Vertrauter von Ex-Geschäftsführer Bobic -
Hertha BSC hat seinen Kaderplaner Dirk Dufner und Chefscout Babacar Wane freigestellt. Der Klub hat sich außerdem von Johannes Waigand getrennt, der ebenfalls bisher im Kadermanagement tätig war. Nachdem der rbb über die Freistellungen berichtet hatte, hat der Verein sie am Montagabend bestätigt. "Diese Entscheidungen wurden im Rahmen unserer Maßnahmen zur Restrukturierung, Sanierung und wirtschaftlichen Konsolidierung getroffen", sagte der Geschäftsführer Thomas Herrich. Mit anderen Worten: Durch die Trennung von den Mitarbeitern will der Verein Geld sparen.
Ex-Geschäftsführer Bobic hatte den Kaderplaner und Chefscout nach Berlin geholt
Der 55-jährige Dufner galt als Vertrauter des geschassten Geschäftsführers Fredi Bobic. Dieser hatte Dufner im Sommer 2021 nach Berlin geholt. Dufner und Bobic hatten bereits zuvor bei Hannover 96 zusammen gearbeitet. Auch der 58-jährige Wane war von Bobic kurz nach dessen Amtsantritt 2021 nach Berlin geholt worden. Beide verband eine Zusammenarbeit bei ihrem vorherigen Arbeitgeber Eintracht Frankfurt. Johannes Waigand stieß im Spätsommer 2021 zu Hertha BSC.
Die Kaderzusammenstellung der Blau-Weißen, und damit die Arbeit Dufners, wird seit Langem scharf kritisiert. Zahlreiche Beobachter attestierten der Profimannschaft einen Mangel an Führungsspielern. Unter Fredi Bobics Verantwortung gab der Verein vergleichsweise hohe Summen für neue Spieler aus, von denen kaum einer die mit der Ablösesumme oder dem Gehalt verbundenen Erwartungen rechtfertigte. Mit dem ehemaligen Geschäftsführer Bobic befindet sich Hertha BSC in einer juristischen Auseinandersetzung, nachdem der Klub ihn im Januar überraschend entlassen hatte.
Hertha ist zum Sparen gezwungen
Hertha BSC muss angesichts einer angespannten finanziellen Lage deutlich die Ausgaben senken. Im März war die US-Investmentfirma 777 Partners als neue Geldgeberin vorgestellt worden. 100 Millionen Euro will das Unternehmen in den Berliner Klub investieren, vornehmlich um die ökonomische Situation zu stabilisieren. Im Gegenzug gehen 95 Prozent der künftigen möglichen Gewinne an den Investor. Hätte Hertha nicht kurzfristig einen zweistelligen Millionenbetrag aufbringen können, wäre der Bundesligist in Existenznöte geraten. In der Liga kämpft die Mannschaft des Trainers Sandro Schwarz erneut gegen den Abstieg.
Sendung: rbb24 Inforadio, 27.03.2023, 22 Uhr