Stammtischwissen zu König Charles III. - Hundeliebhaber, Hobbymaler und Delfinbesitzer

Sa 06.05.23 | 14:43 Uhr
  20
Archivbild: König Charles III. und Königsgemahlin Camilla. (Quelle: dpa/D. Lawson)
Audio: rbb24 Inforadio | 06.05.2023 | Christoph Prössl | Bild: dpa/D. Lawson

Charles Philip Arthur George war seit 1953 britischer Thronfolger - am Samstag ist er zum König gekrönt worden. Über den neuen Monarchen gibt es einige kuriose Fakten und Informationen, mit denen Sie an jedem Stammtisch punkten können.

Am 8. September 2022 wurde Charles III. in einer historischen Zeremonie förmlich zum neuen britischen König und Nachfolger der verstorbenen Königin Elizabeth II. ausgerufen. Am 6. Mai folgt nun die feierliche Krönung des 74-jährigen Königs in der Westminster Abbey in London.

Das Erste [daserste.de] berichtet ab 9:30 Uhr. Zu sehen ist die Krönung dann auch im Livestream.

Die wichtigsten Programmpunkte (nach deutscher Zeit):

· 12 Uhr: Charles und Camilla kommen in die Westminster Abbey, dann beginnt der zweistündige Krönungsgottesdienst.

· 13 Uhr: Krönung von Charles III. und im Anschluss Krönung von Camilla

· 14 Uhr: Prozession zum Buckingham-Palast mit großer Militärparade

· 15:15 Uhr: Das königliche Paar zeigt sich - gemeinsam mit einem Teil der royalen Familie - auf dem Balkon dem Volk.

Wer das Ereignis als Public Viewing erleben möchte, kann das in Berlin in den Gärten der Welt [berlin.de] (Eintrittspreis 7 Euro, ermäßigt 3 Euro) ab 10 Uhr oder der Stadtbibliothek Lankwitz [berlin.de] (Eintritt frei) ab 11 Uhr tun.

Was für die Krönung geplant wurde

Als Vierjähriger war der neue König 1953 bei der Krönung seiner Mutter anwesend. Er selbst - nun der älteste britische Monarch, der je gekrönt wurde - hat die Zeremonie aber leicht verändert. "Er wird das ein bisschen modernisieren. Es wird ein bisschen kürzer sein. Es werden Briten mit Migrationshintergrund bei der Zeremonie dabei sein. Und mehr junge Leute", sagt die britische Botschafterin Jill Gallard.

Tatsächlich sind nur rund 2.000 Gäste geladen - bei Queen Elizabeth waren es 6.000. Neben Royals und Politikern sind auch Stars wie US-Schauspieler Tom Cruise, der australische Sänger Nick Cave und David und Victoria Beckham geladen. Letzterer vor allem zum Krönungskonzert, das am 7. Mai auf dem Gelände von Schloss Windsor statttfindet. Das Line-up besteht unter anderem aus Take That, Adrea Bocelli, Katy Perry und Lionel Richie.

Zwar hat Charles mitgeteilt, nur noch knapp 4.000 Soldatinnen und Soldaten statt der fast 30.000 von 1953 als Begleitung für die Prozession einsetzen zu wollen. Doch die Sicherheitsbedingungen sind inzwischen aufwändiger als zu Zeiten von Elizabeth II.

Der Monarch wünscht sich insgesamt vornehme Zurückhaltung und Schlichtheit. Gemeinsam mit seinen Beratern hat er unter dem Namen "Golden Orb" eine kürzere und effizientere Krönungszeremonie entwickelt, bei der auch der Dresscode aufgelockert wurde. Die Kosten für die Krönung werden dennoch auf eine Summe zwischen 56 und 113 Millionen Euro geschätzt - finanziert von den britischen Steuerzahlern.

