"Zwangsmaßnahme" gegen Klimademonstrant - Strafanzeige gegen Polizisten nach Veröffentlichung von Video

Mo 24.04.23 | 13:56 Uhr
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Ein Video, das zeigt, wie Polizeibeamte einen Aktivisten der "Letzten Generation" gewaltsam von der Straße tragen. (Quelle: rbb)
Video: rbb|24 | 26.04.2023 | Material: MDR, rbb24 Abendschau, rbb|24 | Bild: rbb

Angemessene Maßnahme oder unnötige Gewalt? Nach der Veröffentlichung eines Videos, auf dem ein Berliner Polizist gegen einen Aktivisten der "Letzten Generation" vorgeht, ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt.

Die Berliner Polizei ermittelt nach Gewaltvorwürfen gegen Beamte aus den eigenen Reihen. Auf der Grundlage eines im Internet kursierenden Videos zu einem Einsatz bei einer Klimademonstration ermittele man wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. Eine entsprechende Strafanzeige gegen die betroffenen Einsatzkräfte sei eingeleitet worden.

Die betroffenen Polizisten sollten nun befragt werden. Zu prüfen sei unter anderem, was sich vor der veröffentlichten Situation ereignet habe. Geklärt werden müsse auch, ob es zu Verletzungen gekommen sei. Dafür sei die Polizei auf Angaben der betroffenen Demonstranten der Gruppe "Letzte Generation" angewiesen, so die Sprecherin.

Polizei sprach von "Zwangsmaßnahmen" des Kollegen

Ein vom MDR auf Instagram veröffentlichtes Video soll die Situation beim Protest am vergangenen Donnerstag auf der Straße des 17. Juni zeigen. Der Videomitschnitt wurde auch bei Twitter mehrfach gepostet und weiterverbreitet.

Die "Letzte Generation" teilte das Video ebenfalls, allerdings zunächst ohne eigenen Kommentar. Die Gruppe hat in den vergangenen Wochen immer wieder auf aus ihrer Sicht hartes Vorgehen der Polizei hingewiesen und dieses kritisiert. Die Polizei hatte in einem Tweet von einer "Zwangsmaßnahme eines Kollegen" gesprochen, die darauf zu sehen sei. Es sei nun zu prüfen, ob das Verhalten angemessen gewesen sei, sagte die Sprecherin.

"Ansonsten werde ich Ihnen Schmerzen zufügen"

Die Aufnahme zeigt einen Polizisten, der einen auf der Straße sitzenden Demonstrant auffordert, von der Fahrbahn zu gehen. "Dann bitte ich Sie jetzt, rüberzugehen, sofort. Ansonsten werde ich Ihnen Schmerzen zufügen", sagt der Polizist klar hörbar in dem Video. Der junge Mann antwortet: "Ich sitze hier friedlich und Sie wollen mich einfach wegtragen."

Daraufhin zählt der Polizist bis drei und hebt den Demonstranten dann gemeinsam mit einem hinzueilenden Kollegen von der Straße. Im Video ist zu sehen, wie er ihn dabei an Hals und Kinn nach oben zieht. Nach einem Schnitt ist zu sehen, wie die beiden Polizisten versuchen, den Mann von der Straße zu bringen. Sie wenden dabei Griffe an, in deren Folge der Aktivist, als dessen Arm verdreht wird, laut aufschreit.

Klima-Aktivisten wollen Berlin diese Woche "lahmlegen"

Die Klima-Demonstranten der "Letzten Generation" haben am Montagmorgen wie angekündigt mit mehreren Blockaden den Verkehr in Berlin behindert. Die Polizei sprach rund eineinhalb Stunden nach Beginn der Aktionen von 33 Orten im Stadtgebiet, an denen Klimaaktivisten auf der Straße standen, dort festgeklebt waren oder Transparente hielten.

Sendung: rbb24 Inforadio, 24.04.2023, 01:00 Uhr

190 Kommentare

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  1. 190.

    Am besten ab in die Presse damit....

    PS: Erst recht mit Falschparkern die Rettungskräften den Weg versperren!

  2. 189.

    Mich würde freuen, wenn der betreffende Polizist in Zukunft Radwegparker von Radwegen mit ähnlicher Vehemenz entfernen würde. Die blockieren täglich den benutzungspflichtigen Radweg an der Rudower Spinne, und das mit schwererem Geschütz als etwas Kleber. Interessant, dass beim Thema Blockieren die Polizei wohl mit zweierlei Maß misst.

  3. 188.

    Was ich nicht vestehe ist, wie sich jemand vor laufender Kamera so entgleisen kann. Das zeugt doch entweder von mangelnder Intelligenz oder fehlender Selbstbeherrschung. Solch jemand, der eine scharfe Waffe trägt, ist die eigentliche potenzielle Gefahr.

  4. 187.

    Er wurde darüber aufgeklärt, dass wenn Er nicht von selbst aufsteht weggetragen wird. Das dies wehtuen kann, nimmt jeder von den Demonstranten in Kauf und muss es dann auch ertragen wenn Er zivilen Ungehorsam betreibt. ,, ach ne dir sind ja kene Demonstranten, haben ja kene Demo angemeldet. Also haben Sie die Konsequenzen Ihres zivilen Ungehorsams zu merken und zu spüren. Ich kenne Menschen die sind für weniger eingesperrt worden!
    Ist doch alles Streichelpädagogik

  5. 186.

