Sowjetisches Erbe - Warum die "Russenhäuser" in Karlshorst seit Jahrzehnten verfallen

Mo 12.08.24 | 15:22 Uhr | Von Caroline Winkler und Sylvia Lundschien
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Ein leerstehender Wohnblock in der Loreley/Ehrenfelsstraße in Berlin-Karlshorst, aufgenommen am 05.08.2024. Seit Abzug der russischen Truppen (Sowjetarmee) 1994 sind die Häuser unbewohnt. (Quelle: rbb24/Winkler)
Bild: rbb24/Winkler

In Karlshorst gammeln seit 30 Jahren "Russenhäuser" als Relikt der Sowjetarmee vor sich hin – trotz des massiven Wohnungsmangels. Abriss oder Neubau blockierte bislang die Eigentümerin. Doch jetzt kommt Bewegung in die Sache. Von Caroline Winkler und Sylvia Lundschien

Fährt man aus der Berliner Innenstadt raus in den Stadtteil Karlshorst, zwischen Friedrichshain und Köpenick gelegen, fallen gleich hinter dem Ausgang des S-Bahnhofs drei leerstehende Wohnblöcke auf. Während die Nebenhäuser saniert und in freundlichem Grün strahlen, stehen die als "Russenhäuser" bekannten Gebäude seit 30 Jahren leer und verfallen.

An diesem Ort, an der Kreuzung Andernacher Straße und Königswinterstraße, landet Ende Juni für vier Tage das "Ufo" der Künstlerinnen und Künstler Jeremy Knowles, Hannah Alongi, Katya Romanova. Es ist ein Pop-up-Kiosk, der bunt behangen viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das Künstler:innenkollektiv serviert dort Kaffee und Kuchen, stellt Hocker auf den Gehweg, lädt die Menschen ein zu verweilen und stellt die Frage: "Was ist deine Verbindung zu den Häusern und der Geschichte des Abzugs?" Gemeint sind jene "Russenhäuser" in Lichtenberg, die seit dem Abzug russischer Soldaten im September 1994 leerstehen - und aktuell wieder für politische Debatten sorgen.

Immer wieder bleiben an jenen vier Junitagen Passantinnen und Passanten stehen, nehmen sich einen Kaffee, füllen einen Fragebogen aus und beginnen zu erzählen. Die Anwohnerinnen und Anwohner berichten vom russischen "Magasin"-Konsum, von Waschbären, die in den verlassenen Wohnblöcken hausen, oder von der "Letzten Parade" der russischen Truppen in der Wuhlheide 1994.

Anwohner Wolfgang Schneider von den Karlshorster "Geschichtsfreunden" teilt in einem Vortrag vor 30 Personen sein umfangreiches Insiderwissen. Ricardo Neuner, Kurator der Ausstellung "Der letzte Abzug" im Museum Lichtenberg, führt eine Traube Menschen durch den Kiez und seine Geschichte. Der Historiker Christoph Meißner, am Museum Karlshorst tätig, erzählt die Geschichte des Abzugs der russischen Truppen. Über ihm, am Kiosk, hängt ein Plakat mit der zentralen Frage: "Was soll mit den Russenhäusern passieren?"

Am 23.06.2024 stehen Anwohner:innen während einer Veranstaltung des Künstlerkollektivs "alnobf" an der Königswinterstraße in Berlin-Karlshorst. (Quelle: rbb24/Winkler)
Anwohner:innnen stehen bei einer Veranstaltung des Künstlerkollektivs vor dem Kiosk.Bild: rbb24/Winkler

Kalter Krieg, KGB, Kapitalismus

Bis zum militärischen Abzug waren in den Gebäuden aus den 1920er und -30er Jahren sowjetische Offiziere untergebracht. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs hatten sowjetische Einheiten am 4. Mai 1945 ganz Karlshorst zum Sperrgebiet erklärt. Bewohnerinnen und Bewohner mussten innerhalb von 24 Stunden ihre Häuser räumen. Karlshorst wurde zum Sitz der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) und die Sowjetarmee nutzte neben Kasernen, in denen Soldaten untergebracht waren, Villen, um hier ihre Offiziere mit Familien unterzubringen. Ein Hauch von Agenten-Krimi lag über dem Viertel im Berliner Osten.

