E-Autofabrik in Grünheide - Hunderte Leiharbeiter bei Tesla müssen gehen

Do 15.06.23 | 17:42 Uhr
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Blick auf das Werk vom Automobilhersteller Tesla. (Quelle: dpa/Joerg Carstensen)
Audio: Antenne Brandenburg | 15.06.2023 | Jeanette Bederke | Bild: dpa/Jörg Carstensen

In den letzten Monaten hat Tesla in Grünheide mehr als 10.000 Menschen angestellt. Inzwischen produziert das Werk tausende Autos jede Woche. Hunderte Leiharbeiter aber müssen nun gehen. Das Unternehmen sieht darin kein Problem.

Tesla verringert in seiner Fabrik in Grünheide die Zahl der Leiharbeiter um mehrere hundert und streicht Schichten. Das haben Recherchen des rbb ergeben. Zuerst darüber berichtet hatte der "Business Insider" [Bezahlschranke].

Laut der Nachrichtenagentur DPA hält Tesla dennoch an seinen Produktionszielen fest. Tesla fertigt laut Agentur mit rund 10.000 Beschäftigten pro Woche etwa 5.000 Fahrzeuge, das sind
hochgerechnet 250.000 im Jahr.

Tesla sieht Fabrik weiter auf Erfolgskurs

"Die Gigafactory Berlin-Brandenburg befindet sich weiterhin erfolgreich im Hochlauf", teilte das Unternehmen am Donnerstag der DPA mit. Beim Hochlauf - also in der Zeit zwischen erster Inbetriebnahme und vollem Betrieb - seien wie branchenüblich Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer eingesetzt worden, hieß es. "Diese Dienstleistung wird zukünftig weiterhin benötigt, jedoch in einem geringeren Umfang." Eine Größenordnung gab das Unternehmen nicht an. Tesla werde aber auch weiterhin mit einer großen Anzahl Leiharbeiter weiterarbeiten. Laut rbb Recherchen arbeiten mehrere hundert Leiharbeiter bei Tesla in Grünheide. Insgesamt sind mehr als 10.000 Menschen im Werk angestellt.

Die IG-Metall kritisierte die Entlassungen am Donnerstag. "Jeder Stellenabbau ist schmerzlich", teilte Dirk Schulze, Bezirksleiter der IG-Metall, mit, "Der Arbeitsdruck in der Fabrik in Grünheide ist ohnehin sehr hoch. Tesla sollte einen Rückgang der Produktion nutzen, um die Beschäftigten zu entlasten."

Medienbericht: Tesla streicht Sonderschichten

Das Wirtschaftsmagazin "Business Insider" berichtete am Donnerstag, die Fabrikleitung habe in einer internen Email angekündigt, Sonderschichten im zweiten Quartal zu streichen. Außerdem solle es nur zweieinhalb statt drei reguläre Arbeitsschichten in der Fabrik geben. Insider hätten berichtet, dass in der Fabrik eine niedrige bis mittlere dreistellige Zahl an Leiharbeitern entlassen werden solle.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.06.23, 16 Uhr

77 Kommentare

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  1. 77.

    Ich sehe da auch kein Problem, da Leiharbeiter sowieso nur Spitzen abdecken sollen und nicht für immer. Ist das nicht sogar gesetzlich geregelt?! Die hätten sich ja bei Tesla regulär bewerben können und wären dann von Leiharbeit in Festanstellungen gekommen. In dem Sinne verstehe ich diese Sozi Anspruchdenkerei nicht.
    Und Tesla streicht SONDERschichten. Was für ein Aufreißer. In diesem Wording fühlt sich die Exregierungssprecherin sicher richtig wohl.

  2. 76.

    Eben. Beitragsjahre und keine Arbeitsjahre. Lebensleistungsgerecht wäre eine Rente ausschliesslich nach 45 Arbeitsjahren. Ansonsten Abschläge.

  3. 75.

    Antwort auf Doris
    Danke für Ihren Kommentar
    Genauso ist es ab 35 Beitragsjahren darf man Rente beantragen und ab 45 Beitragsjahren hat man vollen Anspruch.
    Vielen Dank

  4. 72.

    Warum wollen Sie in den Vorruhestand gehen? Krankheitsbedingt? Oder sind Sie pflegender Angehöriger? Weil sonst, find ich mit 63 schon in Rente zu gehen sehr unsozial unserem Land gegenüber. Kein Wunder, dass Fachkräftemangel herrscht wenn alle so egoistisch denken.
    Ich hoffe, Sie schreiben Ihre Rentenwünsche nicht schon in die Bewerbung oder erzählen das beim Personalgespräch. Denn dann wundert es mich nicht, dass Sie nichts neues finden. So unmotivierte Mitarbeitende will doch keine Firma..

  5. 71.

