"NEETs" in Berlin und Brandenburg - Jung, orientierungslos, sucht: Job

Mo 11.09.23 | 07:49 Uhr | Von Max Ulrich
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Auszubildender Abdulmalek Smaeisem.(Quelle:rbb/Max Ulrich)
Video: rbb24 Abendschau | 11.09.2023 | Y. Speck | Bild: rbb/Max Ulrich

Wenn Jugendliche nach der Schule nicht arbeiten, studieren oder ein Praktikum machen, heißt das nicht unbedingt, dass sie einfach nur chillen. Viele von ihnen kämpfen mit Orientierungslosigkeit und Zukunftsangst. Von Max Ulrich

Abdulmalek Smaeisem bläst eine große Rauchwolke aus seiner Shisha in den Sonnenuntergang am Tegeler See. Es ist ein herrlicher Spätsommerabend. Der 22-Jährige sitzt auf einem Campingstuhl auf einer kleinen Wiese direkt am steinigen Ufer und lächelt. Drei Jahre lang war er fast täglich hier und schlug die Zeit tot. Drei Jahre lang war er immer wieder ein sogenannter NEET.

NEET heißt "Not in education, employment or training". Also Jugendliche die weder in der Schule, in einem Job oder in einer Ausbildung oder Praktikum sind. Seit den 90ern werden NEETs in vielen Ländern statistisch erfasst, um eine alternative Größe zur Jugendarbeitslosenquote zu haben. Denn als NEET zählt auch, wer sich nicht arbeitslos meldet. In Brandenburg waren 2022 6,9 Prozent der Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren NEET. In Berlin waren es 9,5 Prozent.

Das Vorurteil vom faulen Hänger

Den ganzen Tag frei, Netflix und chillen, so das Klischee. Doch die wenigsten NEETs sind freiwillig untätig. Für sie heißt NEET sein: Orientierungslosigkeit, Zukunftsängste, Selbstzweifel - auch für Abdulmalek. Nach dem Hauptschulabschluss 2019 fand er keine Ausbildung. Sein Zeugnis war damals wie sein Deutsch: Nicht besonders gut.

Auszubildender Abdulmalek Smaeisem.(Quelle:rbb/Max Ulrich)
Abdulmalek Smaeisem | Bild: rbb/Max Ulrich

"In dieser Zeit, wo es mir nicht gut ging, habe ich mich gefragt: Warum bin ich nicht so gut wie die anderen? Was können die anderen besser als ich? Manchmal habe ich mir gewünscht, ich wäre wieder in Syrien. Denn da sprechen die Leute arabisch, so wie ich." Er konnte nicht schlafen, hatte Albträume, wollte etwas machen, doch fand nichts Festes. "Bis 2022 war ich viel unterwegs. Ich habe das eine gemacht und dann wieder abgebrochen. Dann das nächste. Wieder abgebrochen. Jeder Tag bestand aus: Suchen, Suchen, Suchen." Er bekam nur Gelegenheitsjobs als Paketbote oder Koch. Eine Ausbildung oder ein Job mit Perspektive waren nicht dabei.

Die Zeit mit diesen NEET-Phasen war für Abdulmalek keine gute Zeit. Wie die meisten NEETs zermürbte ihn die Frage "Was soll aus mir werden?" Die unterschiedlichen Behörden, Bildungswege und Anforderungen haben ihn, wie viele Geflüchtete und Migranten, überfordert.

Jobberater der Arbeitsagentur: Lajos Eric Balogh. (Quelle: rbb/Yasser Speck)
Jobberater der Arbeitsagentur: Lajos Eric Balogh | Bild: rbb/Yasser Speck

Berufliche Orientierung fehlte während Corona

"NEETs sind keine Hänger", sagt Lajos Eric Balogh, Berufsberater bei der Jugendberufsagentur Berlin. Die Gründe, warum jemand NEET ist, seien sehr unterschiedlich. Eine der größten Gruppen seien neben Geflüchteten wie Abdulmalek junge Mütter sagt Bolagh. "Eine junge Mutter muss zwei Dinge beachten: Die Ausbildung im Betrieb kann man in Teilzeit machen aber der schulische Teil ist immer in Vollzeit. Und das ist für Mütter eine Herausforderung."

Eigentlich gehen die Zahlen der NEETs in Deutschland seit 15 Jahren zurück. Doch während der Corona -Pandemie stiegen sie wieder an. "Es fehlte die berufliche Orientierung während der Corona-Jahre. Da durften wir nicht an die Schulen", sagt der Berufsberater. "Und es fanden auch keine Job-Messen statt. Zum Glück können wir nun die Beratungsangebote wieder wie auf Vor-Corona-Niveau flächendeckend anbieten. Wir sind jetzt sogar noch früher in den Klassen präsent."

Die Übergang überfordert viele

Der Übergang von Schule zu Berufsleben überfordere viele, sagt Balogh "Das ist die erste große Entscheidung im Leben. Und sie haben über 300 Ausbildungsberufe zur Auswahl. Die jungen Menschen verbinden das dann immer gleich mit einer Lebensentscheidung." Balogh hört in der Berufsberatung oft den Satz "Ich suche mir ja einen Job, den ich mein Leben lang machen will." Balogh erklärt Ihnen dann, dass die Ausbilung nur der Einstieg ins Berufsleben ist und man sich noch ganz oft im Berufsleben umorientieren kann.

Viele Jugendliche schweben dann in einem luftleeren Raum. Manche nehmen sich nach der Schule auch erstmal eine kurze Auszeit. Schon nach vier Wochen gilt man dann statistisch als NEET.

Genau in dieser Zeit kann man sich an die Jugendberufsagenturen wenden – und das tun offenbar viele: "Es ist eine unheimliche Nachfrage an Beratung da", sagt Balogh. "Jugendliche wollen eine Ausbildung machen und viele haben sich schon beworben." Bolagh ist Optimist: Er glaube, dass jeder mit der richtigen Berufsberatung auch seinen Traumjob finde, sagt er.

Produktionsschule in Wriezen

"Es ist vollkommen egal, wie langsam Du vorankommst. Du überholst immer noch jeden, der gar nichts tut" steht im Treppenhaus der Produktionsschule Wriezen - betrieben wird sie von der kirchlichen Stephanus-Stiftung, das Land Brandenburg finanziert mit.

"Lass Dich nicht unterkriegen, sei frech, wild und wunderbar." steht im Frühstücksraum. Optimismus auch hier. Und den braucht es auch.

