Testflug über 40 Kilometer -
Erstmals sind in Brandenburg medizinische Proben per Drohne über eine längere Distanz verschickt worden. Der Testflug über insgesamt 40 Kilometer war am Donnerstag in Guben (Spree-Neiße) gestartet, etwa 20 Minuten später landete die Drohne bei Cottbus.
Die Drohne soll Medikamente oder beispielsweise Blutproben transportieren. Optisch ähnelt das Fluggerät einem Flugzeug, mit einer Spannweite von etwa drei Metern. Die maximale Nutzlast beträgt nach Angaben von Daniel Häfner von der Firma Phoenix-Wings aus München 15 Kilogramm.
Das gesamte System sei redundant entwickelt, so Häfner weiter. Selbst beim Ausfall eines Rotors könne die Drohne noch sicher landen: "Wenn alle Sicherheitssysteme ausfallen, gibt es noch einen Fallschirm, sodass die Drohne nie abstürzen kann."
Regelmäßige Nutzung noch nicht absehbar
Die Drohne fliegt beim Transport in etwa 100 Metern Höhe mit 110 Kilometern pro Stunde. Für die Projektleiterin am Gubener Naemi-Wilke-Stift, Beate Vicotria Ermisch, war der Testflug am Donnerstag ein besonderer Moment. Zwei Jahre habe die Vorbereitung gedauert.
"Wir schreiben Geschichte, weil das der erste Flug über so eine weite Strecke ist", sagte sie. Der Testflug startete und endete am Donnerstag jeweils auf Feldern - zukünftig sollen die Drohnen direkt vom Krankenhaus zum Labor fliegen können.
"Bis dahin fehlen noch Genehmigungen, die werden wir auch nicht in den nächsten Wochen bringen können. Das hat immer etwas mit dem Gesamtprozess des Drohnenflugverkehrs in Deutschland zu tun", fügte Ermisch hinzu. Sie sei optimistisch im nächsten Jahr den nächsten Schritt machen zu können.
Sendung: Antenne Brandenburg, 26.10.2023, 14:40 Uhr