Kommentar | Abschied vom Flughafen Schönefeld - SXF stirbt leise

Sa 02.09.23 | 08:05 Uhr | Von Sebastian Schöbel
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Archivbild: Terminal A des Flughafens Schönefeld am 14.08.2018 (Quelle: dpa/Bildagentur-online)
Audio: rbb24 Inforadio | 02.09.2023 | Oda Tischewski | Bild: dpa/Bildagentur-online

Das Ende des alten Flughafens Schönefeld hat etwas Unwürdiges: Jahrelang gehörte er zum Reiseerlebnis von Millionen von Menschen, doch der Abschied fällt weitgehend emotionslos aus. Wie zuvor auch bei anderen Vermächtnissen des Ostens, kommentiert Sebastian Schöbel.

Als für "THF" und "TXL" das Ende kam, holte Berlin alles aus sich heraus: Von pathetischer Nostalgie über Airport-Möbel mit Sammlerwert bis zu politischem Widerstand mit Volksentscheiden und Wahlkampf-Slogans wurde für die beiden Alt-Flughäfen das komplette Arsenal der gesellschaftlichen Aufgeregtheit geleert. Tempelhof wurde zur liebgewonnenen Ikone stilisiert, Tegel zur unverzichtbaren Notwendigkeit erklärt. Genützt hat es zwar nichts, aber beide Flughäfen bekamen wenigstens das Abschiedsspektakel, das sie verdient hatten.

Für "SXF" gibt es nichts davon: Der alte Flughafen Schönefeld tritt leise ab. Aus der temporären "Pause", die Anfang 2021 pandemiebedingt verhängt wurde, kam Terminal 5 nie mehr zurück. Zum Abschied laden die Gemeinde und die Flughafengesellschaft zwar nochmal auf den Parkplatz zum Familienfest, es gibt einen DJ, eine Coverband spielt auf, Foodtrucks stehen bereit und man kann ein letztes Mal durchs alte Hauptterminal laufen. Doch eine große Debatte über den wirtschaftlichen, historischen oder emotionalen Wert von "SXF" gibt es nicht.

Auf dem Schrotthaufen der Ost-Gebäude

Rational lässt sich das sicherlich rechtfertigen. Eine große Abschlussparty zum endgültigen Ende 2022 wäre wegen der Corona-Pandemie schwierig geworden. Am BER, in direkter Nachbarschaft, wird zudem weitergeflogen, anders als damals in Tegel oder Tempelhof. Schön war Schönefeld auch nie, während die anderen beiden Flughäfen architektonische Schätze sind. Und natürlich neigen die Brandenburger so gar nicht zur Hysterie, während in Berlin schon ein paar Meter Radweg einen Bürgerkrieg auslösen könnten.

Es drängt sich aber trotzdem der Verdacht auf, dass man sich heute vom Ex-DDR-Flughafen Schönefeld sehr viel leichter trennen kann als damals von den beiden West-Berliner Airports. Genauso wie Berlin jedes Jahr viel Geld ausgibt, um das ICC im Wachkoma zu halten, während man beim Palast der Republik, beim Stadion der Weltjugend, bei der Seelenbinder-Halle, beim Palasthotel oder beim Ahornblatt an der Fischerinsel ziemlich zügig den baupolitischen Stecker zog.

Entladen, ausgecheckt und die Gates geschlossen - Terminal 5 winkt

Nicht schön, aber billig

Manche mögen bei diesen Beispielen genervt mit den Augen rollen. Aber direkt in Schönefeld, auf dem ehemaligen Rollfeld, spielt sich das gleiche Drama gerade wieder ab: Obwohl das neue Regierungsterminal nun doch nicht gebaut wird, soll das Generalshotel aus den 50er Jahren abgerissen werden. Weil man den Raum als Parkplatz für Ministerflieger brauche, heißt es, der Kasten stehe in der sicherheitsrelevanten Zone. Stand er zuvor allerdings auch, trotzdem lief der Flugbetrieb reibungslos. Dass Denkmalschützer und Landespolitik nun lautstark protestieren und auf die historische Bedeutung des Hauses verweisen, kümmert den Bund aber nicht.