    Lustig wie ihr auf den Querdenkerdemos jahrelang Polizisten beleidigt und körperlich angreift und jetzt sie so verhätschelt wegen ein paar harmlosen Sitzblockierern.

  6. 185.

    Und das ist eben genau der kleine aber feine Unterschied zum festkleben. Hier wird eben kein Polizist mit irgendetwas beschmissen.

  7. 184.

    "Was die Polizisten hier für Erniedrigungen erfahren müssen" von sitzenden Demonstranten! Schon klar!

  8. 183.

    Zum Glück nicht im "Wilden Westen", sondern in einer der besten Demokratien mit einem alles in allem gut funktionierenden Rechtsstaat. Mein Respekt gilt der überwiegenden Mehrheit der Polizisten, die ihren Job ernst nehmen, den gebotenen Abstand wahren und angemessen, professionell reagieren.
    Ich kann nur staunen, dass die Querdenker, Aluhüte, Putin-Freunde und Corona-Schwurbler denen die rechtsstaatliche Verfahrensweise absprechen wollen, deren Vorzüge sie ja selbst genossen haben und geniessen.

  9. 182.

    Unsere Polizei wird permanent mit Steinen, Flaschen ect. beworfen, mit Pyrotechnik beschossen und ist Handgreiflichkeiten ausgesetzt. Ich spendiere den Jungs und Mädels in Uniform ein Päckchen Wattekugeln, damit sie sich gegen diese Kaoten und Anarchisten wehren können. -Satire aus -

  10. 181.

    Mal abgesehen vom Klima und das umgehend was gemacht werden muss. Es kann doch nicht sein das Rettungskräfte nicht rechtzeitig zu Hilfesuchende kommt! Das Verhalten der Demonstranten ist in meinen Augen der absolut falsche Weg. Das ist eine extreme Belastung für die Bürger und wer bezahlt eigentlich die kaputte Fahrbahn? wenn die teilweise von der Straße mit schweren Gerät entfernt werden. 3 Jahre Corona , Inflation und Krieg in Europa. Ich verstehen das da bei vielen die Nerven blank liegen.

  11. 180.

    Ich bin gegen jegliche Gewalt, mag sein das der Polizist nicht richtig gehandelt hat. Aber die ständige Nötigung der Kleber ist langsam zum ko…
    Es gab in einer lokalen Zeitung heute einen Beitrag über die Kleber- Student aus Magdeburg, Bauingenieurin aus Göttingen, angehende SFJ- keine Berliner- die gehen arbeiten.

  12. 179.

    Wenn Krankenwagen gehindert werden, Menschen deshalb lebenswichtige Hilfe verwehrt bleibt oder zu spät kommt (Infarkt/Schlaganfall), dann sollten diese Extremisten hart bestraft werden. Hier testet eine kleine angereiste Gruppe Anarchie in Berlin und man unterbindet es nicht im Vorfeld. Frau Spranger als Innensenatorin ist eine Katastrophe und sollte abgelöst werden

  13. 178.

    Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
    Sehr schön wie Sie dieses hier am Beispiel von Prozentrechnung verdeutlichen.

  14. 177.

    "...Klimaanlagen wenn das Klima egal ist..." - wie kann man solch einen Schwachsinn von sich geben ?

  15. 176.

    Und wer schützt die Polizei endlich? Ich höre immer nur von den Vandalen, die sich lieber auf der Straße festkleben, Farbe verteilen, Feuerwehr und Krankenwagen aufhalten …. Und das unter dem Deckmantel von Klimaschutz. Wie lange will der Staat sich diese gequirlte Sch…. noch gefallen lassen? Und weil ein Klimakleber schreit, dann muss gleich mal der Polizist zur Verantwortung gezogen werden? Und die ganzen Chaoten machen weiter …. Die Farbe grün wird bei mir aus der Palette gestrichen !!!!!

  16. 175.

    Das Gejammer dieser "Aktivisten" ist unerträglich. Sie wollen die Welt retten, aber bitte mit Samthandschuhen anfassen. Was die Polizisten hier für Erniedrigungen erfahren müssen, für so eine Tätigkeit, ihnen die Händchen auch noch sanft von der Strasse zu entfernen auferlegt, spottet jeglichem Hohn. Und wenn sie Aufforderungen nicht folgen, haben diese Querulanten wenigstens den Mumm zu haben, auch blaue Flecke davonzutragen.

  17. 174.

    Was soll bitte schön da weh tun. Diese Typen sind nur wehleidig. Ein Ruck, ein Schrei und die Straße ist frei.

  18. 173.

    Der Polizist hat aus meiner Sicht absolut professionell gehandelt. Bei dem Kleber handelt es ganz offensichtlich um einen Straftäter, der einer freundlichen Aufforderung des Polizisten nicht nachkommt. Due Maßnahme war somit geeignet, erforderlich und in Anbetracht aller Umstände auch verhältnismäßig.

  19. 172.

    Wen wunderts, noch ist RRG aktueller Senat, zudem eine Linke Justizsenatorin-RRG stand immer gegen unsere Polizei und schützt eher Täter

  20. 171.

    Der Kommentar ist super, kurz und auf das Wesentliche gebracht!!! Der Polizist hat sein Vorgehen angekündigt und ich hoffe die Demonstranten gehen mit ihren Forderungen bald an die richtigen Stellen.

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