Schrittweise wurde 1949 nach Gründung der DDR und 1963 nach dem Mauerbau das Sperrgebiet verkleinert und ein Teil der beschlagnahmten Gebäude den Eigentümern zurückgegeben. Die Sowjetarmee blieb aber weiter in Karlshorst stationiert.

Als dann 1994 die russischen Truppen endgültig abzogen, wurden die von ihnen genutzen Liegenschaften - wie etwa das Theater (bekannt als "Offizierskasino"), die Kasernenanlagen an der Treskowallee, die Pionierschule und Villen an das Land Berlin bzw. die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben gegeben - nicht aber die drei Wohnblöcke in Karlshorst. Sie gehören bis heute samt Grundstücken der Russischen Föderation.

Gebäude in der Andernacher/Königswinter Straße in Berlin-Karlshorst aufgenommen im Jahr 1985. (Quelle: © Dieter Zeh, 1985, Museum Lichtenberg)
Das Gebäude in der Andernacher/Königswinterstraße aufgenommen im Jahr 1985.Bild: © Dieter Zeh, 1985, Museum Lichtenberg

"Russenhäuser" als Zeugnis einer untergegangenen Ära

Dass jene Häuser und Grundstücke Russland gehören, war offensichtlich lange kein dringliches Thema für die Berliner Politik. Unklar ist, warum die Besitzverhältnisse der Ensembles im Zuge der deutschen Wiedervereinigung, aber spätestens mit dem Abzug des russischen Militärs nicht eindeutig geregelt wurden. Mindestens eine Karlshorster Bürgerinitiative versuchte Anfang der 1990er Jahre, Licht in das Wirrwarr der Zuständigkeiten zu bringen - vergeblich.

30 Jahre später sind die Fassaden der Russenhäuser marode und morbides Zeugnis einer untergegangenen Ära von Kaltem Krieg, KGB und Stasi. Die Bauten wirken wie Lost Places im Dornröschenschlaf, unklar ist, ob sie überhaupt noch bewohnbar sind. Bauzäune schützen vor unbefugten Besuchen, gerüchteweise sollen hier russischsprachige Männer zweimal im Jahr Gras mähen.

Veranstaltung

GISELA - Freier Kunstraum Lichtenberg

Die Ausstellung alnobf! zeigt vom 2. bis 16. August die Ergebnisse des Projekt-Kiosks

Erst am 17. Februar 2020 kam wieder Bewegung in die Sache. Der damalige Berliner Staatssekretär und heutige Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Christian Gäbler (SPD), machte für die Stadt Berlin in einem Schreiben an die Botschaft der Russischen Föderation Interesse an einem Rückkauf der Liegenschaften geltend. Doch eine Antwort der Botschaft erhielt er nicht.

Mehr Glück hatte da offensichtlich ein Zahnarzt aus Neukölln, der kurze Zeit später mit einer Vollmacht der Präsidialverwaltung des Kreml angab, die "Russenhäuser" und drei weitere Liegenschaften der Russischen Föderation verkaufen zu wollen, wie der "Spiegel" aufdeckte [spiegel.de/Bezahlinhalt]. Ein perfekter Deal, der für Begeisterung im Bezirk sorgte. 2021 wechselten dann die morschen russischen Ensembles in Karlshorst tatsächlich den Besitzer für 13,5 Millionen Euro – nur: Der russische Staat wusste davon nichts. Die Vollmachten des Zahnarztes waren gefälscht. Die russische Botschaft in Berlin erstattete Anzeige, und bis heute sind 1,8 Millionen Euro des Immobilienbetrugs spurlos verschwunden.

Karlshorster CDU-Politikerin will politische Lösung für "Russenhäuser"

Frischen Wind in die Sache bringt neben dem Künstlerkollektiv die CDU-Politikerin Lilia Usik aus Karlshorst. Die gebürtige Ukrainerin setzt sich aktuell für eine politische Lösung ein, will das Areal vor allem für Wohnungen nutzen – Stichwort Wohnungsnot. Zudem käme das Thema "immer mal wieder auf ihren Tisch", so Usik im Gespräch mit rbb|24. Vor allem wollten die Anwohner wissen, wie es sein kann, dass die Gebäude zunehmend weiter verfallen.

