100 Tage vor Fußball-EM - Umbauarbeiten im Olympiastadion befinden sich auf der Zielgeraden
Wer regelmäßig im Olympiastadion ist, hat es wahrscheinlich schon bemerkt: Die jahrzehntealte Arena wird für die Fußball-EM im Sommer schick gemacht. Noch ist viel zu tun, doch der Zeitplan kann wohl eingehalten werden.
In 100 Tagen startet in München mit dem Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland die Fußball-Europameisterschaft. In 101 Tagen steigt dann auch der Austragungsort Berlin mit dem Olympiastadion ins Geschehen ein. Zum Start treffen in der Hauptstadt Spanien und Kroatien aufeinander. Berlin ist damit Schauplatz des ersten Spitzenspiels der EM.
Im Olympiastadion laufen die Vorbereitungen und Umbauarbeiten für das Turnier bereits seit Monaten. Jetzt, wo die EM immer näher rückt, biegen die Organisatoren auf die Zielgerade der Arbeiten ein. Die gute Nachricht 100 Tage vor EM-Beginn: Berlin und das Olympiastadion liegen bei den Vorbereitungen gut im Zeitplan.
Heiße Phase nach dem Pokalfinale
"Es geht jetzt noch darum, dass die operativen Dinge auf die Straße kommen", sagt Christoph Meyer, Direktor Veranstaltungen & Kommunikation beim Olympiastadion Berlin. "Fehler dürfen wir uns da nicht erlauben". Laut Meyer beginnt die hektischste Phase des Schlussspurts nach dem letzten Spiel der laufenden Saison, in Berlin traditionell das DFB-Pokalfinale.
"Nach dem 25. Mai, wenn das Pokalfinale stattfindet, haben wir nur noch ganz wenig Zeit umzurüsten", sagt Meyer. "Die Medientribüne muss dann noch umgebaut werden, es entsteht ein großes Container-Dorf für die TV-Sender, wir errichten eine Zeltstadt für Vip-Gäste und das Olympiastadion wird für die EM speziell geschmückt", erklärt Meyer die Umbauschritte nach dem Ende der Bundesliga- und Pokalsaison. Die Zeltstadt für die Vip-Gäste wird man dann auf dem Maifeld finden, das TV-Zentrum soll auf dem Parkplatz 05 am Südtor des Stadions aufgebaut werden.
Olympiastadion ist jetzt barrierefreier
Viele Umbauarbeiten waren für Besucher des Olympiastadions aber bereits in der Vergangenheit sichtbar. So wurde in den letzten Monaten beispielsweise die Anzahl der Toiletten im Stadion schrittweise erhöht. Insbesondere die Kapazität der barrierefreien WCs wurde um 250 Prozent massiv vergrößert. Insgesamt wurde die Zahl der Toiletten im Stadion um 32 Prozent erhöht.
Auch bei den barrierefreien Plätzen gibt es für die EM deutliche Anpassungen. Auf beinahe allen Tribünen wurden und werden derzeit noch neue Rollstuhlplätze geschaffen. Insgesamt wird sich die Zahl um 36 Prozent erhöhen. "Wenn man mit dem Rollstuhl kommt, ist es jetzt viel komfortabler", sagt Meyer. Hinzu kommen Hunderte neue Sitzplätze für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung, die zum Beispiel breiter sind oder eine spezielle Polsterung haben. Die infrastrukturellen Arbeiten, die das Olympiastadion auch nachhaltig verbessert haben, wurden vom Land Berlin finanziert, erklärt Meyer.
"Man kann nicht einfach überall reinbohren"
Eine besondere Herausforderung stellte bei den Umbauten laut Meyer der Denkmalschutz im Olympiastadion dar. "Das Stadion ist im Inneren hochmodern, die äußeren Wände sind aber aus dem bekannten Muschelkalk hergestellt und denkmalgeschützt. Hier kann man nicht einfach überall reinbohren oder mal einen Dübel setzen", sagt Meyer. "Wir sind da in sehr engem Kontakt mit dem Dienstleister und natürlich dem Veranstalter der Euro. Wir sind durch vergangene Großveranstaltungen und die Heimspiele von Hertha BSC aber ganz gut im Thema", so Meyer.
Er wird froh sein, wenn die umfangreichen Umbauarbeiten im Juni final abgeschlossen sind und auf dem Rasen im Olympiastadion, der je nach Zustand im Sommer übrigens ebenfalls noch einmal ausgetauscht werden muss, endlich der EM-Ball rollt.
Sendung: DER TAG, 05.03.24, 18 Uhr