Kohleabbau - Fridays for Future demonstriert in Eberswalde gegen Räumung von Lützerath

Fr 13.01.23 | 18:12 Uhr
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Fridays for Future Eberswalde
Audio: Antenne Brandenburg | 13.01.2023 | Franka Bock | Bild: Hannes Plaumann

Junge Aktivistinnen und Aktivisten von der Klimabewegung Fridays for Future (FFF) haben am Freitagnachmittag in Eberswalde (Barnim) gegen die Räumung des Dorfes Lützerath in Nordrhein-Westfalen demonstriert. Die Polizei räumt aktuell den kleinen Ort, damit der Konzern RWE Lützerath für einen Kohle-Tagebau abbaggern kann. In Eberswalde kamen laut Angaben der Organisatoren etwa 250 Demonstranten zusammen.

"Voll und ganz bei den Aktivist:innen in Lützerath"

Seit Tagen versuchen Aktivisten in Lützerath, die Räumung zu verhindern. Im brandenburgischen Eberswalde will man auch ein Zeichen dagegen setzen, heißt es von den Organisatoren dem rbb gegenüber. "Der Kohleabbau zeigt deutlich, wie die Ökosysteme ineinandergreifen und Auswirkungen haben, die wir nicht mehr ruckgängig machen können, sobald einmal die Entschiedung getroffen ist, diesen Weg zu gehen", sagte die Aktivistin Franka Bock am Freitag. Es gehe dabei nicht um ein Dorf, sondern "um uns alle und unsere Lebensgrundlage", so Bock weiter.

Bock selbst sei im Oktober 2021 für einen Monat in Lützerath gewesen. Dort habe sie eigenen Aussagen zufolge Baumhäuser aufgebaut, ein Festival mit verschiedenen Künstlern organisiert und sich der Polizei in den Weg gestellt. "Ohne die Proteste wäre Lützerath längst nicht mehr da", sagte Bock. "Da bin ich voll und ganz bei den Aktivist:innen, die gerade in Lützerath vor Ort sind."

Beim Thema Kohleausstieg im Land Brandenburg, der für das Jahr 2038 geplant ist, zeigte sich die Friday for Future-Anhängerin ebenfalls kritisch. Es gehe nicht nur darum, einen etwas früheren Zeitpunkt für den Ausstieg zu entscheiden - in NRW soll das bereits im Jahr 2030 passieren. Wichtiger sei die Menge der Kohle, die bis zum Ausstieg abgebaggert werde. Daher bestehe der Gruppe zufolge Handlungsbedarf.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.01.2023, 15:30 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Allein (schon das Wissen)solch Aktionen läßt mich besser schlafen.
    Würde gerne selber daran teilnehmen wollen, komme aber leider nicht dahin wo die meisten Aktionen stattfinden.
    Ohne Internet, Apps, Facebook, Twitter und dergleichen digitaler Nutzung (will schließlich Energie sparen) komme ich immer verspätet auf die Aktionen.
    Will schließlich auch öffentlichen Ungehorsam zelibrieren (können).
    Danke für die Inspiration!!!

  2. 8.

    Herzlichen Dank auch an alle anderen Organisator*innen, wie der jungen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (jAbL), die leider nicht erwähnt wurden und natürlich Dank auch all den Menschen, die da waren um Position zu beziehen!

  3. 7.

    Laut einer Studie von Greenpeace sind 75% der Bevölkerung für den Kohleausstieg. Immer wieder sind Zehntausende dafür auch auf der Straße. Zusätzlich gibt es viele Menschen, die nicht an solchen oder Protesten in Lützerath teilnehmen können aufgrund physischer oder psychischer Einschränkungen oder anderen persönlichen Gründen, die dies aber trotzdem unterstützen. Zudem wird vor allem für Menschen aus dem globalen Süden protestiert, die schon seit Jahren unter den Folgen des Kohleabbaus und dem enormen CO2-Ausstoß leiden und andernorts dafür auch auf die Straße gehen, wenn sie können. Volle Solidarität mit allen, die ihre Kraft für unsere Zukunft einsetzen! Hass bringt uns nicht weiter!

  4. 6.

    Na den Eberswaldern wird so ein Ort wie Lützerath doch in aller Munde sein. Wird ja immer putziger.

  5. 5.

    Oh, da war mal wieder schulfrei ! Muss auch nicht sein, die Ergebnisse der Leistungsüberprüfungen weisen Brandenburgs Schüler als gediegene Analphabeten und mathematische Potenzverächter aus.
    Hauptsache, die haben eine Palmöl-App und wissen, dass Kohle totbringend ist, es sei denn, sie kommt von den Eltern.

  6. 4.

    Die Stimmung war total super! Und es hat sich gelohnt. Es wurden 300€ Spenden gesammelt :)

  7. 3.

    War die Thunberg schon da und hat diese off. Allparteienvereinbarung populistisch angegriffen?

  8. 2.

    250? auf dem Foto sind nur acht Personen sichtbar plus eine Fotografierende und einen ins Mikrofonsprechenden. Vielleicht haben die FFF-Leute sich das Foto 30 mal angesehen. Grüße nach dem bisher ruhigen Eberswalde.

  9. 1.

    Hört endlich auf dem Narrativ und diesen Querdenkern, die sich Aktivisten nennen, eine Bühne zu bieten. Wenn das die mehrheit wäre, würden Millionen über den Alex marschieren. Tun Sie aber nicht. Diese Aktivisten repräsentieren eine Minderheit.

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