Ein leerstehender Wohnblock in Berlin-Karlshorst, aufgenommen am 20.0.2024. Seit Abzug der russischen Truppen (Sowjetarmee) 1994 sind die Häuser unbewohnt. (Quelle: rbb24/Winkler)Das leerstehende Gebäude in der Andernacher/Königswinterstraße aus dem Jahr 1929 ist denkmalgeschützt.

Usik stellt daher Ende Juni eine schriftliche Anfrage an das Abgeordnetenhaus [pardok.parlament-berlin.de]: Wann wurde ein Kontakt zur Russischen Föderation hergestellt, welche Pläne gibt es für das Areal? Doch die Antwort des Senats etwa zwei Wochen später fällt ernüchternd aus: "Konkrete Pläne zur Nutzung der Häuser durch den Senat und das Bezirksamt setzen eine Rückübertragungsbereitschaft der Russischen Föderation voraus", heißt es da. "Hieran fehlt es jedoch derzeit." Wieder mal eine Sackgasse.

Doch die CDU-Politikerin entscheidet sich, ihr Anliegen in das EU-Parlament zu tragen und mögliche Sanktionen gegen Russland zu prüfen, wie bereits die "Bild" vor einigen Tagen berichtete. EU-Sanktionen gegen Russland, das 2022 die Ukraine militärisch angegriffen hat, könnten ein Hebel sein. Rein rechtlich wäre dieses Vorgehen denkbar – denn die Russische Föderation, so geht aus der Antwort der Senatsverwaltung hervor, würde wie ein normaler ausländischer Grundstückseigentümer behandelt. Besondere diplomatische Privilegien gebe es hier nicht.

Ob dies letztlich gelingt, ist derzeit noch unklar. Usik sagt, sie plane nach der Sommerpause Gespräche mit CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sowie dem Berliner Senator für Stadtentwicklung, Gäbler. Ebenso räumt sie im Gespräch mit dem rbb ein, dass eine derartige Aneignung russischer Immobilien der "erste Fall dieser Art in Deutschland wäre". Denn eigentlich wolle auch die EU keine russischen Immobilen einfrieren, so Usik weiter. Mit dem Verfahren könnte ein Präzedenzfall entstehen, der auch andere russische Immobilien in Deutschland oder der EU beträfe.

Ergebnisse des Projekt-Kiosks "Russenhäuser" werden in Ausstellung gezeigt

Derweil klappt das Künstler:innenkollektiv aus Jeremy Knowles, Hannah Alongi, Katya Romanova am letzten Projekttag den Kiosk-Anhänger zu und fährt ab. Zahlreiche Gespräche und viel Austausch seien zustande gekommen, erinnert sich Projektmitglied Romanova. Es habe viele unterschiedliche Reaktionen auf den Kiosk gegeben – viele Nachbarinnen und Nachbarn fragten sich, warum hier nichts passiere und der deutsche Staat anscheinend nicht mehr Instrumente gegen die Russische Föderation als Eigentümerin in der Hand hätte.

Manche seien enttäuscht gewesen, dass das Künstler:innenkollektiv eher an Geschichten und weniger an Krawall interessiert gewesen sei und die Wohnblöcke nicht einfach besetze – ähnlich wie im Fall der "Russenhäuser" in Köln [t-online.de]. Manche, so Romanova, seien auch froh, dass die Häuser vor sich hingammeln – denn eine Umgestaltung bedeute vielleicht auch teurere Häuser und weniger Parkplätze. Und manche wünschten sich auch, man solle nicht so viel politischen Druck auf Russland ausüben, mehr miteinander reden.

Im Kunstraum Gisela stellt das Künstler:innenkollektiv vom 2. bis 16. August die ersten Ergebnisse des viertägigen Projekt-Kiosks aus. Und: Sie wollen weiterforschen. Ob nach 30 Jahren tatsächlich Bewegung – auch ins Innere der "Russenhäuser" kommt – wird sich zeigen. .

Ein leerstehender Wohnblock in Berlin-Karlshorst, aufgenommen am 20.06.2024. Seit Abzug der russischen Truppen (Sowjetarmee) 1994 sind die Häuser unbewohnt. (Quelle: rbb24/Winkler)Eine leerstehende Wohnanlage in der Ehrenfels/Loreleystraße in Karlshorst im Juni 2024.