Dabei bräuchte es für Schönefeld nicht mal Ostalgie, um jetzt Wehmut zu empfinden. Für Millionen von Menschen war Schönefeld als "Billigflieger-Airport" jahrelang der Startpunkt für bezahlbare Reisen. Der Weg dorthin konnte zur ÖPNV-Odyssee werden, und die überfüllten Gänge hatten den Charme eines Busbahnhofes. Aber SXF war das Alpha und Omega etlicher Urlaube: Das Letzte, was man von der Heimat sah, bevor es in die Ferne ging, und das Erste, was einen daheim wieder in Empfang nahm. Zugegeben, das konnte sich in Schönefeld schon mal wie ein fester Schlag ins Gesicht anfühlen, der einen unsanft aus einem wunderschönen Traum riss. Aber dieser urige, chaotische Flughafen passte auch irgendwie zu Berlin und Brandenburg: nicht glatt und glänzend, aber auch nicht austauschbar.

Hoffnung: "SXF 2.0"

Anders als beim Palast der Republik, beim Ahornblatt oder dem Generalshotel gibt es für Schönefeld aber noch Hoffnung: Im geplanten neuen Stadtquartier "SXF 2.0" soll das Hauptterminal nicht moderner Architektur weichen, sondern erhalten bleiben und weiter genutzt werden. Als altes Herz eines neuen Stadtteils – der am besten eröffnet wird, bevor Tempelhof saniert und die "Urban Tech Republic" in Tegel fertiggestellt ist.

Der alte Flughafen Schönefeld hätte es verdient.

Sendung: rbb24 Inforadio, 02.09.2023, 10 Uhr

Beitrag von Sebastian Schöbel

53 Kommentare

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  1. 53.

    "Ich bin zum Beispiel mal als Jugendlicher ganz problemlos an einem Tag nach Prag und zurück geflogen, hat um die 90 Mark gekostet."

    Genau! Ich bin auch als junger Mann mit einer IL-18 von Schönefeld nach Prag geflogen, für 72 DDR-Mark. Das Ticket, gekauft im Haus des Reisens am Alex, habe ich heute noch. Ich hatte es mir vom ersten Lohn als Facharbeiter geleistet. Es war mein erster Flug überhaupt.
    Spätere Reisen gingen nach Budapest, Sofia u.a., in den 80ern auch mal nach Jugoslawien und Kuba.
    Und nein - ich war kein Reisekader oder Parteimitglied oder oder oder...
    Insofern ist das völliger Quatsch zu sagen, es wäre den Meisten verwehrt gewesen, flugzureisen. Das kann nur jemand sagen, der die Verhältnisse nicht wirklich gekannt und gelebt hat.

  2. 52.

    "oder man fuhr mit dem Auto ins Ausland." Sie hatten ein Auto? Und fuhren dann auch noch damit ins Ausland?

  3. 51.

    Ach und das durften Sie einfach so? Ganz ohne staatliche Genehmigung? Und 80 Mark war damals schon verdammt viel Geld, wo viele Rentner mit 500 Mark oder weniger im Monat um die Runden kommen mussten. Zumal Prag nicht unbedingt das Flugziel schlechthin gewesen sein dürfte. Da gab es eine Zugverbindung oder man fuhr mit dem Auto ins Ausland. Flüge waren keineswegs so normal wie in der Bundesrepublik.

  4. 50.

    "Auslandsreisen, selbst ins sozialistische Ausland, waren den meisten verwehrt oder einfach nicht bezahlbar, gleich gar nicht als Flugreise."
    Den meisten verwehrt? Was soll das denn sein?
    Ich bin zum Beispiel mal als Jugendlicher ganz problemlos an einem Tag nach Prag und zurück geflogen, hat um die 90 Mark gekostet.
    Verwehrt oder nicht bezahlbar, na hallo...