Wriezen liegt am Rand des Oderbruchs. "Westpolen" sagen sie hier lachend oder "Weltstadt Wriezen". Die wirkliche Weltstadt Berlin mit ihren über 300 Ausbildungsberufen ist eine Ewigkeit entfernt. Und die Azubi-Jobs im Oderbruch sind für die 16 Jugendlichen der Produktionsschule noch weiter weg als Berlin. Die jungen Frauen und Männer haben keinen Schulabschluss, manche von ihnen haben jahrelang die Schule geschwänzt. Auch sie sind NEETs.

Dustin in der Produktionsschule Wriezen. (Quelle: rbb/Max Ulrich)Dustin in der Produktionsschule Wriezen

Viel Frustration im Gepäck

Wer hier herkommt, komme mit einer Menge Frustration im Gepäck sagt Werkstattpädagoge Björn Reinicke, der die Holzwerkstatt leitet. "Sie kriegen von überall gesagt: Ihr werdet nie was erreichen. Viele trauen sich schon gar nicht mehr irgendwas zu machen. Was am Werkstück mit dem Bleistift anzuzeichnen oder die Uhr abzulesen."

Einer von ihnen ist der 18-jährige Dustin. In seiner Kindheit erfährt er Gewalt, seine Mutter gibt ihn mit acht Jahren ins Heim. Schließlich holt ihn sein Vater zu sich. Das alles wirkt sich auf Dustins schulische Leistungen aus. "Das war schon schlimm. Ich bin halt nicht mit dem Stoff mitgekommen, der damals nötig war." Dustin geht nicht zum Unterricht, fällt durch die Prüfungen und weiß über ein Jahr lang nicht, was aus ihm werden soll. "Ich habe nicht mehr an mein Leben geglaubt. Die Chancen waren niedrig, dass ich nochmal einen Job oder eine Ausbildung kriege."

Hier gibt es die dritte Chance

In der Produktionsschule kriegen die Jugendlichen eine sogenannte "dritte Chance" erklärt Björn Reinicke. Denn viele hätten schon oft im Leben ihre sprichwörtliche "zweite Chance" verbockt. Sowohl in der Schule, als auch im Berufsleben. "Eigentlich braucht man nur Verständnis. Niemanden in die Schublade schieben. Den jungen Leuten sagen: Ihr seid was wert! Ihr könnt das!", sagt Reinicke.

Die Jugendlichen machen an der Produktionsschule keine Ausbildung. Sie lernen vor allem, dass sich das frühe Aufstehen auch lohnen kann. Heute bauen sie einen Stehtisch aus Holz mit klappbaren Seitenteilen und einem integrierten Müllfach. Sie haben ihn hier komplett designend. Der Auftraggeber ist die Stadt Wriezen. Auf Stadtfesten und Weihnachtsmärkten werden die Tische bald stehen. Stolz spiegelt sich in Dustins Augen, als er und seine Kollegen die ausgesägten Bretter zu einem weiteren Stehtisch zusammenschrauben.

Wege aus der Orientierungslosigkeit

Abdulmalek und Dustin sind zwei sehr unterschiedliche junge Männer - mit dem gleichen Problem. Den oder die typische NEET gibt es nicht. Und auch die Wege aus der Orientierungslosigkeit sind sehr unterschiedlich.

Dustin wird noch ein weiteres Jahr in der Produktionsschule Wriezen bleiben und dann darauf hoffen, dass ihm ein Betrieb eine Chance zur Ausbildung gibt. Abdulmalek schaut sich mittlerweile seinen Lieblingsort von oben an. Er macht eine Ausbildung zum Geovisualisierungsassistenten an der Ernst-Litfaß-Schule. Sein aktuelles Projekt: Eine Landkarte vom Tegeler See.

Anschauen auf Youtube: Azubi-Mangel: "Eine Ausbildung wurde immer als etwas Negatives dargestellt" | rbb|24 explainer

Sendung: rbb24 Abendschau, 11.09.2023, 19.30 Uhr

Beitrag von Max Ulrich

75 Kommentare

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  1. 75.

    Quatsch, kann jeder machen wie er will.

    Nur nicht meckern und auf Kosten der Allgemeinheit leben.

    Dann ist alles in Ordnung.

  2. 74.

    Ja, das hab ich geschrieben und ich könnte Ihnen noch zig weitere Beispiele nennen, warum die Lobby fehlt. Angesicht Ihrer massiv verblendeten Sicht auf den Arbeitsmarkt und die wohl auch auf die Gesellschaft an sich, halte ich das aber für vergebene Lebensmüh. Kleiner Tipp zum Abschluss: googeln Sie mal demographischer Wandel und ich hoffe für die Oma, dass sie noch jemanden findet, der sie im Heim betreut. Könnte schwierig werden, wenn auch die Heimleitungen so hängen geblieben sind wie Sie.

  3. 73.

    I love Hängematte

  4. 72.

    Die meisten Beiträge hier sind ganz schön arrogant und selbstgefällig.

    Schon schlimm, wenn man nach zehn oder dreizehn Jahren Schulstress erstmal durchatmen muss. Und sehr verwerflich, wenn man orientierungslos ist in dieser Welt, und bislang kein richtiges Selbstwertgefühl aufbauen konnte. Passiert uns Robotern natürlich nicht. Wir steigen gleich wieder ins Hamsterrad und halten als Rädchen im Getriebe ein System am Laufen, von dem wir im Tiefsten Inneren selbst nichts halten. Und dessen lebensfeindliche Auswirkungen wir alle jeden Tag spüren. Alle Probleme, die uns aktuell auf die Füße fallen, basieren auf diesem System. Aber es muss ja laufen!

  5. 71.

    Diese Leute bekommen nicht weniger wie jemand der 30 Jahre versicherungspflichtig gearbeitet hat und schlecht verdient hatte. (Solidargemeinschaft)

  6. 70.

    Übrigens, dass man als Volljähriger immer noch orientierungslos daheim rumhockt, das geht gar nicht!
    Ganz genau so siehts aus.
    Die haben ja schon Probleme regelmäßig u Konstant frühs auf Arbeit zu erscheinen.

  7. 69.