 

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Beitrag von Caroline Winkler und Sylvia Lundschien

53 Kommentare

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  1. 53.

    Laßt doch den Sowjetkram zerfallen.

  2. 52.

    Wer sich selber nicht hochbringt, kann auch nicht aufgefordert werden, runterzukommen. Spüren Sie einfach die Intention. Vielleicht als Angebot? - Oder fühlen Sie sich ggf. provoziert, dann gäbe ich Ihnen "Ihren Ball" zurück. ;-

    Es geht nach nüchtern um scheinbar all zu verbale Selbstverständlichkeiten, die sich "auswachsen." Ggf. mal als Tipp.

  3. 51.

    >"Jetzt habe ich den Artikel zweimal gelesen, aber worin die Bewegung bestehen soll, erfasse ich immer noch nicht."
    Das mit der aktuellen Bewegung ist in diesem Artikel so geschildert, dass derzeit Überlegungen laufen, wie man die Häuser in die Hand Berlins bekommt. Ich habe diese Artikel auch sehr aufmerksam gelesen, weil hier in meiner Stadt mit zu DDR Zeiten 3 großen Garnisonen der Sowjets auch viele Häuser von diesen beschlagnahmt wurden. Hier hat die Stadt die ursprünglichen Eigentümer wohl ausfindig machen können. Die fast alle wieder rückübertragen, einige fielen an den Bund und wurden über die Bundes-Immobilienverwaltung an Privat verkauft. Das waren hier sehr viele ehemalige Villen und Einfamilienhäuser, auch viele Mehrfamilienhäuser / Blöcke. Hier ist keine Immobilie der ehemaligen Sowjets so lange brach gelegen wie diese in Berlin. Denke mal, der zuständige Stadtbezirk hat beim Abzug der Sowjets 1994 nicht gleich Hand angelegt, wem diese Häuser wohl gehörten usw...

  4. 49.

    "Doch jetzt kommt Bewegung in die Sache."
    Jetzt habe ich den Artikel zweimal gelesen, aber worin die Bewegung bestehen soll, erfasse ich immer noch nicht. Mal ein bisschen Tamtam, gut - aber faktisch bleibt doch alles so....

  5. 48.

    >"im allgemeinen Sptrachgebrauch nur "die Russen""
    Und eigentlich warens im DDR-Sprachgebrauch auch im privaten Bereich "die Freunde". Im offiziellen Bereich mit kämpferischer Betonung, im privaten Bereich mit eher sarkastischer bzw. satirischer Betonung. Oft auch einfach nur "die Sowjets" . Dass der rbb hier die Formulierung "Russenhäuser" bzw. "Russen..." nutzt, ist sicher auch der Umgangssprache dort im Kietz und der heute staatspolitischen Historie des nach der Wende Nutzers - die russische Armee. Die Sowjetunion war 1991 Geschichte und alleinige Militärhoheit dann Russland bis zum Abzug. "Russen..." lese ich in diesem Artikel nicht als Schimpfwort, sondern als historischen Nationalitätenbezug.

  6. 47.

    Uiuiui Russe und Mieten - da geht der Kommentarbereich wieder steil ab.

  7. 46.

    Ging mir auch nicht darum dass Fremde in meinem Garten laufen dürfen. Das ginge zu Weit und beim Pool wäre abzuklären, was ist wenn was passiert. Ich hatte damit nur gemeint, dass andere ihre Grundstücke verkommen lassen dürfen und andere die Innenhöfe weggenommen werden oder sogar bebaute Grundstücke einem anderen Zweck zugeführt werden. Während es hier völlig ok ist. Das alles so bleiben kann eie es ist.

  8. 44.

    Die Beschlagnahmungen durch die Alliierten haben nach geltendem Recht zu dauerhaften Rechtsverhältnissen geführt. So ist es im Einigungsvertrag bestätigt worden. Erst Enteignungen ab 1949, für die die damalige DDR souverän verantwortlich war, konnten rückabgewickelt werden.

  9. 43.

