Miete und Heizkosten -
Berliner Bürgergeld-Empfänger müssen im bundesweiten Vergleich am meisten zuzahlen, um ihre Wohnkosten zu finanzieren - knapp 160 Euro im Monat.
Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor, wie die Nachrichtenagentur DPA am Sonntag meldet. Die Betroffenen blieben so auf mehr als einem Fünftel ihrer Wohnkosten sitzen, kritisiert die Linke. Das Geld fehle dann bei Essen, Kleidung und Bildung.
Bundesweit bekam jeder neunte Bürgergeld-Haushalt nicht die kompletten Wohnkosten erstattet - insgesamt fast 320.000. Im Schnitt lag der Zuzahlungs-Betrag bei 103 Euro im Monat. Am seltensten draufzahlen mussten Bürgergeld-Empfänger unter anderem in Brandenburg.
Eigentlich soll der Staat einspringen
Ein Bürgergeld-Empfänger ist zur Zuzahlung verpflichtet, wenn die Behörden seine Wohnung nicht als angemessen betrachten - etwa weil die Miete höher oder die Wohnfläche größer ist als regional festgelegt.
Eigentlich sollen Wohnkosten, also Miete und Heizkosten, bei Bürgergeld-Empfängern vom Staat übernommen werden. Das gilt aber nur, wenn sie als angemessen bewertet werden. Dafür dürfen Miete und Wohnungsgröße bestimmte regional festgelegte Richtwerte nicht überschreiten. Wer in einer zu großen Wohnung lebt, wird aufgefordert, umzuziehen oder zum Beispiel ein Zimmer unterzuvermieten.
Sozialverbände kritisieren seit Langem, dass die festgelegten Mietgrenzen vielerorts unrealistisch seien. Oft hätten Betroffene überhaupt keine Chance, eine günstigere Wohnung zu finden. Sie müssten dadurch immer höhere Beträge zuzahlen - und das Geld fehle dann für Lebensmittel, Kleidung und Bildung.
Sendung: rbb24 Abendschau, 11.08.2024, 19.30 Uhr
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