(Quelle: dpa/Danny Lawson)Wolfgang Thaler zeigt am 30.03.2023 in der Käserei Brodowin einen Tilsiter Käse mit einem Krönchen, der speziell für den Besuch des britischen Königs hergestellt wurde (Quelle: dpa/Jens Büttner)

Kurioses Stammtischwissen zum König

Noch vor seiner Krönung kam Charles im März zu einem Staatsbesuch nach Deutschland. Es sei ein "wunderbarer erster Staatsbesuch des Königs" gewesen, sagte Jill Gallard, die britische Botschafterin in Deutschland dem rbb. Der König machte mit seiner Frau Camilla auch Station in Berlin und Brandenburg. Hier besuchte der König einen Demeter-Hof und stellte royalen Käse her.

Mehr Abseitiges zum Brodowiner Königskäse und zu König Charles, das nicht nur die fast 20.000 Briten interessieren wird, die in Berlin (Stand 2021) leben:

1. Der Brodowiner Königskäse

Käse von Hand in eine Form füllen und glatt streichen - das war die Aufgabe von König Charles bei seinem Besuch im Ökodorf Brodowin im März 2023. Dem Käse nach Tilsiter Art, den es so sonst nicht zu kaufen gibt, wurde für den royalen Touch noch eine Extrazutat hinzugefügt: Möhrensaft. "Das gibt ihm etwas Süße und eine orangene Farbe – wie beim britischen Cheddar", sagte Katja von Maltzan, die den Hof gemeinsam mit ihrem Mann führt. Neben der außergewöhnlichen Farbe sei der Käse auch ein einem Kronen-Emblem zu erkennen. Verkauft wird der Königskäse erst nach mehreren Wochen Reifung.

Archivbild: 21.02.2020, Prinz Charles kommt mit seinem Aston Martin DB6 in Wales an. (Quelle: dpa/Danny Lawson)

2. Alternativer Kraftstoff

Der Aston Martin des Königs fährt quasi mit Weißwein. Im Sommer 2008 wurde sein Oldtimer auf Biokraftstoff (E85-Bioethanol) umgebaut – und fährt jetzt mit der Überschussproduktion eines Winzers. Allerdings nutzt der König den Sportwagen nicht regelmäßig.

Archivbild: Prince Charles nimmt am 21.12.2016 an einem Kunstunterricht in Ayrshire Hospice teil (Quelle: dpa/Andrew Milligan)

3. Erfolgreicher Hobbymaler

Seit mehr als 50 Jahren steht der heutige König auch schon leidenschaftlich hinter der Staffelei und malt Aquarelle. Er zählt gar zu den kommerziell erfolgreichsten lebenden Künstlern in Großbritannien. Insgesamt soll er schon mehrere Millionen Euro mit seiner Kunst eingenommen haben. Das Lieblingsmotiv des Königs: Landschaften.

Hallo. Schön, Sie alle kennenzulernen. Ich bin nicht annähernd so, wie sie mich auf Netflix darstellen

Charles, noch als Prinz, zu schottischen Politikern

4. Kopfstand gegen Rückenschmerzen

In seinem Buch "Reserve" beschreibt Prinz Harry, wie der jetzige König früher versuchte, seine Rückenschmerzen zu kurieren: mit Kopfständen. Von seinem Physiotherapeuten verordnet, sollen diese Übungen, die Charles seinem Sohn zufolge in Boxershorts bekleidet absolvierte, das einzig wirksame Mittel gegen seine Rückenschmerzen gewesen sein. Diese akrobatische Übung habe der Vater meist gegen eine Tür gelehnt absolviert.

Archivbild: Ein Treeffen mit den jungen Teilnehmern vom WWF-UK Green Ambassador. Charles III. hält einen ecuadorianischen Frosch, der nach ihm benannt wurde (Quelle: dpa/Danny Lawson)

5. Froschkönig in Ecuador

Umwelt und Nachhaltigkeit liegen König Charles am Herzen. 1970 äußerte er sich erstmals zu Umweltverschmutzung und Auswirkungen auf die Natur. Für sein Engagement zum Schutz des Regenwaldes wurde 2012 ein Frosch aus Ecuador nach ihm benannt: der "Prince Charles Magnificent Tree Frog".