  5. 49.

    Das ganze Geschwafel der Besserwessis wie User Manfred geht mir auf den Keks. Sozialisiert im Westen, haben solche Leute keine Ahnung über das Leben in der DDR. Und es klingt durchaus richtig an, dass es schon verwundert, wie schnell bauten der DDR plattgemacht wurden, aber bauten des Militarismus bestehen bleiben oder aufgebaut werden. Der Palast der Republik hatte saniert werden sollen und einer neuen Freizeitnutzung zugeführt. Nein, es musste Geld verschwendet werden für ein Gebäude in Erinnerung an die militaristische Zeit. Das ICC steht trotz Asbest immer noch. Warum wohl?

  6. 48.

    Also irgendwie bringen sie da einiges durcheinander. Die Bayern Story ist bekannt aber es geht nicht um den BER sondern um den alten Terminal 5. Und der kann n.m.M. abgerissen werden bevor es ein Millionengrab wird wie z.B. das ICC.
    Das würde der Gemeinde teuer zu stehen kommen und wir brauchen das Geld für wichtige Infrastruktur.

  7. 47.

    Ja, aber die exponierte Lage Berlins hat den Einwohnern Berlins nun mal den Flughäfen eine andere Bindung und Bedeutung gegeben. Tempelhof war zudem mehr als ein Zweckbau, es war ein Monument.

  8. 46.

    Soweit richtig. Nur hatte SXF für die allermeisten Ostberliner genau so wenig Bedeutung wie für die Bürger im Westteil. Auslandsreisen, selbst ins sozialistische Ausland, waren den meisten verwehrt oder einfach nicht bezahlbar, gleich gar nicht als Flugreise. Im Westteil der Stadt und in der Bundesrepublik selbst war Fliegen zwar noch teuer, aber leistbar und die Welt stand praktisch offen. Flugreisen waren normal, anders als im Osten, wo dies immer was Besonderes blieb.

  9. 45.

    Die Kunden treffen die Entscheidungen. Nicht einmal Bayern München braucht wirklich den BER. Aber so haben Sie es gar nicht gemeint.

  10. 44.

    "Gut, dass das die Schönefelder selber entscheiden können!"
    Na da bin ich mal gespannt wer die Entscheidungen trifft!

  11. 43.

    Ja, dass gehört auch zur Wahrheit, obwohl Sperenberg besser ist. Für mich liegt es an der Einstellung im Kopf. Man hat gedacht, bei nur einem Flughafen die Bedingungen für Kunden und Fluggesellschaften diktieren zu können und nicht damit gerechnet, dass man dann gar nicht kommt, bis auf das Nötigste? In anderen Dingen ist es nämlich auch so. Bis zum „Uferweg“ u.a. Grünheide will ich mal schonen, weil hier schon zu oft kritisiert. Aber die Einstellung ist dieselbe.

  12. 42.

    >"Gut, dass das die Schönefelder selber entscheiden können!"
    Absolut. Dieser Bau steht ja auf ihrem Kommunalgebiet.
    Dies war meine persönliche Meinung und nicht repräsentativ für die Meinungen vieler anderen.

  13. 41.

    Wäre n.m.M. die naheliegende Variante, ohne jetzt einer dieser Experten zu sein. In der Gegend um Berlin gibt es überhaupt sehr viele Flughäfen - zumeist ursprünglich mal in militärischer Nutzung. Neuhardenberg hätte auch eine Runway mit genügender Länge für Langstreckenflugzeuge - dort war auch die Flugbereitschaft der DDR mit den Regierungsflugzeugen. Die Geschichte reicht dort zurück bis zu v. Braun und ersten Versuchen mit Raketen(starthilfs)triebwerken.

  14. 40.