    Leistwird schon noch verlangt. Leider kann man sich viel wünschen, aber ... Nicht alle sind leistungsbereit oder -fähig. Aber auch da stinkt der Fisch vom Kopf an: Es betrifft meist diejenigen, die im Elternhaus komplett ohne Anregung/Unterstützung aufwachsen.
    Wie auch immer wir es drehen: Solange wir dulden, dass Eltern ihre Verantwortung mit der Geburt an die Gesellschaft abgeben, bekommen wir die Probleme nicht in den Griff. Wir bekämpfen überall nur die Symptome.

  8. 68.

    Stimmt. Die verbreiteten Klischees seitens der WestMedien glauben heute viele die im Osten nie waren.

  9. 67.

    Was sind heute attraktive und vor allem gesellschaftlich anerkannte Berufe und welche eben nicht? Ich sehe in den Medien ganz viele Beautys, tick tock Stars uvm ,die suggerieren alles, nur keine solide Ausbildung. Ziele verändern sich gerade drastisch und sind häufig unrealistisch. Das Leben findet für viele Berufsgruppen außerhalb des Smartphones statt. Seit zwei Jahren lese ich, dass es im handwerklichen Mittelstand bergab geht und wer durch die Energiekrise gerade ans Aufgeben denkt. Ich lese das Krankenhäuser aufgegeben werden sollen und Pflegeeinrichtungen immer öfter schließen müssen. Ich lese das die Landwirte am Verzweifeln sind und Schulen ,Kitas und Kinder Krankenhäuser Betten nicht belegen können, weil die Pflegekräfte fehlen bzw Erzieherinnen fehlen. Welcher junge Mensch wird sich dann in diese Richtung orientieren? Aber gerade diese Berufsgruppen bilden das Fundament unseres Lebens. Ich weiß nicht ob wir aus dieser Nummer wieder raus kommen.

  10. 66.

    Die Punks und Hausbesetzer die jetzt in Altersrente mit 67 gehen, erleben jetzt auch dass sie "keine" Rente bekommen, jeder ist erwachsen und braucht nicht später jaulen. Und bitte nichts von würdigen Leben im Alter faseln, wenn man das Leben lang FREI hatte...

  11. 65.

    Mir ist das schon seit 47 Jahren bekannt, so lange zahle ich schon ein. Mir ging es nur um ihre völlig weltfremde Antwort, das jeder der 45 Jahre gearbeitet hat auch ausgesorgt hat. Die Antwort haben sie sich selbst gegeben. Denn mit 45 Versicherungsjahren kann es auch nur zu 38 Rentenpunkten kommen, ohne das was einschneidendes im Leben passieren muss!!!!!! Und was es für 38 Rentenpunkte als Handwerksgeselle gibt, kann man sich kaum vorstellen.....

  12. 64.

    So lange Vater Staat so viel Geld fürs rumhängen zahlt, wird sich nichts ändern. Man sagte schon immer, Handwerk hat goldenen Boden , aber heute will jeder nur noch 3-4 Tage bei vollen Lohn arbeiten. Wenn dann der Handwerker keine freie Termine hat , wird gemeckert.

  13. 63.

    Das ausgewählte Titelbild spricht Bände...Ich glaube nicht das die leiden... müssen.
    Und trifft auf Wohlwollende, die gerade von der Arbeit gekommen sind?

  14. 62.

    >"Heißt 45 Jahre arbeiten gleich 45 Rentenpunkte? "
    Nein. Man sammelt die Rentenpunkte an entsprechend den an den Rentenversicherer abgeführten Beiträgen. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Je nach sozialversicherungspflichtigem Bruttoeinkommen. Über die genaue Rechnung der Rentenpunkten fragen Sie bitte ihren Rentenversicherer: BfA, Knappschaft... welchen auch immer Sie zugehörig sind. Fest steht: Umso früher man anfängt zu arbeiten, umso schneller dar man in Rente gehen. Wer mit 20 Anfängt zu arbeiten, hat 45 Beitragsjahre mit 65 voll. Wer erst mit 30 anfängt zu arbeiten, ist erst theoretisch mit 75 dran oder Regelaltersrente 67 mit weniger Rente dann, weil keine 45 Beitragsjahre voll sind. Sei denn, ab 30 mit sehr hohem Einkommen, dass eine private Altersrente auch noch finanziert werden kann. Das ist der Vorteil einer Ausbildung ohne Studium: Man ist schneller am Geld verdienen und einem eigenen Einkommensleben.

  15. 61.

    Befehlsverweigerung mit entsprechenden Sanktionen gab und gibt es noch immer. Jüngstes Beispiel… Soldaten die sich nicht gegen Corona impfen lassen wollen fliegen… nicht letztes Jahr oder 2021… 2023. (Ohne Wertung einfach eine Tatsache).
    Natürlich werden Angebote nicht von jedem angenommen… das liegst in der Natur des Menschen und der Sache… es sind Angebote… freiwillig.
    Sanktionen wenn ein Angebot nicht wahrgenommen wird ? Sie Schreiben selbst …. Berufsberatung (Pflicht, wegen Schulpflicht) wird krank gemacht… welche Sanktion schwebt ihnen denn vor wenn jemand krank macht oder ist ?
    Wenn jemand nicht will, sitzt er zur Not nur die Zeit ab… erreicht haben sie damit absolut nichts… war halt da.. toll.

  16. 60.

    Das Schüler (und nicht nur Schüler) Angebote nicht annehmen gab es immer und wird es immer geben. Wer keine Hilfe will….
    Wie lange der Staat diese jungen Menschen unterstützen soll ? Er unterstützt erst einmal überhaupt nicht oder kennen sie einen Schüler der zu Hause wohnt und Bürgergeld bekommen würde ?
    Unterstützen (finanziell) das machen, wenn überhaupt, die Eltern. Sie werfen einfach einige Sachen zusammen obwohl das eine das andere ausschließt. Es geht um die Zeit nach der Schule … Ausbildung und nicht um 30+

  17. 59.

    Was hat das mit Lebensumstände zutun wenn ich nicht jedes Jahr den Rentenpunkt erreicht habe? Heißt 45 Jahre arbeiten gleich 45 Rentenpunkte?

  18. 58.

