Oberleitungsschaden - Zugverkehr zwischen Berlin und München massiv eingeschränkt

Do 07.09.23 | 17:09 Uhr
  39
Reisende stehen am Reisezentrum der Bahn am Hauptbahnhof in München an. Bahnreisende von und nach München müssen derzeit mit Verspätungen und Ausfällen ihrer Züge rechnen. Wegen eines Oberleitungsschadens sei der Bahnhof aktuell nicht anfahrbar, schrieb die Bahn auf ihrer Webseite. Man arbeite mit Hochdruck an der Beseitigung der Störung. (Foto: dpa)
Audio: rbb 88.8 | 07.09.2023 | Ricardo Westphal | Bild: dpa

Nach einem Schaden an einer Oberleitung ist der Zugverkehr am Münchner Hauptbahnhof nahezu lahmgelegt. Die Reparaturen werden mindestens den Donnerstag andauern. Die Strecke von und nach Berlin wird nur alle zwei Stunden befahren.

Aktualisierung: In der Nacht zum Freitag meldete die Bahn, dass die Oberleitung in München repariert ist. Der Bahnverkehr ist am Freitagmorgen wieder angelaufen.

Nach einem Oberleitungsschaden ist der Fernverkehr vom und zum Münchner Hauptbahnhof seit Donnerstagmittag massiv eingeschränkt. Das teilte die Bahn auf ihrer Webseite [bahn.de] mit. "Eine Prognose, wann der Zugverkehr wieder starten kann, ist aktuell nicht möglich", hieß es.

Der Schaden wird nach Einschätzung der Bahn frühestens in der Nacht behoben werden können. Ein komplettes Quertragwerk, das die Oberleitungen über alle Gleise der Strecke spannt, sei von einem Bagger bei Bauarbeiten beschädigt worden.

Immerhin sei es inzwischen gelungen, einzelne Züge über den Güterbahnhof Laim umzuleiten. So fährt unter anderem der ICE von und nach Berlin mittlerweile wieder - allerdings nur im Zwei-Stunden-Takt.

Großes Gedränge in Bahnhofshalle

Anzeigetafeln am Bahnhof zeigten Ausfälle bei nahezu allen angezeigten Zügen. Die Bahn schrieb auf ihrer Webseite [bahn.de]: "Zum jetzigen Zeitpunkt empfehlen wir Ihnen, von Reisen von/nach München abzusehen." Technikerinnen und Techniker der Deutschen Bahn seien vor Ort, um das konkrete Schadensbild zu prüfen.

Ersten Erkenntnissen zufolge hatte ein Bagger bei Bauarbeiten für die zweite S-Bahn-Stammstrecke im Bereich München-Laim gegen Mittag die Oberleitung beschädigt. Dadurch war die wichtige Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und München-Pasing erstmal stillgelegt. Der Fern- und Regionalverkehr sowie der Verkehr auf der S-Bahn-Stammstrecke der Landeshauptstadt war mit wenigen Ausnahmen vorübergehend eingestellt, der Münchner Hauptbahnhof konnte nicht angefahren werden.

In der Bahnhofshalle herrschte großes Gedränge, vor dem Reisezentrum reihten sich die Menschen in einer langen Schlange ein.

Tickets behalten Gültigkeit

Alle Fahrgäste, die ihre für den Donnerstag (7.9.) geplante Reise aufgrund des Oberleitungsschadens in München verschieben müssen, könnten ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, teilte die Bahn weiter mit. "Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden", hieß es.

Baerbock steigt aufs Auto um

Vom Oberleitungsschaden am Münchner Hauptbahnhof ist auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock betroffen. Die Grünen-Politikerin habe sich nun per Auto auf den
Weg zurück nach Berlin gemacht, hieß es am Donnerstag in Kreisen des Auswärtigen Amts.

Insgesamt verkehren werktags zwischen Berlin und München 21 Fernverkehrszüge. Aktuell weisen Fahrplanauskünfte Verspätungen von bis zu minimal zwei Stunden auf.

Sendung: rbb 88.8, 07.09.2023, 14 Uhr

39 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 39.
    Antwort auf [Atze] vom 08.09.2023 um 15:49

    "Ausweichstrecken kurz vor dem Bahnhof? Schon klar. Da sind mehrere Gleise von bis elektrisch tot, nix mit Ausweichen, oh Mann." Ich weiß nicht genau, an welcher Stelle vor Ort das Problem liegt. Ein größerer Haupbahnhof hat aber schon eine breitere Zufahrt mit jeder Menge Weichen und Gleisen. Ansonsten kann eine E-Lok den Bügel bei der Fahrt natürlich auch abziehen und der Zug rollt (kommt geplant sowieso an diversen Stellen regulär vor).