    "SXF hatte für Berlin niemals auch nur annähernd die Bedeutung, die THF und TXL erlangten. " Hängt von der historischen Sichweise ab. THF und TXL hatten exakt Null Bedeutung für die Hauptstadt der DDR, nur SXF hatte da eine Bedeutung. Aus Sicht der Enklave West-Berlin natürlich komplett anders herum.

  15. 39.

    Die Experten waren der gleichen Meinung. Es hätte sogar gewinnbringend, statt ein Minusgeschäft werden können. Wahnsinn. Und erst die Anzahl der Lärmgeschädigten wäre viel viel kleiner.

  16. 38.

    "Bei SXF bin ich persönlich mir jetzt nicht sicher, ob dies vor lauter Ostalgie und Erinnerungswert stehen bleiben sollte..."

    Gut, dass das die Schönefelder selber entscheiden können!

  17. 37.

    Bei SXF bin ich persönlich mir jetzt nicht sicher, ob dies vor lauter Ostalgie und Erinnerungswert stehen bleiben sollte. Es war ein Zweckbau von nicht gerade architektonischer Billanz. Ich bin zwar selbst zu Ost- und dann auch zu Westzeiten ein paar mal von Schönefeld geflogen, aber so richtig ans Herz gewachsen als Andenken eines Teils meines Lebenslaufes ist mir diese Abfertigungshalle nicht. In diesem Fall beurteile ich für mich mal: Das Teil hatte seine Zeit und kann ruhig Platz machen für neue Visionen. Es bleiben nostalgische Fotos, Fernsehserien, Filme und die Erinnerungen. Besser so als ein hohler Bau ohne Gebrauchtswert für die heutigen Zeiten, der dann zusehens verfällt.

  18. 36.

    Natürlich muss alles weg, was noch irgendwie an die DDR/den Osten erinnert - der Sieger bestimmt, was bleibt und was nicht. Schließlich hat sich der Westen mit der Wiedervereinigung jede Menge Baulland dazu gekauft.
    In diesem Fall sollten jedoch allein die Brandenburger entscheiden, was daraus werden soll. Wenn Berlin mitmischt, werden sinnlos Millionen verschlungen!

  19. 35.

    Ob SXF, THF, TXL ,all diese Flughäfen sind doch Zweckbauten.Da werden von dort von A nach B transportiert. Und über die Architektur kann man streiten.Der neue Flughafen ist ja nicht gerade ein Meisterwerk.Und noch etwas, ich bin auch von SXF geflogen obwohl ich kein Privilegierter oder Genosse war sondern ein einfacher Arbeiter.

  20. 34.

    Man darf nicht vergessen, dass Tegel und Tempelhof eine besondere Bedeutung für die Exklave West-Berlin hatten.

  21. 33.

    Ich finde auch, dass in die ostdeutschen Ortschaften jede Menge Geld investiert wurde, denn sie sehen jetzt viel schöner aus als zu DDR-Zeiten.

  22. 32.

    Ich fand das Terminal von innen und außen immer hässlich. Was soll man dem hinterher trauern? Das Generalshotel sieht auch kein Mensch mehr von nahen, kann meinetwegen abgerissen werden.
    Im ehemaligen Ostteil gab es eben sehr viele hässliche Gebäude, warum nicht entfernen und was netteres hinbauen? Auch im Westteil war nicht alles hübsch, aber nicht so herunter gekommen wie im Osten. Das ICC finde ich Cool, den Bonzen-Palast fürchterlich. Das sage ich als alter Ossi.

  23. 31.

    Mich verbindet mit SFX nichts. Es kann damit geschehen, was will. Ex-DDRlern raubt man mit dem Abriss sicher nicht die Seele. Schenkt ihnen aber nichts, bliebe er erhalten. Doch Erhalt wozu? Noch ein Museum?

  24. 29.