    Welcher mittelständische Betrieb möchte sich 3 Jahre Ausbildung antun mit Kosten, wenn die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass bei vorherigen 2 oder 3 Mal abbrechen der Bewerber immer noch nicht seinen Mittelpunkt im Arbeitsleben gefunden hat? Die Chance des erneuten Abbrechens ist doch schon statistisch hoch. Ist nun mal so. Wenn wir im Mittelstand ausbilden 3 bis 3,5 Jahre lang, dann sollte es schon passen. Endlos ohne eine Wahrscheinlichkeit des Abschlusses und evtl. Übernahme in Arbeitsvertrag kann eine mittelständische Firma auch nicht Ausbildungen finanzieren. Ich gebe zu bedenken, dass ein Azubi erst ab dem 2. Lehrjahr durch Mitarbeit im Unternehmen auch erst im sehr günstigsten Fall die Kosten der Ausbildung einspielt. Und glauben Sie mir, Azubis sind bei uns keine Sklaven, sondern haben mehr Vorteile was Word-Live-Balance und Vergünstigungen anbetrifft, als die Angestellten für sich freiwillig beanspruchen.

  19. 57.

    Ihr Betrieb ist einer von vielen, gut dass ich ich viele ganz andere Beispiele an Betrieben kenne, und die sind beispielhaft. führten sie doch zum Erfolg für beide Seiten.

  20. 56.

    >"Ergo, wer nicht schlüssig ist, der probiert es, sogar 2-3 mal bis er die richtige Berufsausbildung findet, das ist in dem Alter nichts außergewöhnliches. "
    Wenn da im Lebenslauf was mit 2 Mal oder gar 3 Mal vorher abgebrochene Lehre steht, nimmt unser Betrieb diesen Bewerber garantiert nicht. Auch wenn wir händeringed Facharbeiter, auch ohne Abitur mit gutem Abschlusszeugnis 10. Klasse in den berufswichtigen Fächern, ausbilden wollen. Einmal abgebrochen aus einem Grund, der dann persönlich auch gefragt wird von uns, geht noch OK. Manchmal passt halt beim ersten Anlauf nicht so richtig...

  21. 55.

    Welches Bild haben Sie von der Bundeswehr? Es scheint ja aus längst vergangenen Zeiten zu stammen. Mal abgesehen davon, diese Gesellschaft finanziert jedes Jahr mit Millionenaufwand die Berufsorientierung an unseren Schulen. Da läuft auch seitens der Berufberatung der Arbeitsagentur vieles schief. Frage: Wie lange soll der Staat durch Sozialleistungen diese jungen Menschen unterstützen, bis diese Verantwortung übernehmen? Viele gehen arbeiten, weil wir uns solche Auswüchse leisten müssen.

  22. 54.

    >"wenn die Jugendlichen Opa nach 45 Jahren Schufterei mit einer Aldi-Tüte in den Straßen rum laufen sehen beim Pfandflaschen sammeln"
    Sicher sind das Einzelfälle. Dann sollten Jugendliche diesen Menschen doch mal fragen, wie er in diese Lage gekommen ist. Mit 45 Beitragsjahren (also richtig mit Lohn oder Gehalt 45 Jahre arbeiten als versicherungspflichtiger Angestellter / Arbeiter) in gut qualifizierten Jobs, sollte es nicht so kommen, wenn nicht andere Lebensumstände einen aus der Bahn werfen. Das hat dann aber nichts mit Ausbildung, Qualifikation und Job zu tun - im Normalfall. Natürlich ist die Standardrente für normal arbeitende Menschen nicht für ein Jetset-Leben als Senior gedacht. Geschenkt ist nichts im Leben. Leistung kann auch finanziellen Erfolg haben mit Vorsorge fürs Alter, sei es nur das eigene Heim oder Wohnung.

  23. 53.

    Sie haben doch geschrieben, dass die Jugendlichen leider keine Lobby haben. Könnte daran liegen, dass sie keine nötig haben bei Tausenden unbesetzten Ausbildungsstellen. Oder meinten Sie mit Lobby doch vielleicht Bobbycar und hinten ist die Schiebestange abgebrochen? Wer keinen Ausbildungsplätze hat, der hat den ganzen Tag Zeit einen zu suchen und sich zu bewerben. Das funktioniert sehr gut, wenn man Probearbeit anbietet, um den Job, Kollegen und die Aufgaben kennenzulernen und zeugt von Willen und Wollen.
    Und noch was: Die Oma, die ins Pflegeheim muss, kann sich selten ihr Heim aussuchen, sie muss nehmen, was sie kriegt, nachdem sie 45 Jahre gearbeitet hat. Hat sie eine Lobby?

  24. 52.

    Selbstverständlich ist das nicht einfach. Vor allen Dingen wenn die Jugendlichen Opa nach 45 Jahren Schufterei mit einer Aldi-Tüte in den Straßen rum laufen sehen beim Pfandflaschen sammeln, weil die Rente nicht reicht.

  25. 51.

    >"Also, auch wer eine klare Vorstellung von seiner zukünftigen Tätigkeit hat, kann sich vergaloppieren."
    Aber natürlich. Einen zweiten Versuch hat jeder. Aber nicht ständig ausprobieren und x-und90-mal neu anfangen.

  26. 50.

    Ihre Zeilen kann ich nur bestätigen.
    In den 90 Jahren, selbst im Westen waren die Lehrstellen nicht so reichlich vorhanden wie jetzt, und trotzdem wer wollte fand eine. Es war mitunter die ungeeignete, aber wenn man wollte fand man eine andere.
    Heutzutage werden Auszubildende dringend gesucht, also liegt das Problem bei den Jugendlichen, die nicht wollen.
    Ergo, wer nicht schlüssig ist, der probiert es, sogar 2-3 mal bis er die richtige Berufsausbildung findet, das ist in dem Alter nichts außergewöhnliches.
    Übrigens, dass man als Volljähriger immer noch orientierungslos daheim rumhockt, das geht gar nicht!

  27. 49.

    Als erstes Beispiel wurde ein Geflüchteter benannt der jetzt seine Chance nutzen kann.
    Deutsch ist eine der schwierigsten Sprachen die ich kenne (mit den totalen Exoten die Schnalzlaute benutzen kenne ich mich aber nicht aus), isolierende und agluttinierende gehen ja noch aber an semitischen Sprachen scheitere ich einfach.
    Da Arabisch auch als schwer zu erlernende Sprache gilt empfehle ich doch gern diese oder eine andere semitische Sprache wie Hebräisch zu erlernen um mal die Schwierigkeiten nachvollziehen zu können eine völlig andere Sprache als unsere mitteleuropäischen Dialekte zu erlernen.
    Dabei tut man was gutes für den Kopf und kann ggbnflls beim nächsten Urlaub in Ägypten sein Arabisch auch anwenden

  28. 48.