  2. 38.

    Oder wenn man regelmäßig eine Anmeldung fürs Auto gekauft hat!
    War ziemlich einfach, man konnte alle 3 Jahre ein neues Auto haben und der Preis für Auto/Anmeldung hat sich immer gerechnet.

  3. 37.

    "Der Schaden entstand, weil ein s.g. Querfeld zerstört wurde. Oberleitungs-Querfelder überspannen mehrere Gleise, gern in Bahnhöfen. Bei Beschädigungen kommt halt sowas bei raus." Warum kann man das dann nicht umfahren in der Nähe von großen Bahnhöfen? Da muß es doch Ausweichstrecken geben, die zumindest einen Weiterbetrieb mit Verspätung erlauben.

  4. 36.

    "Es kam noch hinzu, daß viele Strecken eingleisig, weil vom großen Bruder als Reparationsleistung dementiert wurden. Davon hat sich die DR bis zum Ende nicht erholt." Davon haben wir uns immer noch nicht erholt - siehe OStbahn oder Strecke nach Cottbus.

  5. 35.

    "Ich hatte immer ein Auto im Osten, Skoda und Lada." Regulär oder etwas mehr privilegiert über GENEX?

  6. 34.

    Suoer Erkenntnis - weil Sie natürlich nie Fehler machen...

  7. 33.

    Der Schaden entstand, weil ein s.g. Querfeld zerstört wurde. Oberleitungs-Querfelder überspannen mehrere Gleise, gern in Bahnhöfen. Bei Beschädigungen kommt halt sowas bei raus.

  8. 32.

    Natürlich kann die DB was dafür, der Mann ist wahrscheinlich Mitarbeiter der DB. Schlecht geschult? Überarbeitet? Ein Fehler, der im Jahr 2023 nicht mehr passieren sollte.

  9. 31.

    Wer heute wenig Geld hat um "die Grenzen zu überqueren" ist auch "eingesperrt"!

  10. 30.

    Hier wird von vielen Schreibern der ÖPNV in der ehemaligen DDR verklärt. Es war genau so chaotisch wie heutzutage. Es kam noch hinzu, daß viele Strecken eingleisig, weil vom großen Bruder als Reparationsleistung dementiert wurden. Davon hat sich die DR bis zum Ende nicht erholt.

  11. 29.

    Haben Sie auch mehr zu bieten als billige, persönliche Beleidigungen?

    Ich verweise auf den „Spiegel“, den wir alle aus dem Kindergarten kennen dürften.

    Haben Sie sich mit Ihren Worten vielleicht selbst zutreffend charakterisiert? Man weiß es nicht, der Anschein zumindest besteht.

  12. 28.

    Man muss schon die Verkehrsmittelvielfalt mögen, damit sie auch gut zu einem ist...
    Steht da die Außenministerin vor einer Transformation?

  13. 27.

    Na ja, billiger würde ich nicht sagen.
    1,65 M war schon eine Hausnummer bei im Durchschnitt 600-bis 800 M Monatseinkommen.
    Sind ja nicht alle bei Oldenburg Kabelgräben schippen gegangen nach Feierabend.

  14. 26.

    Wenn es Lore nicht interessiert, heißt es noch nicht, dass es niemanden interessiert. Niemand__ ist sowieso falsches Deutsch, aber das wissen die Lores nicht.

  15. 25.

    Stimmt nicht, Sprit billiger als jetzt und vor allem Preis immer gleichbleibend. Mit dem Problem der Ersatzteile haben Sie allerdings Recht .

  16. 23.

    Schade für die Fahrgäste, der Bundesaußenministerin schad es gar nix!

  17. 22.

    Ich hatte immer ein Auto im Osten, Skoda und Lada. Fuhr nur kaum, Sprit sauteuer und der Zwang zum Schonen des Materials, die Ersatzteile waren immer knapp, Werkstatttermine ein Graus. Da war ein Auto wirklich noch Status.

  18. 21.

    .. nicht zu vergessen die Beschäftigten, die verbeamtet waren und daher nie gestreikt haben ..

  19. 20.

    Hast du Diesel,kannst du fahren (Bahn und Straße).

Nächster Artikel