    @25, danke für den Kommentar. Bin einfach nur wütend und traurig, wie anscheinend nur ehemalige Westberliner dazu stehen. Für uns war es nun mal so, und ja, wir konnten auch in den Urlaub fliegen, wenn auch nicht überall hin, ohne gleich in der Partei zu sein! Glücklich waren wir. Wenn ich den heutigen Flughafen sehe, könnte ich nur heulen. Unglaublich lange Wege, um zum Terminal zu kommen! Auf den Koffer stundenlang warten! Nein, das wollte ich so nicht haben.

  25. 28.

    Ich fand das Terminal von innen und außen immer hässlich. Was soll man dem hinterher trauern? Das Generalshotel sieht auch kein Mensch mehr von nahen, kann meinetwegen abgerissen werden.
    Im ehemaligen Ostteil gab es eben sehr viele hässliche Gebäude, warum nicht entfernen und was netteres hinbauen? Auch im Westteil war nicht alles hübsch, aber nicht so herunter gekommen wie im Osten. Das ICC finde ich Cool, den Bonzen-Palast fürchterlich. Das sage ich als alter Ossi.

  26. 27.

    Wie wahr! So ist es nämlich gewesen.
    Bin zwar selbst aus dieser Region, habe alles 'mitgeschnitten', aber ehrlich gesagt, selbst den fraglich auch schönen Zeiten trauere ich heute nicht mehr hinterher. Ich bin durch die ü 25 Jahre Arbeit in der BRD sehr auf Distanz gekommen, und das ist wirklich gut so! Habe auch gleich geografisch gesehen einen Cut vollzogen, sollen zum Jammern Veranlagte, weiter jammern. Früher haben sie bedenkenlos de Fahnen geschwenkt und heute "war allet so schoen"!Jaul!

  27. 26.

    Antwort auf "Kessi" vom Samstag, 02.09.2023 | 09:40 Uhr
    "Erinnerungen an die Geschichte kann man nicht auslöschen - vielleicht mit der Vernichtung materieller Dinge, aber nicht in den Köpfen der Menschen." Genau! Wer sich erinnern will, braucht dazu keine "Baudenkmäler", die sinnvoller genutzt werden können, der wird auch in 20 Jahren noch wissen, 'huer war der Flughafen Schönefeld'

  28. 25.

    Sie sind also jemand, der in der DDR Geborenen ihre Identität und Vergangenheit absprechen wollen. Das hat nichts mit Verklärung zu tun sondern mit ganz persönlichen Erinnerungen, die mit beispielsweise mit der Schließung von Thf und TXL für mich auch mit Wehmut zu tun hatten. Diese Erinnerungen haben halt auch DDR-Geborene und das ist zu respektieren. Abgesehen davon wäre es an der Zeit, das hässliche ICC plattzumachen.

  29. 24.

    SXF hatte für Berlin niemals auch nur annähernd die Bedeutung, die THF und TXL erlangten. Tempelhof war schlicht das Symbol für die Freiheit des Westteils der Stadt. Tegel wurde schnell zum Tor in die ganze Welt, auch bereits lange bevor nichtalliierte Airlines abheben durften. Schönefeld war das schon allein wegen der versperrten Grenzen nie, es war ein Flughafen für wenige Privilegierte. So hat er sich nie in die Herzen der Menschen gebrannt, wie dies Tempelhof als Teil der Berliner Luftbrücke tat. SXF war immer ein reiner Zweckbau. Man gab sich architektonisch sicherlich Mühe, einen gewissen Modernismus zu zeigen, gelungen ist das nur zum Teil. So ist und bleibt halt auch die Fanbasis überschaubar.

  30. 23.