    „ In der DDR hat man in der Regel nur dann Karriere gemacht, wenn man auf der Linie der Partei war - oder zumindest so getan hat.“
    Dann habe ich wohl nicht regelkonform gelebt, war trotzdem Mitglied einer Betriebsleitung und aus meinen Kindern ist auch was geworden, das tut mir jetzt echt Leid für Sie ;-)

  29. 47.

    Da sehen Sie jetzt aber mal das Glas halbleer.
    Eine Bekannte von mir wollte Juristin werden. Jurastudium angefangen und dann geschmissen, weil es ihr zu trocken war. Sie hat dann eine kaufmännische Ausbilung erfolgreich abgeschlossen und ist darin aufgegangen. Hat heute ihre eigene Firma - alles prima.
    Also, auch wer eine klare Vorstellung von seiner zukünftigen Tätigkeit hat, kann sich vergaloppieren. Man wird es meistens immer erst in der Ausbildung merken - entweder positiv oder negativ.

  30. 46.

    Welcher Politiker ist denn 16-22? Herr Amthor? Es ist eher "Stulle", was Sie schreiben, denn mir ging es nur um die Entscheidung diese Angebote, nach Abwägung, zeitlich einzustellen. Davor wurde gewarnt, wollten die Entscheider nicht hören.

    Aber alle Achtung für so viel Verdrängung und am Themavorbeigeschreibe.

  31. 45.

    Was Studienplätze angeht, ist da sicher immer noch mehr Mangel in beliebten Berufen als Bedarf. Im Handwerk und überhaupt Mittelstand, um diese Ausbildungen gehts hier, sieht dies derzeit ganz anders aus. Wer da nicht seine Interessen oder Hobbys gleiche Ausbildung findet, hat wirklich dann einen sehr ausgefallen Geschmack. Der müsste dann auf eine ähnlich gelagerte Fachrichtung zurückgreifen und sich später als dann ausgelernter selber weiter entwickeln.

  32. 44.

    Wer anscheinend eine Entschuldigung für alles parat hat ist eben nicht faul, genauso wie man nicht dumm ist, man weiß nur wenig.

  33. 43.

    Das ist totale Stulle! Es würde bedeuten, dass die Politiker, die jung sind, etwas für Junge tun. Was denn? Fridays for Future loben? Bringt das Junge in die Ausbildung? Nein, sicher nicht!
    Es ist an jedem selbst, seinen Allerwertesten zu erheben und die Blase der heilen YouTube-Welt zu verlassen.
    Mir ist nicht ein Berufstätiger bekannt, der jeden Tag voller Freude zur eilt und niemals ein Problem hat. So ist eben das Leben gute und schlechte Tage. Es ist wie in der Schule, der eine mag Chemie, der andere Sport. Alles Gute ist nie beisammen und genau das ist die Aufgabe, der sich auch ein junger Mensch stellen muss und damit leben, dass er auch Arbeiten ausführen muss, die nicht so seins sind. Er wird es überleben, aber er muss anfangen und nicht rumhängen.

  34. 42.

    Was sind denn entsprechende Angebote? Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass diese Angebote von jedem ohne Lehrstelle wahrgenommen werden, wenn sie nicht mit Sanktionen verbunden sind. An dieser Stelle ist es schon wieder Zwang. Wie Saskia schreibt, gibt es massenweise Angebote in den Schulen, wo die Schüler fit für eine Ausbildung gemacht werden. Ich kann Saskias Aussagen bestätigen, ich habe Enkel in diesem Alter. Meine Enkel erzählen, dass ausgerechnet die Schüler, die Hilfe nötig haben, sich aufregen, dass schon wieder Berufsberatung ist und keine Lust haben, krank spielen und ihre Ruhe wollen. Ruhe wollen auch die Eltern - bloß keine Verantwortung! Das ist frustrierend für Lehrer. Ein Lehrer hatte auch mal Wünsche am Anfang seines Berufslebens und heute fragt ihn keiner, was davon blieb oder ob es die richtige Wahl war. Soviel, das jeden Tag auszuhalten, kann niemand bezahlen.

  35. 41.

    Die Zeiten, wo man/frau seinen/ihren Traumberuf erlernen konnte, dürften ja wohl lange vorbei sein, wenn es das überhaupt jemals gab. Wer Ärztin werden wollte, wurde mitunter Bilanzbuchhalterin.
    Das Problem, die pssende Lehrstelle zu finden ist imo der geforderte Leistungsduchrschnitt auf den Zeugnissen. Da sollten Ausbildungsbetriebe mal besser auf die Interessen und Berufswünsche der Bewerber/innen schauen.

  36. 40.

    "Wer z.B. nen handwerklichen Beruf damals hatte, war König! Die studierten Leute waren Untertan - was die Monatseinkünfte betraf ;-))"

    Die reine Geldsumme war völlig egal, da es dafür eh nix zu kaufen gab. Und Beziehungen waren personen- und nicht branchenabhängig.

  37. 39.

    Mumpitz - die, die Sie meinen, waren Karrieristen. Jeder, der wollte, konnte sich beruflich weiterentwickeln - auch ohne FDGB, FDJ und DSF, sogar mit Blockparteimitgliedschaft!
    Die Frage ist nur, was man unter "Karriere" versteht, ob es immer eine Stellung in leitender Position sein muss oder Aufstieg in der Gehalts-/Lohngruppe.
    Aus meiner Abiturklasse haben 90 % ein Studium absolviert und waren im Beruf erfolgreich, obwohl nur 1,2 % ein Parteiabzeichen hatten.

  38. 38.

    >"Es ist doch so, dass das Interesse mit der Ausbildung kommt. Ich wollte ursprünglich Fotograph werden."
    Da sind sie aber ein Glückspilz. Ein Interesse für eine bestimmte Tätigkeit sollte schon vor der Ausbildung da sein. Erst während der Ausbildung zu merken, dass es nicht das eigene ist, bringts ja nun absolut nicht. Das führt zu vielen Ausbildungsabbrüchen und Vergrämung der Ausbildungsbetriebe.

  39. 37.

    Diese Angebote gibt es jetzt wieder, aber die waren der Politik die letzten Jahre teils unwichtiger als Gottesdienste. Mehr muss man dazu dann auch nicht mehr wissen, diese Jugendlichen haben leider in D kaum eine Lobby.

  40. 36.