    Da Sie mich ansprechen, können Sie bestimmt auch den genauen Wortlaut zitieren. Es gab in der Vergangenheit sehr häufig Diskussion, dass Tesla Mitarbeitern, die teils im Ausland angeworben werden, ggf. nur sehr wenig zahle. Das trifft zu - wenn man "das nahe Wolfsburg" als Maßstab nimmt. Setzen Sie hier mal die 10k Mitarbeiter in Relation zu 500 Zeirarbeitnehmern,

  6. 70.

    War es nicht so daß einer einmal zu einem Teslabericht sinngemäß schrieb: „... was der Schaffung von Arbeitsplätzen betrifft werden es mit Sicherheit wieder solche Billiglohndinger von Zeitarbeitsfirmen werden...“? Und der aufgrund diesem Kommentars von den Dominiks aus Dresden, Alfred E. Neumanns etc. quasi niedergemacht wurde? Jetzt sehen wir es doch daß derjenige in gewisser Hinsicht Recht hatte.

  7. 69.

    Tesla verdient sich aber immer noch eine goldenen Nase, erst Recht bezogen auf einen Hersteller mit einem solchen Absatzvolumen. Dabei wird auch gerne vergessen, dass die vorher die Preise rasant nach oben angehoben hatten. Manch alter OEM jammert dagegen rum, dass er absehbar mit BEV kein Geld verdienen würde.

  8. 68.

    Finde ich jetzt nicht so aufregend, dass Tesla Leiharbeiter wieder abbaut. insbesondere bei den genannten Zahlen. Es ist doch geradezu der Sinn der Leiharbeit, Unternehmen die Möglichkeit zu geben, zeitweise auftretende „Arbeitsspitzen“ abzudecken, indem sie sich Arbeitskräfte für diesen Zweck befristet ausleihen können.

  9. 67.

    Da haben Sie recht, brennt schneller und besser und wurde NUR wegen ihrem schnellen Wuchs für die Holzproduktion vor Jahren angepflanzt, nix mit gesunder Wald!

  10. 65.

    In Ihrem Alter nehmen Sie auch noch Leiharbeitsfirmen bei unserer Fachkräftesituation …

  11. 64.

    Also wenn ich Sie wäre, würde ich aus diesem schrecklichen Grünheide weg ziehen, aber kommen Sie bloß nicht nach Köpenick, genauso schrecklich hier, nirgends Wasser …

  12. 63.

    Als Ungelernter oder Helfer Mindestlohn, korrekt, als Facharbeiter aber weit über Mindestlohn

  13. 62.

    Tesla musste, aufgrund von Mitbewerbern und gestiegener Anzahl von Elektroautos am Markt, bereits mehrfach die Preise für die Elektroautos senken. Auch hat man inzwischen das Stammpersonal für die Fabrik und notwendige Stückzahl zusammen und fest eingestellt. Tesla muss aber auch Gewinn erwirtschaften. Somit wurden der Mehraufwand für Personal und Überstunden, durch die Konzentration und Optimierung der Prozesse überflüssig. Es bleibt ein fader Geschmack, derzeit sind es Leiharbeiter u. später?

  14. 61.

    Natürlich meinen ich den Marktanteil bei neuen Autos, wie sie in Grünheide gebaut werden, und nicht den Anteil am Bestand.

  15. 60.

    "Auch in Deutschland steigt deren Marktanteil und lag im Mai 23 bei 17% nach 14% im Vorjahresmonat" Sie meinen da aber die Neuzulassungen und nicht den Anteil am Bestand gemeldeter Pkw (https://www.umweltbundesamt.de/daten/verkehr/verkehrsinfrastruktur-fahrzeugbestand#pkw-bestande-und-neuzulassungen-nach-kraftstoffart)

  16. 59.

    Bitte liefern Sie Belege, dass die Ausgleichsmaßnahmen nicht wie von mir auch auf Grund von Meldungen des RBB geschrieben, im gleichen Naturraum erfolgt sind. Das Alter eines Großteils der Kiefern im Industriegebiet Freienbrink-Nord hatte vor über drei Jahren sogar eine Dame von der BI hier in einem Kommentar bestätigt und damit auch deren Hiebreife

  17. 58.

    Was Sie schreiben ist nicht so ganz korrekt. Die Ausgleichmaßnahmen sind nicht in der Region erfolgt. Versuchen Sie einfach mal ein Hektar Ackerfläche zu kaufen und wir reden hier von einer viel größeren Fläche die aufgeforstet werden mußte. Der Holzeinschlag 2022 lag bei 78,7 Millionen Festmeter in Deutschland, davon 44,7 Millionen Festmeter Schadholz. Jeder Hektar Wald der erhalten bleibt ist wichtig für den Klimaschutz, auch wenn Sie die Kiefer nicht mögen. Sicherlich dominiert die Kiefer um Grünheide, aber sie ist relativ stabil im Vergleich zu anderen Gebieten Brandenburgs.

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