    Antwort auf "Jewittatuete" vom Samstag, 02.09.2023 | 09:23 Uhr
    "Trotz Diktatur war die DDR mitsamt ihren Institutionen und Gebäuden für Millionen Menschen teis vierzig Jahre Lebensrealität. Diese auszuradieren, kann keine Lösung sein." Mit dem "ausradieren" haben die DDR-Bürger doch selbst begonnen; alles stehen- und liegen- (und verfallen-)gelassen für die große Freiheit. Verständlich, ja, aber nachdem sich die gebratenen Täubchen als Gummiadler entpuppt haben, den "alten Zeiten" nachzuweisen finde ich heuchlerisch. Gedenkstätten, Museen und (N-) Ostalgie haben wir genug; wenn das Areal nicht wirtschaftliche genutzt werden kann, muss es weichen.

  31. 22.

    "Bald wird der BER 20 Jahre alt. Dann ist er alt und kann/muss umziehen?" Sperenberg wäre eine verkehrsgünstige Alternative (die Anbindung an den ÖPNV wäre recht einfach machbar über Zossen), sollte auch mal ein Ausbau notwendig sein (Nachtflüge gingen dort auch einfacher).

  32. 21.

    "Dann aber auch endlich mal das ICC plattmachen. Ist auch hässlich, nutzlos und verschandelt das Stadtbild."
    Völlig richtig. Wenn man mal zusammen zählt wieviele Millionen das ICC über die Jahre den Steuerzahler schon gekostet hat kann einem schlecht werden.
    Also bitte den SXF abreißen genauso wie das alte Hotel !

  33. 18.

    Na hallo, aus ihnen spricht ja der blanke Hass noch. Haben sie sich nicht beruhigen können nach mehr als 30 Jahren. Scheinbar ar nicht. Die Architektur jedes Jahrhunderts und Jahrzehnts hat wie man ja überall inDt.und auf der Welt. Und so einige Bauwerke sind erhaltenswert, die von Touristen besucht werden. Auch in Dt. Und Berlin.

  34. 17.

    "Diese Mischung aus DDR-Brutalismus und Billigindustriehalle war einfach unerträglich."
    T2 am BER, ein architektonisches Meisterwerk des freien Deutschland...
    Wenn es nicht so traurig wäre könnte man sich schlapp lachen.

  35. 16.

    Abschied? Es wird doch, am gefühlt gleichen Standort, weiter geflogen. Egal wie falsch dieser Standort lt. Experten auch ist. Nun beweisen die Wirtschaftszahlen das es auch so ist!
    Bald wird der BER 20 Jahre alt. Dann ist er alt und kann/muss umziehen? Mal sehen, ob dann jemand „trauern“ würde?

  36. 15.

    Hallo Stefan, Ihrem Beitrag entnehme ich, dass nie etwas von Jugentourist und dem DDR Reisebüro gehört haben?! Oder doch.. Ggfs vlt auch kein DDR-Bürger waren. Sonst würden Sie das so nicht schreiben. Ich werde aber an der Stelle Sie nicht aufklären, wie es war. Das sollte eigentlich heute nicht mehr notwendig sein.

  37. 14.

    Dann aber auch endlich mal das ICC plattmachen. Ist auch hässlich, nutzlos und verschandelt das Stadtbild.

  38. 13.

    Irgendwie erkenne ich jetzt kein Problem. Es existieren ebenso wie bei TXL und THF Nachnutzungspläne (Stadtquartier SXF 2.0). Vermisst der Autor jetzt nur das große Bohei? "Rational lässt sich das sicherlich rechtfertigen. Eine große Abschlussparty zum endgültigen Ende 2022 wäre wegen der Corona-Pandemie schwierig geworden". Damit ist eigentlich alles gesagt. Im Übrigen veranstalten Gemeinde und Flughafengesellschaft ein Abschiedsfest, vielleicht eine prima Chance für Herrn Woidke, sich wieder mal als verständnisvoller Landesvater zu zeigen.
    Wurde hier nur ein Anlass gesucht, um Dauerbeleidigtsein zu zelebrieren?

  39. 12.