    Es ist doch so, dass das Interesse mit der Ausbildung kommt. Ich wollte ursprünglich Fotograph werden. Vater hatte in mir das Interesse geweckt. Wir haben zusammen in der provisorischen Dunkelkammer Bilder entwickelt usw. Ich fand das irre interessant. Leider gab es in Berlin nur eine Lehrstelle mit Zeugnis "1". Da war ich raus. Was dann? Ich habe eine Lehre als Koch angefangen, weil man in der DDR da sehr gutes Geld verdient hat. Meine Vorkenntnisse beschränkten sich auf das Warmmachen von Wiener Würstchen. 12 Jahre später war ich Küchenchef in einem Schweizer Berghotel - war ne geile Zeit. Wenn man will bekommt man einen Ausbildungsplatz. Kürzlich war in Berlin wieder eine Ausbildungsmesse. Da kann man hingehen. Was allerdings wirklich ein Problem ist, ist die miserable schulische Ausbildung heutzutage. Wenn man liest, dass jeder Vierte Viertklässler nicht richtig lesen und schreiben kann, dann sollte man mal überlegen was schief läuft.

  41. 35.

    Quark!
    Es geht um den Berufseinstieg ... Karriere kommt evtl. später!
    Oder anders: Was verstehen Sie unter "Karriere" - auch im Bezug auf die DDR?

  42. 34.

    Die allermeisten wollten seinerzeit aber keine überstudierte Karriere machen, sondern ganz normale Berufe oder ne Meisterausbildung machen und haben das auch gemacht. Da war linientreue per Parteibuch nicht zwingend erforderlich.
    Wer z.B. nen handwerklichen Beruf damals hatte, war König! Die studierten Leute waren Untertan - was die Monatseinkünfte betraf ;-))
    Was [Burkhard] vom 11.09.2023 um 11:53 meinte ist sich, dass es im DDR Bildungssystem z.B. Schulnachmittage gab mit verschiedensten Interessenrichtungen, an denen sich Schüler beteiligen konnten. Bei mir gings das eine Jahr mal in die Biologie-AG, im nächsten Jahr Modellbau Holz und Metall, ein anderes Jahr Kommunikation mit Schreibmaschine, Texten und Gebärdensprache. Es gab noch mehr Angebote, in denen Kinder und Jugendliche ihre Interessen finden konnten. Sowas wird heute nur teilweise durch Vereine außerschulisch angeboten und ist keine Einheit mehr von Bildung und Gesellschaft wie dazumal.

  43. 33.

    In der DDR hat man in der Regel nur dann Karriere gemacht, wenn man auf der Linie der Partei war - oder zumindest so getan hat. So ähnlich, wie es noch heute in Russland ist. Das hatte dann Auswirkungen auf die ganze Familie. Auch auf die Kinder

  44. 32.

    Wo ist das problem einfach eine Ausbildung anfangen ganz egal was zum Anfang.
    Wenn Kinder 2 linke Hände haben wissen die schon das sie nicht zum Handwerk gehen brauchen.
    Nach dem ersten halben Jahr kann man sich doch eh nochmal umorientieren.
    Mitte- ende der 90er waren wir zu frieden das wir überhaupt eine Ausbildung hatten.
    Verstehe das gejammer nicht, war schon bei weitem schwieriger vor über 20jahre was zu finden als Heute.

  45. 30.

    „ Die Gründe, warum jemand NEET ist, seien sehr unterschiedlich.“
    Vielleicht, weil ihnen keine Ausreden mehr einfallen oder ihm der Geldhahn zugedreht wird.

  46. 29.

    #Claudi, Toscana, Ele etc. ...
    Wenn ein geflüchteter Mensch innerhalb von vier Jahren seine Deutschkenntnisse nicht auf das Niveau und eines 16 jährigen Muttersprachlers bringt ist das sehr nachvollziehbar. Wie gut können Sie Arabisch? Ich bin an semitischen Sprachen jedenfalls gescheitert. Von den Herausforderungen Unterricht in einer Fremdsprache verstehen zu müssen, Traumata usw. mal zu schweigen.
    Dazu kommen nicht nur bildungsferne Haushalte, die übrigens sehr häufig NICHT von Hartz IV leben, sondern demotivierende Kommentare von Lehrern und Mitbürgern (auch von Ihnen?).
    Ich habe mal in einem Berufsbildungswerk Förderunterricht erteilt. Die Arbeitsmoral der Jugendlichen war sehr hoch, die hatten nur Probleme mit der Schule was mehr gegen unsere Bildungspolitik spricht als gegen die Jugendlichen.
    Was NEETS aus "besseren" Milieus betrifft so war vielfach Notendruck und (kein) Vorbild der Erwachsenen die Ursache.

  47. 28.

    Sie irren, es kann nicht typisch deutsch sein, Jugendliche einfach liegen zu lassen. In dem Deutschland wo ich aufgewachsen bin gab es keine Probleme mit der Gestaltung seiner beruflichen Zukunft. Bereits mit dem Halbjahreszeugnis der 9. Klasse musste man sich für einen Lehrberuf bewerben oder man machte Abitur und ging zum Studium. Keiner wurde zurück gelassen. Ich bin jetzt Rentner und lebe im Ostteil unserer Stadt. Mehr braucht man dazu nichts zu sagen. "Und das ist auch gut so"

  48. 27.

    Schön geschrieben der Artikel, sagt er doch den Kern der Frage. Zu hohe Erwartungen an den gewählten Beruf, und den Blick nach links und rechts zu wenden. Auch die private Situation spielt eine Rolle, was geht und was nicht.
    Das hier, in den Kommentaren, einigen die Fantasie durch geht und vom Zwang träume, gehört auch dazu.
    Die Wehrpflicht seiner Zeit war notwendig, um die Armee auf die festgesetzte SOLL Stärke von 495' einer stehen Armee zu führen. Der Ersatzdienst bzw. Zivildienst war eine Folge der Grundsätze des GG. Erstaunt bin ich dennoch, bei diesem Thema auf Wehrpflicht zu kommen.
    Es wird immer einen Teil der jungen Erwachsenen geben die in dieser Phase des Lebens Unterstützung benötigen. Es wird in jeder Phase des Lebens einen Abschnitt geben, bei dem ich mir unterstützen hohle. Sei es eine Anwältin zu Frage abxz, sein es die Unterstützung im Alter, sei es... Wer glaubt ohne dieses auszukommen, sollte sich keine Frage stellen, denn es ist ja bereits alles geklärt.

  49. 26.

