Ostdeutsches Wirtschaftsforum -
Im Werben um internationale Unternehmensansiedlungen steht der Wirtschaftstandort Brandenburg nach den Worten von Landes-Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) stark unter Druck. Beim Ostdeutschen Wirtschaftsforum in Bad Saarow (Oder-Spree) sprach Steinbach am Dienstag von einem "globalen Subventionskrieg", der im Gange sei. Brandenburg stehe hier in einem Spannungsfeld. Einerseits wolle man zukunftsfähige Unternehmen anwerben. Andererseits dürfe man die kommunalen Haushalte nicht zu sehr belasten.
Weltweit sehr viel im Gang
So sei Brandenburg und Ostdeutschland ein Hightech-Standort. Zwischen Oder und Elbe tummelten sich aktuell Tesla in Grünheide, RockTech in Guben, Microvast in Ludwigsfelde oder SVolt in der Lausitz, so Steinbach. Ginge es nach den Wünschen der Politik, sollen sich weitere Unternehmen ansiedeln. Aber: "Wir haben eine Situation, wo tatsächlich ein gewisser Überbietungswettkampf ist. In vielen Fällen sind das steuerliche Erleichterungen, wie in Südostasien. Aber auch der 'Inflation Reduction Act' (IRA), über den viel diskutiert wird, aus den USA, der eigentlich ein Steuererlasssystem ist", sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister am Dienstag in Bad Saarow.
Lindners Pläne in der Subventionspolitik für Steinbach nicht nachvollziehbar
Als Antwort auf die hohe Inflation haben die USA 2022 ein umfangreiches Investitionspaket verabschiedet, das unter anderem Unternehmensansiedlungen hoch subventioniert. Brüssel hat als Reaktion hierauf ebenfalls ein Programm für Europa aufgelegt.
Allerdings plant Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), die Bundesländer bei der Finanzierung dieser Subventionen stärker in die Pflicht zu nehmen. "Alle Bundesländer kämpfen dagegen, das ist völlig klar, denn das würde bedeuten, dass man das Angebot, was sich Brüssel ausgedacht hat, um ein attraktives Gegenangebot zum IRA zu machen, nicht in Anspruch nehmen kann und das wäre ja völlig widersinnig", klagte Steinbach.
Die Politik will außerdem Wissenschaft und Hochschulen mit der lokalen Industrie vernetzen. Als Beispiel führte Steinbach Schwedt an. Hier sei eine Außenstelle der Hochschule Eberswalde geplant, kündigte er an.
Sendung: Antenne Brandenburg, 13.06.2023, 14:40 Uhr