Großeinsatz in Berlin-Wilmersdorf - Acht Verletzte bei Wohnhausbrand - Barbesitzer rettet zwei Menschen mit Leiter
In der Nacht zu Dienstag ist in einem Wohnhaus in Berlin-Wilmersdorf ein Feuer ausgebrochen. Einige Mieter konnten sich selber retten, eine Frau und ihr Sohn entkamen über eine Leiter, die ein Mann ans Fenster stellte. Die Frau stürzte dabei ab.
Acht Bewohner sind bei einem Wohnungsbrand in Berlin-Wilmersdorf in der Nacht zum Dienstag teilweise schwer verletzt worden - eine Person musste wiederbelebt werden.
Wie die Berliner Feuerwehr am Dienstag mitteilte, wurde sie um 2:40 Uhr gerufen. Beim Eintreffen der Rettungskräfte brannte es in einer Wohnung im ersten Stock eines sechsgeschossigen Mehrfamilienhauses in der Aachener Straße. Das Feuer breitete sich auch durch die Decke auf die darüberliegende Wohnung und durch die Wohnungstür ins Treppenhaus aus.
Barbesitzer stellt Leiter an und rettet zwei Personen
Noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr hatte der Besitzer einer Bar im Erdgeschoss "geistesgegenwärtig" eine Leiter an ein Fenster im ersten Stock gestellt, über die sich eine Frau und ihr Sohn retten konnten, wie Feuerwehrsprecher Torsten Vollbrecht dem rbb mitteilte.
Barbesitzer Murat Köse berichtete am Morgen, er sei von einem Anwohner alarmiert worden, dass das Haus brenne. Die Frau und der Junge hätten am Fenster gestanden und um Hilfe gerufen. "Ich bin schnell in mein Lager und habe die Leiter geholt und aufgebaut", sagte der Barbesitzer. "Die Frau war unter Schock, sie ist abgestürzt."
Sie erlitt schwere Verletzungen, auch ihr Sohn wurde laut Feuerwehr durch den Rauch und das Feuer verletzt. Zunächst waren die Einsatzkräfte beim Eintreffen und angesichts der beiden Verletzten davon ausgegangen, dass die beiden aus der Wohnung gesprungen waren.
Wohnhaus unbewohnbar
Im zweiten Stock fanden die Rettungskräfte laut Feuerwehrsprecher Vollbrecht eine Person, die wiederbelebt werden musste. Wegen der Brand- und der Rauchausbreitung seien zudem mehrere Mieter in ihren Wohnungen eingeschlossen gewesen. Rettungskräfte führten vier Personen mit sogenannten Brandfluchthauben aus dem Haus. Sie hatten Rauchvergiftungen erlitten, manche auch Verbrennungen.
Die Verletzten kamen in ein Krankenhaus. Der größere Teil der Mieter sei durch Rauchmelder auf das Feuer aufmerksam geworden und habe rechtzeitig das Haus verlassen, so die Feuerwehr. Rund 30 Bewohnerinnen und Bewohner wurden zunächst in einem bereit gestellten Bus betreut. Die Löscharbeiten dauerten bis zum Morgen, zeitweise waren 145 Feuerwehrkräfte im Einsatz.
Das Wohnhaus ist momentan nicht bewohnbar, die Mieter sind aber laut Vollbrecht alle privat untergekommen. Zur Brandursache ermittelt ein Brandkommissariat des Landeskriminalamtes.
Sendung: rbb 88.8, 30.05.2023, 7 Uhr