    Wer konnte denn Flugreisen machen in der DDR? Doch nur die, die priviligiert waren und wahrscheinlich auch heute noch diesem Staat am intensivsten nachtrauern. Nach meiner Meinung ist der Vergleich mit Tegel, welcher ein großartig konzipierter und nutzerfreundlicher Flughafen war, völlig abwegig. Tegel war ein Symbol für den Willen des demokratischen Teils der Stadt sich gegen die existentielle Bedrohung aus allen Himmelsrichtungen zu behaupten. Schönefeld war für die DDR ein Devisenbringer und ein Prestigeobjekt. Noch in seinen letzten Tagen zeichnete sich dieser Flughafen durch unglaublich unfreundliche Mitarbeiter aus und war aus Nutzersicht eine völlige Katastrophe. Ich kann wirklich nicht verstehen, warum plötzlich alle DDR-Hinterlassenschaften als gleichwertig zu denen des freien Teils der Stadt behandelt werden sollen.

  40. 11.

    Kann nicht ganz begreifen, warum das jetzt als Problem überemotionalisiert wird. Wir haben weiß Gott größere Sorgen!!!

  41. 10.

    Hier plädiere ich für:Weg damit. Man sollte bestenfalls das Fensterglas noch sinnvoll nutzen.
    DDR-Architektur ... und irgendwie hat @1 schon Recht. Dafür will man im Osten fleißig die AFD wählen. Da reibt man sich selbst als gestandener 'Ossi' die Augen. Erst konnte es nicht frei und schnell genug in die Freiheit gehen und nun zurück zu/r Ungewissheit? - Diktatur? Kaum zu glauben....Aber gut, verstehen muss zumindestens - ich - das nicht. Da können sich die Wähler wieder auf Fahnenschwenken und ewige und unverbrüchliche ... usw. einstellen.... Die Flüche über derlei Veranstaltungen waren geheim, hinterm Rücken, aber mitgemacht hat man doch. Scheint aber nicht gereicht zu haben, um etwas im Kopf zu bewegen.

  42. 9.

    Hier werden Korrelationen hergestellt, die wohl nur dem Geiste eines dem SED Staat nachtrauernden AltO entstammen könnten. SFX war für alle Berliner ein notwendiges Übel und keiner freute sich wirklich auf die dortige Landung. Der Autor ist wohl nie im Schneetreiben ohne Windschutz im Freien zum Bahnhof gelaufen und saß nach der Wärme der südlichen Halbkugel in viel zu dünnen Klamotten durchnässt in der S-Bahn, um sich sogleich aus seinem Koffer während der Fahrt umzuziehen. Da war man sofort krank geschrieben.

  43. 8.

    "Je weniger Erinnerung an diese grauenhaften Jahre , desto besser." .... ???? ....
    Alles vernichten - alles auslöschen aus dieser Zeit.
    Das kann nur jemand sagen, der nicht in der DDR gelebt hat und der nicht bereit ist, aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen und dieses auch zukünftigen Generationen versagen will. Erinnerungen an die Geschichte kann man nicht auslöschen - vielleicht mit der Vernichtung materieller Dinge, aber nicht in den Köpfen der Menschen.

  44. 7.

    Obwohl ich seit jeher im südlichen Berlin lebe, Schönefeld deshalb die logische Lösung für Flüge für mich wäre, habe ich, immer wenn es möglich war, Tegel (ganz viel früher sogar Tempelhof) vorgezogen. Schönefeld war mir immer ein Greul. Hässlich, unfreundlich, stinkend...ich kam mir immer vor, als ob Dankbarkeit von mir, ob des tollen Erlebnisses, von dort zu fliegen, erwartet wurde. Gute Erinnerungen: Fehlanzeige.
    Schlechte Laune: vorprogrammiert.
    Kann ganz schnell weg und wird auch nicht vermisst.
    Jedenfalls nicht von mir.
    Und urig ist da gar nichts.

  45. 6.

    Komisch, dass solche Kommentare immer nur bei DDR-Bauten auftauchen. Wenn es dagegen um Gebäude aus der Kaiserzeit oder gar dem alten Preußen geht, hat plötzlich die Architektur einen höheren Stand als der geschichtliche Zusammenhang und die damals existierende Staatsform.