    Antwort auf "Sierra" vom Montag, 11.09.2023 | 09:16 Uhr
    "Vielleicht sollte man sich vorher lieber mal mehr um die Jugendlichen kümmern. Ihnen Angebote machen. Interesse wecken. Fähigkeiten fördern." Aber das gibt es doch schon, Ausbildungsmessen, Infoveranstaltungen... und das wird bestimmt auch in den Schulen bekanntgegeben.

  50. 25.

    Das was Sie fast diskriminierend meinen ist das: Alte weiße Omis sollten also länger als 45 Jahre arbeiten, damit "Ihre Projekte" finanziert werden können?

    P.S. Was meinen Sie, nach wieviel Einzahljahren sollte es Rente geben, ohne die Fleißigen zu benachteiligen?

  51. 23.

    Das kommt dabei raus, wenn man in der Schule und in der Erziehung keine Leistung mehr verlangt. Dann wird alles andere später schwierig, weil man es nicht gewohnt ist sich Problemen zu stellen.

  52. 22.

    In dem Teil mit den Eltern haben Sie recht. Hinzu kommt das gesamte Umfeld, in dem ein Mensch aufwächst. Wenn in diesem Umfeld nichts an Hobbys und Interessen heineinspielt, vorgelebt wid, gezeigt wird oder das Kind einfach mal mitgenommen wird zu den eigenen Interessen (der Eltern), kann sich auch kein Interesse für nichts herausbilden. Dann kommt mit 16 oder 18 ebem die Frage: Und was nun? Sicher ist es als Jugendlich cool, mit Freunden einfach so abzuhängen ohne irgend ein Gehirn zu beanspruchen. Aber jeden Tag, weil keine andere Idee da ist? Angebote für Jugendliche in Vereinen unterschiedlicher Themenrichtungen und auch Angebote von Sozialverbänden gibts eigentlich genug. Den einen Schritt dorthin müssen die Jugendlichen aber allein machen! Es kann niemand verlangen, dass man einen 16-jährigen wie ein Kleinkind an die Hand nimmt.

  53. 21.

    Wenn das im aktuellen Zeitraum bis 5 Jahre zurück war mit diesem Programm war, bitten Sie doch ihre Bekannte, diese eigene kleine Studie an den RBB hier, vielleicht Redaktion Kontraste, zu schicken mit Erläuterungen. Wenn sich die Politik für solche eigenen kleinen Programme nicht interessiert, dann aber vielleicht die Öffentlichkeit.

  54. 20.

    "Wer z.B. nur Abiturienten oder max. 2er Noten in Deutsch, Mathe oder Physik fordert, ist vor 10 Jahren stehen geblieben"

    In einer Berufsausbildung sollte man schon seinen Namen schreiben können und die Wurzel aus 4 nicht mit dem Taschenrechner rechnen. Warum sollten Unternehmen ausbaden, was die Schulen versäumt haben? Wer etwas einfordern will, muss vorher etwas leisten. Nicht umgekehrt. Kuschelnoten helfen in Ausbildung und Studium niemandem weiter.

  55. 19.

    Das gibt es bereits - nach 4 Monaten gibt es kein Kindergeld mehr für die Eltern, wenn nicht nachgewiesen wurde, dass eine Ausbildung oder ein Studium begonnen wurde. Das sind cs. 240 EUR; das merken die Eltern dann schon, wenn es fehlt.

  56. 18.

    "Viele von ihnen kämpfen mit Orientierungslosigkeit und Zukunftsangst."

    Gegen Zukunftsangst hilft ein Job oder eine Berufsausbildung. Beides ist in D ausreichend vorhanden.

  57. 17.

    Hier sind doch die Eltern mit schuldig.
    Ich habe Realschulabschluß und dann Lehre begonnen in einem technischen Beruf ,danach machte ich über 2 Bildungsweg meinen Meister.
    Heute sind dir Jugendlichen zu faul.

  58. 16.

    Sie rechtfertigen nur ihren Zwangsvorschlag ohne darauf einzugehen was es anschließend für Auswirkungen hat.
    Unmotiviert per Zwang dazu verpflichtet in Kitas oder in der Pflege zu arbeiten… da wird es wohl auf keiner Seite Gewinner geben.
    Der Ansatz über entsprechende Angebote Jugendliche zu motivieren ist wesentlich erfolgsversprechender. Und natürlich wird man auch damit nicht alle erreichen.
    Das hat nichts mit Samthandschuhen zu tun, sondern einfach mit der Erfahrung das Zwang noch niemanden motiviert hat. Und auch hier die Frage, was machen sie dann mit denen, die nach der Zwangsmaßnahme froh sind da endlich raus zu sein und dann schon mal garnichts zu machen.
    Kennen sie denn wirklich irgendjemanden, der wenn er zu etwas gezwungen wird das gut findet ? Der sich dadurch motivieren lässt ?
    Und auch sie entscheiden sich immer freiwillig etwas zu tun oder eben nicht… in beiden Fällen müssen sie Konsequenzen tragen und abwägen was ihnen besser gefällt.

  59. 15.

    Das Leben ist so einfach, wenn man nicht weiter einsteigt! Geld ist genug im System der Berufsorientierung. Institutionen, Projekte, Haupt- und Ehrenamtliche überfluten die Schulen, dass den Kids regelrecht schwindlig wird. Viele, die zu den NEETs gehören, sind jedoch nicht von Menschen in Regelarbeit umgeben. 25 meiner Achtklässer sollten jeweils 10 Berufe notieren. Es waren am Ende 3! Ausbildungsberufe darunter und einige, die ein Studium erforderten. Diese Lücke kann man gar nicht schließen!

  60. 14.

    Was meinen Sie, wie viel an die Hand genommen wird? Zumindest in den ISS findet so viel Berufsorientierung durch diverse Menschen und Institutionen statt, dass manche Lehrkräfte es schon nicht mehr schön finden.
    In der gesamten Diskussion fehlt mir die Rolle der Eltern. Ich habe überwiegend Eltern erlebt, die schon bei der Wahl der Oberschule "aussteigen". Es geht nicht um Zwang. Wenn Jugendliche von zuhause nicht wenigstens interessiert begleitet werden, schaffen sie selten den Übergang.

  61. 13.

    Beim Geld für derartige Jugendprojekte sieht es in diesem Staat leider ganz mau aus. Besonders in Parteien, deren Führungspersonal kurz vor der Rente steht oder schon darüber. Die haben anscheinend gar kein Interesse daran und kümmern sich lieber um die Mehrheit ihrer betagten Anhänger.

  62. 12.