6. Massenweise Wassertiere

Laut Gesetz gehören dem König sämtliche Delfine, Wale, Störe und auch alle unmarkierten Schwäne in den Gewässern des Vereinigten Königreichs.

Archivbild: Charles III. schaut sich am 07.09.2022 die Polizeipferde in Schottland an. (Quelle: dpa/Andrew Milligan)

7. Pferdeliebe eher light

Zwar spielte der König lange Jahre Polo, doch reicht seine Pferdeliebe offenbar nicht ganz an die seiner Mutter heran. Nach deren Tod im September 2022 erbte König Charles III. rund 180 Pferde. 14 davon soll er sofort verkauft haben. Darunter die Rennpferde "Love Affairs" und "Just Fine".

8. 100 Prozent Hundeliebe

Elisabeth II. liebte ihr Leben lang Hunde. Die Königin hielt über Jahrzehnte Corgis, die einen gewissen Kultstatus bekamen. König Charles und seine Frau Camilla haben ebenfalls ein großes Herz für Hunde. Während der Corona-Krise adoptierte das royale Paar zwei Jack-Russel-Terrier aus einem Tierheim. Die Namen der beiden: Beth und Bluebell.

9. Zauberlehrling

König Charles ist Mitglied im Magic Circle. Das ist eine Vereinigung von Zauberkünstlern, die 1905 in London gegründet wurde. Ein Trick mit Kugeln und Bechern 1975 bescherte ihm die Aufnahme in den Londoner Zauberclub. Der Verein hat etwa 1.400 Mitglieder. Neben König Charles ist das unter anderem David Copperfield. Der König soll großer Fan der Ehrlich Brothers sein, eines Magier-Duos aus Deutschland.

Sendung: rbb24 Inforadio, 06.05.2023, 15:00 Uhr

20 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 20.

    Hab mir eben die Posts Mal zu Gemüte geführt und bin ob der Intoleranz der meisten Floristen verwundert Jedes Land hat seine Traditionen, und die ,betreffend die Monarchie, sind im UK für uns unverständlich. Aber wer gibt uns das Recht, einem Land seine Traditionen abzusprechen. Das ist wieder typisch deutsche Überheblichkeit.

  2. 19.

    Nachdem bei uns ein Großteil unserer Traditionen als nationalistisch, nazistisch, faschistisch, kolonialistisch denunziert wurden, unsere Geschichte geglättet, angepasst wird/wurde, können wir nur kopfschüttelnd das Geschehen in Großbritannien begleiten.
    Haben die nichts gelernt?
    Warum nehmen sie sich nicht Deutschland als Vorbild?
    Hier ist alles so schön woke.

  3. 18.

    Hier stimme ich Ihnen unumwunden zu. Habe es mir gar nicht erst angesehen.

  4. 17.

    Neid, muss man sich erarbeiten

  5. 16.

    Warum wird angesichts wesentlich relevanter Themen überhaupt über dieses vollkommen überflüssige und aus der Zeit gefallene System und deren Vorzeige-Clowns berichtet? Diese Menschen sind nicht wichtiger als jeder einzelne andere der 8 Milliarden Erdenbürger! Im Gegenteil, niemand braucht sie!

    Eine Schande, das diese Leute so viel Raum einnehmen....peinlich!

  6. 15.

    Zunächst reichte man Camilla das Zepter und etwas später intonierte der Chor den vierstimmigen Satz ,,make a joyful noise!" Unbezahlbar! Das kann man nicht erfinden.

  7. 14.

    Neidisch? ,,Canty" feiert das Gottesgnadentum und die Ohren werden von den Gruselklängen eines Andrew Lloyd Webber malträtiert, während der ,,King" und die ,,Queen" unter dem Gewicht der Krone zusammenzubrechen drohen. Diese Krönung war ein einziges Fest der Realsatire.