    @Ohne: Ob hässlich oder nicht – Geschichte ist Geschichte und die sollte man nicht leichtfertig dem Erdboden gleichmachen.

    @Manfred: Trotz Diktatur war die DDR mitsamt ihren Institutionen und Gebäuden für Millionen Menschen teis vierzig Jahre Lebensrealität. Diese auszuradieren, kann keine Lösung sein.

    @Andreas: Unhöfliches Personal mit schießenden Grenzern zu vergleichen, ist unfassbar geschmacklos.

  46. 5.

    Man muss wirklich nicht jede architektonische Hässlichkeit aus vergangenen Tagen bewahren - und der SFX ist ein hervorragendes Beispiel dafür. Man muss schon extrem schmerzbefreit sein, um dieser Unmöglichkeit eines Flughafens auch nur eine Träne nachzuweisen.

  47. 4.

    Beim Palasthotel, beim Ahornblatt, was hätte woanders hin versetzt werden können und müssen, beim Stadion der Weltjugend gehe ich mit, auch beim Generalshotel, was aus Phantasielosigkeit einer effiz. Reibungslosigkeit weichen soll. Der Umgang mit all dem offenbart m. E. eine Siegermentalität, die durch das Beitritts-, nicht aber ein wirkliches Vereinigungsverfahren beflügelt worden ist.

    Welches Bauwerk den Auftakt zur Straße Unter den Linden bilden soll, (wobei sämtl. Architekten aller unterschiedl. Coleur die "Linden" nach dem Krieg zur Restauration verhalfen,) dieses war eine umfangreiche Debatte wert. Da ist nichts kalt entschieden worden, auch wenn ich persönlich eine Erhaltung der östl. Fassade des Palastes zum Fernsehturm hin gut gefunden hätte.

    So wenig wie die DDR der kleine, gemütliche Staat war, in dem so ganz nebenbei auch noch eine SED existierte, so wenig war sie ein Staat, der ausschl. aus Mauer, Stasi u. Stacheldraht bestand - ein riesiges Feld dazwischen.

  48. 3.

    Warum sollte es SXF auch besser ergehen als THF (Tempelhof) und TXL (Tegel)?
    Der Lauf der Zeit bedingt, dass Altes geht und Neues entsteht ... BER ist der aktuelle Stand der Zeit.

    Viele Menschen verbinden mit diesen Orten schlechte, aber viele auch schöne Erinnerungen:
    - Reisen, Freunde abholen, Wiedersehen und Freude
    - Unterstützung und Hilfe - wie in Tagen der Luftbrücke
    - Freiheit - wie zu Inselzeiten der Westhälfte Berlins

    An schöne Dinge mag man sich erinnern und vermisst dann diese Orte - das nennt sich Nostalgie...

  49. 2.

    Schönefeld war eine Katastrophe. Dort abzufliegen in Halle C jedesmal eine Qual. Diese Mischung aus DDR-Brutalismus und Billigindustriehalle war einfach unerträglich. Das Personal des Flughafens war auch durchgehend so freundlich wie DDR Grenzbeamte. Und wer einmal dort die Toiletten gesehen hat kann nur zu einem Schluss kommen: Flughafen abreißen und nie wieder aufbauen.

    Es gibt Gründe für Ostalgie. Aber Schönefeld gehört definitiv nicht dazu.

  50. 1.

    Mir ist nicht klar was an den alten "DDR"-Gebäuden erhaltenswert sein soll, diese erinnern lediglich an einen zu Recht untergegangenen Staat der in seiner Kommunismus-Hörigkeit seine Bürger von den eigenen Verwandten bespitzeln lies, sie eingesperrt und diktatorisch gegängelt hat.

    Je weniger Erinnerung an diese grauenhaften Jahre, desto besser!

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