    Es kann ja sein, daß diese WE leerstehen, sie stehen aber wohl nicht zur Vermietung zur Verfügung. Es zählt aber nur, was auch zur Vermietung zur Verfügung steht.

  10. 42.

    1,8 Millionen Euro des Immobilienbetrugs spurlos verschwunden – njet,
    1,8 Millionen Euro der Steuergelder spurlos verschwunden, damit ist ein vermeintlicher Zahnarzt getürkt.

  11. 41.

    Kommen Sie wieder runter! Es handelt sich erkennbar um ein Zitat durch den rbb, erkennbar an den Gänsefüßchen. In der DDR waren es nun mal bekanntlich im allgemeinen Sptrachgebrauch nur "die Russen", da hat keiner nach den anderen Teilrepubliken geschielt. Es ist also eine überlieferte Bezeichnung.

  12. 40.

    Allein in Berlin standen demnach zum Stichtag mehr als 40.000 Wohnungen leer, in München waren es mehr als 20.000. Auch in anderen Großstädten gab es Tausende leerstehende Wohnungen: In Hamburg waren es etwas weniger als 20.000, ebenso in Leipzig.04.07.2024

  13. 38.

    Mit etwas Glück und Geduld finden Sie dazu Unterlagen im Bundesarchiv.
    Das wären beispielsweise alte Grundbücher, Enteignungsurkunden auf SMAD-Befehl. Wenn Alteigentümer keinen Restitutionsanspruch stellten, kann es sein, dass Sie in den diversen NKWD-Lagern zu Tode kamen. Wenn Sie Namen haben, können Sie Anfragen beim DRK-Suchdienst und beim Bundesarchiv stellen oder direkt bei der Militärhauptstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation.

  14. 37.

    Mich würde interessieren, wie die ehem. sowjektische Besatzungsmacht in den Besitz dieser Wohnhäuser kam. Wurden sie von der ehem. DDR an die Russen verkauft oder nur durch Okkupation der ehem. Sowjetarmee zur Nutzung übergeben? Gibt es Unterlagen dazu? Muss es ja wohl, sonst könnten die Verantwortlichen ja nicht behaupten, dass die Häuser noch der russischen Regierung gehören. Nach der Wende konnte die Treuhand ja nicht alles schnell genug "abwickeln". Seit dem Verfall der Sowjetunion wäre so ein Kaufvertrag dann doch wohl hinfällig. Nirgends findet man Hinweise dazu, selbst im Museum Karlshorst nicht. Trotz allem: Eigentum verpflichtet auch in diesem Fall. Wenn also keine Reaktion seitens der Russen erfolgt, sollte man zwangsversteigern, denn es dürfte in den 30 Jahren eine schöne Summe an Grundsteuer aufgelaufen sein. Unsere Regierenden sollten ihren Job besser machen. Kommunikation mit der russischen Regierung scheint heutzutage nicht mehr auf der Tagesordnung zu stehen.

  15. 36.

    Ja, das weiß ich ...

    ... und halte es -persönlich für mehr als gewöhnungsbedürftig. Vor allem wegen der zweiten Frage, die mit dieser Art von "Selbstverständlichkeit" umschifft werden soll. ;-

    (Verbale Auslöschung ...)

  16. 35.

    rbb/24,

    ja, vielen Dank. Meine Frage war eher allgemein gestellt nicht im Sinne einer hundertprozentigen Korrektheit, sondern, weil wir so ziemlich alle etwas für selbstverständlich halten, was so selbstvrerständlich gar nicht ist.

    Herzliche Grüße H. K.

  17. 34.

    Alte deutsche Tradition, Herr Krüger. Seit jeher (ich recherchiere gerade noch, seit wann genau)sind die Bürger der Sowjetunion in deutscher Zunge als "Russen" bezeichnet worden, egal ob georgischer, ukrainischer, lettischer o.a. Herkunft aus den 15 Republiken. Weil die Russen nun mal das Gros der Völker der Sowjetunion ausgemacht hat. Und den Begriff "Russen" gab es so wohl schon vor der Nazizeit und auch nach der Nazizeit: unter den DDR-Bürgern war der Begriff "Russen" auch immer noch Gang und gäbe. Halt bis heute.
    Aber das wissen Sie doch eigentlich alles selbst, Herr Krüger...

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