Libanon und auch aus der Unraine. Polen waren auch schon - aktuell grade nicht. Wie kann man überhaupt auf die Idee kommen, daß man sich hier „alimentieren“ lässt? Die Leute haben alle einfach kein Bock auf Krieg. Ist das so schwer zu verstehen?

  10. 51.

    Warum muss überhaupt an Flüchtlinge ein Bürgergeld gezahlt werden. Andere Länder machen es uns doch vor wie es geht, zb mit Gutscheine ausgeben und vielen anderen Dingen.

  11. 50.

    Die CDU/CDU haben gerade erst die Europawahl gewonnen.
    Von Selbstzerstörung kann nun gar keine Rede sein.
    Wahlverlierer waren SPD, Grüne und Linke.
    Insbesondere wegen der Themen Asyl und Bürgergeld.

  12. 49.

    Zum Lösen von Missverständnissen ist die Deutsche Sprache im Allgemeinen nicht notwendig.
    Ich bin schon mal mit einem Bus mitgefahren, deren Fahrer weder Deutsch noch Englisch sprach.
    Angekommen bin ich trotzdem.

  13. 48.

    Perfekte Deutschkenntnisse nicht in der Medizin wichtig? Mein Vater ist verstorben, weil zwei polnische Ärzte in Deutschland das Wort "Wortfindungsstörungen" nicht kannten.

    Perfektes Deutsch nicht bei der Bahn wichtig? Es sind schon Züge stehen geblieben, weil der Lokführer das Deutsch des Fahrdienstleiters nicht verstanden hat.

    Sie kennen sich wirklich aus.

  14. 47.

    Zunächst einmal ist es ein sehr viel besserer Umgang mit den Aussagen des Ministers, diese einzuordnen, als nur zu verbreiten und den grds. rechtsextremen Ansichten von Stübgen und Co. einfach nur Reichweite zu verschaffen.

    Stübgen handelt entgegen dem Grundgesetz und delegitimiert hier das Grundrecht auf Asyl. Ebenso pauschalisiert er sowohl Sozialleistungsbeziehende aus der Ukraine als auch andere als faul. Statt sich den rechtsextremen Parolen von AfD etc. zu stellen, übernimmt er sie - das wird weiterhin nicht zur Stärkung, sondern zur Selbstzerstörung der cDU/cSU führen. Für die FDP gilt das ebenso, welche jedoch bereits jetzt unbedeutend und weder parlaments- noch regierungsfähig ist.

    Zwei Korrekturen: Das Jobcenter übernimmt entgegen der Aussagen hier keinen Schulbedarf. Ferner wird im Regelbedarf anders unterteilt und es kommen Mehr- oder Sonderbedarf hinzu.

    Außerdem sind neben Sprachkursen mangelnde Kitaplätze ein Hauptgrund für den Bürgergeldbezug.

  15. 46.

    Wo kommt nur das große Interesse für die Ukraine her? Wen hat es Interessiert was im Dezember 2013 begann? Anfang 2014 dann die Annexion der Krim. Ein eher nicht beachtetes Thema. Weder bei Politikern noch in der Bevölkerung. Die wirtschaftlichen Interessen mit Russland waren uns wichtiger. Nord Stream sei hier nur stellvertretend genannt. Frank- Walter Steinmeier, Sigmar Gabriel, Manuela Schwesig, Olaf Scholz. Alle Befürworter, mit Leidenschaft dabei. Dieses Projekt steht stellvertretend wie egal uns die Ukraine war. Jetzt erzählen uns Politiker wie Herr Steinmeier und Olaf Scholz das dort unsere Freiheit verteidigt wird. Schon Grotesk, mit tieftraurigem Hintergrund. Ich hatte diese Aussage schon mal gehört. Peter Struck zum Krieg in Afghanistan. Das Ergebnis kennen wir. Desaster nenne ich es. Das Land haben wir längst vergessen. Und die Ukraine? Junge Frauen mit Kindern sind zu uns gekommen. Viele werden bleiben und das für immer. Etwas sehr wertvolles. Mehr als all das Bürgergeld.

  16. 45.

    Woher kommt nun auf einmal der Hass auf junge ukrainische Männer, die bei uns Schutz suchen und sich nicht für Selenskyjs Krieg verheizen lassen wollen?

  17. 44.

    Na, dann bin ich doch gleich genau an der richtigen Adresse! Akzeptieren Sie als Vermieterin Nächstenliebe als Zahlungsmittel??
    Ich stehe keineswegs auf Zahlen, und schon gar nicht nur. Stuttgart 21, BER etc. sind in der Tat auch Milliardengräber, die es besser nicht geben sollte. Aber ist das ein Argument, immer so weiter zu machen?

  18. 43.

    Jetzt müsste man mal ermitteln, in wie vielen Branchen man perfektes Deutsch sprechen muss.
    Also in der Gastronomie gar nicht.
    Im Einzelhandel auch nicht.
    Im medizinischen Sektor werden Arbeitgeber auf perfektes Deutsch verzichten.
    S-Bahnfahrer sollte auch funktionieren.
    Baugewerbe auch.
    Kita geht auch.
    Schule. OK geht erst mal nicht.
    Reinigungsgewerbe geht auch.
    In den ersten Monaten finde ich Bürgergeld für Kriegsflüchtlinge in Ordnung.
    Aber nach 2 Jahren?
    Man tut den Ukrainern langfristig auch keinen Gefallen mit Bürgergeldbezug. Das gilt übrigens auch für diejenigen, die schon länger hier leben.
    Jeder, der gesund ist, sollte auch mithelfen.
    Dies würde auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken.

  19. 42.

    Die Zahlen (Statistik) über die Ukrainische Flüchtlinge in Europa mit Arbeitsverhältnis sagen alles. Deutschland ist hier krasser Außenseiter, nach Polen, Dänemark, Schweden, Österreich usw.
    Kennt vielleicht Herr Scholz (der Schweiger), Herr Lindner (der Retorika) oder die Grünen Grund dafür?

  20. 41.

    Sie versuchen es wieder: Das Bürgergeld ist nicht ,,attraktiv'' und Arbeit lohnt sich wenn endlich der Mindestlohn auf anständige Höhe verändert wird. Dann kündigen Sie doch, wenn Sie meinen, daß das Existenzminimum so ,,attraktiv'' ist. Diese Wortspielchen haben Sie von der CDU.

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