    Ich plädiere dafür, dass Jugendliche Verantwortung übernehmen, für Alte, Gebrechliche, Menschen, die krank sind. Verantwortung formt und macht zufrieden.

  63. 11.

    Vielleicht sollten die Eltern ja mal ihre Kinder an die Hand nehmen, die haben da auch Pflichten, die zur Erziehung gehören. Die Jugendlichen habe doch alle Handys, da kann man sich ja wenigstens theoretisch über Jobs informieren. Ich , wie fast alle Mitschüler, habe während der Ferien, so ab 14 Jahren, immer Ferienjobs in unterschiedlichen Unternehmen gemacht, sodass ich mir schon einen kl. Einblick verschaffen konnte. Warum darf man von heutigen Jugendlichen sowss nicht erwsrten

  64. 10.

    Das sehe ich anders,nicht jeder der zu Hause sitzt, ist faul u.möchte keine Ausbildung machen ( siehe toller Bericht )! Aber solange einige Firmen immer noch uralte Einstellungskriterien haben, werden sie auch keine Azubis finden. Wer z.B. nur Abiturienten oder max. 2er Noten in Deutsch, Mathe oder Physik fordert, ist vor 10 Jahren stehen geblieben. Auch den Jugendlichen keine Rückmeldung mehr auf eine Bewerbung zu geben, ist leider üblich aber unhöflich und macht was mit dem Selbstbewusstsein.

  65. 9.

    Mit Ihrer These gehen Sie davon aus, dass es nur Jugendliche aus armen Verhältnissen trifft. Es gibt aber auch viele Jugendliche aus wohlhabenden Familien, die nicht arbeiten und orientierungslos sind. Die lassen sich nicht mit dem Argument "Lebenshaltungskosten" zur Arbeit zwingen. Vielleicht sollte man sich vorher lieber mal mehr um die Jugendlichen kümmern. Ihnen Angebote machen. Interesse wecken. Fähigkeiten fördern. Das muss schon zur Schulzeit beginnen, damit sie hinterher wissen, was ihnen liegt. wo sie sich einbringen können.

    Aber es ist wieder typisch deutsch: Die Jugendlichen einfach beiseite liegen lassen. Um ihnen dann hinterher nachzurufen, sie wären alle faul und nicht zur Leistung bereit. Menschlichkeit völlig abhanden gekommen. Es geht hier um Menschen, die den Einstieg in ihr kommendes Leben finden sollen. Da gleich mit dem Vorschlaghammer raufhauen, ist genau das, was Menschen kaputt macht.

  66. 8.

    Antwort auf "Andreas." vom Montag, 11.09.2023 | 08:25 Uhr
    "Vielleicht gehören sie ja zu den wenigen Menschen die, wenn sie zu etwas gezwungen werden was sie nicht machen möchten, zu Höchstleistungen auflaufen.... " hier geht's aber um Menschen, die nicht wissen, was sie wollen und darum eben NICHTS machen! Vielleicht gehören Sie ja zu den Samthandschuhträgern, die alles unter dem Deckmantel des Verständnisses verstecken; konstruktives haben Sie jedenfalls nicht beigetragen.
    Wir alle unterliegen ständig irgendwelchen Zwängen, warum also nicht die Jugendlichen auch diesen Teil des Lebens aufzeigen?

  67. 7.

    Man muss die jungen Leute ein bisschen an die Hand nehmen und bei der Orientierung und Ausbildungsplatzsuche positiv begleiten, dann wird das schon. Sicherlich kostet das ein wenig Geld, aber bei weitem nicht soviel, was es kosten würde, diese Menschen in Perspektivlosigkeit zu lassen. Ich bin immer wieder erstaunt, wofür der Staat alles Geld ausgibt, teilweise in Größenordnungen. Hier wäre es mal gut angelegt.

  68. 6.

    Genau, diese Meinung habe ich auch, es sollte ein Gesetz geben, dass Schulabgänger innerhalb drei Monate ein Praktikum machen müssen. Ein Praktikum dürfen sie dreimal machen danach gibt es kein Geld vom Staat …..die würden ganz schnell eine Lehre machen.

  69. 5.

    „ Ein verpflichtendes soziales Jahr und Wehrpflicht-“
    Vielleicht gehören sie ja zu den wenigen Menschen die, wenn sie zu etwas gezwungen werden was sie nicht machen möchten, zu Höchstleistungen auflaufen, aber das ist doch eher die Ausnahme.
    Vielleicht möchten sie, dass die Jobs die zu wenige freiwillig machen von diesen Jugendlichen übernommen werden, Bei der Bundeswehr mag die Angst vor Strafen wegen Befehlsverweigerung viele davon abhalten sich einfach nicht am Schlammrobben zu beteiligen aber diese Angst ist in den Kitas und der Pflege doch eher selten.
    Meinen sie, die Leute in Kitas und in der Pflege wären begeistert auch noch motivationslose Jugendliche anzutreiben ? Halten sie es wirklich für eine gute Idee jemanden der das ablehnt auf die Schwächsten loszulassen ?

  70. 4.

    Sind Sie sicher? Zwang führt nicht immer zum erwünschten Ziel. Nehmen Sie zum Vergleich einmal Strafgefangene. Nach Ihrer These müsste die große Mehrheit noch der Entlassung ein rechtschaffenes Leben führen. Die hohen Rückfallquoten widersprechen dem.

  71. 3.

    Der Kapitalismus ist doch eine schöne Gesellschaftsodnung !!

  72. 2.

    Eine Bekannte hat vor einigen Jahren ein Programm für Schüler zur Orientierung während der Schulzeit entwickelt und mit 10 Jugendlichen getestet. Der nachweisbare Fortschritt dieser jungen Menschen binnen 3 Monaten war riesig - viele wussten nach der Teilnahme sehr genau, was sie nach der Schulzeit machen wollten und vor allem auch, was sie erwartete. Der Test wurde auch vollständig dokumentiert und ist verfügbar. Leider hat sich kein politischer Entscheider gefunden, der das zahlen wollte, obwohl die Kosten dafür nur ein einstelliger Prozent-Bruchteil der Kosten für Ausbildungs- und Studienabbrecher sind.

  73. 1.

    Ein verpflichtendes soziales Jahr und Wehrpflicht- man würde staunen wie schnell man aus dieser Lethargie erwacht. Leider rennen diese Kids noch rum und geben den Boomern schuld an dieser Situation in die man sich selbst begibt.

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