  8. 13.

    Da können sich die Deutschen von den Engländern mal 'ne dicke Scheibe abschneiden. Die pflegen Traditionen. In diesem Sinne..."God Save The King".

  9. 12.

    Dein Ansatz „wer seine Intelligenz aus dem Land wirft“ ist richtig. Im Ergebnis erhält man Figuren die heute eine Ampelkoalition bilden - da ist man echt nicht stolz

  10. 11.

    Vielleicht liegt es daran dass die 29 Jahre davor auch nicht sonderlich prickelnd waren? Ihnen scheint nicht klar zu sein dass Deutschland erst 1871 gegründet wurde.
    Nach 1945 wurde dann die Vergangenheit totgeschwiegen (es waren eben nicht nur Antifaschisten in der DDR) bzw. beim alten Größenwahn geblieben (was gestern Recht war kann heute nicht Unrecht sein).
    Und ich bin fürwahr nicht stolz auf ein Land dass gern seine Intelligenz aus dem Land/Fürstentum schmeisst. Es hat ziemlich lange gedauert bis eine gewisse Uni endlich Heinrich - Heine - Universität heißen konnte.

  11. 10.

    "...Außerdem ist es auch ein wirtschaftlicher Aspekt und bringt auch Geld ein und nicht nur raus."
    So so....https://www.tagesschau.de/wirtschaft/monarchie-grossbritannien-kosten-100.html

  12. 9.

    Was heißt hier „keiner“ anscheinend noch genug. Außerdem ist es auch ein wirtschaftlicher Aspekt und bringt auch Geld ein und nicht nur raus.

  13. 8.

    Wenigstens hat man in UK noch Traditionen und vertritt eigene Geschichte.
    In Deutschland beschränkt man sich nur auf 1900-1945 und erstickt mit dieser Epoche die gesamte deutsche Geschichte.
    Man kann kritisch sein, aber Selbstverleugnung und damit sich selbst, seine Familiengeschichte und Ahnen zu verleugnen ist krank und nicht fortschrittlich. Niemand würde hier einem Kanzler Scholz zujubeln außer die eigene Partei - die Ampel ist auch nicht mehr demokratisch sondern wird korrupter (Grüner Clan

  14. 7.

    Ich freue mich auf die Krönung und werde mir den Spaß nicht entgehen lassen......und warum so neidisch??

  15. 6.

    Einen ökologischen und umweltbewußteren Monarchen gab es noch nie, da können sich die Neidfuzzies hier alle eine Scheibe abschneiden!

  16. 5.

    Der beste Freund von Jimmy Saville (eigene Aussage von Charles!) wird zum König gekrönt, mehr muss man über die britische Monarchie nicht wissen…….

  17. 4.

    Also wirklich muss das sein? Wen interessiert denn hier dieser Pimmpel? SElbst in England checken die Leute langsam das Monarchisten sowas von überflüssig geworden sind und das ihr Reichtum zu hinterfragen ist. Keiner hat Bock auf solche faulen, hineingeborenen , arroganten Geldsäcke!

  18. 3.

    Milliardär und nicht gewählt .

  19. 2.

    Ja, Wuff erstmal und Moinsen.
    Ich habe auch einen Hund.
    Er ist mein Kumpel.
    Ich glaube, hier auf dem Bild haben nur die Zweibeiner Spaß und ich möchte auch nicht die Stimmung verderben und ich werde mir auch die Krönung anschauen,
    aber:
    wenn ich meinen besten Freund so auf den Behandlungstisch unserer Tierärztin hieven würde, würde ich von der Arzthelferin zusammengefaltet werden.
    Aber das Gute: ein Terrier ist hart im Nehmen.
    Rock on!

  20. 1.

    Beim abkulten nicht vergessen, dass er nicht ohne Grund auf diesem "Ökodorf" war - er ist Anthroposoph aka Schwurbler.

Nächster Artikel