Vertrauter von Ex-Geschäftsführer Bobic - Hertha BSC trennt sich von Kaderplaner Dufner

Mo 27.03.23 | 22:33 Uhr
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Dirk Dufner (Quelle: imago images)
Audio: rbb24 Inforadio | 27.03.2023 | Thomas Kroh | Bild: imago images

Hertha BSC hat seinen Kaderplaner Dirk Dufner und Chefscout Babacar Wane freigestellt. Der Klub hat sich außerdem von Johannes Waigand getrennt, der ebenfalls bisher im Kadermanagement tätig war. Nachdem der rbb über die Freistellungen berichtet hatte, hat der Verein sie am Montagabend bestätigt. "Diese Entscheidungen wurden im Rahmen unserer Maßnahmen zur Restrukturierung, Sanierung und wirtschaftlichen Konsolidierung getroffen", sagte der Geschäftsführer Thomas Herrich. Mit anderen Worten: Durch die Trennung von den Mitarbeitern will der Verein Geld sparen.

Ex-Geschäftsführer Bobic hatte den Kaderplaner und Chefscout nach Berlin geholt

Der 55-jährige Dufner galt als Vertrauter des geschassten Geschäftsführers Fredi Bobic. Dieser hatte Dufner im Sommer 2021 nach Berlin geholt. Dufner und Bobic hatten bereits zuvor bei Hannover 96 zusammen gearbeitet. Auch der 58-jährige Wane war von Bobic kurz nach dessen Amtsantritt 2021 nach Berlin geholt worden. Beide verband eine Zusammenarbeit bei ihrem vorherigen Arbeitgeber Eintracht Frankfurt. Johannes Waigand stieß im Spätsommer 2021 zu Hertha BSC.

Die Kaderzusammenstellung der Blau-Weißen, und damit die Arbeit Dufners, wird seit Langem scharf kritisiert. Zahlreiche Beobachter attestierten der Profimannschaft einen Mangel an Führungsspielern. Unter Fredi Bobics Verantwortung gab der Verein vergleichsweise hohe Summen für neue Spieler aus, von denen kaum einer die mit der Ablösesumme oder dem Gehalt verbundenen Erwartungen rechtfertigte. Mit dem ehemaligen Geschäftsführer Bobic befindet sich Hertha BSC in einer juristischen Auseinandersetzung, nachdem der Klub ihn im Januar überraschend entlassen hatte.

Hertha ist zum Sparen gezwungen

Hertha BSC muss angesichts einer angespannten finanziellen Lage deutlich die Ausgaben senken. Im März war die US-Investmentfirma 777 Partners als neue Geldgeberin vorgestellt worden. 100 Millionen Euro will das Unternehmen in den Berliner Klub investieren, vornehmlich um die ökonomische Situation zu stabilisieren. Im Gegenzug gehen 95 Prozent der künftigen möglichen Gewinne an den Investor. Hätte Hertha nicht kurzfristig einen zweistelligen Millionenbetrag aufbringen können, wäre der Bundesligist in Existenznöte geraten. In der Liga kämpft die Mannschaft des Trainers Sandro Schwarz erneut gegen den Abstieg.

Sendung: rbb24 Inforadio, 27.03.2023, 22 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Es ist schon erstaunlich wie ein Herr Bobic ohne Widerrede seine Personalwünsche umsetzen konnte. Die Vetternwirtschaft hatte schon die Struktur des Vereins angegriffen. Wenigstens geht es jetzt geordnet in die zweite Liga.

  2. 5.

    Da stimme ich Ihnen zu , obwohl Bobic und der Trainer da wohl auch immer involviert waren aus meiner Sicht muß jetzt auch der Trainer weg ,damit mit der "letzten Patrone " vielleicht noch die Klasse gehalten werden kann.

  3. 4.

    Spannend ist, dass bei der Hertha immer die als erstes gehen müssen, die geholt wurden, um die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Der Kader war vor Bobic und Duffner schon kaputt und das Geld weg. Was für Erqartungshaltungen hat der Club? Hans Meyer hat mal ganz treffend formuliert, dass man aus Sch... kein Gold machen könne. Wenn ich so die Personalien bei der Hertha betrachte, war Gegenbauer ja doch der Beste. Er hat als Einziger schon früh zu Mäßigung aufgerufen. Ich denke, da konnte jemand Bilanzen lesen und rechnen.

  4. 3.

    Das ist die einzige logische Konsequenz. Das Problem bei Hertha ist nicht der Trainer sondern der aktuelle Kader, Und dafür haben nun mal der Kaderplaner und der Chefscout die Hauptverantwortung. Wenn man das Scouting von Hertha mit z,B. dem von Union vergleicht, sieht man, woher die aktuellen Probleme und die der letzten beiden Jahre kommen.

  5. 2.

    Das war nur eine Frage der Zeit. Leider wird das, finanziell betrachtet, nicht spurlos an der Herrha vorbeigehen.
    Mal sehen, wer als nächstes aus dem administrativen Bereich gehen darf.
    Das war ja durch Hr. Bobic ordentlich aufgestockt worden. Und das kostet.

  6. 1.

    Eins muss man Hertha BSC ja lassen
    Sie halten am Trainer fest, obwohl es sehr nach Abstieg aussieht
    ZB . Bayern München ist ja in der Riesen Krise nur noch 2. Platz in der Bundesliga, Champions League und Pokal noch vertreten zu sein
    Da kann man ja nur den Trainer entlassen
    Schlimm wenn die großen Bayern nicht erster sind

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