Fußball-Regionalliga - Wie kompensiert Cottbus das Borgmann-Aus?
Energie Cottbus bekommt es in den kommenden Wochen mit den Top-Teams der Regionalliga zu tun. Ausgerechnet jetzt fällt Leistungsträger und Kapitän Axel Borgmann lange aus. Von Andreas Friebel
Wenn ein wichtiger Spieler lange ausfällt, dann bedeutet das auch für den FC Energie Cottbus eine erhebliche Schwächung. Erst recht, wenn der Kapitän monatelang ausfällt und im Terminkalender zahlreiche Topspiele anstehen. Axel Borgmann hatte sich vor knapp zwei Wochen beim Spiel in Eilenburg (3:1) schwer verletzt. Er zog sich einen Riss des vorderen Kreuzbandes zu.
Seine Lücke zu schließen wird extrem schwierig. "Wir müssen für Samstag gegen Jena eine Lösung finden", erklärt Trainer Claus-Dieter Wollitz vor der Partie gegen die Thüringer. "Und gleichzeitig arbeiten wir daran, ein oder zwei Spieler zu verpflichten, die uns zumindest mittelfristig weiterhelfen."
Energie sucht Ersatz für den Kapitän
Mittelfristig deshalb, weil aktuell nur vereinslose Fußballer verpflichtet werden können. Wenn Cottbus also personell noch einmal nachlegt, dann mit Akteuren, die aktuell ohne Spielpraxis sind. "Uns ist das wohl bewusst, dass ein neuer Spieler Zeit braucht, um bei uns anzukommen. Aber wenn wir jetzt jemanden verpflichten würden, wäre er zumindest nach der Winterpause fit", sagt Wollitz.
Dass Ersatz für Borgmann richtig Geld kosten dürfte, ist dem Cottbuser Trainer klar. Geld, das zumindest bis zum Sommer vorhanden wäre, schließlich übernimmt die Versicherung ab der sechsten Ausfallwoche die Gehaltszahlung für den Langzeitverletzten. "Durch den Ausfall von Axel sind wir in der Lage, einen Spieler von seiner Qualität zu bezahlen. Allerdings nur, bis er wiederkommt. Zwei Spieler können wir uns auf diesem Niveau nicht leisten", sagt Wollitz. Möglicherweise war die überschaubare Vertragsdauer auch der Grund, weshalb der zunächst ins Auge gefasste Ersatzkandidat abgesagt hat.
Vertrag mit Borgmann wird verlängert
Cottbus sucht aber weiter und hat zudem schon mal Fakten geschaffen. Denn der im nächsten Sommer auslaufende Vertrag mit Borgmann wird verlängert. "Direkt nach der Diagnose haben wir ihm die Verlängerung angeboten, damit er sich voll und ganz auf die Reha konzentrieren kann. Und Axel Borgmann will dieses Angebot auch annehmen", so Wollitz.
Ähnlich sind die Cottbuser zuletzt auch mit Tim Heike und Joshua Putze verfahren. Auch bei ihnen wurde der Vertrag nach einer schweren Verletzung verlängert. Heike ist mit aktuell neun Treffern einer der gefährlichsten Stürmer der Liga. "Und Putze spielt aktuell die beste Sechs in der Regionalliga Nordost", schwärmt sein Coach.
Starke Gegner stehen bevor
Die beiden in Topform wird Energie auch brauchen, um am Samstag (Anpfiff 16 Uhr) seine Erfolgsserie weiter fortzusetzen. Seit neun Ligaspielen ist der FCE unbesiegt und nun kommt Jena. Eine Mannschaft, die sehr schwer in die neue Spielzeit gekommen ist. Nach fünf Spieltagen hatte Carl Zeiss erst zwei Punkte. Inzwischen sind es zehn Zähler. Die Thüringer sind aber weiterhin nur auf Rang 14 in der Tabelle zu finden. "Wir sollten uns nicht an der Tabelle orientieren. Jena hat einen Großteil der Mannschaft gehalten und eine starke Rückrunde gespielt. Die sind richtig gut", erklärt der Trainer.
Und richtig gut sind auch die Gegner, auf die Cottbus in den nächsten vier Wochen trifft. Am Sonntag eine Woche später geht es zum Tabellenzweiten nach Greifswald. Dann folgen zuhause mit Babelsberg und dem BFC Dynamo nicht minder schwere Aufgaben. Auch ein Auswärtsspiel bei Lok Leipzig steht noch im Spielplan der Cottbuser. "Danach werden wir wissen, wo wir stehen und was wir noch ändern müssen", schätzt Wollitz die nächsten Aufgaben ein.
Sendung: rbb24, 19.10.2023, 18 Uhr